[NRW] Informatik Zertifikatskurs Sek II

  • Was viele nicht berücksichtigen, es gibt nicht nur Unterricht inkl. Vorbereitung und Nachbereitung, es gibt Klassenarbeiten und Klausuren inkl. Erstellung und Korrektur, es gibt Eltern- und Schülergespräche, Klassenpflegschaftsabende, Zeugniskonferenzen usw.


    2,5 Deputatsstunden entspräche bei uns 180 Zeitstunden im Jahr. Ich finde, die Rechnung geht auf.

    Genau das ist doch eben das Problem:

    In Hessen erhält man auch 2 Std Entlassung für die Fächererweiterung Sek II, d.h. für uns am der BS statt 24,5 Std 22,5 Std Unterricht.

    Deine 22,5 Std unterrichtest du dann an 4 Tagen statt 24,5 an 5 Tagen. Ein Tag ist reserviert für die Erweiterung. An diesem Tag bist du entweder an der Uni mit entsprechender Anreise oder bearbeitest deren Aufträge. Am Ende stehen Prüfungen, für die du auch lernen musst.


    Das von dir oben genannte kommt doch eben auch auf diejenigen zu, die an der Erweiterung teilnehmen. An Konferenzen muss teilgenommen werden (außer sie liegen an einem Tag mit Unianwesenheit), sie sind KlassenlehrerInnen etc. 2 Std weniger Unterricht können meiner Auffassung nach den Aufwand nicht annähernd abbilden. Ich selbst habe solch einen Kurs nicht absolviert, aber 3 aus dem Kollegium. Sie gingen wirklich auf dem Zahnfleisch

  • Dann fehlen jedoch die Diskussionen und die Gespräche mit den anderen Teilnehmern. Der Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Unterrichtsideen und -reihen ist meiner Meinung nach bei einem solchen Kurs wichtig.

    Personen, die einen Informatik-Zertifikatskurs belegen, schaffen es also nicht, sich online zu treffen und Diskussionen und Gespräche zu führen oder asynchron ein Forum zu nutzen?


    Meine letzte FoBi- ganz anderes Thema - war eine Mischung aus Präsenz, Online-Tagen und Aufgaben im Eigenstudium.

    Etliches davon hätte man auslagern können, die Vorträge waren fast ausschließlich ohne Zwischenfragen und damit auch als abrufbares Video möglich gewesen.

    Kleine Räume zum Diskutieren und für kleine Gruppenarbeiten wurden nur wenig genutzt, das wäre über ein Forum möglich gewesen.


    Was nicht bedacht wurde, aber technisch ohne Probleme realisierbar gewesen wäre: der Austausch unter den Teilnehmenden, der Austausch zu den Hausaufgaben zwischen den Sitzungen. Das ist viel zu kurz gekommen, was aber nicht an den technischen Möglichkeiten lag, sondern an der Planung der FoBi.

    Es gab auch ein Forum, eine Plattform zum Arbeiten - das blieb aber weitestgehend ungenutzt.


    Mir fehlt dafür das Verständnis. Es geht doch sonst auch um Homeoffice, in Betrieben ist es auch möglich, dass sich Mitarbeitende online verständigen, ohne sich in Präsenz zu treffen.

    Für die Präsenz-FoBi brauchte es die Anreise ins Tagungshotel in der Botanik und für viele auch vorab die Übernachtung, dann noch eine Stunde Reisekosten-Papierkram - während der Präsenzveranstaltung.

    Gerade im Flächenland und gerade, wenn man viele erreichen möchte, sind die digitalen Möglichkeiten doch fördernd.

  • In Hessen erhält man auch 2 Std Entlassung für die Fächererweiterung Sek II [...]

    Etwas OT, aber interessehalber: Wieso braucht man in Hessen eine "Fächererweiterung Sek II" als Lehrkraft an beruflichen Schulen? In NDS sind alle Lehrkräfte, die das Lehramt an BBS studiert haben (und auch die Quereinsteiger*innen über den Vorbereitungsdienst), berechtigt, auch im BG zu unterrichten und das Abi abzunehmen. Liegt es evtl. daran, dass in NDS die BBSn komplett der Sek II zugeordnet sind, was wohl in Hessen nicht der Fall ist? (Oder habe ich das falsch in Erinnerung? Ich meine, dass ich hier im Forum mal die Info bekam, dass es in Hessen an den beruflichen Schulen Bildungsgänge gibt, die der Sek I zugeordnet sind, und andere, die der Sek II zugeordnet sind. - Das ist, wie gesagt, in NDS nicht so.)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nein, nein, natürlich haben Sek II Kollegen / Lehramt berufliche Schulen die Fakultas für alle Schulformen. Ich meinte wirklich die Zusatzkurse für Fachfremde, also jm, der zB Info komplett neu macht wie im Ausgangsposting.

  • Genau das ist doch eben das Problem:

    In Hessen erhält man auch 2 Std Entlassung für die Fächererweiterung Sek II, d.h. für uns am der BS statt 24,5 Std 22,5 Std Unterricht.

    Deine 22,5 Std unterrichtest du dann an 4 Tagen statt 24,5 an 5 Tagen. Ein Tag ist reserviert für die Erweiterung. An diesem Tag bist du entweder an der Uni mit entsprechender Anreise oder bearbeitest deren Aufträge. Am Ende stehen Prüfungen, für die du auch lernen musst.


    Das von dir oben genannte kommt doch eben auch auf diejenigen zu, die an der Erweiterung teilnehmen. An Konferenzen muss teilgenommen werden (außer sie liegen an einem Tag mit Unianwesenheit), sie sind KlassenlehrerInnen etc. 2 Std weniger Unterricht können meiner Auffassung nach den Aufwand nicht annähernd abbilden. Ich selbst habe solch einen Kurs nicht absolviert, aber 3 aus dem Kollegium. Sie gingen wirklich auf dem Zahnfleisch

    2 Deputatsstunden weniger bedeutet eine Chemieklasse weniger, 3 Stunden sogar einen Basiskurs (so heißt bei uns der Grundkurs) weniger. Also muss ich 3 mal 30 Klassenarbeiten bzw. 2 mal 25 Klausuren weniger korrigieren bzw. erstellen, in Mathe 25 mündliche Abiturprüfungen weniger abhalten (und vorher erstellen), in Chemie sind es weniger, aber auch immer ein paar, ich muss dann nicht zu Konferenz für das mündliche Abitur, wenn ich keine mündliche Prüfung habe, muss nicht zu Klassenpflegschaftsitzungen dieser Klasse, die ich nicht habe, habe keine Gespräche bzgl. dieser Klasse, die ich dank Erlass nicht habe, keine Noten- und evtl. Klassenkonferenzen, ich rede immer von dieser Klasse, diesem Kurs, den ich dank Erlass nicht habe.


    Ja, es bleiben 4 GLKs und pro Fach eine Fachschaftsitzung, die jeder hat. Das ist zeitlich aber nicht viel.


    Und ja, ich hatte einmal eine Fortbildung in Chemie mit diesen Bedingungen. Ich fand sie sehr interessant und wollte sie freiwillig. Auf dem Zahnfleisch kroch ich nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Also muss ich 3 mal 30 Klassenarbeiten bzw. 2 mal 25 Klausuren weniger korrigieren bzw. erstellen, in Mathe 25 mündliche Abiturprüfungen weniger abhalten (und vorher erstellen), in Chemie sind es weniger, aber auch immer ein paar, ich muss dann nicht zu Konferenz für das mündliche Abitur, wenn ich keine mündliche Prüfung habe, muss nicht zu Klassenpflegschaftsitzungen dieser Klasse, die ich nicht habe, habe keine Gespräche bzgl. dieser Klasse, die ich dank Erlass nicht habe, keine Noten- und evtl. Klassenkonferenzen, ich rede immer von dieser Klasse, diesem Kurs, den ich dank Erlass nicht habe.

    In deiner Konstruktion gehst du vom besten aus - die Lehrkraft hat durch die zwei Stunden keinen Abidurchlauf, keine 13er Konferenzen und Elternabende (finden die bei euch für 13er statt? Bei uns nicht)


    Eine andere, aber eben durchaus realistische Alternative für uns BSler: Erweiterungslehrgang plus 22,5 Std statt 24,5 Std Deputat und die zwei Stunden wären im Dualen System in einem allgemeinbildenden Fach (=1 Klassenarbeit pro SJ, keine Elternabende, Konferenzdauer deutlich geringer als andere) oder eine 11 FOS/BG mit erneut einer Klausur, keine Elternabende. Und weil du mit deinen 22,5 anderen Stunden eh in mehreren Schulformen, Abitur- und Abschlussklassen bist, entfallen auch keine Prüfungen und Konferenzen bzw. bei Zeugniskonferenzen hast du 10min Pause zwischendrin, wenn deine vermeintliche Klasse dran ist

  • Ja, es bleiben 4 GLKs und pro Fach eine Fachschaftsitzung, die jeder hat. Das ist zeitlich aber nicht viel.

    Das freut mich für dich, wenn es so bei euch läuft und ihr so wenige Konferenzen habt.

    Ich hatte mit vollem Deputat jedes SJ 4xGK, 3x BG Konferenz, 3x FOS-Konferenz, 2xBFS Konferenz, 1X Fachkonferenz Fach 1, 1xFachkonferenz Fach 2, 1x Fachbereichskonferenz Fach 1, 1x Fachbereichskonferenz Fach 2, 2x Förderkonferenz, 4xNotenkonferenz, als Tutorin 4xAbiturkonferenzen und Klassenkonferenzen nach Bedarf.

    Ich habe reduziert (auf 18 Std, also deutlich weniger als die 22,5 wg Erweiterungsprüfung) und was fällt von den Konferenzen weg? 2xBFS Konferenz und zugehörige Klassenkonferenzen, weil ich nun nicht mehr diese Schulform unterrichte. Die anderen ü 20 Konferenzen bleiben gleich.

  • In deiner Konstruktion gehst du vom besten aus - die Lehrkraft hat durch die zwei Stunden keinen Abidurchlauf, keine 13er Konferenzen und Elternabende (finden die bei euch für 13er statt? Bei uns nicht)


    Eine andere, aber eben durchaus realistische Alternative für uns BSler: Erweiterungslehrgang plus 22,5 Std statt 24,5 Std Deputat und die zwei Stunden wären im Dualen System in einem allgemeinbildenden Fach (=1 Klassenarbeit pro SJ, keine Elternabende, Konferenzdauer deutlich geringer als andere) oder eine 11 FOS/BG mit erneut einer Klausur, keine Elternabende. Und weil du mit deinen 22,5 anderen Stunden eh in mehreren Schulformen, Abitur- und Abschlussklassen bist, entfallen auch keine Prüfungen und Konferenzen bzw. bei Zeugniskonferenzen hast du 10min Pause zwischendrin, wenn deine vermeintliche Klasse dran ist

    Bei uns gibt es (noch) keine 13. Klasse. Viele unserer Abiturienten sind noch minderjährig (12. Klasse). Ja, es gibt Elternabende (bzw. Informationen mithilfe Videokonferenzen).


    Klassenpflegschaftsitzungen bezieht sich auf Klassen wie ich schrieb (Chemie Klasse 8 - 10, sonst habe ich nichts zweistündiges) und da muss ich zweimal pro Jahr am Abend hin (stört mich mehr als eine GLK am Mittag, wo ich vor mich hindösen kann). Bei einer Klassenpflegschaftsitzungen oder Informationenveranstaltung (für Kurse) muss ich reden. Basiskurse sind bei mir dreistündig, Hauptfächer vierstündig, Leistungskurse fünfstündig. Letztere fallen bei 2,5 Stunden Deputarserlass nicht weg, deshalb beschränkte ich mich auf die ersten beiden Fälle.


    Nein, es ist kein Idealfall, es ist immer so, es fällt eine Klasse oder Kurs bei mir weg. Es ist genau wie oben geschrieben.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Und bei der letzten Kollegin, die solch einen Kurs absolviert hat, war es wie von mir beschrieben: Ihr fielen zwei Stunden im Dualen System weg, der Rest blieb wie von mir beschrieben: 3 Schulformen mit dazugehörigen Konferenzen, Abitur- und FOS-Abschlussprüfungen etc. Die Stunden im Dualen System sind wirklich mit wenig Aufwand verbunden, keine Elterngespräche, 1 Klausur pro HJ, keine Prüfungen für allgemeine Fächer. Es kann also gut laufen wie bei dir, es gibt aber eben auch Fälle, bei denen der Erweiterungslehrgang zu deutlich mehr Arbeit führt.

  • Zwei Stunden weniger bedeuten bei uns im Blockunterricht lediglich, dass ich dann ein Lernfeld mit weniger Stunden bekomme damit es auf geht. Klausuren etc. bleiben so. Also da wäre es tatsächlich nur der Unterricht + Vor- und Nachbereitung. Würde mich aber dennoch nicht abhalten.

  • Und bei der letzten Kollegin, die solch einen Kurs absolviert hat, war es wie von mir beschrieben: Ihr fielen zwei Stunden im Dualen System weg, der Rest blieb wie von mir beschrieben: […]

    Und es wäre an deiner Schule nicht möglich, im Vorfeld eine entsprechende Vereinbarung (z.B. kein Klassenlehrer oder kein neuer Abiturkurs o.ä.) mit der Schulleitung zu treffen?


    Und insbesondere bei einLehrer1234 scheint im Fach Informatik seitens der Schule ja großer Bedarf an weiteren Informatiklehrern zu sein. Gerade dann sollte eine solche Vereinbarung möglich sein.


    Meer schreibst du in einem Lernfeld mit weniger Stunden Klausuren mit gleichem Umfang, wie in einem Lernfeld mit mehr Stunden? Bei mir hängt der Umfang von Klassenarbeiten schon davon ab, ob ich ein Fach einstündig oder fünfstündig unterrichte. Und damit auch der Aufwand beim Erstellen und Korrigieren.

  • Und es wäre an deiner Schule nicht möglich, im Vorfeld eine entsprechende Vereinbarung (z.B. kein Klassenlehrer oder kein neuer Abiturkurs o.ä.) mit der Schulleitung zu treffen?

    Natürlich gäbe es Möglichkeiten, die Lehrkraft zu entlasten. Das finge mit einem "guten" Stundenplan der anderen 22,5 Std an. 2 Std Reduktion ist allerdings auch wirklich so wenig, dass du dadurch weder aus dem Beruflichen Gymnasium noch in der FOS rausgenommen wirst bzw Abikurse min 3 stündig sind.

  • Meer schreibst du in einem Lernfeld mit weniger Stunden Klausuren mit gleichem Umfang, wie in einem Lernfeld mit mehr Stunden? Bei mir hängt der Umfang von Klassenarbeiten schon davon ab, ob ich ein Fach einstündig oder fünfstündig unterrichte. Und damit auch der Aufwand beim Erstellen und Korrigieren.

    Zwei Stunden gibt es in meinen Fächern nicht, höchstens wenn man sich mal etwas mit einem Kollegen teilt. Dann ist es natürlich weniger Korrektur. Ansonsten ist der Korrekturaufwand für mich meist gleich, egal, ob 6 oder 8 Stunden Fach.

    Programmierung ist nochmal aufwändiger als der Rest.

  • Die Frage ist halt, wie lange es diese "Programmierarbeiten" in Zeiten von Devin überhaupt noch so gibt.

    Aber klar, hier im Lehrerforum finden es die Leute ja schon unvorstellbar, dass KI in 5 Jahren 50% der jetzigen Lehrtätigkeit übernehmen kann und es daher völlig absurd ist, noch so viele Lehrer an den Unis auszubilden wie jetzt aktuell.

  • Aber klar, hier im Lehrerforum finden es die Leute ja schon unvorstellbar, dass KI in 5 Jahren 50% der jetzigen Lehrtätigkeit übernehmen kann und es daher völlig absurd ist, noch so viele Lehrer an den Unis auszubilden wie jetzt aktuell.

    Ja, wurde mir vor 30 Jahren schon angekündigt, ich seitdem warte drauf.

  • Die Frage ist halt, wie lange es diese "Programmierarbeiten" in Zeiten von Devin überhaupt noch so gibt.

    Aber klar, hier im Lehrerforum finden es die Leute ja schon unvorstellbar, dass KI in 5 Jahren 50% der jetzigen Lehrtätigkeit übernehmen kann und es daher völlig absurd ist, noch so viele Lehrer an den Unis auszubilden wie jetzt aktuell.

    Hast du da irgendwelche konkreten Anhaltspunkte für oder behauptest du das jetzt nur einfach so?

  • Hast du da irgendwelche konkreten Anhaltspunkte für oder behauptest du das jetzt nur einfach so?

    Hast du meinen Beitrag gelesen und die Erwähnung von Devin gelesen? Wer einmal ausgiebig mit der KI programmiert hat, versteht, dass es in 5 Jahren nur noch wenige Programmierer geben wird.

  • Meine Softwareentwickler im Freundeskreis die alle auch schon diverse KIs mit im Einsatz haben sehen das etwas anders.

    Der große Knackpunkt ist wohl eher, dass die einfachen Codingjobs wegfallen, sowie auch in anderen Branchen bereits Jobs auf den Ebenen mit geringerer Qualifikation weggefallen sind.

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