Nein, nicht alle Kinder mit schlechten Noten brauchen einfach nochmal denselben Sermon ein zweites Mal, um sich dann halt genug feste anzustrengen und das Jahr erfolgreich abzuschließen.
Diesen Punkt habe ich an keiner Stelle abgestritten. Er ist nur wie oben begründet, nicht der einzig relevante. Ich diskutiere diesen Punkt aber jetzt:
Warum sollte ein Wiederholungsjahr nicht erfolgreich sein (derselbe Sermon), ein Förderunterricht aber super erfolgreich?
Betrachten wir den (am Gymnasium eher untypischen) Fall, dass ein Kind sitzen bleibt und nicht bereits ,individuelle Nachhilfe bis zum Exzess und bis zur Erschöpfungs- oder Rebellionsgrenze erhalten hat.
Ich gehe dann mal vom Matheunterricht aus, wir haben Förderunterricht und ich mache ihn auch gelegentlich. Natürlich erkläre ich da zu einem Gutteil der Zeit Inhalte noch mal, die die Kinder im regulären Matheunterricht nicht verstanden haben (derselbe Sermon). Doch siehe da: gelegentlich verstehen sie es dann. Natürlich ist der Erfolg nicht 100%. In Klasse 6 würde ich sagen, ist der Erfolg ca. 1/3, der Rest geht in die Hauptschule.
Im Wiederholungsjahr haben die Nachsitzer einen anderen Mathelehrer. Der erklärt ihnen alles noch mal ganz von vorn, aber er wird es ein bisschen anders machen, denn wir haben selber alle einen unterschiedlichen Zugang zum Verstehen. Gibt es überhaupt eine andere Chance, als es noch einmal einen anderen Lehrer versuchen zu lassen? Läuft nicht in Wirklichkeit alle Förderung auch nur darauf hinaus?