Bundeslandwechsel

  • Hallo,


    ich bin derzeit Beamter auf Probe und würde gerne in Zukunft nach Bayern (in einer möglichst ländlichen Gegend) ziehen.


    Im Grund scheint es da zwei Möglichkeiten zu geben.


    1. Lehrertauschverfahren oder 2. Freie Bewerbung


    Ich werde beim Lehrertauschverfahren wohl schlechte Karten haben (Single / keine familäre Bindung nach Bayern -> korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte).

    Daher überlege ich in meinem jetzigen Bundesland zu kündigen und mich wieder neu zu verbamten lassen. Ist dieses Vorgehen grundsätzlich möglich für Bayern? In Niedersachen würde das nämlich nicht funktionieren.



    Ich bin für alles offen, falls jemand andere Vorschläge für einen erfolgreichen Wechsel hat.

  • Wenn du Beamter auf Probe bist, hast du ja eigentlich noch nichts verloren... wenn du schon mehrere Jahre beamtet wärst, würde ich mir evtl. Gedanken machen (so wie ich gerade. :) ) Dann wirst du eben für die Zeit nachversichert und lässt dich dann neu verbeamten... Der Preis scheint mir in deinem Fall nicht zu hoch zu sein..

  • Wenn du kündigst und dich in Bayern neu bewirbst, ist noch lange nicht sichergestellt, dass du in den ländlichen Raum kommst. Hier gibt es keine schulscharfen Bewerbungen, Neueinstellungen kommen mit Vorliebe in die Ballungsgebiete, wo die Bevölkerung wächst. Es gibt sehr viele Kollegen, die versuchen, seit Jahren aus München wegzukommen. Es könnte aber sein, dass aufgrund des Lehrermangels unter der Hand was geht hinsichtlich einer Wunschschule. Wenn ein Schulleiter dich unbedingt braucht und er dich haben will, könnte es klappen, dass du an deinen Wunschort kommst. Ansonsten ist das eher offen.

  • Ist das in Bayern so????? Ich nahm bisher an, dass gerade in den Städten die Stellen meistens schon vergeben sind und dass niemand in die "Pampa" ziehen möchte. (Klar, als Lehrkraft hat man aufm Land die entspannteren Schüler, aber trotzdem höre ich jetzt zum ersten Mal, dass Lehrkräfte in der Stadt die besseren Chancen haben bzw. vornehmlich dort eingesetzt werden). Vlt. ist es aber auch in den ganz großen Metropelen so? München ist einleuchtend, auch wenn es sicherlich als beamter Mietstufen geben wird.

  • Neben dem bekannten Tauschverfahren gibt es noch ein anderes Verfahren: Dein jetziges Bundesland kann Dich freistellen (formloser Antrag, ich habe das damals in NRW bei meiner BezReg beantragt) und dann darfst Du neu in einem anderem Land bewerben.


    Ob sie Dich bei Lehrermangel freistellen, ist natürlich eine andere Sache.

  • Ich werde beim Lehrertauschverfahren wohl schlechte Karten haben (Single / keine familäre Bindung nach Bayern -> korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte).

    Das Lehrertauschverfahren ist so intransparent, dass man solche Aussagen nicht pauschal machen kann.

    Ich kenne Beispiele von Singles ohne "harten" Wechselgrund, bei denen es sofort geklappt hat und Familienväter, die jahrelang gewartet haben.

    Einfach mal ausprobieren.
    Der Trick ist, nicht nur das Formular abzugeben und sich zurückzulehnen, sondern intensiven Kontakt mit allen beteiligten Stellen (Bildungsbehörden im abgebenden und aufnehmenden Bundesland; beteiligte Personalvertretungen in beiden Bundesländern; mögliche Zielschulen etc.) zu halten. Das ist sehr zeitintensiv und arbeitsaufwendig, kann aber den großen Unterschied machen.

  • Ist das in Bayern so????? Ich nahm bisher an, dass gerade in den Städten die Stellen meistens schon vergeben sind und dass niemand in die "Pampa" ziehen möchte. (Klar, als Lehrkraft hat man aufm Land die entspannteren Schüler, aber trotzdem höre ich jetzt zum ersten Mal, dass Lehrkräfte in der Stadt die besseren Chancen haben bzw. vornehmlich dort eingesetzt werden). Vlt. ist es aber auch in den ganz großen Metropelen so? München ist einleuchtend, auch wenn es sicherlich als beamter Mietstufen geben wird.

    Das Problem ist, dass es in den ländlichen Regionen weniger Schüler und damit weniger Schulen und weniger Bedarf an Lehrkräften gibt.

    Diejenigen die da sind, wollen auch selten wieder weg.


    Was meinst du mit Mierstufen für Beamte?


    AnjaBe vielleicht kannst du etwas konkreter bei der Angabe deines Zielortes sein, dann könnte man die vielleicht eher noch Tipps geben, wie deine Chancen sind.

    Würdest du auch nach Bayern wechseln, wenn es die komplett falsche Region ist und dann weitere Versetzungen probieren oder würdest du dann weg bleiben?

  • Milk&Sugar in manchen Bundesländern gibt es sogenannte "Mietstufen" (vlt. heißt es auch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich), d.h. es wird dein Wohnort berücksichtigt. Es macht nämlich von den Mieten einen unterschied, ob du in Düsseldorf oder in Detmold wohnst. Daher wird das bei deiner Besoldung entsprechend berücksichtig.

  • Milk&Sugar in manchen Bundesländern gibt es sogenannte "Mietstufen" (vlt. heißt es auch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich), d.h. es wird dein Wohnort berücksichtigt. Es macht nämlich von den Mieten einen unterschied, ob du in Düsseldorf oder in Detmold wohnst. Daher wird das bei deiner Besoldung entsprechend berücksichtig.

    Verstehe, das kenne ich. Den Begriff Mietstufen kannte ich allerdings nicht.


    Edit Das gibt es hier auch - allerdings ist München trotzdem noch sch...teuer.

  • Zu den Mietstufen ... des ist wie in NRW, wenn man Kinder hat und in einer teuren Gegend wohnt gibt es mehr Geld. Aber für Singles erstmal egal.


    Oberfranken (Bamberg, Hof, Coburg), aber auch alles in der Nähe. Evtl. wäre auch die Bodenseeregion was. Bin da relativ offen. Es darf aber nicht München oder direkt Nürnberg sein. Es sollte schon von Anfang an klappen.

  • Steht Ek für Erdkunde oder Ethik? Hier heißt das Fach nämlich Geographie.

    Ich wohne in dem Eck. Wenn du möchtest, kannst du mir eine PN schreiben.

    Bamberg ist wahnsinnig beliebt, da Unistadt und hohe Lebensqualität. Da sind die Chancen für Leute ohne sozialen Gründe nicht sehr hoch. Nach Coburg und gerade Hof sind die Aussichten etwas besser, aber hier sinken die Schülerzahlen eher, so dass Stellen bei Pensionierung einfach nicht nachbesetzt werden. In meinem Kollegium macht sich die Generation Ü40 schon immer darüber lustig, dass wir jetzt einfach alle zusammen alt werden bis zur Pension, da keine jungen Kollegen nachkommen werden.

    Das Problem ist einfach, dass die Stellen wie gesagt nicht schulscharf sind und deine Planstelle dann theoretisch überall in Bayern sein kann. Du kannst versuchen, dass du dich als freier Bewerber von einem Schulleiter anfordern lässt, der Bedarf hat. Das Verfahren ist aber völlig undurchsichtig und ob das klappt, weiß man nicht. Es könnte aber auch sein, dass in Zukunft der Lehrermangel so groß sein wird, dass man mehr Ansprüche stellen kann. Hast du denn schon mal mit SL Kontakt aufgenommen, ob in deinen Wunschstädten Bedarf besteht?

  • Steht Ek für Erdkunde oder Ethik? Hier heißt das Fach nämlich Geographie.

    Ich wohne in dem Eck. Wenn du möchtest, kannst du mir eine PN schreiben.

    Bamberg ist wahnsinnig beliebt, da Unistadt und hohe Lebensqualität. Da sind die Chancen für Leute ohne sozialen Gründe nicht sehr hoch. Nach Coburg und gerade Hof sind die Aussichten etwas besser, aber hier sinken die Schülerzahlen eher, so dass Stellen bei Pensionierung einfach nicht nachbesetzt werden. In meinem Kollegium macht sich die Generation Ü40 schon immer darüber lustig, dass wir jetzt einfach alle zusammen alt werden bis zur Pension, da keine jungen Kollegen nachkommen werden.

    Das Problem ist einfach, dass die Stellen wie gesagt nicht schulscharf sind und deine Planstelle dann theoretisch überall in Bayern sein kann. Du kannst versuchen, dass du dich als freier Bewerber von einem Schulleiter anfordern lässt, der Bedarf hat. Das Verfahren ist aber völlig undurchsichtig und ob das klappt, weiß man nicht. Es könnte aber auch sein, dass in Zukunft der Lehrermangel so groß sein wird, dass man mehr Ansprüche stellen kann. Hast du denn schon mal mit SL Kontakt aufgenommen, ob in deinen Wunschstädten Bedarf besteht?


    EK ist hier Erdkunde, also ja ... Geographie halt. Ich habe noch keine SL kontaktiert. Mir war nicht bewusst, dass diese doch ein wenig Einfluss haben könnten. Es gab noch den Hinweis, dass man als Kommunalbeamter Lehrer werden kann in Bayern und damit halt nur im Kreis eingesetzt wird. Das Verfahren ist losgelöst. Aber keine Ahnung, wo hier die Nachteile oder auch Vorteile gegenüber einem Landesbeamten sind (außer die Versetzungsmöglichkeiten).

  • Es gab noch den Hinweis, dass man als Kommunalbeamter Lehrer werden kann in Bayern und damit halt nur im Kreis eingesetzt wird. Das Verfahren ist losgelöst. Aber keine Ahnung, wo hier die Nachteile oder auch Vorteile gegenüber einem Landesbeamten sind (außer die Versetzungsmöglichkeiten).

    Oh je, das dürfte mittlerweile auch praktisch unmöglich sein. Es gibt wohl nur noch in München in nennenswertem Umfang städtische Schulen. "Einsatz im Kreis" meint dann auch den Stadtkreis. Und ja, Versetzung ist dann auch schwierig - wohin auch?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Es gibt ja auch noch die BOS und FOS, wo man Abi machen kann und Gymnasiallehrer gebraucht werden. Doch die sind eher zentral in größeren Städten. Z.B. gibt es in Lindau und Memmingen solche Schulen. Außerdem gäbe es noch einige Privatgymnasien.

    Es gibt in Bayern schon schulscharfe Ausschreibungen, aber sehr spärlich. Die muss man rechtzeitig entdecken. Meine Schule hatte auch schon schulscharf gesucht und das war anscheinend dann so ausgeschrieben. Ich vermute mal im amtlichen Mitteilungsblatt.

  • In Bayreuth, Bamberg und Erlangen z.B. gibt es meines Wissens nach durchaus noch ein städtisches Gymnasium, fossi74.

    Deshalb schrieb ich ja "in nennenswertem Umfang". In München sind es wohl noch 14 städtische, rechnet man die Handvoll dazu, die du genannt hast, kommt man auf maximal 20. Das sind 5% von insgesamt rund 400 bayerischen Gymnasien.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ja, aber wenn man gezielt nach Bamberg möchte, könnte das städtische Gymnasium durchaus eine Option sein. Ich weiß von Leuten, die sich da beworben haben, um ins beliebte Bamberg zu kommen. Man kommt halt nur schwer wieder weg.

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