Abteilungsleitung: wie viele Unterrichtsstunden?

  • Nach den Erkenntnissen verstehe ich wirklich nicht, warum

    jemand freiwillig Abteilungsleiter werden möchte, außer

    man steht auf möglichst viel Stress, oder Ruhm/Ehre ;D

    Und Schulleiter schon 2x nicht :D

    Man weiß doch vorher grob, was auf einen zukommt?!

    • Offizieller Beitrag

    Menschen sind verschieden und es ist gut so.
    Es gibt Menschen, die Erzieher*in in der Kita werden, was mein absoluter Stress-Everest wäre. Eine befreundete Erzieherin könnte sich nie im Leben vorstellen, in der Schule zu sein..
    Es gibt Feuerwehrleute, Polizeibeamte, Altenpfleger*innen, usw.. Da bin ich ziemlich sicher, dass viele ihre Erfüllung dabei finden, andere es sich gar nicht vorstellen können.


    Ich kann mir aus verschiedenen Gründen eine Schul-/Abteilungsleitungsposition nicht vorstellen, finde aber einen Großteil der Aufgaben echt spannend und attraktiv, da hätte ich wirklich sehr viel Spass.

  • Nach den Erkenntnissen verstehe ich wirklich nicht, warum

    jemand freiwillig Abteilungsleiter werden möchte, außer

    man steht auf möglichst viel Stress, oder Ruhm/Ehre ;D

    Und Schulleiter schon 2x nicht :D

    Man weiß doch vorher grob, was auf einen zukommt?!

    Was hast du denn erwartet? Dass die alle da sitzen und Eier schaukeln?


    Meine Beweggründe: Tätigkeit als Mischung von verwalten und unterrichten. insbesondere, dass ich selbst Dinge entscheiden kann oder mindestens in den Entscheidungsprozess eingebunden bin. Das trägt in hohem Maße zu meiner Zufriedenheit bei.

  • Was hast du denn erwartet? Dass die alle da sitzen und Eier schaukeln?


    Meine Beweggründe: Tätigkeit als Mischung von verwalten und unterrichten. insbesondere, dass ich selbst Dinge entscheiden kann oder mindestens in den Entscheidungsprozess eingebunden bin. Das trägt in hohem Maße zu meiner Zufriedenheit bei.

    Ich habe nichts erwartet, sondern wollte möglichst

    viele fremde Einschätzungen heirzu hören. Vielen
    Dank hierfür.


    Ich kann Deine Motivation sehr gut nachvollziehen:

    ich entscheide als Lehrer auch ständig Dinge selbst.

    Die Schüler sind in diesem Entscheidungsprozess

    insofern eingebunden, dass ich ihr Feedback

    ständig einfließen lasse. Beides trägt auch

    bei mir im hohen Maß zur Zufriedenheit bei.

    Ich liebe Unterrichten einfach.

    Orga f*ckt mich eher ab.


    Verstehe nicht, warum Du das aber auf einer anderen

    Hierarchieebene unbedingt haben musst?

    Was genau findest Du jetzt geiler daran.

    Das ist, Gott bewahren, kein Angriff, sondern

    lediglich authentisches Interesse an Deiner

    Person.

  • geiler

    ?

    Ich arbeite für mein Geld. Ich finde diesen Ausdruck dafür unpassend. Geil fänd ich es, am Strand zu liegen.


    Ich kann Entscheidungen treffen, die sich auf Prozesse in der Schule und damit auch auf mein unterrichtliches und ausserunterrichtliches Handeln beziehen. Es geht mir nicht um das Entscheiden als solches. Das hab ich genug in meiner Familie.

  • Verstehe das jetzt so, dass es halt Menschen gibt, die Orga mehr als Unterrichten lieben.

    Sorry, dass ich nachfrage, aber dieses Gefühl ist mir dermaßen fremd, dass ich lieber 1x nachhake ;D


    Ich spitze nun bewusst zu & frage daher provokativ:

    kommen wir da etwa eine psychologisch Etage tiefer,

    wenn wir den Begriff "Entscheidungsmacht" entzwiebeln?


    Ist es am Ende des Tages der Wunsch nach (möglichst viel) Macht innerhalb einer Institution?

    (Verschiedene Machtausprägungsformen zur didaktischen Reduzierung mal aus der Gleichung rausgelassen)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, das, was bei dir nicht durchdringt, ist bei mir der umgekehrte Fall: ich kann einfach NICHT vorstellen, dass es so viele Menschen gibt, die so verbohrt und engstirnig sind, dass sie nur entweder oder kennen.

    Warum

    Verstehe das jetzt so, dass es halt Menschen gibt, die Orga mehr als Unterrichten lieben.

    ... Hat das jemand irgendwo geschrieben?
    Ist es nicht vorstellbar, dass man mehrere Sachen mag und auch kann?

    und für mich echt eine Lehrerkrankheit, alle Menschen mit Stempel zu versehen, die nicht ihre alleinige Erfüllung im Klassenraum finden und/oder Interesse an was Anderem haben. So nach dem Motto: Wer was Anderes machen will, macht es NUR, um aus dem Klassenraum zu fliehen, ist also eine schlechte Lehrkraft.

  • Hm, ich sehe das so: wer ausschließlich unterrichtet, hat den Fokus auf sein kleines Kosmos Klasse/Kinder/Unterricht, und das ist total wichtig. Das ist die Basis. Und es ist für eine normale Lehrkraft völlig ausreichend, erst Recht für die, die „entspannten“ Schuldienst anstreben.

    Schule als Ganzes ist ja aber mehr. Und wer irgendwann den Kopf hebt und das Gefühl hat, Gedanken zum größeren Ganzen zu haben, wer sich mit Themen auseinandersetzt, die Schulentwicklung angeht, macht schon den ersten Schritt hin zur Übernahme von Verantwortung für Prozesse, die in Leitung anzusiedeln sind. Wenn man das Gefühl hat, sich dafür zu interessieren, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden; wenn man Entscheidungen rechtlich oder inhaltlich hinterfragt; wenn man das Gefühl hat, nur zu Unterrichten führt nicht mehr zur vollen Zufriedenheit, weil man im Hinterkopf häufig übergeordnete Themen wälzt, wenn man Interesse hat, mitzuwirken, Zeit zu investieren, usw - da sind ja je nach Schulform und Arbeitsbereich ganz viele Interessensgebiete möglich!, dann sollte man vielleicht mal Signale „nach oben“ äußern.

    Mir zumindest ging es schon nach 2 Jahren im Schuldienst so. Ich unterrichte gern. Aber für mich selbst erlange ich mehr Zufriedenheit, wenn ich auch noch anders in Schule wirken kann, und dafür nehme ich in Kauf, dass dieses Mehr an Zufriedenheit ggf. auch mal mit einem Mehr an Zeit verbunden ist.

  • Hm, ich sehe das so: wer ausschließlich unterrichtet, hat den Fokus auf sein kleines Kosmos Klasse/Kinder/Unterricht, und das ist total wichtig. Das ist die Basis. Und es ist für eine normale Lehrkraft völlig ausreichend, erst Recht für die, die „entspannten“ Schuldienst anstreben.

    Schule als Ganzes ist ja aber mehr. Und wer irgendwann den Kopf hebt und das Gefühl hat, Gedanken zum größeren Ganzen zu haben, wer sich mit Themen auseinandersetzt, die Schulentwicklung angeht, macht schon den ersten Schritt hin zur Übernahme von Verantwortung für Prozesse, die in Leitung anzusiedeln sind. Wenn man das Gefühl hat, sich dafür zu interessieren, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden; wenn man Entscheidungen rechtlich oder inhaltlich hinterfragt; wenn man das Gefühl hat, nur zu Unterrichten führt nicht mehr zur vollen Zufriedenheit, weil man im Hinterkopf häufig übergeordnete Themen wälzt, wenn man Interesse hat, mitzuwirken, Zeit zu investieren, usw - da sind ja je nach Schulform und Arbeitsbereich ganz viele Interessensgebiete möglich!, dann sollte man vielleicht mal Signale „nach oben“ äußern.

    Mir zumindest ging es schon nach 2 Jahren im Schuldienst so. Ich unterrichte gern. Aber für mich selbst erlange ich mehr Zufriedenheit, wenn ich auch noch anders in Schule wirken kann, und dafür nehme ich in Kauf, dass dieses Mehr an Zufriedenheit ggf. auch mal mit einem Mehr an Zeit verbunden ist.

    Wow, super-interessante Ausführung!


    Wir wollen im Grunde beide GENAU DAS GLEICHE: MEHR & möglichst VIEL Zufriedenheit (im Leben).

    Bitte korrigiere mich, wenn ich kardinal daneben liege.


    "Dieses Mehr an Zufriedenheit" => holst Du in dem Moment quasi direkt aus der Arbeit.

    Du nutzt die Arbeit dafür & nimmst in Kauf, dass es mit "Mehr an Zeit" verbunden ist.

    Das kann ich zu 100% nachfühlen. War bei mir auch eine ganze Zeit lang so.

    Mittlerweile hole ich mir jedoch lieber das "Mehr an Zufriedenheit" im privaten Bereich ab.

    Hieran würde mich ja eine AL-Stelle eher hindern.


    Ohne ins Detail zu gehen: der private Bereich bringt mir mehr von dem "Mehr an Zufriedenheit",

    als die Arbeit, die letztendlich - wenn man ehrlich ist - ein Mittel zum Leben ist.


    Oder würdest Du den Job freiwillig & in dem Umfang machen, wie Du es jetzt tust,

    auch dann, wenn Du 100.000.000€ zur freien Verfügung auf dem Konto hättest?

  • Verstehe das jetzt so, dass es halt Menschen gibt, die Orga mehr als Unterrichten lieben.

    Sorry, dass ich nachfrage, aber dieses Gefühl ist mir dermaßen fremd, dass ich lieber 1x nachhake ;D

    Öh, ja, das soll es geben. Es soll tatsächlich Leute geben, die andere Dinge mögen als Du. Ist es Dir wirklich nicht möglich, Dich in andere einzufühlen und zu verstehen, dass es Leute gibt. die anders ticken als Du? Es gibt auch Leute, die andere aufschneiden, Autos reparieren, Dächer decken, in der Buchhaltung arbeiten, Haare schneiden. Wäre jetzt alles auch nicht meins, trotzdem ist es mir durchaus klar, dass es Menschen gibt, die das beruflich tun und damit auch kein Problem haben.


    Oder würdest Du den Job freiwillig & in dem Umfang machen, wie Du es jetzt tust,

    auch dann, wenn Du 100.000.000€ zur freien Verfügung auf dem Konto hättest?

    Nein.

  • Oder würdest Du den Job freiwillig & in dem Umfang machen, wie Du es jetzt tust,

    auch dann, wenn Du 100.000.000€ zur freien Verfügung auf dem Konto hättest?

    Die Frage erscheint etwas unsinnig. Es ist ja ein Job, mit dem ich mein Geld verdiene, um leben zu können. Und ich bin dankbar dafür, dass ich einen Job habe, der mir Spaß macht. Aber wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich die Hälfte des Jahres in der Wärme leben und vielleicht in der anderen Hälfte des Jahres mich ehrenamtlich engagieren - aber nicht täglich um 5 Uhr aufstehen und über 40 Stunden die Woche arbeiten…

  • Ich habe Sammlungsleitung Chemie und 2 Stunden Entlastung (alternativ wäre A14 und eine Stunde) und entspannt ist es nicht. (Die Zeitbelastung durch die Sammlung ist größer als die Entlastung. Man macht es aus anderen Gründen.)

    Boah, hast du es gut. Ich bin Sammlungsleiter und Gefahrstoffbeauftragter und bekomme für letzteres 0,5 Stunden. Meine Beförderung musste ich mir woanders für holen und den Vertretungsplan habe ich auch noch eine Zeit lang gemacht...:autsch:

  • Ich bin etwas verwirrt. Der TE will für seine Planung wissen, wieviel er als Abteilungleiter unterrichten müsste. Im nächsten Atemzug sagt er Orga fu*kt ihn ab. Um dann anderen, die die Orgaarbeit auf sich nehmen, Machtgeilheit zu unterstellen? Ist das eine Projektion oder Rumtrollerei?

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Hm, ich sehe das so: wer ausschließlich unterrichtet, hat den Fokus auf sein kleines Kosmos Klasse/Kinder/Unterricht, und das ist total wichtig. Das ist die Basis. Und es ist für eine normale Lehrkraft völlig ausreichend, erst Recht für die, die „entspannten“ Schuldienst anstreben.

    Schule als Ganzes ist ja aber mehr. Und wer irgendwann den Kopf hebt und das Gefühl hat, Gedanken zum größeren Ganzen zu haben, wer sich mit Themen auseinandersetzt, die Schulentwicklung angeht, macht schon den ersten Schritt hin zur Übernahme von Verantwortung für Prozesse, die in Leitung anzusiedeln sind. Wenn man das Gefühl hat, sich dafür zu interessieren, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden; wenn man Entscheidungen rechtlich oder inhaltlich hinterfragt; wenn man das Gefühl hat, nur zu Unterrichten führt nicht mehr zur vollen Zufriedenheit, weil man im Hinterkopf häufig übergeordnete Themen wälzt, wenn man Interesse hat, mitzuwirken, Zeit zu investieren, usw - da sind ja je nach Schulform und Arbeitsbereich ganz viele Interessensgebiete möglich!, dann sollte man vielleicht mal Signale „nach oben“ äußern.

    Mir zumindest ging es schon nach 2 Jahren im Schuldienst so. Ich unterrichte gern. Aber für mich selbst erlange ich mehr Zufriedenheit, wenn ich auch noch anders in Schule wirken kann, und dafür nehme ich in Kauf, dass dieses Mehr an Zufriedenheit ggf. auch mal mit einem Mehr an Zeit verbunden ist.


    Danke für diesen Beitrag. Du sprichst mir zu 100% aus der Seele! :)

    In diesem Zusammenhang bin ich mal auf die Idee gestoßen, dass man die Arbeit ja nicht zwangsläufig in Zeit messen muss, sondern auch nach der Energie bewerten kann, die einem bestimmte Aufgaben geben oder nehmen. Aufgaben, aus denen man viel Energie zieht, erledigt man vermutlich gerne, selbst wenn sie extra Zeit kosten.

  • Boah, hast du es gut. Ich bin Sammlungsleiter und Gefahrstoffbeauftragter und bekomme für letzteres 0,5 Stunden. Meine Beförderung musste ich mir woanders für holen und den Vertretungsplan habe ich auch noch eine Zeit lang gemacht...:autsch:

    Eine Deputatsstunde wird mit 72 Zeitstunden verrechnet. Es geht ja nicht nur um eine Unterrichtsstunde, sondern auch Vorbereitung, Korrektur der Klassenarbeiten, Elterngespräche usw.


    Du unterrichtest vermutlich in NRW (?), wo zwischen Korrekturfächern und anderen unterschieden wird. Hier korrigiert jeder, der Nebenfachlehrer hat dank zweistündiger Fächer sogar mehr Klassenarbeiten, es gibt also Null Entlastung für Korrektur (sondern nur für zusätzliche Arbeiten, die nur einzelne Kollegen für alle tun). Alleine die auch hier wieder gestellte Frage nach Entlastung für Korrektur würde bei uns allen (auch Deutschlehreren) nur auf Unverständnis stoßen. Bei uns wird auch nicht abgestimmt (da hat in NRW vor vielen Jahren, ich habe 6 Jahre dort unterrichtet, immer die größte Fachschaft die meisten Stunden erhalten, ich habe für Chemie 0,1 Stunden erhalten), es geht nur nach Zeitbedarf.


    2 Deputatsstunden Erlass bedeutet also, dass ich mindestens 144 Zeitstunden im Jahr zusätzlich nur in der Sammlung arbeite. Und ja, alleine die jährliche "Inventur" unserer ca. 5000 Chemikalienflaschen dauert (es waren mal über 10 000). Ich hatte anfangs Jahre mit 500 Stunden, bevor alles auf dem laufenden war. Gefahrstoffbeauftragte bin ich auch.


    Beförderung A14 gab es einmal für eine andere Sammlung (es ist eher theoretisch möglich), weil nur selten eine Stelle ausgeschrieben werden darf (bei uns seit 5 Jahren nicht mehr).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich bin etwas verwirrt. Der TE will für seine Planung wissen, wieviel er als Abteilungleiter unterrichten müsste. Im nächsten Atemzug sagt er Orga fu*kt ihn ab. Um dann anderen, die die Orgaarbeit auf sich nehmen, Machtgeilheit zu unterstellen? Ist das eine Projektion oder Rumtrollerei?

    Ich denke eher an einen Jungkollegen oder Student, der keine Ahnung über die Aufgaben von Abteilungsleitern hat, aber den bequemsten Weg sucht.


    (Ich kenne jemanden, die auf Lehramt studiert, weil sie dann nur halbtags unterrichten muss und 12 Wochen frei hat. Mal schauen, wie weit sie kommt.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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