Interessiert dich Religion?
Das wäre für mich die Einstiegsfrage...
flip
Interessiert dich Religion?
Das wäre für mich die Einstiegsfrage...
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Die religiosngemeinschaften haben Anspruch, dass ihre Geschichtchen als bare Münze verkauft werden. Das schränkt die Kritikmöglichkeiten wohl eher etwas ein.
Das ist (mit Verlaub) Unsinn und hat mit Religionsunterricht nichts zu tun.
Aber wir kommen etwas vom Thema ab. Hier ist nochmal die Frage vom Threadstarter:
Hallo,
Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden oder meint ihr mit dem Fach hat man eher schlechte Chancen auf eine gute Stelle?
Alleinstellungsmerkmal des RU: Nirgends sonst kommt es so auf die Lehrenden an wie hier. Nirgendwo gibt's kritische Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand wie hier. Nirgendwo pfuscht dir jemand weniger ins Handwerk als hier.
Das halte ich alles für ziemlich überzogen. Auf die Lehrkraft kommt es doch in jedem Unterrichtsfach an. Ich kann den Deutschunterricht genauso kacke gestalten wie den Religionsunterricht. Oder genauso gut. Wenn ich da als Drache auftrete, dann wird kein Schüler spannende Artusromanauszüge diskutieren wollen. Sicherlich hat man im Religionsunterricht Themen, die die Lebenswirklichkeit der Schüler eher tangieren als aventiure oder Passivformen, aber man hat bestimmt auch andere Themen, die überhaupt nicht einfach an die Schüler zu bringen sind.
Und jedes gesellschaftliche Unterrichtsfach (zu dem ich Religion hier der Einfachheit halber zähle) geht doch kritisch mit seinen Gegenständen um?
Was das Hineinpfuschen angeht: ich glaube da ist der Religionsunterricht eher das Fach, in dem am meisten hereingepfuscht wird, allein aufgrund der Lehrgenehmigung der entsprechenden Religionsgemeinschaft.
Ich glaube schon, dass der Religionsunterricht als Lehrkraft spannend sein kann und hätten wir einen religionswissenschaftlichen und keinen konfessionell gebundenen Unterricht, dann wäre das vielleicht anno dato ein Fach gewesen, dass ich studiert hätte. Aber das ist es nicht. Und daher rate ich dem Threadersteller auch sehr, zuerst die eigene Beziehung zum Glauben zu hinterfragen und die Bindung zur Kirche bzw. institutionalisierten Religionsgemeinschaft zu prüfen, sonst wird es ganz schwer.
Das ist (mit Verlaub) Unsinn und hat mit Religionsunterricht nichts zu tun.
Die rechtlichen Grundlagen, die den Religonsgemeinschaften eine besondere Form der inhaltlichen Einflussnahme erlauben, haben nichts mit Religiosnunterricht zu tun? Gerne. Wie immer hast du Recht. Ich schüttele trotzdem den Kopf. Ich bleibe lieber beim Unsinn.
Hier ist nochmal die Frage vom Threadstarter:
Und die zu benatworten, ist eben nicht damit getan, den Religionsunterricht zu loben. Sondern man muss im Gegensatz zu der hier geäußerten Ansicht eben auch das Vorrecht der Kirchen zu den unterrichtlichen Inhalten beachten. Die katholische Kirche hat Eugen Drewermann die Lehrerlaubnis entzogen, weil dieser darum gebeten hat, mal darüber nachzudenken, ob die Jungfräulichkeit Mariens nixht eine Metapher sein könnte. Mehr nicht. er hat noch nicht darauf abgehoben, dass es sich um einen Übersetzungsfehler handlen könnte. Er hat auch nicht in Zweifel gezogen, dass es einen Gott gibt, der auch einem außerehelichen Geschlechtsakt von Maria und heiligem Geist hervorgegenagen ist.
Soviel zur Möglichkeit „Kritik“ zu äußern.
Ja, das darf man wissen, wenn man sich für so ein Fach entscheidet.
Es ist Unsinn, dass im Religionsunterricht die Geschichten als "bare Münze" verkauft werden und nicht kritisiert werden.
Aber das haben wir dir schon oft genug gesagt.
Dies kannst du aber ruhig als Außenstehender ignorieren.
Aber da du schon darauf hingewiesen hast, dass wir offtopic werden: kannst du deine Kritik am Religionsunterricht woanders loswerden und hier bei der Fragestellung bleiben? Danke.
kannst du deine Kritik am Religionsunterricht woanders loswerden und hier bei der Fragestellung bleiben? Danke.
Die Fragestellung lautete "Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden oder meint ihr mit dem Fach hat man eher schlechte Chancen auf eine gute Stelle?"
Da halte ich O.Meiers Erwägungen zur Sinnhaftigkeit des Religionsunterrichts durchaus für passend zu der Frage: Wenn der Religionsunterricht nicht sinnvoll ist (oder gesamtgesellschaftlich nicht so angesehen wird), hat das direkten Einfluss darauf, wie es Religionslehrern ergeht. Beispielhafte Erwägungen:
- welches Ansehen genießt man in der Schulgemeinschaft (Kollegium, Schülerschaft, Schulleitung)?
- wie erfüllend ist der Unterricht, wenn man nur noch Kleinstgruppen zusammengesetzt aus diversen Klassen vor sich hat (damit einhergehend auch entsprechend viele pädagogische Konferenzen, Zeugniskonferenzen, etc.)?
- wie viele Kollegen hat man in der Fachschaft, um sich auszutauschen - ist man vielleicht irgendwann alleine als Religionslehrer an einer Schule?
Das wiederum könnten dann wichtige Aspekte für die berufliche Zufriedenheit sein. Der TE fragte nach einer "guten Stelle". Da eine Planstelle formal grundsätzlich erst einmal der anderen gleicht, mag der Aspekt der Berufszufriedenheit gemeint sein, wenn von einer "guten Stelle" die Rede ist.
Dass es dem TE gerade um die Frage des "Standings" des Religionsunterrichts geht, lese ich implizit auch aus der Frage heraus, ob es HEUTZUTAGE noch Sinn mache, Religionslehrer zu werden. Da schwingt mit, dass sich die Einstellung der Menschen in Deutschland zur Religion und zum Religionsunterricht stark verändert haben.
Alles in allem glaube ich, dass O.Meiers Beiträge durchaus sinnvoll für den TE sind, und kein Abschweifen ins off-topic.
(...) mag der Aspekt der Berufszufriedenheit gemeint sein, wenn von einer "guten Stelle" die Rede ist.
Dass es dem TE gerade um die Frage des "Standings" des Religionsunterrichts geht, lese ich implizit auch aus der Frage heraus, ob es HEUTZUTAGE noch Sinn mache, Religionslehrer zu werden. Da schwingt mit, dass sich die Einstellung der Menschen in Deutschland zur Religion und zum Religionsunterricht stark verändert haben.
Man merkt gerade an solchen Überlegungen, wie sehr doch hier fachfremd argumentiert wird. "Standing" ist spätestens nach dem 2. Vaticanum eine Basiskompetenz von rk-Reli-Lehrer*innen, aber erfahrungsgemäß weniger gegenüber der Gesellschaft, viel eher schon gegenüber reaktionären Entwicklungen in der Kirche selber. Aber auch die ev-Reli-Kolleginnen haben ein ähnliches Kreuz zu tragen, hier aber eher gegenüber freikirchlichen und evangelikalen Strömungen.
Alleinstellungsmerkmal des RU: Nirgends sonst kommt es so auf die Lehrenden an wie hier. Nirgendwo gibt's kritische Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand wie hier. Nirgendwo pfuscht dir jemand weniger ins Handwerk als hier.
Und wenn das System dir mal allzu quer kommt: Bevor du krank wirst, meldest du dich ab vom RU.
Klaro hör ich schon die Krähen krächzen: "Jeder Reli-Lehrer verweist auf eine kranke Familie."
Man merkt gerade an solchen Überlegungen, wie sehr doch hier fachfremd argumentiert wird. "Standing" ist spätestens nach dem 2. Vaticanum eine Basiskompetenz von rk-Reli-Lehrer*innen, aber erfahrungsgemäß weniger gegenüber der Gesellschaft, viel eher schon gegenüber reaktionären Entwicklungen in der Kirche selber. Aber auch die ev.-Reli-Kolleginnen haben ein ähnliches Kreuz zu tragen, hier aber eher gegenüber freikirchlichen und evangelikalen Strömungen.
Ich verstehe deine Beiträge nicht. Inwiefern "kommt es mehr auf die Lehrkraft an" als in anderen Fächern?
Den zweiten Abschnitt mit den kranken Familien kapiere ich gar nicht.
Und was meinst du mit den Ausführungen zum "Standing", das du in Anführungszeichen setzt? Offenbar schreibst du es als fachgerecht Unterrichtender. Da du vermutlich der einzige Relilehrer hier bist, wäre eine Erklärung für die Fachfremden vielleicht ganz hilfreich.
Hallo,
Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden oder meint ihr mit dem Fach hat man eher schlechte Chancen auf eine gute Stelle?
Was ist in deinen Augen eine gute Stelle? Oder meinst du die Einstellungschancen generell? Letztere kann man am besten online für jedes Bundesland, Unterrichtsfach und Schulform herausfinden.
Generell gilt: Sekundarschulen haben höheren Bedarf an Lehrkräften als Gymnasien. Wenn du dir ein Studium für die Sek I vorstellen kannst, bist du wahrscheinlich mit jedem Fach gut bedient.
Nun - die Ausbildung zum Religionslehrer ist der erste Schritt in den pädagogischen Hades.
An unserer Schule hatten wir einen Reli-Kollegen, der an manchen Tagen vormittags an vier verschiedenen Schulen eingeplant war. Wie er pünktlich von einer zur anderen Schule kam, war sein Problem - und zwar sein größtes. Manchmal blieben ihm gerade 15 Minuten, um durch den Ort zur nächsten Schule zu sausen.
Manchmal blieben ihm gerade 15 Minuten, um durch den Ort zur nächsten Schule zu sausen.
Personalrat -> Dienstherr -> abstellen. Fürsorge und so.
Personalrat -> Dienstherr -> abstellen. Fürsorge und so.
Nein, er ist doch im Auftrag des Herrn unterwegs... (Oder ist es doch der Dienstherr)
Nein, er ist doch im Auftrag des Herrn unterwegs... (Oder ist es doch der Dienstherr)
Als Kollege, der NUR als Religionslehrer tätig ist, ist er wahrlich im Dienste des Herrn unterwegs.
Dienstherr ist die evangelische Kirche. Ohne Personalrat - da gibt es nur kirchliches Recht und "Mitarbeitervertretung".
Als Kollege, der NUR als Religionslehrer tätig ist, ist er wahrlich im Dienste des Herrn unterwegs.
Dienstherr ist die evangelische Kirche. Ohne Personalrat - da gibt es nur kirchliches Recht und "Mitarbeitervertretung".
Aber sprachen wir wir eingangs nicht von Theolog*innen?
Wir sollten jetzt nicht anfangen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Aber sprachen wir wir eingangs nicht von Theolog*innen?
Wir sollten jetzt nicht anfangen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Was zur Hölle soll denn eine solche Person sonst sein, als ein Theologe? Oder kann man reine Religionslehrkraft ohne Theologie sein?
Oft reicht es schon, einfach nur nen Kurs absolviert zu haben.
Dass da jemand ausschließlich ev RU unterrichtet, ist schon ein Indiz dafür.
Die armen SuS!
Oft reicht es schon, einfach nur nen Kurs absolviert zu haben.
Dass da jemand ausschließlich ev RU unterrichtet, ist schon ein Indiz dafür.
Die armen SuS!
Nein, es ist Ausdruck dessen, dass es gerade nicht reicht, "einfach nur nen Kurs absolviert zu haben", sodass das jede beliebige Lehrkraft durch kurze Nachqualifizierung übernehmen könnte, sondern dass die wenigen zur Verfügung stehenden Theologen oft den Bedarf gleich mehrerer Schulen gleichzeitig decken sollen.
es ist Ausdruck dessen, dass es gerade nicht reicht, "einfach nur nen Kurs absolviert zu haben", sodass das jede beliebige Lehrkraft durch kurze Nachqualifizierung übernehmen könnte
Was zur Hölle soll denn eine solche Person sonst sein, als ein Theologe? Oder kann man reine Religionslehrkraft ohne Theologie sein?
Ja. Das sind Fachlehrer - so wie es sie auch für Sport, Technik oder Hauswirtschaft gibt.
Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden
Glücklicherweise hat sich diese Frage in voraussichtlichen 20 bis 30 Jahren ohnehin erledigt
Bis dahin irritiert mich lediglich dein Beweggrund für ein Lehramt. Willst du wirklich rein strategisch nach "Welches Fach bringt mir die besten Einstellungschancen?" studieren. Vielleicht nimmst du dann doch lieber Informatik.
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