Hallo,
Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden oder meint ihr mit dem Fach hat man eher schlechte Chancen auf eine gute Stelle?
Hallo,
Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden oder meint ihr mit dem Fach hat man eher schlechte Chancen auf eine gute Stelle?
Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden
Du bist noch Schüler und hast den falschen Ansatz.
Frag deinen Relilehrer.
Was verstehst du unter "gute Stelle"?
Religionsunterricht ist das einzige grundgesetzlich verankerte und garantierte Schulfach.
Also: das Fach wird wohl zu unseren/deinen Lebzeiten nicht abgeschafft.
Dann ist natürlich auch: welche Religion/Konfession?
Klar ist natürlich, dass wir nicht mehr in einem Deutschland leben, in welchem 90%+ am christlichen Religionsunterricht teilnehmen. Christliche Konfessionen haben also nicht mehr die selben Einstellungschancen wie vor 20-30 Jahren. Allerdings darf es das Fach nicht fachfremd unterrichtet werden, was Schulen auch zwingt, auch für wenig Stunden Lehrkräfte parat zu haben.
Ich gehe davon aus (hoffe!!), dass in 20 Jahren die "Groß-Relifachschaft" (ich weiß, dass sie nicht existiert!) an jeder Schule ca. zu gleichen Anteilen evangelisch/katholisch/islamisch bestehen wird. Und parallel/dazu Praktische Philosophie (oder anderer Name je nach Bundesland)
Aber: erstmal muss man auch das Studium schaffen, ist glaube ich nicht ohne, da sollte die Motivation eine andere sein, als "eine gute Stelle" (gilt aber für alle Fächer)
Heutzutage? Du möchtest implizieren, dass es jemals Sinn gemacht haben könnte, Theologie zu studieren?
Heutzutage? Du möchtest implizieren, dass es jemals Sinn gemacht haben könnte, Theologie zu studieren?
Naja, im Gegensatz zu einigen anderen geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen konnte man bislang (und vermutlich auch in Zukunft) mit Theologie zumindest annehmbar bezahlte Jobs finden Und nur darauf zielt ja offenbar die Eröffnungsfrage ab.
Naja, im Gegensatz zu einigen anderen geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen konnte man bislang (und vermutlich auch in Zukunft) mit Theologie zumindest annehmbar bezahlte Jobs finden Und nur darauf zielt ja offenbar die Eröffnungsfrage ab.
Und sogar noch bessere Arbeitszeiten als Lehrer. Einmal die Woche eine Messe halten, da stinkt sogar unser Vormittags-Halbtagsjob gegen ab.
Naja, im Gegensatz zu einigen anderen geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen konnte man bislang (und vermutlich auch in Zukunft) mit Theologie zumindest annehmbar bezahlte Jobs finden
Da findet sich noch mehr. Insbesondere, wenn man wenig Skrupel hat.
Religiöse Erziehung im Elternhaus ist sehr heterogen. Es gibt Elternhäuser, in denen sie nicht stattfindet, und Elternhäuser, in denen sie eine sehr große Rolle spielt. Sind heutige Jugendliche religiös? Ja und nein. Die klassische Religion spielt, wenn überhaupt, eine geringe Rolle. Neoreligiöse Tendenzen (da zähle ich insbesondere den großen Bereich Social Media und Influencer hinzu) spielen hingegen eine sehr große Rolle. Gleichermaßen konkurrieren diese neoreligiösen Tendenzen mit religiöser Wertevermittlung, die auf neuen Kanälen stattfindet und sich an Jugendliche richtet. Extremistische Tendenzen nahmen in den letzten Jahren wieder zu. Werteerziehung ist heutzutage auch wieder sehr wichtig, da einige Werte im Wandel sind und auch hier wieder die Elternhäuser unterschiedliche Arbeit leisten.
Alles in allem ist der Religionsunterricht auch heutzutage sehr wichtig - einerseits, um eine religiöse Grundbildung zu vermitteln, andererseits um einen werteorientierten Rahmen für moderne gesellschaftliche Phänomene bieten zu können.
andererseits um einen werteorientierten Rahmen für moderne gesellschaftliche Phänomene bieten zu können.
Welche Werte sollen das sein? Deine Ausführungen sind da wenig konkret.
Beispiele für Werte sind:
Respekt, Offenheit, Unabhängigkeit, Privatsphäre, finanzielle Sicherheit, Kreativität, Optimismus, Glück, Familienorientierung, Erfolg, Gesundheit, Mitgefühl, Freundlichkeit, Ausdauer, Spontaneität, Vertrauen, Perfektion, Bescheidenheit, Treue, Spaß, Professionalität und Genauigkeit.
Du gibt’s nur eine nicht gewichtete Auflistung von „Werten“ an, die du offensichtlich nur kopiert hast. Welche dieser „Werte“ hältst du denn für so wichtig, dass sie in der Schule vermittelt werden sollten?
Um mal beim Zitat zu bleiben:
ZitatRespekt, Offenheit, Unabhängigkeit, Privatsphäre, finanzielle Sicherheit, Kreativität, Optimismus, Glück, Familienorientierung, Erfolg, Gesundheit, Mitgefühl, Freundlichkeit, Ausdauer, Spontaneität, Vertrauen, Perfektion, Bescheidenheit, Treue, Spaß, Professionalität und Genauigkeit.
Die fettmarkierten begriffe sehe ich als Ziele von Schule an. Vieles lässt sich aber nicht 100% zuordnen, gehört sowohl in den privaten als auch den schulischen Bereich.
Karrieretechnisch ist ein Theologielehramtsstudium auch heute noch sinnvoll, aber nur, wenn man selbst auch eine persönliche Verbindung zur Kirche hat. "Nur" gläubig zu sein, ohne Bezug zur Kirche, ist als Religionslehrkraft eher suboptimal (Stichwort Missio bzw. Vocatio).
Ansonsten kann ich als Ethiklehrer auch noch das Fach Philosophie/Ethik/Normen empfehlen. Wenn du mehr dazu wissen willst, kannst du mich gerne anschreiben.
Die fettmarkierten begriffe sehe ich als Ziele von Schule an.
Und wo ist da jetzt der Nexus zum Theologie-Studium? Was haben diese Werte mit einem Theologiestudium und dessen Sinnhaftigkeit zu tun?
Und sogar noch bessere Arbeitszeiten als Lehrer. Einmal die Woche eine Messe halten, da stinkt sogar unser Vormittags-Halbtagsjob gegen ab.
Meine ältere Tochter wollte früher immer Birgit Schrowange werden, weil sie dachte, man müsse nur einmal pro Woche für 2 Stunden arbeiten.
Macht es heutzutage noch Sinn Theologie zu studieren um Religionslehrer an einer Schule zu werden oder meint ihr mit dem Fach hat man eher schlechte Chancen auf eine gute Stelle?
Aufgrund der Sonderstellung wird es auch weiterhin Stellen für Religionslehrer geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das zu unserer Lebenszeit noch ändert.
Du musst dir aber klar machen, dass das Fach in der Praxis eher nachrangig behandelt wird, du viele Lerngruppen haben wirst, es Regionen in Deutschland gibt, wo das Fach massiv Schüler verliert, der Reputationsverlust des Fachs durch Straftaten und deren Deckung durch die Kirche zum Teil enorm ist, deine Schüler bei Nichtgefallen mit den Füßen abstimmen können und es abwählen und die Akzeptanz des Fachs generell relativ gering ist.
(...) das Fach massiv Schüler verliert, der Reputationsverlust des Fachs durch Straftaten und deren Deckung durch die Kirche zum Teil enorm ist, deine Schüler bei Nichtgefallen mit den Füßen abstimmen können und es abwählen und die Akzeptanz des Fachs generell relativ gering ist (...)
Alleinstellungsmerkmal des RU: Nirgends sonst kommt es so auf die Lehrenden an wie hier. Nirgendwo gibt's kritische Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand wie hier. Nirgendwo pfuscht dir jemand weniger ins Handwerk als hier.
Und wenn das System dir mal allzu quer kommt: Bevor du krank wirst, meldest du dich ab vom RU.
Klaro hör ich schon die Krähen krächzen: "Jeder Reli-Lehrer verweist auf eine kranke Familie."
Nirgendwo gibt's kritische Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand wie hier.
Die religiosngemeinschaften haben Anspruch, dass ihre Geschichtchen als bare Münze verkauft werden. Das schränkt die Kritikmöglichkeiten wohl eher etwas ein.
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