Familienzuschläge ungerecht wegen höheren Mobilitätskosten auf dem Land

  • Ist man mit A 12 wirklich so arm? Also ich war schon mit E 13 deutlich im Bereich des Steuersatzes von 42%. Und logischerweise fällt alles, was man von der Steuer absetzt, unter den höchsten individuellen Satz. Das wären dann also 42 Cent pro Euro. Lohnt sich schon, wie ich finde. Deshalb hebe ich auch jeden Kassenbon auf, auch wenn nur 1,35 draufsteht.

    42% des Gehalts an die Steuer? Vielleicht in der Spitze beim letzten Euro. Wobei es auch hier immer auch auf die Steuerklasse ankommt - und was man in Summe von der Steuer absetzen kann - denn mit dem Absetzbetrag senkt sich ja auch das zu versteuernde Brutto - und damit der Steuersatz der letzten 10 €.

    Ich mache es ja genauso wie du. Bei der Steuer gebe ich die Kosten für jedes Blatt Papier und jeden Bleistift an, den ich für berufliche Zwecke anschaffe. Es ist unglaublich, wie viel sich über das Jahr ansammelt. Ich lebe auf dem Land. Ab und an kommt es vor, dass gerade in dem Moment, wo ich die Arbeitsblätter drucken möchte, das Papier ausgeht. Also muss ich in die nächste Stadt fahren und Papier kaufen. Der Trost dabei: Das ist eine Dienstfahrt, die mir vom Arbeitgeber nicht erstattet wird, die ich jedoch für dienstliche Zwecke unternehme. Daher sind die Fahrtkosten Werbungskosten. Und zwar pro gefahrenen Kilometer.

    Papier kostet 4,99 €
    Gefahren bin ich 2 x 10 Kilometer à 0,30 € = 6 € Fahrtkosten.
    Gesamt absetzbar: 11 € ;)
    Das läppert sich.

    BTW - das funktioniert auch in der Stadt und mit dem Fahrrad. Allerdings dürfte der nächste Laden keine 10 Kilometer entfernt sein.
    Doch 500 Meter machen aus 4,99 schon 5,29 €

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Nein, die 42%-Grenze des Spitzensteuersatzes I aber ziemlich locker.

    Sek II mit A15. Jup. Da liegen wir GHS-Leute drei Klassen drunter mit unseren mickrigen A12

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  • Sek II mit A15. Jup. Da liegen wir GHS-Leute drei Klassen drunter mit unseren mickrigen A12

    A13 mit 2 Kindern als nicht mehr Neueinsteiger ebenfalls. Zugegeben, A12er kommen da auch im fortgeschrittenen Alter knapp nicht dran, falls die Kids bis dahin aus dem Haus sind.


    PS: Dabei schaue ich gerade auf NDS...nicht gerade das Bundesland mit der höchsten Besoldung.

  • Der Durchschnittssteuersatz ist dann schon okay, wobei für höhere Einkommen der Grenzsteuersatz dann schon zu hoch ist. Ich liege darüber und hätte gegen weniger Lohnsteuer nichts einzuwenden :cash:


    Bei den Einkünften aus KV habe ich eine einfachere Besteuerung und dennoch legale Gestaltungsmöglichkeiten ohne großen Aufwand.

  • Der Durchschnittssteuersatz liegt natürlich bei unseren Einkommen erheblich unter dem Grenzssteuersatz. Dennoch gehen dabei monatlich Beträge drauf, die einem monatlichen Nettomindestlohn entsprechen. Das tut schon etwas weh. Für die Frage, wieviel % von absetzbaren Kosten durch die Steuererklärung zurückerhalten werden können, spielt der Durchschnittssteuersatz allerdings keine Rolle, hierfür ist der Grenzsteuersatz ausschlaggebend.

  • Hier bei uns wollen viele nicht aufs Land und müssen nach dem Ref. 5 Jahre zwangsweise da arbeiten, bevor sie sich versetzen lassen können. Vielleicht könnte man mit einem Pampazuschlag mehr Lehrkräfte aufs Land bekommen.

    Ich versteh die Politik eh nicht. Meckern rum, dass das Land ausstirbt und gleichzeitig das Wohnen in Städten zu teuer wird und tun alles, um das Leben auf dem Land unantraktiver bzw. das Leben in der Stadt attraktiver zu machen. Das Deutschlandticket und der Familienzuschlag sind nur zwei der Punkte, die das unterstreichen.

  • Dafür zahle ich Jahr für Jahr - weil das Grundstück größer ist - auch mehr Grundsteuer.

    Aus reinem Interesse: Wird das in Bayern auch mit der Reform weiterhin so sein? In Hessen wird es dann schon gravierende Unterschiede bzgl der Lage (was ich auch gut finde) geben, ich weiß aber, dass es in anderen BL nicht so sein muss

  • Ich denke, der Ausgangspost will süffisant die auch hier oft kritisierten Zuschläge für Familien und die Ortszuschläge in NRW in Kritik nehmen. Dort kann man mit drei Kindern plus Wohnort zusätzlich schnell bei Zuschlägen landen, die ein Gehalt weit über A 16 generieren.


    Dementsprechend ist der Grundgedanke garnicht so verkehrt - warum wird der Wohnort in der Kernstadt sehr gut bezuschusst, der weite Pendelweg aber nicht (Pendlerpauschale als Argument?)…

  • Dafür zahle ich Jahr für Jahr - weil das Grundstück größer ist - auch mehr Grundsteuer.

    Ich verstehe das Gejammer wirklich nicht. Niemand wird gezwungen aufs Land zu ziehen und zig Kilometer zur Schule zu fahren und sich ein riesen Grundstück anzuschaffen für das man dann hohe Unterhaltskosten hat.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich verstehe das Gejammer wirklich nicht. Niemand wird gezwungen aufs Land zu ziehen und zig Kilometer zur Schule zu fahren und sich ein riesen Grundstück anzuschaffen für das man dann hohe Unterhaltskosten hat.

    Es wird auch niemand gezwungen in die Stadt zuziehen. Warum dann also die höheren Zuschläge dort?

  • Na gerade weil viele Familien wegen der hohen Kosten da nicht wohnen wollen, aber die Arbeitskräfte dort dennoch gebraucht werden.

    Natürlich! Man sieht es am Lehrermangel in Köln und Düsseldorf, während die Leute reihenweise aus dem platten Land dorthin abgeordnet werden müssen.

  • Freut euch doch einfach.

    Wer vor Neid grün wird, kann ja einfach in die Stadt ziehen, 3 Kinder bekommen und das kolportierte fürstliche A16+-Gehalt beziehen und den unermesslichen Reichtum nach Lehrerforumlesart genießen.... :cash: 8)


    Willst du nicht? Vielleicht doch nicht so attraktiv? Etwas naiv und mit Übertreibung gerechnet? ;)

  • Es wird auch niemand gezwunden in die Stadt zuziehen. Warum dann also die höheren Zuschläge dort?

    Weil das der für das Land NRW günstigste Versuch war, die Besoldung gerichtsfest zu machen? Ich nehme an, dass das so bemessen wurde, dass der Abstand zum Bürgergeld incl. Wohnkosten so gewahrt bleiben soll. Und da die Wohnkosten in den großen Städten höher sind, sind wohl Menschen mit Gesetzbuch in der einen und Taschenrechner in der anderen Hand der Meinung, dass das so funktioniert.


    Ob's wirkt? Als südlicher Nachbar werde ich das ganze emotionslos und gespannt beobachten.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Willst du nicht? Vielleicht doch nicht so attraktiv? Etwas naiv und mit Übertreibung gerechnet? ;)

    Doch, das hätte ich in meine Immobilienkaufphase miteinfließen lassen. Die für mich zu teuren Immobilien in Stadtnähe waren ausschlaggebend, eine Immobilie weiter draußen zu kaufen. Höhere Familienzuschläge hätten das relativiert, zumal man die höhere Wertsteigerung in Stadtnähe ja einpreist und sich dies dann mit höheren Zuschlägen auch eher leisten kann. Aber schön, dass du Fragen stellst und meine mutmaßlichen Antworten gleich mitlieferst. Ich hoffe deine Diskursgepflogenheiten sind im Unterrichtsraum professioneller.

  • Ich verstehe das Gejammer wirklich nicht. Niemand wird gezwungen aufs Land zu ziehen und zig Kilometer zur Schule zu fahren und sich ein riesen Grundstück anzuschaffen für das man dann hohe Unterhaltskosten hat.

    Hier geht's um die mietstufen in NRW. Sowas haben wir in Hessen nicht 😉

  • Wie gesagt, der größte Arsch von Dienst sind die, die ohne Familie teuer gekauft haben in der Stadt und überhaupt keine Zuschläge bekommen, während denen mit Kindern selbiger noch gepudert wird.

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