Hallo,
gibt es hier vielleicht Lehrer, die Schüler mit einer Trisomie 21 unterrichten? Mein neues Pflegekind wird diese Behinderung haben und nun denke ich darüber nach, wie dieses Kind sein könnte. Gibt es solche Kinder die auf eine Förderschule für L gehen, oder sind diese Kinder immer auf einer Schule für geistig Behinderte zu finden?
Ich habe damit keine Probleme, würde nur meiner Familie gerne etwas mehr Hintergrundwissen geben.
LG Legata
Wie die Kinder sind, wird dir hier keiner sagen können. Jedes Kind ist ganz individuell besonders, wie es alle Kinder sind. Der Ausprägungsgrad der Behinderung variiert stark. Ich habe an einer SfLb schon oft Kinder mit Down Syndrom gesehen. Natürlich findest du diese Kinder auch an einer SfGb, aber genauso auch an Regelschulen im Gemeinsamen Unterricht.
Ich hatte mal einen ganz tollen Link, gemacht von Schülern mit Trisomie 21. Die Seite strotzte nur so vor Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Ich such dir den Link später raus.
Liebe Grüße
Ich habe von Kindern gehört, die mit dieser Behinderung auf eine Sonderschule L gehen. Ich habe Menschen mit Trisomie 21 vorlesen hören. ich kenne ein lernprogramm, mit dem die Kinder lesen lernen (allerdings für englische Sprache entwickelt - großer Sichtwortschatz).
Der Grad der Behinderung ist sehr unterschiedlich, abhängig von grundlegender Schädigung und früher Förderung.
In Niedersachsen scheint es, wenn meine Infos stimmen, grundsätzliche Probleme zu geben, "so ein Kind" in der Förderschule L zu beschulen - könnte ein Kampf werden.
Wenn das Kind die entsprechende Begabung hat, würde es sich sogar lohnen, damit bis vor den Bundesgerichtshof zu gehen. [ch war mal bereit, das für ein angeblich sehr begabtes Kind mit Mosaikmuster zu tun, das ich über ein Forum "kennen" gelernt hatte - das entpuppte sich dann aber doch als weniger begabt und von der Mutter ganz fehleingeschätzt). Mehr über PN
Bablin
Hallo Legata,
ich kann mich da nur Fr. Bounty anschließen:
Alle, die ich kenne, besuchen die G-Schule. Allerdings ist der Ausprägungsgrad der Behinderung sehr unterschiedlich. Vom "ziemlich gut lesen können" bis zum "nur zwei Wörter verwaschen aussprechen können" habe ich alles gesehen.
Gruß,
Holger
Ich hatte mal so ein Kind im Fachunterricht (Grundschule mit GU). Es hat lesen gelernt und konnte im Zahlenraum bis 100 einfache Rechnungen ausführen. Der tägliche Umgang war nicht immer ganz leicht, weil dieses Kind so seinen eigenen Willen hatte und ihn mit erstaunlicher Stärke duchsetzte. Es gab aber nie größere Probleme, weil die Klasse sehr gut reagierte - so als wäre ein Geschwisterkind da, das ab und zu einen Dämpfer braucht, aber auch besondere Streicheleinheiten benötigt. Ich fand's super, glaube aber auch, dass es einfach ein Glücksfall war. Sehr wichtig waren Rituale, feste Regeln und Lernaufgaben, die fürs praktische/selbständige Leben nützlich sind: telefonieren, einkaufen usw. Da diese Kinder kein Sättigungsgefühl beim Essen haben, ist es enorm wichtig, ihnen Mengen und Kalorienanzahl klar zu machen! Gesundes Frühstück war täglich ein Thema. Die enormen körperlichen Kräfte brauchen auch eine sinnvolle Anwendung. Wir haben im Sportunterricht immer Ausdauerübungen und Laufspiele gemacht.
LG Talida
Hallo Legata,
ich weiß nicht, ob es dir weiterhilft, habe aber mal ein paar Links zusammengesucht:
wikipedia, ziemlich ausführlich über Down-Syndrom allgemein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Down-Syndrom
Hier ein Bericht einer Familie, deren Tochter als erstes Kind mit geistiger Behinderung in Berlin eine Regelschule besuchte:
http://info.uibk.ac.at/c/c6/bidok/texte/gl1-00-lau.html
Hier noch mehr Erfahrungsberichte:
http://www.naturheilt.com/Inhalt/Mehr_Downsyndrom.htm%20
Grüße,
Conni
http://www.integration-bayern.de/beruf/downsyndrom.htm
Hier in Hessen ist es wohl weniger problematisch, wenn Kinder mit Down-Syndrom die L-Schule besuchen wollen. Ich hab das schon öfter mitbekommen (Schüler mit Down-Syndrom in der L-Schule gesehen, von Kollegen der L-Schule gehört etc.), habe aber nie mehr davon mitbekommen, so dass ich leider nichts Genaueres dazu sagen kann.
Gruß
Mia
Hallo,
ich danke euch allen. Ich für mich bin in dem Gedanken ein Kind mit Trisomie 21 bei uns aufzunehmen bestärkt worden. Habe viel darüber nachgedacht. Nun ich weiß ja noch gar nicht wie alt dieses Kind sein wird, und wie es so überhaupt ist. Ich befürchte wie so so oft bei Pflegekindern ist viel an Förderung auf verschiedenen Gebieten nach zu holen. Also packen wir es an.
Ich muss nun erst einmal mit meiner Jüngsten, 10 Jahre darüber reden. Aber ich habe sie im Umgang mit behinderten Kindern gesehen, ich erlebe jeden Tag, wie sie von den schwierigen Kindern der Klasse redet. Sie hat eine soziale Kompetenz, da kann mancher Erwachsener sich eine Scheibe abschneiden.
LG Legata, die sich auf Familienzuwachs freut, auch wenns noch eine Weile dauert und schwierig wird.
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