Die Goldene Regel verlangt, sich in die Perspektive des jeweils von meiner beabsichtigten Handlung Betroffenen zu versetzen, um zu prüfen, ob mir meine Handlung auch dann noch als sinnvoll und richtig erscheint, wenn ich selbst davon betroffen wäre.
Soweit teile ich deine Ausführung, allerdings nur bedingt Schlussfolgerungen wie:
Maßstab für die Moralität der Handlungsabsicht sind also meine individuellen Wünsche und Interessen, von denen ich aus subjektiver Sicht annehme, dass sie allgemein geteilt werden.
Diesbezüglich würde ich eher von "Intersubjektivität" sprechen.
Konkretes Beispiel: Nach der Goldenen Regel ist es zulässig, die privaten WhatsApp Nachrichten meines Partners zu lesen, solange ich umgekehrt damit einverstanden bin, dass mein Partner auch meine Nachrichten lesen darf. Dass ich damit die Wünsche und Interessen meines Partners verletze, spielt in der Goldenen Regel keine Rolle, da das Prinzip der Goldenen Regel immer erst von den Wünschen des Handelnden ausgeht.
Somit ist für mich dann auch dieses konkrete Beispiel unpassend, da ich damit die Würde des Partners verletzte und damit auch sein Leben einschränke.
Abgesehen davon: Jesus ist kein Klimakleber, weil die Erzählfigur die Problematik noch nicht auf dem Schirm hat.
Trotzdem: Danke für die obige Ausführung