• Die Berichterstattung die die Richtung finde ich eher Einseitig und wenig objektiv, die amerikanische Demokratie ist durchaus resilient. Und das ist mit Trump auch nichts neues, es gab schon immer Politik-Dynastien in den USA in beiden Parteien (Busch, Kennedy, Clinton).

    Traurig ist eher der Zustand des Parteiensystems (in beiden Parteien), der dazu führt, dass zwei ungeeignete Kandidaten gegeneinander antreten werden. Dass Trump wieder Präsident werden wird ist auch ein Versagen der Demokraten.

  • Die USA sollten uns eine Warnung sein, denn hier können wir miterleben, wie eine Verblödung großer Teile der Bevölkerung ein demokratisches System sukzessive zerstören kann.

    Wenn Menschen die Freiheit haben, sich ohne Probleme für Dinge (hier: verblöden zu wollen) entscheiden zu können, die sowohl ihnen als auch der Gesellschaft schaden, dann stimmt mit dem Prinzip der Freiheit, wie es propagiert wird, etwas nicht.

    Nein, ich möchte keine chinesischen Verhältnisse.

  • Ja, es ist leider wirklich möglich, dass eine der ältesten Demokratien der Welt sich selber abschafft. Trump will die Dikatatur und die Abrechnung mit seinen Gegnern - diesbezüglich sollte man sich keinerlei Illusionen hingeben.


    Die Demokraten - genaugenommen, deren linker Flügel - sind an dieser Entwicklung nicht unschuldig. Sie haben über Jahrzehnte hinweg die Spaltung der Gesellschaft mit einer immer radikaleren Gender- und Minderheitenpolitik vorangetrieben. Beispielsweise wurden und werden weiße junge Männer beim Zugang zu begehrten Universitäten massiv benachteiligt. Das Instrument sind Quotenregelungen, die nicht den jeweiligen Anteilen der Gruppen unter den Bewerbern entsprechen.

    Bei Gerichtsprozessen wegen sexueller Belästigung müssen faktisch Männer ihre Unschuld beweisen, was in der Regel unmöglich ist. Der eigentlich auch für die USA verbindliche Rechtsgrundsatz "in dubio pro reo" gilt nicht mehr.

  • Und natürlich kommen reflexartig die üblichen "die Amerikaner sind verblödet" Sprüche.

    Weite Teile der amerikanischen Bevölkerung sind verblödet. Das ist nicht deren eigene Schuld, aber es ist so.

  • Ja, es ist leider wirklich möglich, dass eine der ältesten Demokratien der Welt sich selber abschafft. Trump will die Dikatatur und die Abrechnung mit seinen Gegnern - diesbezüglich sollte man sich keinerlei Illusionen hingeben.


    Die Demokraten - genaugenommen, deren linker Flügel - sind an dieser Entwicklung nicht unschuldig. Sie haben über Jahrzehnte hinweg die Spaltung der Gesellschaft mit einer immer radikaleren Gender- und Minderheitenpolitik vorangetrieben. Beispielsweise wurden und werden weiße junge Männer beim Zugang zu begehrten Universitäten massiv benachteiligt. Das Instrument sind Quotenregelungen, die nicht den jeweiligen Anteilen der Gruppen unter den Bewerbern entsprechen.

    Bei Gerichtsprozessen wegen sexueller Belästigung müssen faktisch Männer ihre Unschuld beweisen, was in der Regel unmöglich ist. Der eigentlich auch für die USA verbindliche Rechtsgrundsatz "in dubio pro reo" gilt nicht mehr.

    Aha, aber Menschen, die sich keinen guten Anwalt leisten können, wie z. B. viele junge Afro-Amerikaner, sind total bevorteilt.

    Sie haben aber eine sehr "weiße" Sicht auf die Dinge.

  • Weite Teile der amerikanischen Bevölkerung sind verblödet. Das ist nicht deren eigene Schuld, aber es ist so.

    kannst du das belegen oder kennst du viele US-Amerikaner?

    Denke, USA Bewohner sind im Mittel genauso viel oder wenig verblödet wie wir.


    Muss mir nur das Fernsehprogramm von Dschungelcamp, Top Modell usw. kurz ansehen....

    • Offizieller Beitrag

    In einer plutokratischen Demokratie muss das früher oder später so kommen.

    Das Grundproblem der USA ist nicht die Verblödung sondern die Auswirkungen des religiösen Fundaments, das sich gleichwohl wie Verblödung liest. In den USA haben persönliche, teils religiös geprägte Überzeugungen denselben Stellenwert wie wissenschaftlich bewiesene Fakten. Der eigene Glaube wird der Wissenschaft gleichgestellt. Das lässt sich historisch erklären, führt aber zu diesen "Ausfällen", die wir hier gerade sehen. Hinzu kommt die "Ich-Mentalität", denn man muss es in den USA selbst "schaffen", da es kein vergleichbares soziales Netz gibt wie hier. Das schürt Abstiegs- und Verarmungsängste. Wenn sich dann ein "alter weißer Mann" wie Trump, der Erfolg suggeriert, hinstellt und MAGA und dergleichen brüllt, dann triggert das die ureigensten Instinkte vieler (weißer und oft männlicher) Amerikaner.
    Gleichzeitig kommt hinzu, dass die weiße Bevölkerung um ihre "gottgegebenen" Privilegien fürchtet, weil immer mehr "Nicht-Weiße" ein Stück vom Kuchen abhaben wollen - und das sowohl auf lokaler bzw. nationaler Ebene wie eben auch auf internationaler Ebene.


    Gleichwohl muss man dagegenhalten, dass die Reihenfolge Clinton, George W., Obama, Trump, Biden eine Abfolge von Extremen ist, sowohl im Guten wie im Bösen und immer in unterschiedlichen Bereichen. Dass Trump nach vier Jahren abgewählt wurde, hat den Zyklus gewissermaßen unterbrochen. (Bei George Bush sr. und Clinton war das ja bereits eine Ausnahme, weil Bush sr. auf Reagan folgte und eben kein Demokrat an die Macht kam.)
    So gesehen könnte man hoffen, dass vier weitere Jahre Trump ohne Weltkatastrophen vorbeiziehen und danach eine "Katharsis" in Form eines (oder einer) jüngeren demokratischen Kandidaten das Ganze wieder ins Lot bringt.

  • Klar, die Welt ist bei der ersten Trump-Amtszeit auch nicht untergegangen. Allein dass das Narrativ der geklauten Wahl und diverse andere Verschwörungsmythen den Wahlkampf und die Lebenseinstellung vieler US-Amerikaner*innen bestimmen, besorgt trotzdem. Es gibt genug Dokus, in denen man diese Auswüchse bestaunen kann.


    Bolzbold , meinst du, dass Social Media und Fakenews ein ebenso großes Problem darstellen wie bei uns? Oder findet "christliche Sozialisierung" im Wesentlichen in Kirchen oder anderen Orten der Zusammenkunft statt?

  • Weite Teile der amerikanischen Bevölkerung sind verblödet. Das ist nicht deren eigene Schuld, aber es ist so.

    Wessen "Schuld" ist es denn deiner Meinung nach, dass - wie du es nennst - die US-amerikanische Bevölkerung "verblödet" sei?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wessen "Schuld" ist es denn deiner Meinung nach, dass - wie du es nennst - die US-amerikanische Bevölkerung "verblödet" sei?

    Der amerikanischen Politik, die ja generell nach dem Motto "möglichst wenig Staat" agiert. Der Staat muss aber eingreifen, wenn es zu Fehlentwicklungen kommt. Wenn man sieht, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen massiv benachteiligt sind und deshalb eine viel schlechtere Bildung erhalten, dann muss der Staat auch gegen deren Willen handeln.

    Auch bei uns kann man bereits sehen, was passiert, wenn man die Menschen sich selbst überlässt. Wenn Politik im Bildungsbereich z.B. weiterhin nur zuschaut, geht Deutschland denselben Weg, befürchte ich.

  • kannst du das belegen oder kennst du viele US-Amerikaner?

    Denke, USA Bewohner sind im Mittel genauso viel oder wenig verblödet wie wir.


    Muss mir nur das Fernsehprogramm von Dschungelcamp, Top Modell usw. kurz ansehen....

    Nö, ich denke, das ist da schon viel weiter fortgeschritten. Ich kenne die Berichte von Freunden, die Verwandte in den USA haben, von Austauschschüler*innen, die an ganz normalen Highschools zur Schule gingen ...

    Des Weiteren gab es Privatfernsehen und dann Social Media etc. dort schon viel früher.

    Außerdem kommt die Politik in den USA ihren Verpflichtungen noch viel weniger nach als unsere.

    • Offizieller Beitrag

    Bolzbold , meinst du, dass Social Media und Fakenews ein ebenso großes Problem darstellen wie bei uns? Oder findet "christliche Sozialisierung" im Wesentlichen in Kirchen oder anderen Orten der Zusammenkunft statt?

    Das ist nicht die christliche Sozialisierung sondern gewissermaßen die DNA der USA. Der Glaube an etwas hat dort einen quasi sakralen Stellenwert. Die christlichen FundamentalistInnen sind da natürlich auch noch so ein Faktor - das findet dort aber sowohl zu Hause als auch in den Kirchengemeinden statt.


    Über Social Media und Fake News habe ich noch gar nicht gesprochen. Das spielt in diesen ganzen Komplex mit hinein. Insgesamt haben wir da ein hochproblematisches Konglomerat an ungünstigen Entwicklungen.

  • Der amerikanischen Politik, die ja generell nach dem Motto "möglichst wenig Staat" agiert. Der Staat muss aber eingreifen, wenn es zu Fehlentwicklungen kommt.

    Klar, darum sind ja auch die Menschen in Russland so intelligent.


    Das typische Amerika-Bashing ist halt der eine Punkt an dem man auch als politisch linker Mensch mal seine niederen Instinkte raus lassen kann, ohne das es politisch unkorrekt wird.

  • Bolzbold

    Aus welchen Quellen resultiert deine Analyse? Das finde ich sehr verallgemeinernd und ist fern meiner anekdotischen Erfahrungen.

    Wir haben ein paar Freunde und Bekannte in den USA, die wir hin und wieder im Zusammenhang mit USA-Reisen besuchen. Allerdings sind alle aus der Mittelschicht, da ist keiner (extrem) religiös oder verblödet, noch fürchten sie um ihre "weißen Privilegien". "Weiße Privilegien" finde ich auch nicht so zielführend, denn in deren Bekanntenkreis kommen unterschiedliche Menschen aller Hauptfarben vor, die zur Mittelschicht gehören. Es kommt doch eher darauf an, welchen Beruf man erlernt hat.

    Ich könnte aus meinen persönlichen Eindrücken im Land keine Analyse wagen, ich habe nur mehr oder weniger ein paar Eindrücke.


    Ich sehe und empfinde es so, dass hier in Europa die USA anders dargestellt wird wie sich die US- Amerikaner selbst begreifen.

    Für viele US- Amerikaner ist die Einwanderungsgeschichte wichtig, also Irland, England usw. Sie wissen genau darüber Bescheid, woher ihre Vorfahren kamen. Das wird viel häufiger in normalen Gesprächen erwähnt.

    Extremer als bei uns ist die Beeinflussung durch die demokratennahen oder republikanernahen TV-Sender, die dasselbe Thema aus ihrer Sicht darstellen. Es wird immer etwas Schlechtes bei den Personen der anderen Partei gesucht, vor persönlichen Bereichen wird nicht Halt gemacht.

    Ein Bekannter sagte uns, dass die beiden Parteien allerdings auf regionaler Ebene gut zusammenarbeiten.

    Es gibt so viele Staaten in den USA, die haben unterschiedliche Gesichter.

    Warum Trump so viel Erfolg hat? Es hängt sicher mit dem Flüchtlingsproblem an der Südgrenze zusammen, wo die USA regelrecht von Flüchtlingen überrannt werden. Das hat inzwischen Ausmaße angenommen. Die Demokraten haben dieses Problem anscheinend noch weniger in Griff bekommen, wie viele dort meinen. Inzwischen muss man in Kalifornien zusätzlich alles auf spanisch übersetzen, weil dort so viele (illegale) Einwanderer aus Mittel- und Südamerika leben. (Auffallend: Als wir vor ein paar Monaten in den USA in einem Staat im Mittelwesten waren, gab es einen Alarm über eine gesuchte Person auf dem Handy. Dieser war auf englisch und spanisch.)

  • Politisch beschäftigen die Amerikaner ganz andere Dinge, als die, die bei uns medial rezipiert werden.


    Das Problem der Demokraten ist, dass sie die Arbeiter als klassisches Klientel verloren haben, die Inflation der letzten Jahre ist dort noch deutlich stärker in den Bereich der Grundversorgung gegangen (ein Paket Butter kostet im Supermarkt 5$, eine Dose Deo 8$), die Demokraten verweisen auf das Wirtschaftswachstum das aktuell besser ist, als in Europa, das geht am Mittelstand aber weitgehend vorbei, gleichzeitig hat die illegale Migration Dimensionen angenommen, die die Probleme in Europa noch weit übersteigt. Und die Biden-Administration hat einen Großteil ihrer Wahlversprechen nicht umgesetzt (zB Studienkredite), nicht weil die Republikaner sie gehindert hätten, sondern weil sie diese nicht finanziert bekommen haben. In der Bevölkerung wird die Biden-Regierung negativer gesehen, als alle anderen Regierungen der letzten Jahrzehnte, und eben noch mal schlechter als Trump.

    Es wäre dringend notwendig, dass die Demokraten einen jüngeren Kandidaten mit glaubwürdigeren Ideen aufstellen würden, die Struktur der Entscheidungsfindung verhindert das aber, genau so wie sie bei den Republikanern verhindert, dass eine ernsthafte Alternative für Trump da ist.

  • Fun Fact: Trump hat unter farbigen Wählern die höchsten Zustimmungswerte, die jemals ein republikanischer Kandidat hatte.


    Die Leute, die die Wahl entscheiden und Trump ins Amt bringen werden, sind nicht ein paar Idioten mit roten Hüten, sondern die gesellschaftliche Mitte, die zum Teil von seinem Auftreten sogar angewidert sind, die ihn aber trotzdem wählen, weil sie ihn für den Kandidaten halten, der eher dazu führen wird, dass sich ihr Leben verbessert.

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