Dyskalkulie & ADHS

  • Ja eben. Wenn Kinder, die deiner Meinung nach, kein ADHS haben, dieses Medikament bekommen, dürfte es gar nicht wirken.

    Genau aus diesem Grund beschaffen es sich die Studenten. "Dürfte" ist keine wissenschaftliche Kategorie.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Das gilt entsprechend auch für Cannabiskonsument*innen- unter ihnen sind auch ADHSler recht breit vertreten.

    Steile These. Ist das durch Studien belegt? Oder liegt das nur am kombinierten Drogenkonsum mit "Uppers" und "Downers"?

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  • Die Hausärzte haben ohne Diagnostik Ritalin verschrieben? Wie seid ihr mit diesem Missstand ungegangen? Das dürfen sie nämlich gar nicht:

    https://www.deutschesarztporta…cht%20angewendet%20werden.

    Hätte ich diesen Artikel früher gelesen, hätte ich ihn unserem "Doc Holiday" unter die Nase gerieben.

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  • Hast du das so erlebt? Das wäre juristisch absolut haltlos und ist ein Armutszeugnis für das mit euch kooperierende Jugendamt und das dazugehörige Familiengericht.

    Seit der Neufassung des Jugendhilfegesetzes haben sich die Zahlen der Inobhutnahme drastisch reduziert.
    Nachdem du gerade erst dein Referendariat absolvierst, war das wohl vor deiner Zeit.

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  • Danke, putzmunter ,


    vielleicht sollte man über solche Berichte forschen und daraus ableiten, wie das Kompensieren gelingen kann.


    In der Inklusion vergleiche ich andere Beeinträchtigungen manchmal mit Blinden: da erwartet auch niemand, dass diese plötzlich sehend werden, stattdessen erhebt man die Leistungen anders und setzt Hilfen ein, die das Nachvollziehen vereinfachen.

    Stehende können sich nur ein Stück weit hineindenken, wie es ist, blind zu leben, das geht Rechnenden hinsichtlich der Dyskalkulie auch so.

  • Hätte ich diesen Artikel früher gelesen, hätte ich ihn unserem "Doc Holiday" unter die Nase gerieben.

    Wundert mich eigentlich, dass irgendein Hausarzt ein BTM-Rezept ausstellt. Das ist ein besonderes Rezept, mit anderem Papier, etc. Das habe ich persönlich in die Apotheke tragen dürfen.

  • Wundert mich eigentlich, dass irgendein Hausarzt ein BTM-Rezept ausstellt. Das ist ein besonderes Rezept, mit anderem Papier, etc.

    Das ist ein besonderer Rezeptblock, den der Arzt bei der KV¹ anfordert - und m.W.² ohne zusätzlichen Qualifikationsnachweis erhält. Die Approbation genügt. Das BTM³ erfordert von der einlösenden Apotheke besondere Berichts- und Sorgfaltspflichten


    ¹ Akülex: Kassenärztliche Vereinigung

    ² Akülex: meines Wissens

    ³ Akülex: Betäubungsmittelrezept

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  • Steile These. Ist das durch Studien belegt? Oder liegt das nur am kombinierten Drogenkonsum mit "Uppers" und "Downers"?

    Haben mir mehrere Kinder- und Jugendpsychiater erklärt und mir deshalb nahegelegt spätestens in der Pubertät kontrolliert Ritalin zu geben, bevor das Kind sich mit anderem Zeug selbst "behandelt".

    Kann man aber auch ganz schnell im Netz finden, z.B. das hier:

    https://adhs-muenchen.net/adhs…wachsenen/adhs-und-sucht/

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

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  • Seit der Neufassung des Jugendhilfegesetzes haben sich die Zahlen der Inobhutnahme drastisch reduziert.
    Nachdem du gerade erst dein Referendariat absolvierst, war das wohl vor deiner Zeit.

    🤣🤣 Entschuldigung, aber ich habe als ausgebildete Fachkraft viele Jahre in der Jugendgilfe gearbeitet und war täglich mit solchen "Fällen" konfrontiert. Durch meine beiden Studien Sozialpädagogik und Psychosoziale Beratung und Recht sowie diverse Weiterbildungen im Bereich Kinderschutz, habe ich vermutlich etwas mehr Fachwissen auf dem Gebiet. Hatte jahrelang monatlich Supervision, wo jeder knifflige Fall von allen Seiten beleuchtet wurde um für das Kind (!!!) die beste Lösung zu finden, vor dem Hintergrund des geltenden deutschen Rechts.(!!!) Vertrau mir, dass ich da besser bescheid weiß als du. Du redest aus deiner Klientel-Blase heraus von deinen unreflektiert und unaufgearbeiteten Erfahrungen. Solche Lehrkräfte habe ich zuhauf in Hilfeplangesprächen erlebt. Sie sehen nur die Spitze des Eisbergs und meinen aber, anderen Experten erzählen zu müssen, wie die Dinge zu laufen haben. Scheint eine Lehrerkrankheit zu sein. Zum Glück gibt es aber auch genügend andere.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Du redest aus deiner Klientel-Blase heraus von deinen unreflektiert und unaufgearbeiteten Erfahrungen. Solche Lehrkräfte habe ich zuhauf in Hilfeplangesprächen erlebt. Sie sehen nur die Spitze des Eisbergs und meinen aber, anderen Experten erzählen zu müssen, wie die Dinge zu laufen haben. Scheint eine Lehrerkrankheit zu sein

    Genau. Ich rede von den Kindern als "Klienten", die ich tagtäglich vor mir gesehen habe und von den Gesprächen mit Eltern, Kollegen, Sozialarbeitern, Heimleitung und Psychologen der Hilfeeinrichtung, in der ich gearbeitet habe - um die Erfahrungen einzuschätzen und aufzuarbeiten - sowie meiner breit gefächerten Fachbibliothek - die nicht mit der Linkbibliothek zu verwechseln ist.
    Dass man sich direkt mit dem Kind befasst und nicht am Schreibtisch Akten wälzt, ist in der Tat eine Lehrerkrankheit, von der ich massiv betroffen bin. ;)

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  • Und das ist auch richtig so.

    Befasse dich mal mit der Bindungstheotie.

    Unterstelle mir bitte nicht ständig Ahnungslosigkeit. Ich bin schon länger mit der Materie befasst - eventuell bereits schon lang vor deiner Geburt ;)
    In meinen Klassen saßen Kinder aus kriminell-drogenabhängigen Millieus, von Müttern, die bis 5 Uhr früh als Animierdamen in Kneipen arbeiteten - und deren Kinder auf dem nicht isolierten Dachboden auf Strohmatratzen schliefen, Kinder die vom abgesoffenen Vater täglich verprügelt wurden, Mädchen, die mit 14 Jahren auf den Strich geschickt wurden und bevor sie in meine Klasse kamen zuerst in den Entzug mussten ... Erzähl du mir was von "Bindungstheorie" ...


    Es war eine schwere Arbeit, die Kinder aus dieser Bindung zu befreien und sie auf eigene Füße mit einem Blick auf die eigene Existenz nach vorne zu bringen.

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  • Wie man sieht, kennst du den Wirkmechanismus von Ritalin nicht. Ritalin ist ein aufputschendes Amphetamin, das bei ADHS paraxox dämpfend wirkt. Informere dich doch einfach mal fundiert und hör auf.

    Genauso wie Koffein bei manchen Menschen- mit und ohne ADHS beruhigend wirkt, statt anregend. Das ist letztlich nicht paradox, nur eine andere Art der Hirnchemie.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja eben. Wenn Kinder, die deiner Meinung nach, kein ADHS haben, dieses Medikament bekommen, dürfte es gar nicht wirken.

    Natürlich wirkt Ritalin auch wenn man kein ADHS hat, nur dann im Regelfall statt dämpfend anregend.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das ist letztlich nicht paradox, nur eine andere Art der Hirnchemie.

    Das wird in der Fachliteratur zu Ritalin jedoch als "paradoxe" Reaktion bezeichnet. Das ist keine Erfindung von mir.

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  • Das wird in der Fachliteratur zu Ritalin jedoch als "paradoxe" Reaktion bezeichnet. Das ist keine Erfindung von mir.

    Das wollte ich dir damit auch nicht unterstellen. Die Bezeichnung halte ich jedoch für zumindest ungenau. Danke aber für deinen Hinweis.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Unterstelle mir bitte nicht ständig Ahnungslosigkeit. Ich bin schon länger mit der Materie befasst - eventuell bereits schon lang vor deiner Geburt ;)
    In meinen Klassen saßen Kinder aus kriminell-drogenabhängigen Millieus, von Müttern, die bis 5 Uhr früh als Animierdamen in Kneipen arbeiteten - und deren Kinder auf dem nicht isolierten Dachboden auf Strohmatratzen schliefen, Kinder die vom abgesoffenen Vater täglich verprügelt wurden, Mädchen, die mit 14 Jahren auf den Strich geschickt wurden und bevor sie in meine Klasse kamen zuerst in den Entzug mussten ... Erzähl du mir was von "Bindungstheorie" ...


    Es war eine schwere Arbeit, die Kinder aus dieser Bindung zu befreien und sie auf eigene Füße mit einem Blick auf die eigene Existenz nach vorne zu bringen.

    Erfahrungen sind wichtig, ersetzen aber Wissen nicht. Inobhutnahme ist nunmal das letzte Mittel und hängt nicht von der persönlichen Einschätzung der Lehrkräfte ab, aus gutem Grund. Nimm sowas doch einfach mal nicht persönlich, dir will niemand deine Berufserfahrung absprechen oder deine Arbeit als Lehrkraft bewerten. Das einzige, was man bewerten möchte ist mangelnde Reflexionsfähigkeit.

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