Privatgeräte-Nutzung vom KuMi vorausgesetzt

  • Lehrer sind der einzige mir bekannte Berufszweig, in dem es soviele Menschen gibt, die es für vollkommen normal halten, ihre privaten Geräte zu verwenden.

    Und noch besser: wenn es hieße „hier nehmen wir mal nicht das private Handy, da gibt’s was dienstliches“ wären einige unzufrieden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das Problem ist, dass
    1. sich das Land mal wieder im Zuständigkeitswirrwarr zwischen Dienstherr und Schulträger etwas neues überlegt hat.
    2. Die Schulträger nicht sinnvoll reagieren können (die paar Token wären billig gewesen, Dienstsmartphones für alle unrealistisch)

    3. Die meisten Lehrkräfte kein Problem sehen und ihr Privatmaterial für dienstliche Zwecke zweckentfremden.

    Zum Glück kommen wir als Schule bislang um Schule@BW herum, da wir eigene Lösungen (mit Token vom Schulträger und Freigabe für private Smartphone-Lösungen) haben.

  • (mit Token vom Schulträger und Freigabe für private Smartphone-Lösungen) haben

    Da hätte ich dann mal eine technische Frage. Kann jemand der Token-Zugang hat wohl auch übers Handy zugreifen? Oder geht jeweils nur eines von beidem, so dass man sich entscheiden muss?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • ... Lehrer sind der einzige mir bekannte Berufszweig, in dem es so viele Menschen gibt, die es für vollkommen normal halten, ihre privaten Geräte zu verwenden.

    Friseur:innen müssen ihre eigenen Scheren kaufen, sogar schon in derAusbildung, und das bei dem Gehalt.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Friseur:innen müssen ihre eigenen Scheren kaufen, sogar schon in derAusbildung, und das bei dem Gehalt.

    Und Köche kaufen ihre eigenen Messer.

    Das sind höchstpersönliche Werkzeuge, bei denen ich das noch nachvollziehen kann.

  • Dann sollen doch die, die unbedingt ihre Privatgeräte verwenden wollen, Friseurin werden. Oder kommt noch ein Argument? Richtig finde ich das nämlich bei den Berufen auch nicht. Insofern.

  • Ich könnte jetzt sagen, wenn man im HO arbeitet nutzt man in der Regel auch das private WLAN und da kräht auch keiner nach, denn es ist eh da und wird dadurch genauso wenig teurer, wie eben das private Smartphone.

  • Bei der Nutzung des Smartphones kommt im Gegensatz zum WLan noch viel stärker der Aspekt zum Tragen, dass man dienstlich und privat vielleicht einfach trennen möchte. So geht es mir zumindest. Ich möchte ebenfalls nicht für eine 2FA mein eigenes Smartphone benutzen müssen, oder in irgendwelchen dienstlichen WhatsApp-Gruppen sein. Ich will selbst entscheiden, wann ich mich mit Dienstgeschäften befasse (z.B. Emails abrufe) und wann ich im "Privatmodus" bin. Umgekehrt möchte ich auf der Arbeit nicht zufällig bei der 2FA eine SMS von meiner Mutter finden, sondern selbst entscheiden, wann ich auf mein Privathandy schauen will.

  • Bei der Nutzung des Smartphones kommt im Gegensatz zum WLan noch viel stärker der Aspekt zum Tragen, dass man dienstlich und privat vielleicht einfach trennen möchte.

    Darum ging es doch aber gar nicht, sondern das es schon wieder darum ging, warum manche Leute ihre eigenen Arbeitsmaterialien selber kaufen und mitbringen und das ist eben nicht nur bei Lehrern so.

    Wer das nicht will, ist doch okay, aber es muss genauso okay sein, dass andere es wollen und dann nicht immer der Buh-Mann sind, weil sie angeblich damit alles kaputt machen.

  • Darum ging es doch aber gar nicht, sondern das es schon wieder darum ging, warum manche Leute ihre eigenen Arbeitsmaterialien selber kaufen und mitbringen und das ist eben nicht nur bei Lehrern so.

    Doch, im Wesentlichen schon. Mit Ausnahme höchstpersönlicher Arbeitsgeräte wie Scheren bei Friseuren oder Messern bei Köchen, ist es ein Zeichen für prekäre Arbeitsbedingungen, wenn der Arbeitgeber die Arbeitsmittel nicht zur Verfügung stellt.

    Es ist wirklich verrückt, wie viele Lehrer sich schön reden, dass der Dienstherr/Arbeitgeber sie nicht angemessen ausstattet.

    Zitat

    Wer das nicht will, ist doch okay, aber es muss genauso okay sein, dass andere es wollen und dann nicht immer der Buh-Mann sind, weil sie angeblich damit alles kaputt machen.

    Verrückt

  • Mit Ausnahme höchstpersönlicher Arbeitsgeräte wie Scheren bei Friseuren oder Messern bei Köchen, ist es ein Zeichen für prekäre Arbeitsbedingungen, wenn der Arbeitgeber die Arbeitsmittel nicht zur Verfügung stellt.

    Wie kommst du denn darauf?!? Wie gesagt, frage doch mal alle die Leute, die im HO arbeiten, ob sie einen Firmen WLAN-Anschluss haben zuhause. Und da rede ich sicher nicht von Lehrern, sondern von vielen vielen Leuten aus der freien Wirtschaft.

  • Dann sollen doch die, die unbedingt ihre Privatgeräte verwenden wollen, Friseurin werden. Oder kommt noch ein Argument? Richtig finde ich das nämlich bei den Berufen auch nicht. Insofern.

    Natürlich nicht! Das war nur ein Beispiel dafür, dass LuL nicht die einzigen sind, die das mit sich machen lassen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Und Köche kaufen ihre eigenen Messer.

    Das sind höchstpersönliche Werkzeuge, bei denen ich das noch nachvollziehen kann.


    Und Köche kaufen ihre eigenen Messer.

    Das sind höchstpersönliche Werkzeuge, bei denen ich das noch nachvollziehen kann.

    Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen. Andere Handwerker tun das nicht bzw. es wird nicht von ihnen erwartet.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Wie gesagt, frage doch mal alle die Leute, die im HO arbeiten, ob sie einen Firmen WLAN-Anschluss haben zuhause

    Naja, das mit dem WLan könnte man ja auch kritisch sehen, ebenso Stromverbrauch für den Dienst zu Hause etc. Fällt das unter steuerlich absetzbare Kosten? Da kenne ich mich nicht so aus. Als Privatgerät würde ich das dennoch nicht bezeichnen, Smartphones sind aber auf jeden Fall Geräte und daher in diesem Thread eher das Thema. Zur Erinnerung, es ging um 2FA und darum, dass das KuMist offenbar einfach davon ausgeht, dass jeder ein Smartphone hat und das auch dafür verwenden würde. Und das ist eben nicht angemessen.

  • es ging um 2FA und darum, dass das KuMist offenbar einfach davon ausgeht, dass jeder ein Smartphone hat und das auch dafür verwenden würde.

    Jein, es ging dann darum, dass es auch nicht angemessen wäre, wenn Kollegen dies aber lieber so machen wollen würden statt einen Token zusätzlich zu haben.

    Und natürlich gehen WLAN und Strom mit abzusetzen, allerdings sind diese Dinge in der Regel mit der HO-Pauschale dann mit abgegolten.
    Und natürlich ist der WLAN-Router auch ein Gerät.

  • Naja, das mit dem WLan könnte man ja auch kritisch sehen, ebenso Stromverbrauch für den Dienst zu Hause etc.

    Ich hab schon kein WLAN. Hier gibt’s nur Ethernet und Powerline.


    Wenn man da schon Vergleiche ziehen möchte: es ist schon nicht in Ordnung, dass die Dienstherrin uns keine Arbeitsplätze am Arbeitsplatz gewährt, keine anständigen Arbeitsmaterialien und keine brauchbaren Computer etc etc. Bei allem verlässt sie sich darauf, dass wir ihr das schon irgendwie schenken. Und weil das so schön ist, erwartet sie dann auch noch, dass wir alle Handys anschaffen, über die sie verfügen kann.


    Und was das Homeoffice anbetrifft, da wurde eine Freundin von ihrer Arbeitgeberin angemessen ausgestattet: höhenverstellbarer Schreibtisch, orthopädischer Stuhl, Desktoprechner. Firmenhandy und -laptop hatte sie schon vorher. Wenn sie doch ins Büro fährt, gibt es da Kaffee und frisches Obst.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wie kommst du denn darauf?!? Wie gesagt, frage doch mal alle die Leute, die im HO arbeiten, ob sie einen Firmen WLAN-Anschluss haben zuhause. Und da rede ich sicher nicht von Lehrern, sondern von vielen vielen Leuten aus der freien Wirtschaft.

    Natürlich haben alle Arbeitnehmer mit Homeoffice laut Arbeitsvertrag ein von der Firma vollständig ausgerüsteten Büro zu Hause. Abhängig davon, was eben notwendig ist. Das kann durchaus alles sein: Schreibtisch, Stuhl, Telefonanschluss und Internetvertrag, PC mit mehreren Monitoren, Laptop und Handy. Da nutz niemand privates WLAN.


    Wenn dagegen im Arbeitsvertrag nicht Homeoffice vereinbart ist, und die Firma dementsprechend Büroräume zur Verfügung stellt, dann wird dem Arbeitnehmer zu Hause kein Büro eingerichtet. Trotzdem kann die Firma dann mobiles Arbeiten genehmigen, weshalb sich mancher, der das nutzen möchte, dann selbst einen Arbeitsplatz einrichtet.


    Als Lehrer hat man aber ohne Zusatzaufgaben meist keinen Arbeitsplatz in der Schule, der alle Anforderungen eines Büroarbeitsplatzes erfüllt. (Das hatte ja auch das Finanzamt erkannt und es in ihrem Bereich, also bei der Steuer schon vor Corona berücksichtigt.) Einen Homeofficebertrag werden wir aber vermutlich nie bekommen, denn dann müssen ja auch Konferenzteilnahmen immer von zu Hause aus ermöglicht werden. Lehrer müssten also zuerst einmal berhaupt für ordentliche Arbeitsplätze eintreten.

    An dieser Stelle gibt es aber einfach zu wenige Lehrkräfte, die gerne alle Schreibtischarbeit in der Schule erledigen möchten und daher einen ordentlichen Arbeitsplatz in der Schule einfordern.


    Die meisten Kollegen sind doch froh, wenn sie sich bei der Schreibtischarbeit flexible für mobiles Arbeiten von zu Hause aus entscheiden dürfen.


    Und das Schulträger ist froh darüber.

  • Doch, im Wesentlichen schon. Mit Ausnahme höchstpersönlicher Arbeitsgeräte wie Scheren bei Friseuren oder Messern bei Köchen, ist es ein Zeichen für prekäre Arbeitsbedingungen, wenn der Arbeitgeber die Arbeitsmittel nicht zur Verfügung stellt.

    Es ist wirklich verrückt, wie viele Lehrer sich schön reden, dass der Dienstherr/Arbeitgeber sie nicht angemessen ausstattet.

    Also wenn du wüsstest, was Soldaten beispielsweise für private Ausrüstungsgegenstände ausgeben ...


    Mein Bruder ist Softwareentwickler, der hat sich sein HO-Büro auch mit haufenweise privatem Kram ausgestattet, Ultrawide-Bildschirm, bessere Tastatur, bequemer Stuhl etc.

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