Bachelor Religionswissenschaft (Werte und Normen) + ev. Theologie FüBa gymnasiales Lehramt + Soziologie Master --> als Lehrer arbeiten möglich?

  • Guten Abend!


    Mich beschäftigt seit einigen Wochen schon die Frage, ob man mit einem FüBa Bachelor Theologie + Religionswissenschaft (gymnasiales Lehramt aber außerschulische Vertiefungskurse in Theologie) und nem Master in Soziologie, später an der Schule Fächer wie Sozialkunde, Religion etc. unterrichten könnte und wenn ja, ob es Sinn machen würde und lukrativ wäre.

    Mein Ziel war grundsätzlich erstmal nur Theologie zu studieren, weil mich das Fach sehr fasziniert hatte und erst nach dem Bachelor habe ich realisiert, dass die Arbeitsmöglichkeiten damit sehr begrenzt sind und mache jetzt im Master Soziologie und komme im April ins 2. Semester. Ich habe im Bachelor alles mitgemacht , was die Lehramtleute auch machen (Module in Erziehungswissenschaft und PSychologie für Lehrer etc.), mit dem einzigen Unterschied, dass die anderen ihre Praktikas in der Schule gemacht hatten und ich "religionswissenschaftliche Forschung" machen musste, sprich unterschiedliche Glaubensgemeinschaften besuchen und ihre Systematik in einer längeren Hausarbeit oder Bericht verschriftlichen. Meine Fächerkombi enthält keine Hauptfächer und der Master Lehramt wurde mir leider verwehrt. Macht es überhaupt Sinn den Lehramt Quereinstieg einzuplanen, falls nichts anderes klappen sollte, oder ist der Zug komplett weg?

    • Offizieller Beitrag

    Du gibst dein Bundesland nicht an, und ich habe keine Ahnung, was ein FüBa ist, aber: nimm einfach alle deine Kurse, lass dir einiges anerkennen und mache einen Bachelor in Reli/SoWi (die Kombi ist in NRW zb. zulässig).
    Falls du örtlich flexibel bist.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein bisheriges Studium für einen Seiten-/Quereinstieg reicht, aber zwischen dem, was ich mir vorstellen kann/will, und dem, was richtig passiert, gibt es oft Welten.
    Wo willst du denn überhaupt hin? (Schulform / Fächer/ Ort)

    und ob etwas Sinn ergibt und/oder lukrativ ist, ist immer sehr individuell.

  • Sorry, das habe ich vergessen zu erwähnen: Ich komme aus Niedersachsen. FüBa ist Fächerübergreifender Bachelor. Ich sehe natürlich ein, dass meine Lage irgendwo selbstverschuldet ist und habe vor dem Studium nicht an Karriereperspektiven gedacht, sondern bin nur meinen Interessen gefolgt. Jetzt bereue ich das ein wenig. Nochmal von vorne zu studieren, ist für mich erstmal ausgeschlossen, da ich schon 28 bin und erst mit 29 meinen Master haben werde. Wenn ich nochmal studieren würde, dann nur auf Promotion oder Jura bzw. Medizin. Und selbst das - wenn, dass erst mit Mitte 30 oder so, wo ich schon im Berufsleben bin und Geld beiseite gelegt habe. Ich plane einfach alle Möglichkeiten durch, die mir offen stehen. Es gibt relativ viele A13 Stellen in der Kirche, die erstmal meine Priorität sind, aber wenn alle Stricke reißen, muss ich einen Plan B haben. Schulform wäre eigentlich nur Gymnasium möglich, weil der von mir erlernte Stoff für andere Schulformen vermutlich irrelevant wäre. Unterrichten könnte ich problemlos: Religion, Philosophie, Sozialkunde oder Sozialwissenschaft und alles , was mit Ehtik o.Ä zu tun hat.

  • Ist ein Wechsel in einen Master Religionspädagogik möglich? Ich habe schon davon gelesen, dass Religionspädagogen ebenfalls qualifiziert sind, an allgemeinbildenden Schulen Religion lehren zu dürfen.

  • Ein Master in Religionspädagogik gibt es an meiner Uni nicht. Was ich machen könnte, ist in z.B Göttingen auf Pfarramt zu studieren, aber das wäre relativ langfristig und würde keinen Sinn machen erstmal. Ein Promotion würde jedoch Sinn machen, aber das wie gesagt wenn, dann eher Mitte 30.

  • Unterrichten könnte ich problemlos: Religion, Philosophie, Sozialkunde oder Sozialwissenschaft und alles , was mit Ehtik o.Ä zu tun hat.

    da wär ich an deiner Stelle nicht so sicher, dass Du das problemlos kannst: Sozialwissenschaften ist nicht Soziologie und Philosophie nicht nur Ethik und selbst wenn, hast Du Theologie studiert. aber "so irgendwie" wird es inhaltlich bestimmt gehen.

  • Du hast schon recht, aber ich hatte z.B die Dogmengeschichte in systematischer Theologie, sprich: Kant, Feuerbach, Vorsokratiker, Sokrates, Platon, Aristoteles, Nietzsche etc. Für das Schulprogramm würden meine Kenntnisse der Philosophie schon ausreichen, aber natürlich ist es nicht an mir, darüber zu urteilen. Mir gehts erstmal darum, einen Job zu finden^^

  • Verstehe ich es richtig, dass du einen Bachelor in irgendwas hast und beim Master im 1. Semester bist also weit entfernt von einem Abschluss?

    ... ob man mit einem FüBa Bachelor Theologie + Religionswissenschaft (gymnasiales Lehramt aber außerschulische Vertiefungskurse in Theologie) und nem Master in Soziologie,

    ... und mache jetzt im Master Soziologie und komme im April ins 2. Semester.

    Dafür finde ich deine Aussage, dass du Religion, Philosophie und "alles was mit Ethik zu tun hat" problemlos unterrichten könntest doch recht selbstbewusst.


    In aller Regel braucht man für den Quereinstieg ins Lehramt einen Uniabschluss (Master) und zwei ableitbare Fächer. Für Religionsunterricht mögen andere Regelungen gelten, aber dann sicher ohne A13. Es ergibt Sinn, für jedes Bundesland gesondert zu gucken, was gesucht ist und welche Voraussetzungen jeweils gelten. Im Zweifel wird übrigens eher für die Sekundarstufe gesucht und Inhalte an die Schüler*innen anzupassen würde dein täglich Brot sein, das gälte für jede Schulart und jede Klassenstufe.

  • Das hat eigentlich zwei Gründe:


    1. Es würde mein Ego pushen, also stolz machen und ich könnte problemlos als Volltheologe oder Pfarrer in der Kirche arbeiten (A14).

    2. Die meisten Theologen, die was zu sagen haben, sind promoviert.

  • Die meisten Pfarrer, die mir bislang begegnet sind warenja nicht promoviert und dennoch ganz problemlos bei der Kirche angestellt. Aber wenn es genau genommen um A14 o.ä. egal wie geht im kirchlichen Bereich, dann mag die Promotion möglicherweise plötzlich an Relevanz gewinnen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich will ja kein normaler Pfarrer sein, der Haufen muss reformiert werden.. :D

    Was genau soll das bedeuten? Was für eine Art Pfarrer möchtest du denn werden, so du das werden wollen würdest? Wen genau bezeichnest du als „Haufen“ und in welcher Weise müssen die derart bezeichneten Personen reformiert werden und warum?


    Was ich mich von Beginn des Threads an frage: Warum genau kämen für dich nur Medizin oder Jura als ergänzendes Studium infrage, während du einerseits den Weg ins Lehramt anstrebst- für das du bislang mutmaßlich nicht qualifiziert bist trotz aller Seiteneinstiegsoptionen- und andererseits eine Promotion in Theologie als potentiellen Weg ansprichst.

    Ich finde das etwas verwirrend. Vor allem aber liest es sich auch so, als würdest du eine echte Qualifikation durch Studium lediglich für alle Berufe außerhalb des Lehramts als relevant erachten, wolltest dich aber nicht wirklich als Lehrkraft qualifizieren, dabei aber dennoch letztlich möglichst viel verdienen können (A13/A14). Was spricht dagegen, dich einfach für den Beruf als Lehrkraft vernünftig zu qualifizieren, wenn du diesen Weg tatsächlich anstreben würdest?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du hast ja tatsächlich recht, aber ich wurde leider nicht für den Master Lehramt zugelassen, weil ich zwei Nebenfächer studiert habe. Mit dem vorherigen Post wollte ich nur ein bisschen Spaß machen, aber ich stimme dir da zu. Mir gehts darum die Situation irgendwie zu retten, ohne noch lange studieren zu müssen (nach dem Master).

  • Du hättest einfach direkt an deinen ersten Bachelor einen Lehramtsbachelor anschließen können, wobei dir zumindest für Theologie sicherlich einiges anerkannt worden wäre aus deinem bisherigen Studium, so dass du deutlich schneller mit diesem Konsekutivbachelor fertig wärst, an den du einen Lehramtsmaster anschließen könntest. Das wäre der logische Weg, um dich am Ende dann für die von dir angestrebte Schulform direkt qualifizieren zu können, statt irgendwie auf einen Quereinstieg zu hoffen, bei dem du angesichts deiner lückenhaften Qualifikation für den Schuldienst entweder berufsbegleitend sowieso noch ein zweites Fach komplett nachstudieren müsstest oder erhebliche Abstriche bei der Besoldung hinnehmen müsstest. Darüber hinaus würdest du derart tatsächlich die Grundlage legen für Bezüge im Bereich von A13 oder möglicherweise irgendwann einmal auch A14.


    Wenn du zu diesem Schritt, einer vernünftigen Qualifikation, nicht bereit bist, dann wirst du eben mit Abstrichen bei der möglichen Besoldung leben müssen- so es überhaupt einen Weg in den Schuldienst gibt für dich ohne den Weg über die Kirche zu gehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, ich weiß das. Ich wurde vor die Wahl gestellt: Entweder ich wechsle das Zweitfach und verliere ca. 2 Jahre Studienzeit und werde dann für den Master zugelassen oder ich ziehe die Bachelorarbeit durch, bekommen das Bachelorzeugnis und muss mich nach einem anderen Master umsehen. Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden und bereue es auch nicht.

  • Ja, ich weiß das. Ich wurde vor die Wahl gestellt: Entweder ich wechsle das Zweitfach und verliere ca. 2 Jahre Studienzeit und werde dann für den Master zugelassen oder ich ziehe die Bachelorarbeit durch, bekommen das Bachelorzeugnis und muss mich nach einem anderen Master umsehen. Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden und bereue es auch nicht.

    Dann willst du offenbar kein Lehrer werden. Passt doch alles.

    Zitat

    Wenn ich nochmal studieren würde, dann nur auf Promotion oder Jura bzw. Medizin.

    Willst du Anwalt/Richter oder Arzt werden? Ein Jura Studium dauert fünf Jahre (8 Semester Studium, Examensphase) plus 24 Monate Referendariat. Auf dem Weg zum Volljuristen bist du also gute sieben Jahre unterwegs. Studieren geht zwar in der Theorie auch schneller, das ist aber unrealistisch. Wie gut deine Stellenauswahl und dein Einkommen sind, hängt stark von den Ergebnissen der Examina ab.

    Ein Medizin Studium dauert sechs Jahre und drei Monate plus zwei bis sechs Jahre bis zum Facharzt. Schneller studieren ist nicht möglich. Dass du einen Studienplatz bekommst ist auch eher unwahrscheinlich.


    Irgendwie ergibt das, was du schreibst keinen Sinn. Welches Berufsziel hast du? Davon hängt es ab, was und wie lange du studieren musst. Du kannst natürlich auch etwas anderes studieren (hast du ja gemacht), das erfordert dann aber je nach Berufsziel ein weiteres/neues Studium.

  • ...oder halt Umsehen auf dem Stellenmarkt. Man muss ja weder Lehrer noch Pfarrer werden, aber wenn man eine verbeamtete Stelle als Ziel hat, ergibt es schon irgendwie Sinn, nicht gerade Seminare in Brotlose Kunst zu belegen.

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