Als Primarlehrerin an Sonderschule

In NRW ist es zur Zeit so, dass Primarlehrer sich auch an Sonderschulen bewerben können, wenn:
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial]Quote:</font><hr>Sie bereits über eine abgeschlossene Lehramtsausbildung für das Lehramt Primarstufe oder Sekundarstufe I verfügen (bzw. kurz vor Abschluß dieser Ausbildung stehen) und
Sie Interesse an eine Einstellung für eine Sonderschule für Lernbehinderte bzw. Erziehungsschwierige haben."<hr></blockquote></p>

Ich frage mich allerdings, ob das wirklich reicht. Ich habe nicht sehr viel Erfahrung mit lernbehinderten Kindern. Zwar kam es auch vor, dass Kinder aus meiner Klasse auf die Sonderschule versetzt wurden, aber natürlich ist es etwas anderes eine ganze Klasse von 25 lernbehinderten Kindern zu betreuen (oder sind die Klassen kleiner).
Ich wäre zwar motiviert und bringe viel Geduld mit, aber ich weiß nicht, ob ich qualifiziert genug wäre.
Ich wäre auch bereit, mich in die Materie einzulesen, wenn man mir gute Lektüren empfehlen könnte.

Nicki<br>

Also, bei uns an der Schule (Sonderschule in Hessen) ist es so, dass Grundschullehrer zwar auf Vertretungsbasis eingestellt werden, aber nur Aussicht auf feste Stellen bekommen, wenn sie einen Aufbaustudiengang für Sonderpädagogik absolvieren. Der dauert 4 SEmester plus Prüf.semester. Examensarbeit und Referendariat werden dann allerdings anerkannt.

Lernhilfeklassen sind übrigens kleiner, ich glaub max.15 Schüler. Zumindest ist das die Grenze an unserer Schule (vielleicht steht im Schulgesetz auch was anderes...). Aufjeden Fall sind sie aber wesentlich kleiner als Grundschulklassen.

Was ich Dir übrigens mehr empfehlen würde als ein Buch, wäre ein Praktikum oder Hospitation an einer Lernhilfeschule, um einschätzen zu können, wie die Arbeit eines Lehrers dort aussieht.
Die Literatur in diesem Bereich ist oft so abgedreht (psych. etc.), dass es schwer ist, sich konkret vorstellen zu können, wie das dann in der Praxis aussieht: Schwerpunkt der Arbeit eines Lehrers an der LH-Schule ist ja vor allem auch der soziale Bereich. Da muss man einfach selbst mal ausprobieren, wie man mit Problemen dieser Art (Verhaltensauffälligkeiten, ungünstige Familienverhältnisse, misshandelte Kinder, anti-Schule-eingestellte Eltern, etc.) klarkommt. Allzu zart sollte man nicht besaitet sein... Die wenigsten Schüler bei uns an der Schule sind Kinder, die einfach nur einen geringeren IQ als andere haben. Insofern gestaltet sich der Unterricht nicht so, dass der Lernstoff einfach nur auf geringerem Niveau als in der Grundschule vermittelt wird.

Susanne<br>

Hallo, Nicki,

ich arbeite in Niedersachsen an einer Schule für Lernhilfe, nachdem ich in Hamburg die Ausbildung zur Grund-, Haupt- und Realschullehrerin gemacht hatte. Allerdings habe ich auch Erfahrung als Mutter eines behinderten Kindes und als ehrenamtliche Mitarbeiterinin der Frühförderung.

Ich meine auch, dass Du Dich über ein Praktikum am besten einarbeiten kannst. Einfach mal den gaz normalen Alltag mitmachen und sehen, ob Dir das Spaß macht Ich selbst habe im Moment eine Kombi-Klasse 1-3 mit 6 Kindern, bis zu 16 sind möglich.

Gutes Gelingen! Barbara<br>