Regelbeurteilung Beamte

  • Ich weiß, dass auch die Beurteilung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist, aber da Sachsen samt seiner Beamtenbeurteilung so jung ist, weiß hier keiner so richtig Bescheid.


    Folgender Paragraph interessiert mich:

    § 4

    Einheitlicher Beurteilungsmaßstab

    (1) 1Bei Regelbeurteilungen sollen Richtwerte berücksichtigt werden. 2Dabei sollen Gesamturteile von sechs bis einschließlich zehn Punkten an etwa 60 Prozent derselben Vergleichsgruppe vergeben werden. 3Ist die Bildung einer Vergleichsgruppe wegen zu geringer Fallzahlen nicht möglich, sind die Beurteilungen in geeigneter Weise entsprechend zu differenzieren. 4Die Beachtung der Richtwerte darf im Einzelfall die Zuordnung des zutreffenden Gesamturteils nicht verhindern.

    (2) Die Einhaltung eines einheitlichen Beurteilungsmaßstabes ist durch die Bildung von Beurteilungskommissionen sicherzustellen.



    Im Folgenden heißt es:

    In der Regel- und der Anlassbeurteilung werden die einzelnen Merkmale sowie das zusammenfassende Gesamturteil nach folgendem Maßstab mit ganzen Punkten bewertet:

    1.übertrifft die Anforderungen in besonderem Maße16 Punkte,
    2.übertrifft die Anforderungen13 bis 15 Punkte,
    3.übertrifft im Wesentlichen die Anforderungen10 bis 12 Punkte,
    4.entspricht den Anforderungen7 bis 9 Punkte,
    5.entspricht im Wesentlichen den Anforderungen4 bis 6 Punkte,
    6.entspricht nur eingeschränkt den Anforderungen1 bis 3 Punkte,
    7.entspricht nicht den Anforderungen0 Punkte


    Bedeutet das, dass die Bewertung eben nicht nach Worturteil erfolgt, sondern die bewertende Person gucken muss, dass 60% des Kollegiums so viele Unterpunkte erhalten müssen, dass sie am Ende irgendwie auf 6-10 Gesamtpunkte kommen? Und hat die Regelbeurteilung eurer Einschätzung /Erfahrung nach überhaupt eine Relevanz fürs weitere Berufsleben?


    Danke vorab:wink2:

  • Bedeutet das, dass die Bewertung eben nicht nach Worturteil erfolgt, sondern die bewertende Person gucken muss, dass 60% des Kollegiums so viele Unterpunkte erhalten müssen, dass sie am Ende irgendwie auf 6-10 Gesamtpunkte kommen? Und hat die Regelbeurteilung eurer Einschätzung /Erfahrung nach überhaupt eine Relevanz fürs weitere Berufsleben?

    Ist bei uns in Thüringen (mit leicht anderer Notenskala genauso). Ist halt maximal demotivierend und intransparent, wem dann da die 10% guten Noten zugeschustert werden. Aber da mit A13 für alle gleichzeitig A14 für keinen kam, isses auch egal. Und wenn ne Stelle in der SL ausgeschrieben ist, ist man oft der einzige Bewerber und damit nicht selten der beste ;)

  • Bedeutet das, dass die Bewertung eben nicht nach Worturteil erfolgt, sondern die bewertende Person gucken muss, dass 60% des Kollegiums so viele Unterpunkte erhalten müssen, dass sie am Ende irgendwie auf 6-10 Gesamtpunkte kommen?

    Ja, dahinter steckt letztlich die Annahme einer normalverteilten Leistungsdichte in einem Kollegium, so wie wir das ja auch in den Klassen beim Bewertungsmaßstab zumindest implizit annehmen.

    Und hat die Regelbeurteilung eurer Einschätzung /Erfahrung nach überhaupt eine Relevanz fürs weitere Berufsleben?

    Ich habe mich da gerade mal kurz durchgewühlt und vermute eher "Nein". Das hängt damit zusammen, dass es scheinbar trotzdem anlassbezogene Beurteilungen (z.B. bei Bewerbung auf Funktionsstellen) gibt, die sich explizit nicht auf vorherige Beurteilungen beziehen sollen. Was die anlasslosen Regelbeurteilungen dann überhaupt noch sollen (natürlich außer unnötiger Arbeit für die Lehrkräfte und insbesondere die SL), erschließt sich mir nicht. Hier in NDS gibt es sie folgerichtig auch nicht.

  • Ja, dahinter steckt letztlich die Annahme einer normalverteilten Leistungsdichte in einem Kollegium, so wie wir das ja auch in den Klassen beim Bewertungsmaßstab zumindest implizit annehmen.

    Bei uns in Thüringen dürfen maximal 10% auf Note 1 und 20% auf Note 2 entfallen.

    Würde mir wünschen, dass wir gleiche Vorgaben beim Abi hätten ;)

  • Bei uns in Thüringen dürfen maximal 10% auf Note 1 und 20% auf Note 2 entfallen.

    Würde mir wünschen, dass wir gleiche Vorgaben beim Abi hätten ;)

    An den Unis ist das noch so und in den Abiturprüfungen eigentlich auch. Nur passen die Vornoten nicht immer so gut zu den Prüfungsnoten, was zumindest bemerkenswert ist ;)

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