Arbeitszeitformulare bei Lehrkräften freier Träger

  • Es gibt in den meisten Bundesländern keine Vorbereitungswochen mit Präsenzpflicht. Hier in BW haben wir in der letzten Woche der Sommerferien üblicherweise montags die Sitzung des Krisenteams, mittwochs tagt die Steuergruppe (beide Gruppen jeweils nur mit den KuK, die freiwillig dort mitwirken plus den Mitgliedern der Schulleitung, Dauer jeweils maximal 2h), Freitagnachmittag (nach der Vereidigung der neuen Beamtinnen und Beamten im Idealfall) findet die erste GLK statt. In den ersten beiden Schulwochen geht es dann aber richtig rund mit einer weiteren GLK, sowie den Klassenkonferenzen. Da das alles unteilbare Aufgaben sind hier in BW, wäre ich persönlich als Teilzeitkraft nicht undankbar, wenn wir diese seitens des Dienstherrn vorziehen dürften auf die letzte Sommerferienwoche, um so die ersten beiden Schulwochen entlasten zu können, damit man danach nicht direkt auf dem Zahnfleisch geht als Lehrkraft.


    Trotzdem wären das aber natürlich niemals 8h täglich, sondern zwei bis maximal drei halbe Tage. Was macht ihr denn genau in diesen 40 Stunden?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Vorbereitungsspiele Vorbereitungswoche klingt sehr nach teilbarer Aufgabe. Da sollte eine Kollegin mit nur 6 Deputatsstunden nur ca. 10 Zeitstunden (da 40h *6/25 = 9,6h) Anwesenheitspflicht haben. So viel könnt ihr doch gar nicht konferieren, dass da mehr unteilbare Stunden anfallen. Zu dem Punkt sollte definitiv eine Absprache her. Oder gleich ein Teilzeitkonzept für die Schule.

    LG DFU

    Einmal editiert, zuletzt von DFU () aus folgendem Grund: Autokorrektur korrigiert.

  • Vorbereitungsspiele klingt sehr nach teilbarer Aufgabe. Da sollte eine Kollegin mit nur 6 Deputatsstunden nur ca. 10 Zeitstunden (da 40h *6/25 = 9,6h) Anwesenheitspflicht haben. So viel könnt ihr doch gar nicht konferieren, dass da mehr unteilbare Stunden anfallen. Zu dem Punkt sollte definitiv eine Absprache her. Oder gleich ein Teilzeitkonzept für die Schule.

    Wen meinst du? Von „Vorbereitungsspielen“ hat meine ich niemand etwas geschrieben gehabt. Bislang wurde nur die Vorbereitungswoche ohne Inhalte genannt von FrauHase .

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • An meiner Schule (BBS in NDS) wird es folgendermaßen gehandhabt: Wir haben nur an zwei Tagen am Ende der Sommerferien verschiedene Sitzungen. An einem Tag finden zuerst die Abteilungsdienstbesprechungen (jede Lehrkraft ist einer Abteilung zugeordnet) und dann eine Gesamtdienstbesprechung statt. Am darauffolgenden Tag treffen sich die Teams - das sind unsere Bildungsgang- und Fachgruppen; unsere Vollzeitlehrkräfte sind zwei Teams, die Teilzeitlehrkräfte (mit halber Stelle oder weniger) nur einem Team zugeordnet. All diese Sitzungen sind aber bei uns grundsätzlich auf zwei Stunden gedeckelt, dauern oft auch gar nicht solange. Dadurch sind wir an diesen beiden Tagen also jeweils max. vier Stunden in den Sitzungen (mit halb- bis einstündiger Pause zwischendurch), sprich: acht Stunden insgesamt in dieser letzten Sommerferienwoche.

    Die erweiterte Schulleitung (Schulleiter, stellvertretende Schulleiterin, Abteilungsleiter*innen) trifft sich zudem vorher noch an einem Vormittag zur "Schulleitungsrunde", manchmal auch die "Teamleiter*innen" (also die Vorsitzenden der Fach- und Bildungsganggruppen) zu einer Sitzung sowie der Personalrat.

    Wir haben aber dann in den ersten Schulwochen keine weiteren Sitzungen, es sei denn, ein Klassenteam - bspw. in unseren "schwierigen" Berufseinstiegsklassen - trifft sich nach Absprache oder mehrere parallel unterrichtende KuK bereiten gemeinsam Unterricht vor.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wie lösen gerade solche Fälle öffentliche Schulen?

    Wir haben keine Vorbereitungswoche. Als Personalrat würde ich mich dafür einsetzen, dann dies Anteilig gemacht wird.

  • Was in den Vorbereitungswochen gemacht werden soll, ist mir völlig unklar. Bis jetzt:

    keine Inhaltsangabe durch SL. Anwesend sein! Ausnahme nur Krankheit mit Nachweis.


    Wir haben jetzt öfters Besprechungen Freitags nachmittags open end. Ohne Inhalt. Überraschung! Ich habe keine Chance mehr meine Kinder aus Krippe/Kindergarten abzuholen. Direkt nach dem Unterricht. Keine Ausnahme.


    Und wir müssen für einen überraschenden Einsatz für Sekretariatssachen in den Ferien bereit stehen. Hier finde ich: kann man sich doch absprechen/Liste eintragen.

    • Offizieller Beitrag

    In Thüringen gibt es die Vorbereitungswoche.

    Neue Kollegen werden eingeführt, das Konzept vorgestellt, Fachkonfernezen gehalten, Schulentwicklungsdinge erledigt, Erste-Hilfe Kurs (alle zwei jahre) für alle abghalten, neue Bücher werden in Empfang genommen und katalogisiert, aufgelaufene prinzipielle Probleme besprochen, Schuljahrespläne erstellt, manchmal auch ein Kollegiumsausflug abgehalten.

    Bei jemandem mit nur sehr wenigen Deputatsstunden wird nach Absprache mit der SL die Anwesenheitspflicht begrenzt außer in der einführenden DB und in den Fachkonferenzen.

    Neue Kollegen sind meist ganz froh über die Tage, da sie ihnen den Einstieg erleichtern

  • Hier finde ich: Du solltest dich schnell nach einer neuen Stelle umsehenl

    Ich habe die Schule eines privaten Schulträgers mitgegründet und die Anfänge waren schon die organisierte Selbstausbeutung, aber das, was du berichtest, habe ich nie erlebt.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Ich muss auch sagen, dass ich mir schnell was neues suchen würde bzw. die Beurlaubung beenden (falls das bei dir der Fall ist). Es gibt keine Handhabe gegen bs, besonders nicht in privater Trägerschaft.

  • Beurlaubt bin ich nicht, aber ich suche das Gespräch mit der SL, falls sie mit mir spricht-jeder wird nur abgewürgt und weggeschickt. Ansonsten warte ich auf die Ausschreibung der lasub und bewerbe mich dort.

  • Wir sind privat und haben auch eine Vorbereitungswoche, was ich sehr gut finde.

    Die TZ-Kräfte müssen an bestimmten Sitzungen teilnehmen, Gesamtkonferenz, Fachgruppenkonferenz... Den Rest der Zeit müssen sie sich selbstständig einteilen, entsprechend ihrer Stunden. Wenn das mal nicht klappt, gibt es tatsächlich auch immer wieder Diskussionen um das Thema Mehrarbeit, was bei uns leider nicht so wirklich gut geregelt ist. Zumindest in der Empfindung mancher TZ-KuK. Diese führen bei uns kein Zeitkonto, müssen aber auch keine Urlaubsanträge ausfüllen.

  • Danke für alle Hinweise. Tatsächlich gibt es jetzt (!) einen Ablaufplan. Gut abgestimmt auf die Vollzeitkräfte ohne Kinder (täglich von 8:30 bis 18:30).


    Neben sinnvollen und wichtigen Themen, Fachkonferenzen usw. mehrere Stunden "verbindliche Anwesenheit zur individuellen Absprache". Das läuft auf Kaffeeklatsch am Nachmittag/Abend hinaus. Dazu Teambuilding nach 18:30 Gaststätte und ein Tag Bowling.



    Noch immer gibt es keine Einteilung wer welche Klassen übernehmen soll (wozu auch Unterricht in den Ferien vorbereiten)? Wir erfahren unsere Einteilung in der Vorbereitungswoche.


    Ich habe ja 1 Woche Zeit eine Betreuung für die Kinder zu organisieren...das war die Antwort auf die Frage nach dem TZ Konzept der Schule.

    • Offizieller Beitrag

    Noch immer gibt es keine Einteilung wer welche Klassen übernehmen soll (wozu auch Unterricht in den Ferien vorbereiten)? Wir erfahren unsere Einteilung in der Vorbereitungswoche.

    das ist absoklut normal.

    Viele Schulen können erst auf den letzten Drücker planen, weil noch Bewerbungen von Lehrkräften fehlen, eintrudeln, Einstellungsgespräche stattfinden usw usw.

    Ist keine Willkür der SL oder der Stundenplaner, die würden auch gerne früher planen können

  • Ehrlich gesagt finde ich das keineswegs normal. Das liegt aber vlt. auch daran, dass Thüringen möglicherweise noch immer nicht aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt hat und scheinbar noch immer Einstellungsangebote erst kurz vor Beginn des Schuljahres unterbreitet. In Niedersachsen (und soweit ich weiß in vielen anderen Bundesländern) sind diese Einstellungsrunden deutlich früher abgeschlossen und die Unterrichtsverteilung steht bei uns i.d.R. bereits einige Wochen vor Ende des vorherigen Schuljahres weitgehend fest, sodass die Lehrkräfte auch planen können. Umbesetzungen aufgrund kurzfristiger Änderungen wie Elternzeiten o.ä. werden dann in den betreffenden Einzelfällen noch kommuniziert.

  • In Niedersachsen (und soweit ich weiß in vielen anderen Bundesländern) sind diese Einstellungsrunden deutlich früher abgeschlossen und die Unterrichtsverteilung steht bei uns i.d.R. bereits einige Wochen vor Ende des vorherigen Schuljahres weitgehend fest, sodass die Lehrkräfte auch planen können.

    Für die BBS trifft das mMn in NDS auch nicht unbedingt zu. Zwar versuchen die Stundenplaner*innen an meiner Schule (und auch an anderen mir bekannten BBSn) die Unterrichtsverteilung wie auch die (möglichen) Klassenlehrerschaften zum Ende eines Schuljahres oder zu Beginn der Sommerferien fertig zu haben, aber i. d. R. handelt es sich dann erstmal um einen vorläufigen (Stunden-)Plan. Das liegt einfach daran, dass es bei uns zu Beginn eines neuen Schuljahres aufgrund der Vielzahl von SuS, die neu zu uns an die Schule kommen, noch zu Verschiebungen kommen kann. Dadurch werden des Öfteren Klassen aufgelöst (weil doch nicht so viele SuS zu Schuljahresbeginn aufgetaucht sind, wie sich beworben und den Schulplatz eigentlich auch angenommen hatten) oder aber Klassen neu "aufgemacht" (wenn mehr SuS als geplant erscheinen oder in den ersten Schulwochen "nachrücken" - z. B. in den Vollzeitbildungsgängen durch abgebrochene Berufsausbildungen - und dann noch Klassen geteilt werden müssen). Damit gehen dann natürlich auch neue Verteilungen des Unterrichts und der Klassenlehrerschaften einher.

    Zudem können die nds. BBSn ja das ganze Jahr über einstellen. Dadurch werden auch Stellen bspw. zum 15.08., 01.09. oder später angeboten. Meine SL hat daher in der kommenden Woche auch noch Einstellungsgespräche für mehrere offene Planstellen an unserer Schule, die bislang nicht besetzt werden konnten ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In Niedersachsen (und soweit ich weiß in vielen anderen Bundesländern) sind diese Einstellungsrunden deutlich früher abgeschlossen und die Unterrichtsverteilung steht bei uns i.d.R. bereits einige Wochen vor Ende des vorherigen Schuljahres weitgehend fest, sodass die Lehrkräfte auch planen können. Umbesetzungen aufgrund kurzfristiger Änderungen wie Elternzeiten o.ä. werden dann in den betreffenden Einzelfällen noch kommuniziert.

    Das ist vielleicht das, was du wahrnimmst - an einer städtische SekII-Schule, die sicher Bewerbungen erhält.


    Auf dem Land und in anderen Schulformen sieht das anders aus.

    In den letzten Jahren konnten wir an unserer Schule in der 1. Bewerbungsrunde die Stellen besetzen, zumal wir vorab Bewerbende hatten, die an unsere Schule kommen wollten. Das ist aber nicht an allen Schulen so.

    Stellen laufen leer, werden umgewidmet, werden an andere Schule/ in andere Bezirke übertragen. Die Besetzungsverfahren laufen dann in den Ferien (jetzt) weiter.

    Kann die Stelle nicht besetzt werden, muss die Schule auf anderen Ausgleich warten oder intern alles umstellen, um die Klassenleitung zu gewährleisten.


    Also gibt es den Stundenplan doch erst kurz vor Schulbeginn, Überraschungen inklusive.

  • Danke für alle Hinweise. Tatsächlich gibt es jetzt (!) einen Ablaufplan. Gut abgestimmt auf die Vollzeitkräfte ohne Kinder (täglich von 8:30 bis 18:30).

    Also bei 10 Stunden Anwesenheitspflicht würden auch unsere Vollzeit-KuK protestieren. Und wir haben ja wie gesagt grundsätzlich auch Anwesenheitsverpflichtungen.

  • Das ist vielleicht das, was du wahrnimmst - an einer städtische SekII-Schule, die sicher Bewerbungen erhält.

    Ja, tatsächlich rede ich hier von einer Sek II-Schule. An einer solchen ist auch Friesin , auf deren Beitrag ich mich bezog. Eine solche Schule hat je nach Größe um die 50-100 Lehrkräfte. Wenn dann zu den Sommerferien noch 1-2 Stellen unbesetzt sein sollten und sich kurzfristig noch Änderungen ergeben, ändert das die Unterrichtsverteilung für die meisten Lehrkräfte an der Schule nicht mehr und für die wenigen, die es betrifft, meist nur in 1-2 Lerngruppen. Insofern kann die vorläufige Unterrichtsverteilung (nicht der Stundenplan!) durchaus frühzeitig bekannt gegeben werden, sodass sich alle weitgehend auf ihren Einsatz vorbereiten können.


    Meine Kritik bezog sich auch darauf, dass Thüringen (zumindest in den 2000ern und frühen 2010er Jahren noch) die unangenehme Angewohnheit hatte, Lehrkräften erst rund 2-3 Wochen vor Beginn eines Schuljahres überhaupt Einstellungsangebote zukommen zu lassen. Und dabei rede ich nicht von kurzfristigen Nachrückverfahren, sondern vom regulären Einstellungstermin.

  • Ich ergänze: Sachsens freie Schulen hatten dieser Zeit die Angewohnheit ihre Lehrkräfte in den Sommerferien zu entlassen und im neuen Schuljahr wieder einzustellen. Oft lief es über befristete Verträge.

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