"Wenn Sie uns keine guten Noten geben, bekommen wir einen neuen Lehrer."
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Bei uns gibt es solche Schnitte gar nicht. Da ist 3,0-3,5 die Norm, aber auch jenseits der 3,5 nicht unüblich.
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Bei uns gibt es solche Schnitte gar nicht. Da ist 3,0-3,5 die Norm, aber auch jenseits der 3,5 nicht unüblich.
Wie geschrieben bei uns auch (und auch laut Seminar der 90er Jahre). Im Referendariat musste ich einmal einen Durchschnitt in Mathe Klasse 7 mit 2,5 erklären, weil zu gut. Es war eine Klasse, die in Klasse 5 mit der 2. Fremdsprache zusätzlich begann. Das wählten nur extrem gute Schülerinnen und Schüler.)
(Ein Vorteil einer Schule im Brennpunktbereich, Helikopter- und Rasenmähereltern sind bei uns selten.)
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Es scheint nun so, dass sich dies an der Schule herumgesprochen hat, denn der Schüler einer anderen Klasse sagte mir neulich wörtlich "Wenn Sie uns keine guten Noten geben, bekommen wir einen neuen Lehrer."
Und was wäre daran jetzt schlimm?
Besser/einfacher kannst du nervige Klassen nicht loswerden. -
Und was wäre daran jetzt schlimm?
Besser/einfacher kannst du nervige Klassen nicht loswerden.Den Gedanken hatte ich auch Im Ernst: man öffnet Tür und Tor für weitere solcher Eskapaden, wenn man diesen Befindlichkeiten von Eltern nachgibt. Von daher Transparenz in den Anforderungen und der Bewertung sicherstellen und damit sollte es auch gut sein. Wenn dann immer noch das Vertrauen in die weitere Zusammenarbeit fehlt, ist es halt so.
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Falls in meiner Klasse dauerhaft die Ergebnissen von denen der anderen Klassen abweichen würden, würde ich herausfinden wollen, warum das so ist und was ich (oder die SuS dagegen tun kann.
Manchmal macht man sich schon Gedanken. Nachdem an "meiner" Schule der Hauptschulzweig geschlossen wurde, kam ich an eine neue Schule. Als "alter Hase" hatte ich mich gewundert, wie es der junge Kollege in der Parallelklasse geschafft hat, dass seine Klasse ständig besser abschnitt - und er sich auf die Schulter klopfte.
Dann habe ich von KuK erfahren, dass es an dieser Schule bei der Zusammenstellung der Klassen in Stufe 5 üblich ist, einen A- und ein B-Kurs zu bilden, um "leistungshomogene Gruppen" zu erhalten. Manchmal ist es anders, als man vermutet ...
BTW: Beim "alten Hasen" haben alle Schüler:innen den qualifizierten HS-Abschluss erreicht - trotz "B-Kurs". -
Du hast 13 Jahre Berufserfahrung und weißt, was du tust. Du hast sachangemessene Maßstäbe, machst mindestens soliden Unterricht, hältst dich an die Vorgaben und dokumentierst deine Arbeit ordentlich. Je mehr du dich bei Eltern, Schülern, deinem Chef etc. rechtfertigst, umso mehr werden sie versuchen, mit dir Schlitten zu fahren. Mach einfach deine Arbeit und lass dich nicht unter Druck setzen, dann respektieren die dich schon. Darfst halt nicht um jeden Preis geliebt werden wollen.
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Tja, so unterscheiden sich die Zugänge.
Meiner Erfahrung nach sind Beschwerden über schlechte Noten meist nur ein Symptom für andere Kommunikationsprobleme zwischen Klasse und Lehrkraft, die man dann übrigens auch wieder ausräumen kann. Und wenn es nur ist, dass (einige aus der/die) Klasse der Hafer sticht.
So ein Gespräch sieht dann in der Regel so aus:
"Frau XY, die Klasse 7 irgendwas war bei mir und hat sich über ein Klassenarbeitsergebnis beschwert. Ist da irgendwas besonderes vorgefallen?"
"Nein, wundert mich. Der Schnitt war gar nicht so schlecht aus meiner Sicht."
"Ok, danke. Wollte Sie nur informieren, dass die bei mir waren. Vielleicht ergibt sich ja ein Gespräch mit der Klasse. Einen schönen Tag noch!"Wir haben für solche Fälle ein "Beschwerdemanagement": Wenn sich Klassen über irgendwas beschweren wollen, sind die Ansprechpersonen 1. die Klassenlehrkraft (oder auch die Schulsozialarbeit; je nachdem, worum es geht), 2. die Abteilungsleiter*innen und erst 3. die stellvertretende Schulleiterin oder der Schulleiter. Wie gesagt: Der SL hat 'ne Menge anderes zu tun, als sich derartige "Beschwerden" von Klassen anzuhören (die SuS würden in solchen Fällen an meiner Schule höchstwahrscheinlich bei ihm - aufgrund der o. g. "Prozessschritte" - ja gar nicht erst einen Termin erhalten).
Das hängt wahrscheinlich auch mit der Größe der Schule zusammen und auch mit der Schulform (denn dass sich Eltern beschweren, kommt bei uns - aber auch nur selten - allerhöchstens mal im BG Klasse 11 vor).
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Rasenmähereltern
"Helikoptereltern" kenne ich ja, aber was sind denn "Rasenmähereltern"? Mähen die alles nieder, was ihnen in den Weg kommt?
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Was ich fürchte: Jedes Jahr komplett neue Klassen zu haben. Ich finde die Anfangszeit in jedem Schuljahr immer sehr anstrengend. Namen lernen, den Stand einschätzen, sich auf die neue Klasse einstellen...
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Witzig, das ist eine Befürchtung, die ich als BBS-Lehrerin so überhaupt nicht nachvollziehen kann, weil ich es gar nicht anders kenne. Ich habe jedes Jahr neue Klassen und unterrichte die wenigsten SuS länger als ein Schuljahr. Klar ist die Anfangszeit ziemlich anstrengend, aber das ist halt bei uns gang und gäbe (wobei mir persönlich das Namenlernen gerade anhand von Sitzplänen nicht so schwer fällt).
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"Helikoptereltern" kenne ich ja, aber was sind denn "Rasenmähereltern"? Mähen die alles nieder, was ihnen in den Weg kommt?
Nicht "alles", aber jedes Hindernis, das sich ihren Prinz(ess)chen in den Weg stellt. Auch bekannt als (IMHO noch treffender) "Curling-Eltern".
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"Wenn Sie uns keine guten Noten geben, bekommen wir einen neuen Lehrer."
"Schade, bei mir hättet ihr noch viel gelernt."
Du hast bis jetzt grade mal eine Klasse abgegeben, aus welchem Grund weißt du nicht. Du hast ganz sicher nicht jedes Jahr komplett neue Klassen.
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Bei solchen Reaktionen wie die, die du beschreibst, frage ich mich, ob diesen Eltern bzw. der Schulleitung bewusst ist, dass wir aktuell ein großes Problem mit Noteninflation haben, die Abischnitte tendenziell zu gut sind und die Abiquote zu hoch ist, und wir gerade eher bemüht sind, durch realistische und kriterienorientierte Notenvergabe diese Tendenz zu korrigieren, statt noch stärker weiterzufeuern.
Genau. Ich meinte ja: Heute würde ich ganz anders reagieren. So etwas in der Art würde ich auch sagen.
Bei uns gibt es solche Schnitte gar nicht. Da ist 3,0-3,5 die Norm, aber auch jenseits der 3,5 nicht unüblich.
Hier auch. Gerade in Französisch ab Mittelstufe eher oberhalb der 3,5...
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Bestimmt gibt es irgendwo irgendwelche formaljuristischen Bestimmungen über Notenschnitte. Ein Schnitt zwischen 2, 3 und 2,7 ist doch gut! Wiederholt werden muss eine Arbeit doch erst bei einem viel schlechteren Schnitt, so 3,6? Ich weiß es nicht genau
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Das ist aber auch unterschiedlich geregelt. Bei uns werden auch Arbeiten mit schlechtem Schnitt nicht wiederholt - ich habe das hier noch nie erlebt. Ich kann mir nur vorstellen, wenn ein Grund vorliegt, dass sie nicht genehmigt wird (bei "zu gutem" oder zu schlechtem Schnitt), weil der Stoff der Arbeit nicht im Lehrplan stand oder die Aufgabenform nicht zulässig war, dass sie dann nochmal geschrieben werden müsste.
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"Helikoptereltern" kenne ich ja, aber was sind denn "Rasenmähereltern"? Mähen die alles nieder, was ihnen in den Weg kommt?
Ja, alle Hindernisse, mögliche Probleme, das arme Kind soll durch nichts belastet werden.
Und dann gibt es noch die "U-Boot-Eltern". Die meiste Zeit sind sie abgetaucht, also nicht erreichbar, aber wenn es dann Probleme gibt (z. B. Versetzung gefährdet oder Tadel ihres Kindes) tauchen sie plötzlich auf und "schießen auf alles".
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Bestimmt gibt es irgendwo irgendwelche formaljuristischen Bestimmungen über Notenschnitte. Ein Schnitt zwischen 2, 3 und 2,7 ist doch gut! Wiederholt werden muss eine Arbeit doch erst bei einem viel schlechteren Schnitt, so 3,6? Ich weiß es nicht genau
Je nach Bundesland. In Baden-Württemberg habe ich noch nie eine Klassenarbeit wiederholt. (In NRW auch nicht, aber da musste ich ein paar in einer Klasse genehmigen lassen. Eine gute Begründung reichte.)
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was sind denn "Rasenmähereltern"?
interessanter Artikel dazu:
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Ein Überblick über Elterntypen
https://www.stern.de/panorama/…u-boot-papa-33401492.html
(noch nicht genannt wurden Schneepflugeltern)
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