Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern

  • Hallo zusammen,


    habe auch dieses Jahr wieder so einige verhaltensauffällige Schüler in meiner Klasse (6. Klasse, SH-Schule) und schon nach gut einer Woche Schule extreme Konflikte gehabt. Da ich nicht Erziehungshilfe studiert habe, bin ich in diesem Bereich leider nur mäßig ausgebildet und habe mir mein Wissen hauptsächlich aus Büchern zusammengesucht. Meinen Kollegen geht es nicht viel anders und wir tauschen uns zwar häufig aus, sind aber im Allgemeinen bei größeren und permanent auftauchenden Verhaltensauffälligkeiten immer wieder ratlos und auch überfordert.


    Deswegen würde ich an dieser Stelle gerne mal ein SAmmelsurium von Erfahrungen in diesem Bereich eröffnen.
    Mit welchen Verhaltensauffälligkeiten seit ihr konfrontiert? Wie geht ihr damit um? Mit welchen päd. Maßnahmen habt ihr Erfahrungen gesammelt?


    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr einiges schildern könntet! Mich selbst interessiert dabei vor allem der Sek.I-Bereich, der in der Literatur leider oftmals eher vernachlässigt wird. Aber auch Erfahrungen aus der Grundstufe sind natürlich nicht uninteressant und erwünscht! ;)


    gespannt,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Aus der Zusammenarbeit mit einem Schulpsychologen kenne ich die Methode der positiven Verstärkung. Die ungewollte Verhaltensweise wird abgestellt, indem Phasen/Tage, die gut liefen, mit einem Smiliy in einem Plan versehen werden. Bei 10 Smilies gibt es eine Vergünstigung/Spiel/Geschenk..., hat man das Gefühl, die gewollte Verhaltensweise hat sich eingeschlichen, dann wird die Verstärkung nur noch sporadisch gemacht, bis sich das Verhalten automatisiert hat. Ich finde die Methode sehr anstrengend und komme wie ein Dompteur vor.


    Meine Sonderschullehrerin hat in ihrer 6.Klasse den Verhaltenspass eingeführt. In einem Vertrag wurden Absprachen festgelegt und dann wurde auch immer bewertet.Im Grunde nichts anders als gerade oben beschrieben. Sie hat aber wohl gute Erfahrungen gemacht.

  • Hallo!


    Wir haben gute Erfahrungen mit dem Programm Igor Igel - Fit und stark für's Leben von F. Burow gemacht, das gibt es für Klasse 1/2, 3/ 4 und 5/6, darrin geht es um Selbstwahrnehmung, Konfliktlösungen usw. es sind Stunden vorgegeben, die man natürlich seiner eigenen Klasse anpassen muss, ich fand es gut gemacht und bei meiner Klasse hat es was gebracht!
    Ansonsten haben wir auch ein Token-System eingeführt, am Ende jeder Stunde wird ein Herz bzw. Blitz eingetragen, wer am Ende der Woche eine bestimmte Anzahl Herzen hat, darf sich was aus der Überraschungskiste aussuchen. Natürlich wird da nur eine (!) vorher genau festgelegte Verhaltensweise belohnt oder bestraft!


    LG
    Dana

  • Hallo Mia!
    Ich bin ausgebildete Lehrerin für die Schule für Lernhilfe, aber in meiner jetzigen Stelle fast ausschließlich mit V-Kindern konfrontiert: Lügen, Stehlen, Zuspätkommen, Beleidigungen, Respektlosigkeit, Schlägereien, Erpressungen. Leider gibt es bei uns keine verbindlichen Maßnahmen, die jeder Kollege trifft, was ich sehr schlecht finde. Wir schließen die Schüler zumeist von Dingen aus, die sie sehr gern machen.
    T.

  • Hm, also, es wird im Allgemeinen scheint's nur mit positiver und negativer Verstärkung gearbeitet?
    Damit habe ich auch schon eine Menge ERfahrungen gesammelt, bin von dieser Methode aber nur mäßig begeistert.
    Schade, ich habe mir ein bißchen mehr erhofft - scheint aber wohl ein Thema zu sein, dass viele nicht so intensiv beschäftigt.


    alias: Danke für die umfangreiche LInksammlung. WErde ich bestimmt bei Gelegenheit mal reinschauen. Wobei ich, wie gesagt, mein Wissen in erster LInie aus SEk.literatur habe und dementsprechend gut versorgt bin mit Literatur zum Thema. Ich hatte mir in erster Linie mehr Erfahrungsberichte erhofft. WAr ich wohl nicht konkret genug...


    Trotzdem DAnk an euch!


    Lieben Gruß,
    Mia


    P.S. Ach ja, einen besonderen Dank an Dana! Igor Igel hab ich mir mal angeschaut! Hat mir gut gefallen und ich werd's sicherlich mal einbauen.


    Und wo ich grad dabei bin, noch ein Lit.tipp von mir:


    Benner: Cool bleiben statt zuschlagen - kostet allerdings 18,80 für ein relativ dünnes Heftchen.
    Ich hab's noch nicht eingesetzt, aber beim Durchblättern schienen mir ganz gute, einfach umzusetzende ANregungen und Vorschläge drin zu sein.

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hallo!


    Ich bin auch an einer Lernhilfeschule und habe die selben Probleme wie oben beschrieben. Zu spät kommen, schwänzen. lügen, betrügen, stehlen, erpressen, Respektlosigkeit und, und, und.
    Ich habe mit meiner Schulleiterin ausgemacht, dass die Minuten die die Schüler zu spät kommen, eingetragen werden und dann müssen sie halt die Zeit irgendwann nachholen und sei es während einer Konferenz.
    Mit der Respektlosigkeit und ähnlichen Problemen halte ich es so, dass jeder Schüler nach der Stunde eine Rückmeldung erhält in Form eines Plus, eines Minus oder eines Durchschnitts. Das zählt dann auch später fürs Zeugnis. Damit komme ich in letzter Zeit ganz gut hin und gerade meine schlimmsten strengen sich an. Es ist vielleicht nicht die idealste Lösung aber bei mir hilft sie.
    Ach so, ich habe eine 8./9. Klasse Lernhilfe mit ca. 50% Erziehungshilfeschülern


    Gruß
    Maud

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