Privatleben lohnt sich mehr als Einsatz an der Schule?!

  • Es ist doch im meinem Interesse sich für eine Besoldung einzusetzen, die sich mehr an der Leistung und weniger an den Familienverhältnissen orientiert.

    Seit wann orientiert sich die Besoldung an der Leistung. Wenn es danach geht, sind einige Kolleg*innen gnadenlos überbezahlt, andere würden auch mehr verdienen.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich würde mir niemals anmaßen zu beurteilen, ob Kollegen vermeintlich über- oder unterbezahlt sind.

    Dienst nach Vorschrift ist völlig okay - und genau darauf sollte das zur Verfügung stehende Geld auch verteilt werden, nicht auf die Reproduktionsrate.

  • Ist das tatsächlich so?

    nein 😉

    Anekdotische Evidenz: In meiner Abteilung sind wir momentan m. E. 37 KuK (inkl. zweier LiV). Davon haben drei KuK vier, ein Kollege sogar fünf Kinder

    Wir haben einige mit 3, etwa 4-5 mit 4 und einer hat 6 Kinder. 3 scheint mir sogar die Mehrheit zu sein.

  • Wem (hier sind insbesondere die Kinderlosen angesprochen) geht es konkret durch die Einführung des erhöhten Familienzuschlags bzw. des Regionalzuschlags schlechter?

    Dieses - hier gern verwendete - Argument ist Unsinn. Sorry dafür. Wenn meine Sekretärin oder mein Hausmeister ab morgen plötzlich 1000 € mehr bekommen als ich, geht es mir deshalb materiell vielleicht nicht schlechter. Aber es entwertet meine Arbeit. Und ja, deshalb hätte ich ein Problem damit.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Wir haben einige mit 3, etwa 4-5 mit 4 und einer hat 6 Kinder. 3 scheint mir sogar die Mehrheit zu sein.

    Überbieten wir uns? Ich habe einen Kollegen, der hat 8 Kinder.


    Kinderbezogener Teil des Familienzuschlags in Ba-Wü: Für das erste und zweite Kind aktuell jeweils 138,84, für das dritte und jedes weitere Kind jeweils 750,44. Macht bei 8 Kindern 4780,32 €.

    Kann man machen. Aber Geld ist nicht alles - zumal sich das am 25.Geburtstag jeweils um genau diese Beträge reduziert.
    Der Kollege hatte ein Zweifamilienhaus auf dem Land gekauft und dies zum Familienwohnsitz umgebaut. Nun - nachdem die Kinder außer Haus sind - genießt er seinen Ruhestand in einer Blockhütte an einem See in Nordschweden ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Dieses - hier gern verwendete - Argument ist Unsinn. Sorry dafür. Wenn meine Sekretärin oder mein Hausmeister ab morgen plötzlich 1000 € mehr bekommen als ich, geht es mir deshalb materiell vielleicht nicht schlechter. Aber es entwertet meine Arbeit. Und ja, deshalb hätte ich ein Problem damit.

    Das Beispiel hinkt schon an der Stelle, dass die Alimentation von Beamten gerade keine Bezahlung für geleistete Arbeit darstellt. Sie soll dem Beamten einen amtsangemessenen Lebensstandard ermöglich, was mit Kindern höhere Ausgaben erfordert als ohne Kinder. Daher wird folgerichtig die Alimentation mit Kindern erhöht.


    Mir ist viel mehr ein Rätsel, warum das bereits einkommensunabhängig auch bei verheirateten kinderlosen Paaren (->Familienzuschlag der Stufe 1) geschieht.

  • Mir ist viel mehr ein Rätsel, warum das bereits einkommensunabhängig auch bei verheirateten kinderlosen Paaren (->Familienzuschlag der Stufe 1) geschieht.

    Das größere Rätsel, und da wird es dann wikrlich ungerecht, ist wieso bei Kindern nach dem Wohnort geschaut wird. Bei ledigen Beamten nicht. Was soll das denn bitte?

  • Um dann täglich 200 Kilometer one-way zu pendeln? Dafür, dass ich als Lehrer über der Verdienstgrenze liege, die meinen Kindern einen Bafög-Anspruch beschert hätte, können diese nix. Dafür, dass beide nun als Ärztin und Lehrerin ihren Beitrag zur Gesellschaft (nicht nur durch Steuern) leisten, durchaus.

    Hast du Kinder? Ich vermute: Nein.

    Ich glaube, dir ist nicht bewusst, dass das nicht bei jeder Familie finanziell drin ist. Es gibt durchaus junge Erwachsene, bei denen es heißt "Ich würde gerne das und das studieren, kann ich mir aber nicht leisten, also mache ich das und das, weil es hier in der Nähe angeboten ist und in mein/unser Budget passt.".

  • Absolut. Der Stundenlohn war bei A13ern, die nix nebenbei machen und nach dem Klingeln aus dem Gebäude sausen, schon immer sehr hoch. Deutlich höher als der der meisten Schulleitungen.

    Die Frage ist halt, hat man noch andere Ideale als das Fortkommen der eigenen Kinder?

    Lebt man nur gemäß den Gesetzen der Evolution oder hat man Ideale, welche rein menschlich sind?

    Du als KI-Prophet kannst doch sicherlich ebenso deinen Stundenlohn trotz der menschlichen Ideale über den einer Schulleitung steigern.

  • ...Ich freue mich, dass wir uns das leisten können und habe ihr gern bezahlt, denn sie ist sehr fleißig und hat zügig studiert und nie überzogen viel Geld ausgegeben. ...

    Wobei diese Abhängigkeit nicht für jedes Kind schön ist. Gerade das schlechte Gewissen, bei jeder Ausgabe zu überlegen, was der Vater davon halten würde und der Druck, in der Regelstudienzeit fertig zu werden. Bei einer Freundin war das ständig Thema, da ist BAföG plus Job tatsächlich mal ein Vorteil.

  • Wobei diese Abhängigkeit nicht für jedes Kind schön ist. Gerade das schlechte Gewissen, bei jeder Ausgabe zu überlegen, was der Vater davon halten würde und der Druck, in der Regelstudienzeit fertig zu werden. Bei einer Freundin war das ständig Thema, da ist BAföG plus Job tatsächlich mal ein Vorteil.

    Mag sein. Ich habe das mit meiner Tochter hinreichend geklärt, dass sie solche Gedanken nicht haben muss. Und so wie meine Eltern das gemacht haben, wollte ich es nicht machen. Das hat mich ziemlich geprägt, dass ich so rechnen musste, als alleinerziehende Studentin. Ich stehe daher voll hinter unserem Weg, auch wenn einige hier das anders sehen.

  • Bei uns war auch von vornherein klar, dass wir unseren Kindern die Ausbildung finanzieren (soweit es uns möglich ist). Unsere Tochter studiert 300 km entfernt. Sie bekommt von uns das Zimmer im Studentenwohnheim gezahlt und 400 € für alles weitere (Lebensmittel, Kosten für die Uni, Zugtickets, ...). Damit kommt sie aus. Sie kann keine Riesensprünge machen, es bleibt ihr aber jeden Monat etwas übrig, das für den Urlaub spart. Insgesamt war sie im Umgang mit Geld immer schon sehr vernünftig.

    Auch meine Eltern haben mir mein Studium komplett finanziert und ich würde mich nicht als unselbständig bezeichnen. Ich wusste immer (genau wie unsere Tochter), dass Geld nicht einfach so vom Himmel fällt. Dafür habe ich flott studiert und unsere Tochter bisher genauso und dazu mit guten Noten. Das ist uns das Geld allemal wert.

  • Überbieten wir uns? Ich habe einen Kollegen, der hat 8 Kinder.


    Kinderbezogener Teil des Familienzuschlags in Ba-Wü: Für das erste und zweite Kind aktuell jeweils 138,84, für das dritte und jedes weitere Kind jeweils 750,44. Macht bei 8 Kindern 4780,32 €.

    Kann man machen. Aber Geld ist nicht alles - zumal sich das am 25.Geburtstag jeweils um genau diese Beträge reduziert.
    Der Kollege hatte ein Zweifamilienhaus auf dem Land gekauft und dies zum Familienwohnsitz umgebaut. Nun - nachdem die Kinder außer Haus sind - genießt er seinen Ruhestand in einer Blockhütte an einem See in Nordschweden ;)

    Dein Kollege hatte vmtl. gar nicht so hohe Familienzuschläge, weil es die erst seit Dezember 2022 gibt. Das höchste was ich für 3 Kinder insgesamt erhalten habe waren 525 €, z.B. im Jahr 2016, als alle Kinder noch berechtigt waren. Das war für 3 Kinder insgesamt. Jetzt sind 2 Kinder älter als 25 Jahre und ich erhalte exakt 134 € Familienzuschlag, nur um das Ganze mal etwas auf den Boden zu holen.

  • Bei uns war auch von vornherein klar, dass wir unseren Kindern die Ausbildung finanzieren (soweit es uns möglich ist). Unsere Tochter studiert 300 km entfernt. Sie bekommt von uns das Zimmer im Studentenwohnheim gezahlt und 400 € für alles weitere (Lebensmittel, Kosten für die Uni, Zugtickets, ...). Damit kommt sie aus. Sie kann keine Riesensprünge machen, es bleibt ihr aber jeden Monat etwas übrig, das für den Urlaub spart. Insgesamt war sie im Umgang mit Geld immer schon sehr vernünftig.

    Auch meine Eltern haben mir mein Studium komplett finanziert und ich würde mich nicht als unselbständig bezeichnen. Ich wusste immer (genau wie unsere Tochter), dass Geld nicht einfach so vom Himmel fällt. Dafür habe ich flott studiert und unsere Tochter bisher genauso und dazu mit guten Noten. Das ist uns das Geld allemal wert.

    So ähnlich ist es bei uns auch. Wohnungen in Konstanz, Heidelberg und Tübingen sind sehr teuer. Habe festgestellt, dass der EDEKA in Konstanz teurer ist als bei uns, obwohl ich immer dachte, dass die Preise überall gleich wären. Da steht der Parkplatz voller Schweizer, die nach dem Einkauf die Mehrwertsteuer zurück bekommen.

    In der Schweiz ist aber auch alles sehr teuer und ich habe gehört, dass Kitaplätze für 1 Kind so 130 Franken am Tag kosten, also wenn ein Kind 5 Tage in der Woche in die Kita geht, sind das 650 Franken in der Woche und im Monat 2600. Da kann man sich ja kaum Kinder leisten.... Was verdient man nochmals als Lehrer? Zumindest scheinen in der Schweiz Kitakinder mehr zu kosten als unsere Studenten hier.

  • Es handelt sich um keine Grundschule! Das habe ich mit keinem Satz behauptet. Meine Bekannte hat direkt nach dem Ref und Einstieg an ihrer Schule solch eine Wohnung bekommen.


    Und nochmal als Service: Deswegen habe ich das Beispiel genannt: "

    Mein Bundesland ist BW, meine Schulart ist unter anderem das Gymnasium. Das sind nunmal die Bedinungen unter denen ich arbeite. In anderen Bundesländern werden zb Lehrer fast durch die Bank weg A14 nach wenigen Jahren usw. Auch das sind nicht meine Arbeitsbedingungen."



    Dass in anderen Schularten anderst besoldet wird, ist ein anderes Problem und genauso Whataboutism wie:

    - Angriffkrieg auf die Ukraine --> "Aaaaaber die Nato!"

    -Gewalt durch einen "Deutschen" ---> "Aaaaber die Migrantenkriminalität..."


    Hängt alles irgendwie zusammen, hat aber mit dem angesprochenen Problem wenn dann nur indirekt zu tun und führt zu keiner Lösung des aktuellen Sachverhaltes.

  • Wer sich von A13 mit 3 oder 4 Kindern auf eine Schulleiterstelle bewirbt und sie erhält wird, solange er nicht gerade Vierlinge hat, die am Tag der Beförderung volljährig werden, ein Schulleiter mit höherer Besoldung und weiterhin vier Kindern.


    Und wer nach der Beförderung A16 ohne Kinder ist, war vorher bei niedrigerer Besoldung auch ohne Kinder.


    Die finanzielle Anerkennung spiegelt sich in beiden Fällen durch die eigene Besoldung vor und nach der Beförderung wieder. Falls diese im Fall mit den Kindern größer ist, liegt es daran, dass diese an der höheren Besoldung auch partizipieren sollen (Alimentationsprinzip). Wer das Alimentationsprinzip und damit das Zugestehen eines höheren Lebensstandards für die ganze Familie bei Beförderung für sich nicht gut findet, sollte sich nicht verbeamten lassen.

  • In anderen Bundesländern werden zb Lehrer fast durch die Bank weg A14 nach wenigen Jahren usw.

    Meines Wissens ist das ausschließlich in Bayern so. Da ich da aber nicht leben oder arbeiten möchte, ist mir das egal.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Meines Wissens ist das ausschließlich in Bayern so. Da ich da aber nicht leben oder arbeiten möchte, ist mir das egal.

    Exakt das wollte ich doch mit meinem Post ausdrücken. Anderstwo gibt es andere Arbeitsbedinungen, die hier erstmal völlig irrelevant sind. Entweder aufgrund anderer Bedingungen in anderen Bundesländern oder eines anderen Einsatzbereiches/einer anderen Vorbildung.


    Dass sich an anderen Schularten Leistung noch weniger lohnt, ist ein extra Problem. D.h. selbst wenn es dort auf einmal auch A13 bis A16 gäbe, würde sich an meiner These nunmal nichts ändern!!!

  • Förderschullehrer bleiben A13 und Grundschullehrer A12, es sei denn, sie werden Schulleitung oder Seminarleitung.

    Mittelschullehrer bleiben auch A12 und Realschullehrer sind lebenslang A13. Ab 2028 werden dann auch GS und MS A13 sein, vermutlich ohne Aufstiegsmöglichkeiten.

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