Rückkehr zur bindenden Grundschulempfehlung in BaWü

  • Inzwischen empfinde ich es als äußerst unangenehm, dass die immer gleichen User jeden einzelnen Beitrag von Gymshark hinterfragen, zerlegen, kritisieren, ins Lächerliche ziehen, sich an einzelnen Wörtern aufhängen, ... Ignoriert ihn doch einfach, statt jeden Thread damit zu kapern!

    Wen meinst du mit "die immer gleichen User"?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Man sieht schon an den Smileys, dass sich die Richtigen angesprochen fühlen. :D

    Du meinst diejenigen, die zurecht regelmäßig nachfragen, wenn gewisse User: innen (mal wieder) nur irgendwelche Allgemeinplätze oder undifferenzierte Pauschalaussagen von sich geben?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich versuche noch einmal meine Meinung zu erklären und warum ich eine verbindliche Grundschulempfehlung wie wir sie früher hatten, wichtig finde.


    Ich unterrichte seit vielen Jahren bewusst Mathe und Naturphänomene in der Unterstufe (als Ausgleich zu meinen vielen Chemiekursen) und ich merke seit vielen Jahren (seitdem sie bei uns nicht mehr verbindlich ist) immer, wer welche Empfehlung hat. Erfahren, ob mein Eindruck stimmt, tue ich frühestens in der pädagogischen Konferenz (nach einem Vierteljahr) oder bei den Notenkonferenzen zum Halbjahr (unsere SL teilt von sich aus anfangs nicht mit, wer welche Empfehlung hat, erst wenn wir uns entsprechend äußern. Später fragt sie schon konkret nach Schülern).


    Woran liegt es?


    Sicher nicht an den Noten. Gerade in Mathe üben manche Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern extrem und lernen das Einmaleins (nicht nur das kleine) usw. auswendig. Das reicht in Klasse 5 normalerweise für die Note 3. Aber es fehlt jedes Verständnis, es fehlt an logischem Denken, es fehlt an Problemlösen, die Kinder können den Unterricht nicht folgen. (Ich weiß nicht genau wie ich es erklären soll, sie lernen z. B. Textaufgaben auswendig, verwenden abwechselnd bestimmte Rechenzeichen, verstehen aber nicht, was sie tun, auch wenn ich es erkläre bzw. nachfrage.) Diese Eltern erzählen mir manchmal, dass ihr Kind entgegen der Empfehlung doch für das Gymnasium geeignet sei (weil Note 3) und ich denke nein und habe spätestens in Klasse 7 recht. (Und bevor der Vorwurf aufkommt, ich bin für jedes Kind da, solange es bei uns ist, bin jederzeit bereit, auch nach der 6. Stunde noch einmal grundlegendes zu erklären. Mir tun einfach die Kinder leid, die sich so bemühen und dann doch nur 5 schreiben. Wir hatten schon Kinder, die richtig krank wurden.)


    Wir haben in unseren Einzugsbereich sehr verschiedene Grundschulen mit sehr verschiedener Klientel. Und nein, ich stelle da keinen Unterschied der Empfehlungen fest, das dachte ich früher auch, es stimmt aber (bei uns) nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass das es jährlich Gespräche zwischen LehrerINNEn der Grundschulen und weiterführenden Schulen gab, solange die Empfehlung verbindlich war.


    Eine Aufnahmeprüfung (auch genannt) halte ich für kontraproduktiv. Ein nervöses Kind versagt, ein anderes wird auf die Prüfung gedrillt. Es ist nur eine Momentaufnahme, die Genauigkeit vorspiegelt und viel weniger aussagekräftig ist als der Eindruck aus dem Unterricht.


    Es gibt sicher Grenzfälle. Meine Schwester hat sich bewusst bei einem ihrer Kinder für die Realschule entschieden, damit das Selbstbewusstsein durch Erfolgserlebnisse wächst. Dank beruflichen Gymnasien ist der Zug doch nicht abgefahren. Meine Nichte hat erfolgreich Abitur gemacht halt ein Jahr später als ihre Zwillingsschwester (G9 statt G8).


    Ich wundere mich, warum einige hier meinen, sie könnten nach Erprobungsphase nicht entscheiden. Liegt es am Fach (meine Musikkollegin fällt es anfangs auch schwer, Mathe- und FremdsprachkollegINNen dagegen nicht)? Liegt es am Schultyp? Mir fiel ein, dass es an meiner 1. Schule (Gesamtschule) mir auch noch schwer fiel (wenig Erfahrung, wenig gute Schülerinnen und Schüler und die paar mussten sich nicht anstrengen, zeigten ihre Leistung nicht).


    Ich sehe halt jedes Jahr wie Kinder mit der falschen Empfehlung bei uns scheitern. Manchmal sehen es Eltern ein und suchen rechtzeitig eine neue Schule. Das Kind muss trotzdem nach Misserfolgen neue Freunde in einer bestehenden Klasse finden. Oft sind aber gewünschte Schulen voll und das Kind muss auf eine andere. (Das 30 Kinder mitten im Schuljahr kommen, um eine neue Klasse zu öffnen, passiert dann doch selten und die Lehrer fehlen mitten im Jahr auch. Nach den Sommerferien wechseln noch mehr, so dass viele Schulen auch dann (bei einigen) ablehnen müssen. Und ab Klasse 9 (und bei 10 Schuljahren dank zweimaliger Wiederholung) wird ein Wechsel (in der Praxis) unmöglich. Die anderen Schulen lehnen ab.


    Kurz, die Grundschulempfehlungen stimmen bei uns, Eltern fehlt oft der Vergleich und denken, mit lernen ist das Abitur immer zu schaffen, die Kinder leiden, obwohl auch noch später Abitur (ohne allgemeinbildendes Gymnasium) möglich wäre.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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    Sicher nicht an den Noten. Gerade in Mathe üben manche Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern extrem und lernen das Einmaleins (nicht nur das kleine) usw. auswendig. Das reicht in Klasse 5 normalerweise für die Note 3. Aber es fehlt jedes Verständnis, es fehlt an logischem Denken, es fehlt an Problemlösen, die Kinder können den Unterricht nicht folgen. (Ich weiß nicht genau wie ich es erklären soll, sie lernen z. B. Textaufgaben auswendig, verwenden abwechselnd bestimmte Rechenzeichen, verstehen aber nicht, was sie tun, auch wenn ich es erkläre bzw. nachfrage.) Diese Eltern erzählen mir manchmal, dass ihr Kind entgegen der Empfehlung doch für das Gymnasium geeignet sei (weil Note 3) und ich denke nein und habe spätestens in Klasse 7 recht. (


    Jetzt wird's langsam konkreter, danke dafür.


    Die Empfehlung ging nach Notenschnitt und wenn es beim Auswendiglernen von Textaufgaben schon in Klasse 5 für eine 3 reicht, hast du ja das erste Problem mit der Empfehlung der Grundschule benannt. Beispiel Klasse 4: Deutsch 2, Sachunterricht 1, Mathe 3 -> Gymnasialempfehlung steht theoretisch. (Nicht berücksichtigt, ob die 3 in Bremen, Hessen oder Sachsen erworben wurde, sag ich mal so dazu). Wie soll die Grundschullehrkraft die Realschule empfehlen, wenn ihr Gefühl ist, dass es am Gymnasium schwierig werden könnte? Es gibt keine festgeschriebenen Kriterien, die den erfolgreichen Schulbesuch der Realschule oder des Gymnasiums erwarten lassen.

    ...Ich gehe davon aus, dass Leistungsfähigkeit und -wille gleichermaßen berücksichtigt werden.

    Bei der Beratungsfrage würde ich an die Primarstufenkollegen verweisen. ...

    Echt? Aber du sagst doch immer wieder, dass du der Expertise vertraust und das, obwohl du gar nicht weißt, was diese Expertise ausmacht? Ich vertraue auch prinzipiell allen Kolleg*innen, dass sie ihren Job beherrschen. Aber wenn ich zum Beispiel wissen will, wie man die Hochschulreife erwerben kann, kann ich das genau nachlesen und muss nicht vertrauen, dass die Gymnasialkolleg*innen das schon irgendwie richtig entscheiden werden.

  • Gerade in Mathe üben manche Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern extrem und lernen das Einmaleins (nicht nur das kleine) usw. auswendig. Das reicht in Klasse 5 normalerweise für die Note 3. Aber es fehlt jedes Verständnis, es fehlt an logischem Denken, es fehlt an Problemlösen, die Kinder können den Unterricht nicht folgen. (Ich weiß nicht genau wie ich es erklären soll, sie lernen z. B. Textaufgaben auswendig, verwenden abwechselnd bestimmte Rechenzeichen, verstehen aber nicht, was sie tun, auch wenn ich es erkläre bzw. nachfrage.)

    Es passt schon, was du beschreibst.

    Weil das Kind diese Sachen nicht kann, ist es die Note 3.

    Mit Fleiß und Sorgfalt (Geometrie) kann man noch einiges herausholen, was andere mit mehr Verständnis nicht aufbringen oder zeigen. Die haben dann auch die Note 3 - und da ist und bleibt das Problem.


    In Nds gibt es die Verbindlichkeit nicht, dafür aber protokollierte Gespräche mit den Eltern. Mein Erleben ist eher, dass die Eltern durchaus etwas auf die Beratung durch die GS-Lehrkräfte geben. In jedem Jahrgang habe ich 1-2 Eltern, die anders entscheiden, mit den anderen bin ich gleicher Meinung.

    Dabei richtet sich die Schulwahl nicht allein nach dem Notenbild, sehr viel hängt von anderen Persönlichkeitsmerkmalen ab. Dafür gibt es Fragen-Kataloge, mit denen die Entscheidung erleichtert werden soll. Man fragt sozusagen nach Skills, Selbstständigkeit, Anstrengungsbereitschaft, Aufwand beim Lernen ...


    Sehr viel hängt aber auch vom Profil der Schule ab. Einige Eltern wählen die nächstgelegene Schule, andere wählen das eine oder andere Schulkonzept, da gibt es recht viel Auswahl in annährend gleicher Entfernung.

    Aber es sind auch fast alles keine Akademiker-Eltern, sie waren zumeist selbst nicht auf dem Gym, haben selbst kein Abi ... und tendieren nicht unbedingt zum Gym.


    Davon abgesehen denke ich, dass es das Problem gar nicht gäbe, wenn die Schulen insgesamt erheblich besser ausgestattet wären. Die Tendenz zum Gym besteht doch auch oder vor allem, weil die anderen Schulen nicht gleichwertig fördernd angesehen werden.

    Und der Ruf nach verbindlichen Empfehlungen entsteht auch aus der Überlastung der Gym, die zu viele Anmeldungen bekommen und sich dessen erwehren wollen.

    Ich hätte für die Länder, in denen die Verbindlichkeit weggefallen ist, immer gedacht, dass es sich in den nachfolgenden Jahren einpendelt und die Eltern reflektieren, wann sich der Schulbesuch des Gym lohnt und wann man eher andere Wege präferiert.

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    Davon abgesehen denke ich, dass es das Problem gar nicht gäbe, wenn die Schulen insgesamt erheblich besser ausgestattet wären. Die Tendenz zum Gym besteht doch auch oder vor allem, weil die anderen Schulen nicht gleichwertig fördernd angesehen werden.

    Und der Ruf nach verbindlichen Empfehlungen entsteht auch aus der Überlastung der Gym, die zu viele Anmeldungen bekommen und sich dessen erwehren wollen.

    Ich hätte für die Länder, in denen die Verbindlichkeit weggefallen ist, immer gedacht, dass es sich in den nachfolgenden Jahren einpendelt und die Eltern reflektieren, wann sich der Schulbesuch des Gym lohnt und wann man eher andere Wege präferiert.

    In SH haben wir ja nur noch zwei (GemS und Gymnasium) Schultypen. Tatsächlich entscheiden sich viele Eltern - auch solchen, deren Kids es am Gymnasium sehr schwer haben (werden) - in Städten gegen GemS, weil ihnen die Klientel dort zu "wild" ist. Und leider ist das inzwischen wirklich ein Problem. Sogar an der GemS mit Oberstufe, an der ich unterrichte und die bis vor ca. zehn Jahren einen sehr guten Ruf hatte.

  • Tatsächlich entscheiden sich viele Eltern - auch solchen, deren Kids es am Gymnasium sehr schwer haben (werden) - in Städten gegen GemS, weil ihnen die Klientel dort zu "wild" ist. Und leider ist das inzwischen wirklich ein Problem.

    Ist hier nicht anders.

  • Inzwischen empfinde ich es als äußerst unangenehm, dass die immer gleichen User jeden einzelnen Beitrag von Gymshark hinterfragen, zerlegen, kritisieren, ins Lächerliche ziehen, sich an einzelnen Wörtern aufhängen, ... Ignoriert ihn doch einfach, statt jeden Thread damit zu kapern!

    Das ist doch deren Ziel: ungestört absondern.


    Du möchtest seine Absonderungen also unkommentiert stehen lassen. Hm ... Hat auch ein Geschmäckle.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich mach mal einen Vorschlag, der m.W. noch nie geäußert wurde. Wir führen den Notenschnitt nicht nur wieder ein, sondern heben ihn an, so dass nur noch 20-25% eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehen.


    Oberschulen und wie sie alle heißen, werden ausgebaut, der Ruf muss verbessert werden. Zum Beispiel mit Profilwahl ab Klasse 7, Klassenteiler bei 22 (am Gym bei 30), Sanierungen im großen Stil, Kontingente für Sprachreisen/Schüleraustausch, Musikunterricht, neue Sporthallen, ausgebaute Berufsvorbereitungsprogramme ab Klasse 8, und vor allem gleitende Übergänge und Öffentlichkeitsarbeit, welche Schulwege es gibt, die über "jaja, irgendwie kann doch eigentlich jeder Abi machen, geht halt nur länger und ist irgendwie kompliziert" hinausgehen.


    Wenn das Gymnasium alle Privilegien verliert, die es durch seine Klientel und den Staat erhält, haben vielleicht auch mehr Leute Bock darauf, ihre Kinder in gleichwertige andere Schularten zu schicken, die nicht ständig durch Gewalt in den Medien präsent sind. Vielleicht mag auch ein Realschüler Japanisch als Wahlfach haben und vielleicht mag auch eine Hauptschülerin Klavierspielen lernen, ohne dass ein mächtiger Förderverein im Hintergrund agiert.

  • Wie immer an der Stelle: Merken und bei der nächsten Landtagswahl genau das Wahlprogramm lesen und entsprechend Kreuzchen setzen!

    Die einzige Partei, die versprechen würde, das Vorgehen hier in SH zu verändern, wäre die AfD. Und die würde ich never ever wählen. Auch FDP und Union (Frau Prien ist ja CDU-Mitglied.) würden es Eltern, die sie wählen könnten, niemals verwehren wollen.

    Ihr Rat wäre also nicht hilfreich.

  • Ich mach mal einen Vorschlag, der m.W. noch nie geäußert wurde. Wir führen den Notenschnitt nicht nur wieder ein, sondern heben ihn an, so dass nur noch 20-25% eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehen.


    Oberschulen und wie sie alle heißen, werden ausgebaut, der Ruf muss verbessert werden. Zum Beispiel mit Profilwahl ab Klasse 7, Klassenteiler bei 22 (am Gym bei 30), Sanierungen im großen Stil, Kontingente für Sprachreisen/Schüleraustausch, Musikunterricht, neue Sporthallen, ausgebaute Berufsvorbereitungsprogramme ab Klasse 8, und vor allem gleitende Übergänge und Öffentlichkeitsarbeit, welche Schulwege es gibt, die über "jaja, irgendwie kann doch eigentlich jeder Abi machen, geht halt nur länger und ist irgendwie kompliziert" hinausgehen.


    Wenn das Gymnasium alle Privilegien verliert, die es durch seine Klientel und den Staat erhält, haben vielleicht auch mehr Leute Bock darauf, ihre Kinder in gleichwertige andere Schularten zu schicken, die nicht ständig durch Gewalt in den Medien präsent sind. Vielleicht mag auch ein Realschüler Japanisch als Wahlfach haben und vielleicht mag auch eine Hauptschülerin Klavierspielen lernen, ohne dass ein mächtiger Förderverein im Hintergrund agiert.

    Mehr Vorurteile hast du nicht?


    Klavierspielen am Gymnasium? Japanisch? Hier sind Englisch und Französisch bzw. Latein Pflicht (und viele hätten gerne nur eine Fremdsprache).


    Durchschnittliche Klassengröße ist am Gymnasium größer als an Werkrealschulen (und in vielen Bundesländern sogar so vorgeschrieben). https://www.destatis.de/DE/The…oren/schueler-klasse.html


    Mächtiger Förderverein?

    Mein Gymnasium liegt in einem Brennpunktbereich, Geld ist bei den meisten knapp. Förderverein ist auf jedenfalls privat von den Eltern organisiert, wie willst du das von oben steuern?


    Sanierung gab es bei uns auf jeden Fall zuerst an Werkrealschulen und Realschulen, wir kamen zuletzt dran. Problem in deiner Stadt? Schüleraustausch gibt es bei uns an allen weiterführenden Schulen organisiert nur von den Kolleginnen und Kollegen (also verbieten?). Unsere Realschulen bieten auf jeden Fall auch mindestens 2 pro Schulzeit an (genauso viele wie wir), unsere beiden letzten Werkrealschulen mindestens eine.


    Notendurchschnitte entscheiden bei uns schon lange nicht mehr, wer welche Grundschulempfehlung erhält, weil sie nicht aussagekräftig ist (wie ich oben erklärt habe und wie unsere GrundschulkollegINNen wissen, meine Nichte ging mit 1,8 auf die Realschule, weil Grundschullehrerin und ihre Eltern sich einig waren). Willst du wirklich wieder zurück in die Vergangenheit zum Notenkult und scharfen Schnitt bei 2,5 bzw. 3 (zu meiner Schulzeit in den 70er Jahren) ?


    20 % an Studenten (und nicht jeder Abiturient will studieren, viele Betriebe wollen Abitur für ihre Azubis) reichen auf jeden Fall nicht, es gäbe also noch weniger Ärzte, Lehrer, Ingenieure. Akademiker waren auf jeden Fall immer seltener arbeitslos. Wir leben nicht mehr um 1970. Schweiz und Österreich haben ebenfalls eine Quote von 40 %.

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  • Leider kann ich nur einen Daumen hoch vergeben.

    Dann frage ich dich mal nach allgemeingültigen Privilegien des Gymnasium. Wenn in eurer Stadt wirklich welche existieren sollten, dann gehe vor Ort vor.

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  • Ich mach mal einen Vorschlag, der m.W. noch nie geäußert wurde. Wir führen den Notenschnitt nicht nur wieder ein, sondern heben ihn an, so dass nur noch 20-25% eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehen.


    Oberschulen und wie sie alle heißen, werden ausgebaut, der Ruf muss verbessert werden. Zum Beispiel mit Profilwahl ab Klasse 7, Klassenteiler bei 22 (am Gym bei 30), Sanierungen im großen Stil, Kontingente für Sprachreisen/Schüleraustausch, Musikunterricht, neue Sporthallen, ausgebaute Berufsvorbereitungsprogramme ab Klasse 8, und vor allem gleitende Übergänge und Öffentlichkeitsarbeit, welche Schulwege es gibt, die über "jaja, irgendwie kann doch eigentlich jeder Abi machen, geht halt nur länger und ist irgendwie kompliziert" hinausgehen.


    Wenn das Gymnasium alle Privilegien verliert, die es durch seine Klientel und den Staat erhält, haben vielleicht auch mehr Leute Bock darauf, ihre Kinder in gleichwertige andere Schularten zu schicken, die nicht ständig durch Gewalt in den Medien präsent sind. Vielleicht mag auch ein Realschüler Japanisch als Wahlfach haben und vielleicht mag auch eine Hauptschülerin Klavierspielen lernen, ohne dass ein mächtiger Förderverein im Hintergrund agiert.

    Hm, ich glaube nicht, dass die Rechnung aufgeht. Hier in BaWü hat man die Gemeinschaftsschulen ziemlich gut finanziell aufgestellt, neue Mensas, Sanierungen, Smartboards, iPads usw. während andere weiterführende Schularten das Nachsehen hatten, die Klassen sind kleiner als am Gymnasium und es gibt viele der Dinge, die du erwähnt hast wie Profilwahl, Austausch, Berufsvorbereitungsprogramme. Trotzdem ist der Ruf der meisten GMS, bis auf ganz auf wenige Ausnahmen, nur so lala bis schlecht und viele Eltern möchten ihre Kinder dort nicht hinschicken, inklusive viele Lehrer, die zwar selbst an einer GMS arbeiten, aber nicht ihr Kind an eine schicken würden (habe ich so selbst erlebt im Kollegium).

  • . Schweiz und Österreich haben ebenfalls eine Quote von 40 %

    Das stimmt nicht. Die Quote für die allgemeinbildende Matura liegt bei 25 %. Bei uns ist einfach noch die Berufs- und Fachmatura sehr star vertreten, aber die führt nicht an die Uni sondern an die Fachhochschule.

  • Das stimmt nicht. Die Quote für die allgemeinbildende Matura liegt bei 25 %. Bei uns ist einfach noch die Berufs- und Fachmatura sehr star vertreten, aber die führt nicht an die Uni sondern an die Fachhochschule.

    Ich habe die Zahlen vorher bei Wikipedia nachgesehen.


    "Etwa 20 % aller Schüler machen eine gymnasiale Matura. Daneben gibt es weitere Hochschulzugangsberechtigungen durch Berufs- und Fachmaturitäten. Insgesamt erreichen etwa 40 % eine Matura, davon mehr Frauen als Männer. In den lateinischen Kantonen liegt die Quote höher als in den deutschsprachig."


    Ich hatte (mein Fehler) Hochschulzugangberechtigung nicht "nur" auf Fachhochschule beschränkt, sondern dachte, es sei ähnlich wie in Deutschland heute. (Früher war es bei uns auch anders, ein Mitstudent durfte in Chemie studieren und promovieren, aber nichts anderes studieren, er wollte zusätzlich Mathe auf Lehramt studieren. Ging nicht.)


    Allerdings las ich, dass die Zahlen in der Schweiz nicht reichen, genug Ärzte auszubilden. Genug Akademiker sind auf jeden Fall ein Standortvorteil wie ich gerade las (ein großes amerikanisches Pharmaunternehmen will aus diesem Grund nach Alzey (ganz ohne Subventionen).) Mein früherer Wohnort zog genau aus diesem Grund ein anderes Unternehmen mit 1000 gut bezahlten Arbeitsplätzen an. Mehr Bildung ist wichtig nicht weniger. Und nein, Gymnasien werden nicht allgemein bevorzugt.

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