Probewoche an der HS für drei meiner Schüler...

  • Hi,


    morgen beginne ich mit dem Pilotprojekt unserer Schule. Ich "wage" es, drei Schüler probeweise für eine Woche zur HS zu schicken. Eigentlich bin ich mir wohl sicher, was dabei heraus kommen wird, aufgeregt bin ich trotzdem. Meine Schüler übrigens heute auch. Stundenweise werde ich sie in dieser Probewoche begleiten dürfen. Allerdings für mein Gefühl leider viel zu wenig - mehr gestand mir die SL nicht zu.


    Hat irgendjemand hier mit Umschulungen Erfahrungen? Meine Schüler sind jetzt in der 7., gehen dort auf der HS auch in die 7. Für mindestens einen der drei Schüler ist angedacht, dass er bei Aufhebung des sopäd. Förderbedarfes die 7. Klasse an der HS wiederholt - bei ihm geht es vom Alter her wirklich gut!


    Tja. wenn es interessiert, werde ich mal weiter berichten!


    LG


    Andrea

  • Hallo Dea,
    interessiert mich wirklich sehr wie es weitergeht. Schon alleine deswegen, weil meine Tochter evtl. auch auf eine Förderschule kommt. Möchte gerne wissen, wie und ob es möglich ist, auf die HS wechseln zu können und wie die Erfolge dort sind
    Gruß
    Laempel

  • Während meiner Zeit an einer Sonderschule für Erziehungshilfe hatte ich folgendes Erlebnis:


    Ich habe eine 7.Klasse im HS-Zweig unterrichtet, meine Kollegin vom FÖS-Zweig kam eines Tages zu mir und bat mich, einen ihrer Schüler, der neu an unsere Schule gekommen war, probeweise bei mir aufzunehmen. Der Schüler hatte bereits mehrere Jahre an verschiedenen FÖS verbracht, kam aus schwierigen Familienverhältnissen, war ziemlich "durch den Wind".


    Der Junge kam in unserer Einrichtung zur Ruhe und hat zwei Jahre später seinen Hauptschulabschluss mit 1,8 bestanden.


    Fazit: Oft sind nicht die Kids gestört, sondern die Umstände, unter denen sie leben müssen.


    Vorteilhaft sind in solchen Fällen Einrichtungen oder Schulen, bei denen eine probeweise Versetzung mit wenig Bürokratie möglich ist.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Hallo,


    ich habe miterlebt, wie ein 1.Klässler einer Sprachheilschule auf eine Verhaltensgestörtenschule überwiesen werden sollte (er wurde aus familären und sehr nachvollziehbaren Gründen zunehmend aggressiv - und als sich das recht harmlos und selbstverschuldet gegen einen Lehrer richtete, wurde beschlossen, dass er für die Schule nicht mehr tragbar sei…). Die Mutter erhob Einspruch, so dass er zum Probeunterricht auf eine Regelschule geschickt werden musste. Das Kollegium dr Sprachheilschule feixte und war sich sicher, dass das ja nichts werden könnte. Aber siehe da: Er kam dort bestens zurecht, hatte bessere Leistungen, seine Aggressivtät ließ nach und ging gerne zur Schule - und blieb natürlich dort…

  • Hallo!


    So, nun ist die Woche fast 'rum... Schlaflose Nächte vor Aufregung bei mir und Schüler, die völlig durch den Wind waren, sind nun ebenfalls schon vergessen.


    Wie es war???? Einfach überwältigend. Von den drei Schülern werden 2 bleiben, wobei beim dritten eh' nur angedacht war, dass er ab Sommer umgeschult wird und die 7. Klasse wiederholt, da er noch recht jung ist und diese Chance so dann besser nutzen kann.


    Die zwei Schüler haben sich so gut gemacht, dass der Klassenlehrer der HS sie durchaus als Bereicherung für die gesamte Klasse sieht. Sie haben super gut mitgemacht und wirklich 'Biss' gezeigt. Besonders stolz bin ich auf den Jungen, der, als ich ihn vorletztes Jahr übernahm, vom Kollegen noch mit 5 in Sprache beurteilt wurde. Sogar die nun eingeführten antiproportionalen Zuordnungen haben beide begriffen. Was ich auch erstaunlich finde, ist, dass das z.T. wirklich nervig auffällige Sozialverhalten von dem Jungen absolut eingestellt ist. Er selbst sagte mir heute noch, ich wisse doch, dass er schon weiß, wann es sich normal verhalten müsse.


    Schlimm ist, was mir eben die Mutter von dem Mädchen am Telefon erzählte. Dass sie einen Kollegen von mir vor 2 Jahren nach der sopäd. Überprüfung fragte, ob es ein Zurück gebe. Nein, DAS gäbe es nicht - war die Antwort. Was soll man dazu noch sagen...??


    Ich bin wirklich froh, dass ich es versucht habe!


    Andrea

  • Hallo, ich arbeite im Gemeinsamen Unterricht einer Hauptschule und habe 4 sonderschüler in meiner Klasse. Förderbedarf Lernen und geistige Behinderung.
    Die Schüler haben einen Förderstundenbedarf von je 2 Stunden bzw. 4 Stunden.
    die Arbeit ist schwierig, aber spannend, man muss viel differenzeiren und sich weiterbilden um diesen Schülern gerecht zu werden.
    Jetzt schreibe ich auch meine 2 Staatsarbeit über GU!
    liebe grüße
    Isa

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