Abteilungsleitung: wie viele Unterrichtsstunden?

  • Hallo Ihr Lieben :)


    Ich arbeite aktuell als Lehrer an einer Berufsschule mit vollem Deputat.


    Für die Zukunftsplanung bräuchte ich eine Information, die ich nirgends

    im Internet gefunden habe & zwar: wie viele Unterrichtsstunden muss
    denn eine Abteilungsleitung an einer Berufsschule in der Regel (circa)
    ableisten - könnt Ihr mich bitte in dieser Sache evtl. aufklären?


    MFG

  • Wenn ihr Untis habt (oder was ähnliches), dann kannst du wahrscheinlich in die Stundenpläne der KuK reinschauen (also auch bei den ALen). Da bekommst du eine grobe Idee.


    Als Außenstehender: Es erscheint von außen oft so, dass die Entlastung geringer ist als die Arbeit. Und ich bekomme mit, dass ALen eigentlich immer mind. 2/3 Deputat haben. Das aber nur mit anekdotischer Evidenz und keine generelle Regel.

    Es gibt für die Schulleitungen Aufgaben und Stunden, die möglichst angemessen zu verteilen sind.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo und herzlich willkommen.

    Wie Du weißt, sind viele gesetzliche Vorgaben bundeslandabhängig. Ohne Nennung des Bundeslandes wird man Dir keine konkreten Hinweise oder Verweise auf Rechtstexte gegen können...

  • In Thüringen gibt es keine "Abteilungsleitungen", höchstens an Schulen mit mehren Schulteilen. Eher gibt es "Lehrer mit Schulleitungsaufgaben" und die kriegen dann Stunden aus dem Schulleitungspool, je nach dem wie viele Aufgaben übernommen werden. Dieser Pool beträgt maximal 50% der Anrechnungsstunden, die die Schule erhält.

    Heißt: Wenn jemand anders als der Direx oder Stellvertreter plant, kriegt der Planer dafür Stunden und der Direx bzw. Stellvertreter muss mehr unterrichten.

  • Für Hessen kann ich Finnegans Wakes Eindruck auch teilen. Die Abteilungsleiter an meiner BS (A15) haben bestimmt auch noch 2/3 ihres Deputats an Unterricht; es gibt Verordnungen, die das im Detail regeln

  • Also in NRW habe ich mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass es sehr individuell von Schule zu Schule ist. Ich habe mittlerweile diesbezüglich viele Gespräche an verschiedenen Berufskollegs geführt und die Bandbreite der Unterrichtsverpflichtung von AL bzw. BL reicht von 15 bis 23 Stunden bei einem Stundensoll von 25,5 bei einer vollen Stelle.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Es ist ein Berufsschulzentrum in BaWü mit allen möglichen Schulformen.

    Das Unterrichtspensum der aktuell amtierenden Abteilungsleiter schwankt so um die 20 Wochenstunden.

    Scheint ja an anderen Schulen ähnlich zu sein.


    Ergo nur 5 Stunden Entlastung für viele zusätzliche Verantwortlichkeiten & mMn nervige Aufgaben/Sitzungen/etc...

    Ich möchte eine möglichst "entspannte" Laufbahn & erkenne daher in der 5-stündigen Reduzierung keinen Mehrwert,

    wenn ich so sehe, mit was für Zeugs sie sich täglich rumschlagen müssen, wie viele Gespräche mit Kollegen etc.pp.

    Und der Gehalts"sprung" ist ja erst recht lächerlich. Aber vielleicht schätze ich den Arbeitsmehraufwand auch total

    falsch ein - man steckt ja selbst nicht drin. Vielleicht kann da jemand berichten, der beide Seiten selbst kennen-

    gelernt hat?

  • In BaWü ist im Lehrkräfte-ArbeitszeitVO §3 klar geregelt:
    (3) An Unterricht sind mindestens zu erteilen

    1. vom Schulleiter: vier Wochenstunden,

    2. vom ständigen Vertreter: acht Wochenstunden,

    3. von anderen mit Schulleitungsaufgaben betrauten

    Lehrkräften: 14 Wochenstunden.


    Abteilungsleiter also mindestens 14 Wochesstunden/25

  • Ich möchte eine möglichst "entspannte" Laufbahn

    Ich glaube dann ist keine Aufstiegsstelle etwas. Vielleicht kann das noch am ehesten mit dem 1. Beförderungsamt klappen, falls das bei euch noch für so Sachen wie Sammlungsleitung ausgeschrieben wird. Zumindest früher gab es da ein paar Nischen...

  • Wenn man keine Lust auf nervige Sitzungen hat und eine „möglichst entspannte Laufbahn“ anstrebt, dann solle man die Finger lassen von sämtlichen Aufgaben im Bereich Schulleitung.

    Ich würde sagen: egal, welche Aufgaben man da übernimmt und egal an welcher Schulform, die Motivation sollte immer sein, dass man neben dem Unterrichten Energie und Interesse hat (und teilweise auch bestimmte Qualifikationen aufweist), sich in Schule einzubringen und in außerunterrichtlichen Bereichen arbeiten möchte und Verantwortung übernehmen möchte. Im besten Fall sind die Entlastungsstunden so bemessen, dass sie keine Mehrarbeit bedeuten (im Vergleich zum Unterrichten +vorbereiten/nachbereiten). Im Normalfall arbeitet man in Summe am Ende doch mehr als wenn man nur unterrichtet. Und ohne Interesse an Leitungsaufgaben kann das sowieso nichts werden.

  • Ich glaube dann ist keine Aufstiegsstelle etwas. Vielleicht kann das noch am ehesten mit dem 1. Beförderungsamt klappen, falls das bei euch noch für so Sachen wie Sammlungsleitung ausgeschrieben wird. Zumindest früher gab es da ein paar Nischen...

    Ich habe Sammlungsleitung Chemie und 2 Stunden Entlastung (alternativ wäre A14 und eine Stunde) und entspannt ist es nicht. (Die Zeitbelastung durch die Sammlung ist größer als die Entlastung. Man macht es aus anderen Gründen.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Nun ja, der Name Schwarzwald_007 lässt doch eine gewisse Tendenz erahnen ...

    Ich wollte es erst auch schreiben, fühlte mich dann aber an irgendeinen Politiker? Journalisten? erinnert, der sich darüber beschwerte, dass die ganzen Baden-Württemberger einerseits als Neu-Berliner ganz Berlin-Mitte unsicher machen und andererseits von ihrer alten Heimat schwärmen, wo alles besser sei...

  • Verehrte Experten,


    Ich danke vielmals für Eure erfahrungsgestütze Einschätzungen!

    Mir ist dank Euch klar geworden, dass das normale Lehrersein die entspannteste Daseinsform im Schuluniversum ist.

    Wünsche allen Beteiligten viele schöne Momente im Alltag, auf & auch abseits der Arbeit <3

  • Ich wollte es erst auch schreiben, fühlte mich dann aber an irgendeinen Politiker? Journalisten? erinnert, der sich darüber beschwerte, dass die ganzen Baden-Württemberger einerseits als Neu-Berliner ganz Berlin-Mitte unsicher machen und andererseits von ihrer alten Heimat schwärmen, wo alles besser sei...

    Ich nehme an, du meinst Wolfgang Thierse, der den "Berliner Schwabenstreit 2013 mit der Forderung auslöste, in Berlin solle man Schrippen sagen und nicht Wecken.

  • Verehrte Experten,


    Ich danke vielmals für Eure erfahrungsgestütze Einschätzungen!

    Mir ist dank Euch klar geworden, dass das normale Lehrersein die entspannteste Daseinsform im Schuluniversum ist.

    Wünsche allen Beteiligten viele schöne Momente im Alltag, auf & auch abseits der Arbeit <3

    Um das zu verstehen brauchtest Du wirklich das Forum? Sprichst Du niemals mit deinen KuK über deren Aufgaben bzw. nimmst Du im Alltag tatsächlich nicht wahr, wie viele Zusatzaufgaben diejenigen mit Leitungsaufgaben zusätzlich wahrnehmen, die im Regelfall jedwede dafür gewährte Entlastung weit sprengen im Arbeitsaufwand oder woher kam die Vorstellung, Teil der erweiterten SL zu sein könnte dein Berufsleben besonders entspannt werden lassen dank Entlastungsstunden?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das kommt ganz darauf an, wie die Schulleitung ihre Pool-Stunden aufteilt. Unsere AL hier hat gerade einmal 4 Stunden Entlastung. An meiner alten Schule waren es 14 Stunden. Es kommt halt auch auf die Größe der jeweiligen Abteilung an.

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