Finanzierungsmöglichkeiten für Unterrichtssoftware o.ä.

  • Hallo zusammen,


    ich interessiere mich für die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, Kosten, die für Unterrichts-Software (oder auch anderes Material) anfallen, auf Schule bzw. die Eltern der betroffenen Schüler "abzuwälzen". Viele Webangebote offenbaren ihren vollen Funktionsumfang ja erst in der kostenpflichtigen Pro-Variante, sei es, dass man eine zeitlich befristete Lehrer-Lizenz erwirbt oder eine bzw. mehrere Klassen-Lizenzen. Für meinen Mathematik-Unterricht kenne ich eine ganze Reihe solcher Software, die ich gerne einsetzen würde, bei denen mich die entstehenden Kosten aber bislang abgeschreckt haben.


    Darf ich meinen Schülern einfach einen Elternbrief mitgeben mit der Aufforderung, zur nächsten Stunde x Euro herauszurücken (Wenn ja, groß darf x sein?)? Welche Schul-Budgets ließen sich - idealerweise niedrigschwellig - anzapfen?


    In diesem Zusammenhang muss ich leider meine absolute Unkenntnis gestehen, weshalb ich für Ratschläge oder Hinweise eurerseits sehr dankbar wäre!


    Viele Grüße vom edlen

    Prinz Eisenscherz

  • Darf ich meinen Schülern einfach einen Elternbrief mitgeben mit der Aufforderung, zur nächsten Stunde x Euro herauszurücken (Wenn ja, groß darf x sein?)? Welche Schul-Budgets ließen sich - idealerweise niedrigschwellig - anzapfen?

    In NDS können die Schulen z.B. durch den Schulträger zugewiesene Budgets teils eigenverantwortlich nutzen. Notwendige Unterrichtssoftware lässt sich dann teils darüber beschaffen. Da diese Zuweisungen aber von Träger zu Träger sehr unterschiedlich ausfallen, ist hier im Forum vermutlich keine für deine Schule bindende Regelung zu erhalten. Hierzu kann dir deine SL mit hoher Sicherheit substantiiert Auskunft erteilen.

  • Darf ich meinen Schülern einfach einen Elternbrief mitgeben mit der Aufforderung, zur nächsten Stunde x Euro herauszurücken (Wenn ja, groß darf x sein?)?

    Nein. Der Elternanteil ist gedeckelt und die Verteilung wird in der Schulkonferenz beschlossen.

    Deine eigenen Softwarekosten darfst du darüber sowieso nicht abrechnen, sondern nur die der Schüler.


    Sprich deine SL an. Jenachdem können Anschaffungen über den Schulbuch- oder den Verwaltungsetat getätigt werden, wenn sie in schulischem Interesse sind.

  • Danke für eure Antworten.


    Von den Mathe-Fachschafts-Vorsitzenden habe ich schonmal erfahren, dass uns für unsere Fachschaft etwa 100€ pro Jahr vorgesehen sind. Bei etwa 20 Mathe-Lehrern fällt das definitiv in die Kategorie Taschengeld...

  • Danke für eure Antworten.


    Von den Mathe-Fachschafts-Vorsitzenden habe ich schonmal erfahren, dass uns für unsere Fachschaft etwa 100€ pro Jahr vorgesehen sind. Bei etwa 20 Mathe-Lehrern fällt das definitiv in die Kategorie Taschengeld...

    Und genau ein solches ist das auch. Die 100€ sind vermutlich schlicht die jeder Fachschaft zugeordnete Summe zur "freien Verfügung", also für kleinere Anschaffungen, für die nicht extra ein Antrag gestellt werden muss. So handhaben wir das jedenfalls. Für größere Anschaffungen muss dann Rücksprache mit den anderen Fachbereichen und der SL gehalten werden, sodass eine sinnvolle Priorisierung möglich ist. Und alles über 1000€ muss bei uns ohnehin für das folgende Haushaltsjahr beim Schulträger beantragt werden.

  • Sprechen wir hier von Software, die dann auf deinem Lehrer-Gerät installiert wird? Oder wo Schüler:innen sich einloggen?


    Denn in diesem Fall läuft das über Schulleitung und Schulträger.

  • Nochmals Danke für eure Einschätzungen. Ich habe mal der SL angefragt, ob ich für eine Klasse die Onlinediagnose von Westermann verwenden dürfte (Klassenlizenz: 55€).


    Darf ich, muss ich aber selbst zahlen.

  • muss ich aber selbst zahlen.

    Wieso „selbst“? Du bist doch nicht die Nutznießerin dieses Verfahrens. Allenfalls könntest du es fremd bezahlen. Davon möchte ich aber abraten.


    Wenn du einen schriftlichen Antrag stellst, muss die Schulleiterin den irgendwie bescheiden. Dann hast du die Ablehnung schriftlich und wärest keinen Millimeter weiter.


    Allerdings, wenn mal jemand ums Eck käme, man bräuchte mehr Diagnosetools, kannst du erklären, warum du keine einsetzest.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Auch in BW würden wir unter den Fachkollegen besprechen, welche Lizenzen wir für welche Jahrgänge brauchen oder nur gerne haben möchten. Das wird dann mit den Etatwünschen der anderen Fachschaften beim Schulträger beantragt.


    Meist wird dann ein Teil des beantragten Etats genehmigt und ein Teil nicht. Davon werden dann zuerst die unbedingt benötigten Dinge gekauft und die gewünschten Dinge, so lange das Geld reicht.


    Beantragt ihr nie etwas für die Mathematikfachschaft? Ihr müsstet doch auch Körpermodelle, Würfel im Klassensatz, Tafelzirkel und -geodreieck und andere Dinge haben und damit irgendwann finanziert haben. Ich würde einfach darauf drängen, dass beim nächsten Etat mehr als die 100€ beantragt werden. Und das jedes Jahr neu. Wenn das mehrmals abgelehnt wird, dann kann man irgendwann auch deutlicher beim Schulträger darauf drängen, dass nun doch mal Anschaffungen ermöglicht werden müssen.


    Das nicht plötzlich Geld aus dem alten Etat, der für andere Dinge beantragt wurde, zur Erfüllung deiner Lizenzwünsche verwendet wird, finde ich erst einmal nicht so erstaunlich.


    Die Lizenzen auf eigene Kosten für die Schule anschaffen würde ich keinesfalls.

  • Niedersachsen hat eine Reihe Lizenzen landesweit erworben (zB Bettermarks).

    Gibt es so etwas in NRW nicht?


    Als Lehrkraft einzelne Lizenzen für individuelle Nutzung mit Klassen zu erwerben, halte ich weder aus finanziellen noch aus Gründen der Arbeitseffizienz für sinnvoll.

    (In Niedersachsen gibt es dann auch zentrale Login-Systeme über die Schülerkonten automatisch angelegt werden.)

  • Niedersachsen hat eine Reihe Lizenzen landesweit erworben (zB Bettermarks).

    Gibt es so etwas in NRW nicht?

    Nein. Und wenn kauft NRW so einen Schrott wie den digitalen Brockhaus. Wobei ich nicht weiß, ob da jemals die Zugangsdaten bei den Schulen ankamen.

  • Ich zahle die Abos, die ich für die Schule benötige selbst. Ich habe eine Jahreslizenz für Socrative und zahle monatlich $20 für ChatGPT 4.0


    Die Arbeitszeit, die ich dadurch einspare, wiegt die Kosten um ein Vielfaches auf. Daher lohnt sich das für mich auf jeden Fall. Und beide Programme nutze ich ohnehin teilweise auch privat.


    Was ich allerdings tatsächlich auch nicht einsehe, Geld für Software zu bezahlen, die ich nicht dringend brauche. Viele KuK haben z.B. ein Canva-Abo um die Arbeitsblätter ansprechender zu gestalten. Da bin ich raus. Da reicht auch LibreOffice. Klar, wird dann nicht hübsch und bunt, aber es taugt trotzdem.

  • Ich zahle die Abos, die ich für die Schule benötige selbst.


    Die Arbeitszeit, die ich dadurch einspare,

    Wie nun? Benötigst du die Programme oder dienen sie zur Erleichterung?


    Wenn man für etwas mehr Zeit braucht, bleibt weniger für anderes.

    Und beide Programme nutze ich ohnehin teilweise auch privat.

    Das kann man sich überlegen. Allerdings sollte man ehrlich zu sich sein, ob nan wirklich für nur privat diese Software angeschafft hätte.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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