extrem schwieriger Schüler

  • Gar nicht erwähnt worden ist hier eine durchgeführte kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik....


    Das sollte ja eigentlich die Grundlage für irgendwelche weiterführende Überlegungen sein - falls die nicht im Rahmen der Zuerkennung des Förderbedarfs geschehen ist, muss die schleunigst nachgeholt werden. Oftmals ergeben sich daraus ja Ansätze, welche eine Beschulung zumindest erleichtern, etwa die Gabe von Metylphenidat.


    Was die Schulpsychologie im vorliegenden Falle für Lösungsansätze bieten soll, weiß ich nicht - an der Förderschule arbeiten doch Sonderpädagogen mit einer relevanteren Ausbildung (und ese-Lehrbefähigungen liegen an einer Lernen-Schule i.d.R. vor). Der medizinisch-psychologische Bereich ist natürlich in solchen Fällen einzubeziehen, aber doch vorrangig ein Kinder- und Jugendpsychiater (nur ein solcher kann ja auch eine verbindliche Diagnose stellen und evtl. eine Medikalisierung vornehmen).

  • Schön, dass eine ki-ju-Diagnostik in zwei Beiträgen erwähnt wurde, aber dort nicht im Zentrum stand - aber das ist doch in solchen Fällen absolut zentral und prioritär, ohne eine solche (auch als absolute Voraussetzung für Therapien mit Medikamentationsanteil) kommt man häufig schulisch überhaupt nicht weiter...


    Bei einer Einschulung im 1. Schuljahr an einem Förderzentrum müsste man eigentlich davon ausgehen, dass diese vorliegt (sich da zu informieren und sich ggfs. darum zu bekümmern, wäre eigentlich der einfachste Weg für die Theaderstellerin, in dem Falle weiterzukommen)

  • Es liegt aber nunmal nicht in der Hand von Lehrkräften, eine psychiatrische Diagnostik zu erzwingen, die Schule ist für pädagogische Maßnahmen zuständig und kann allenfalls was empfehlen. Dass in diesem extremen Beispiel Ritalin auftaucht, finde ich übrigens bezeichnend. Ich weiß, dass es nur ein Beispiel sein sollte, verharmlost aber wieder mal die Probleme von leidenden Kindern. Ich kenne ganz persönlich Kinder, bei denen Ritalin die "Lösung" war, endlich hat niemand mehr nachgebohrt, weil das Kind Ruhe gegeben hat.

    Was die Schulpsychologie im vorliegenden Falle für Lösungsansätze bieten soll, weiß ich nicht - an der Förderschule arbeiten doch Sonderpädagogen mit einer relevanteren Ausbildung

    Das hat auch ganz praktische Gründe, Psychologinnen und *ogen stehen außerhalb des Schulkosmos und werden anders wahrgenommen als Lehrkräfte. Sie haben ja auch andere Aufgaben. Gerade wenn die Situation schon so verfahren ist, lassen sich Eltern möglicherweise eher auf eine Beratung der Schulpsychologie ein als sich von den Lehrpersonen was sagen zu lassen, die ihr Kind kritisieren, es jeden zweiten Tag abholen lassen wollen und Gutachten erstellen, die es zum Beispiel zum Schulwechsel nötigen können.

  • Schön, dass eine ki-ju-Diagnostik in zwei Beiträgen erwähnt wurde, aber dort nicht im Zentrum stand - aber das ist doch in solchen Fällen absolut zentral und prioritär, ohne eine solche (auch als absolute Voraussetzung für Therapien mit Medikamentationsanteil) kommt man häufig schulisch überhaupt nicht weiter...


    Bei einer Einschulung im 1. Schuljahr an einem Förderzentrum müsste man eigentlich davon ausgehen, dass diese vorliegt (sich da zu informieren und sich ggfs. darum zu bekümmern, wäre eigentlich der einfachste Weg für die Theaderstellerin, in dem Falle weiterzukommen)

    Wenn ein Kind eine Teilhabeassistenz hat, wiebim vorliegenden Fall, muss bereits eine Diagnose vorliegen. Ohne Diagnostik wird keine Teilhabeassistenz genehmigt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Dennoch kann die Teilhabeassistenz auch auf Grundlage einer anderen Diagnose eingesetzt sein.


    Bei einer Einschulung im 1. Schuljahr an einem Förderzentrum müsste man eigentlich davon ausgehen, dass diese vorliegt (sich da zu informieren und sich ggfs. darum zu bekümmern, wäre eigentlich der einfachste Weg für die Theaderstellerin, in dem Falle weiterzukommen)

    Mich ärgern solche Aussagen. Zum einen kann die Lehrkraft dies nur empfehlen, nicht aber veranlassen,

    zum anderen sind die regionalen Voraussetzungen sehr unterschiedlich.

    Bei uns dauert es 12-18 Monate, bis man im SPZ an der Reihe ist, bei ku-ju-psy ist die Wartezeit etwas kürzer. Das bedeutet, dass ab dem Ratschlag der Lehrkraft mehr als ein Schuljahr vergeht, bevor eine Therapie beginnt, wenn sich die Eltern darauf einlassen.

  • Palim schreibt da einen ganz wichtigen, letzten Satz: "... wenn die Eltern sich darauf einlassen". Wir haben doch vermutlich alle schon mit Eltern zu tun gehabt, die erstmal eine Weile lang die Schotten dicht machen, wenn man als Lehrkraft auf die Notwendigkeit einer Diagnostik auch nur hinweist. Die Gründe dafür sind sicher vielschichtig, aber in meiner beruflichen Erfahrung habe ich mit einigen Eltern oft viele, viele Gespräche führen müssen, bis zumindest mal beim Kinderarzt das Problem angesprochen wurde. Bei einem Schüler hat es 4 Jahre (!!!) gebraucht, bis der Vater endlich einem Sehtest (!!!) zugestimmt hat. Und Überraschung: das Kind braucht eine Brille.

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

Werbung