Diktat unter Freunden

  • Hallo. Eine etwas andere Frage. Deutsch als Zweitsprache.

    Wir hatten eine Diktat Diskussion. In Druckschrift habe ich das Wort "Dienstag" geschrieben. Das "t" hat dabei eine leicht an ein "d" geähnelt. Es wurde als Fehler markiert. Sonst war das Diktat von der Grammatik her, fehlerfrei. Bei einem anderen Schüler sah das "w", wieder in Druckschrift, von "weil" leicht wie ein "u" in Schreibschrift. Das wurde auch als Fehler gesehen.

    Sehr geehrte Lehrer. Macht ihr das auch so?

  • Du bist Schüler: in nehme ich deiner Formulierung nach an und insofern mutmaßlich nicht schreibberechtigt.


    Ungeachtet dessen, dass dein Account also mutmaßlich gesperrt werden wird, möchte ich dir deine Frage beantworten: Ja, wenn Buchstaben nicht unzweifelhaft richtig sind, ich also begründeten Anlass habe anzunehmen, dass ein Wort falsch geschrieben wurde, dann wird das natürlich als Rechtschreibfehler angestrichen und auch entsprechend gewertet.

    Ob es so einen begründeten Anlass gegeben hat, müssen du und deine Mitschüler: innen mit euren Lehrpersonen besprechen. Grundlegend raten wir als Lehrkräfte aber nicht, welche Buchstaben wohl geschrieben wurden. Wenn es nicht eindeutig als korrekter Buchstabe erkennbar ist sondern auch z.B. ein - u oder -d sein könnte, dann wurde der Buchstabe nicht korrekt genug geschrieben. Auch das gilt es im DaZ- Bereich zu erlernen, gerade auch im Hinblick auf Prüfungen und Abschlüsse, wo nicht nur die eigenen Lehrpersonen korrigieren werden, sondern auch Fremdkorrektoren anderer Schulen, die eure Handschriften gar nicht kennen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Naja, ein Diktat ist automatisch grammatikalisch korrekt, da der Text vorgegeben ist. Da es im Diktat nur auf die Rechtschreibung ankommt, ist es auch wichtig, dass die Buchstaben lesbar sind und "Diensdag" wäre nunmal ein Fehler.


    Ansonsten ist es ja bloß eine von vielen Noten, ich würde mich deswegen nicht ärgern. Lieber Buchstaben üben :)

  • Ich korrigiere derzeit jeden Text so, auch im regulären Deutsch-Unterricht, in DaZ auch.

    Was nicht leserlich ist, ist ein Fehler, übrigens auch in Mathematik, wenn Zahlen unleserlich sind.

    Ich überlege, ob es in Klasse 1 eine Toleranz gibt, gibt es aber nicht. Je jünger, desto genauer wird korrigiert.

  • Was ich nicht zweifelsfrei zuordnen kann, markiere ich als falsch. Es hat ja einen Grund, warum man irgendwann mal definiert hat, wie ein Buchstabe aussehen soll - damit man ihn nämlich eben zweifelsfrei zuordnen kann 😄 Ignoriere ich, was nicht klar lesbar ist, sind sauber schreibende Schüler, bei denen die Rechtschreibfehler sofort deutlich erkennbar sind, im Nachteil. Das wäre meines Erachtens unfair, daher -> nicht lesbar = Fehler.

  • Macht ihr das auch so?

    Ja.


    Das ist eine wichtige Rückmeldung für Dich. Wenn Du weißt, welche Buchstaben Du nicht ganz richtig schreibst, kannst Du das üben und beim nächsten Diktat darauf achten.

    Dadurch, dass Du vermutlich kein Kind/Jugendlicher mehr bist, ist es nicht einfach die Schreibweise, die Du Dir angewöhnt hast, wieder abzugewöhnen/umzulernen. Vielleicht ist das in der Zeit, die Du zum Lernen zur Verfügung hast, auch gar nicht mehr möglich.
    Notiere Dir doch zu Beginn der nächsten Klassenarbeit den Buchstaben "t" oben auf Deinem Blatt, als Erinnerung daran, dass Du vor der Abgabe nochmal die Schreibweise in Deinem Text darauf hin überprüfst.

  • Das "t" hat dabei eine leicht an ein "d" geähnelt. Es wurde als Fehler markiert. Sonst war das Diktat von der Grammatik her, fehlerfrei. Bei einem anderen Schüler sah das "w", wieder in Druckschrift, von "weil" leicht wie ein "u" in Schreibschrift. Das wurde auch als Fehler gesehen.

    Ein Fehler ist ein Fehler und sollte als solcher auffallen, damit er in Zukunft vermieden wird, so er denn vermieden werden will.


    Und der TO darf sich freuen, dass sich noch jemand her gibt, so etwas überhaupt noch zu markieren.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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