Lustigerweise wurde mir das in RLP auf dem Dorf auch gesagt, dass Berufsschulen ja so "asi" wären und das völlig unvorstellbar wäre.
Naja, diese Leute fänden meine Klientel jetzt auch "asi", von daher, das ist halt so eine gewisse Engstirnigkeit.
Lustigerweise wurde mir das in RLP auf dem Dorf auch gesagt, dass Berufsschulen ja so "asi" wären und das völlig unvorstellbar wäre.
Naja, diese Leute fänden meine Klientel jetzt auch "asi", von daher, das ist halt so eine gewisse Engstirnigkeit.
Lustigerweise wurde mir das in RLP auf dem Dorf auch gesagt, dass Berufsschulen ja so "asi" wären und das völlig unvorstellbar wäre.
Naja, diese Leute fänden meine Klientel jetzt auch "asi", von daher, das ist halt so eine gewisse Engstirnigkeit.
Naja, "Beufsschulen" sind ja heute wesentlich komplexer von der Ausrichtung her, als das die meisten Leute wissen. Als ich letztens in der Nachbarschaft erzählte, mir würde ja jetzt schon vor dem mündlichen Abitur in Deutsch grauen, herrschte große Verwunderung vor: Es hat sich anscheinend noch nicht herumgesprochen, dass fast alle berufsbildenden Schulen ein berufliches Gymnasium angeschlossen haben, wo tatsächlich ein "anerkanntes Abitur" vergeben wird. Wobei ich übrigens fast lieber Berufsschüler unterrichte und als weniger "asi" empfinde als mittlerweile viele meiner SuS im sogenannten "beruflichen Gymnasium", die sich weiß Gott was auf sich einbilden, oft aber noch nicht einmal über durchschnittliche Intelligenz geschweige denn Anstand verfügen. Da ärgert es mich dann wiederum, dass das berufliche Gymnasium so einen hohen Stellenwert an Berufsbildenden Schulen genießt und den SuS da regelrecht und oft der rote Teppich ausgelegt wird: Während sich bei uns die SuS in der HBF schon schriftlich entschuldigen müssen, wenn sie nur 5 Minuten zu spät kommen, heißt es im beruflichen Gymnasium ganz offen vom Leiter desselben, dass Fehlstunden "nicht so genau erfasst werden sollen". Verkehrte Welt.
Das einzige, und ohne das würde ich den Lehrerberuf sofort aufgeben, was ich anderen Berufen gegenüber vorne sehe ist:
- Ferien (ja, wir müssen auch da arbeiten, aber so viele Tage, an denen man ausschlafen kann gibt es sonst nicht)
- früher Unterrichtsschluss (man muss zwar auch danach arbeiten, kann aber erstmal Joggen gehen am helligten Tag etc.)
- die Möglichkeit sich 3 Tage am Stück ohne Schein krank zu melden
Genau das sind doch aber DIE Gründe, die nach wie vor für Eltern für den Beruf sprechen und die auch für mich entscheidend waren und sind. Und gerade beim letzten Punkt habe ich noch eine wichtige Ergänzung zu machen: Du wirst auch nicht endlos genervt, wenn du krank bist - sondern deine Aktivität, wenn du krank bist, beginnt und endet mit dem Tippen der Mail an den entsprechenden Emailverteiler, dass du also und wie lange du wahrscheinlich krank bist. In meiner alten Firma ging es dann aber munter weiter mit "wo sind die Unterlagen zu Kunde x und y?", "was kannst du zu der und der Mail sagen?" und so weiter und so fort. Und es wurde selbstverständlich auch erwartet, dass du ständig re-agiert hast. Ich musste erstmal "lernen", dass ich jetzt auch krank und nicht erreichbar sein darf. Auch länger als ein oder zwei Tage. Und dass das auch garantiert keine negativen Folgen für mich haben wird. Das ist für mich verdammt kostbar. Und mit Geld ehrlicherweise kaum zu bezahlen. Dir kann in diesem Job nichts passieren. Das finde ich bei manchen Kollegen schlimm, weil es sich negativ auf Ihre Arbeitseinstellung auswirkt - und da vermisse ich oft den "früheren Team- und Leistungsgedanken" durchaus. Bei mir hat es aber auch zu einer grenzenlosen Erleichterung und Lebensqualität geführt, weil ich endlich mal krank sein darf, wenn ich krank bin. Und nicht schlaflose Nächte hinter mich bringen muss wegen einer unbedachten Äußerung oder Aktion. Und selbst wenn ich mal nicht überdurchschnittliche Leistung bringe, hat es keine Konsequenzen für mich.
da die Pflichtstundenzahl am WBK geringer ist, bleibe ich hier solange es geht
Da ich das hier schon mehrfach gelesen habe, würde mich interessieren, aus welchem Grund bzw. mit welcher Begründung das der Fall ist.
Es mag sein, dass ich da auch viele Berufe überschätze. Ich sehe nur bei meinem Partner in der IT, dass immer wieder an neuen Projekten gearbeitet wird, in die man sich auch erst einmal, auch fachlich, einarbeiten muss. Das sehe ich im Schuldienst nicht mehr wirklich gegeben. Dass ich seit Jahren nur noch eines meiner Fächer unterrichte, was quasi auf Autopilot läuft, hilft auch nicht. Es ist aber jetzt kein Grund, den Job zu verlassen oder so.
Das ist der Grund warum ich nicht an der Berufsschule hätte bleiben wollen. Da hatte ich auch ganz klar das Gefühl, mich relativ kurzfristig schon grausam anzuöden. Am Gymnasium habe ich doch recht gut die Möglichkeit, immer mal wieder was anderes zu machen, wofür ich mich auch neu einlesen muss. Zumal wir halt auch Projektarbeit und Praktikum haben. FMS ist schon mehr immer irgendwie das gleiche. Da sind es dann eher die Kurse, die sehr heterogen sind, so dass es einem schlussendlich auch nicht langweilig wird.
Liebe Leute,
ich möchte mich für all eure wertvollen Antworten ganz herzlich bedanken. Durch diese bestärkt habe ich mich noch zum Sommersemester ins Zweitstudium „Lehramt Gym/Gemeinschaftsschule“ in Deutsch und Philosophie eingeschrieben und genieße es nun sehr, wieder an der Uni zu sein. 😊 Die Studierenden sind zwar überwiegend halb so alt wie ich, aber das stört mich nicht. Mein Gehirn glüht förmlich vor Freude und ich freue mich auf die ersten Hausarbeiten.
Es stellen sich allerdings erste Zweifel ein, wie es danach weitergeht. Gibt es z.B. für Schleswig-Holstein Erfahrungswerte, wie lange man auf einen Ref-Platz warten muss? Online finde ich nichts dazu …
Ich denke sogar über ein Drittfach* nach, weil mir das Studieren so viel Spaß bringt. Dafür infrage käme vor allem Geschichte, weil es aus meiner Sicht die inhaltlich ideale Ergänzung zu Deutsch und Philo wäre. Bitte fallt nicht alle gleichzeitig lachend vom Stuhl 😉 Würde das meine Einstellungschancen in irgendeiner Weise verbessern oder empfindet ihr das als komplette Zeitverschwendung? Zumindest für die Ref-Platz-Vergabe scheint das Drittfach pauschal wie ein Bonus zu wirken, wenn auch nicht so sehr, wie es ein Mangelfach täte.
Ein bisschen pragmatisch muss ich da schon herangehen, weil ich ja ein Kind und einen Hauptberuf habe. Für „nice to have“ will ich nicht zwei Jahre länger studieren in meinem Alter.
Was meint ihr?
-------------------------------
*In Kiel muss das Drittfach komplett nachstudiert werden, also sowohl Fachwissenschaft, als auch Didaktik, auf Bachelor- und Masterebene.
Deutsch, Philosophie und Geschichte für das Gymnasium ist die Kombi, die am wenigsten gesucht wird. Wenn generell, fächerunabhängig, so großer Lehrermangel herrscht, dass einfach alles, was der Markt nur irgendwie hergibt, angestellt wird, nimmt man natürlich auch einen Lehrer (m/w/d) mit diesen Fächern. Du musst dir dann nur klar machen, dass du trotz und nicht wegen deiner Fächer eingestellt werden würdest. Im Sek I-Bereich geht das dann viel mit fachfremdem Unterricht einher, aber hier kann ggf. CDL mehr dazu sagen.
...
Was meint ihr?
...dass es nicht empfehlenswert ist, drei brotlose Fächer zu studieren, wenn man Kind und (!) Beruf hat.
Alles anzeigenLiebe Leute,
ich möchte mich für all eure wertvollen Antworten ganz herzlich bedanken. Durch diese bestärkt habe ich mich noch zum Sommersemester ins Zweitstudium „Lehramt Gym/Gemeinschaftsschule“ in Deutsch und Philosophie eingeschrieben und genieße es nun sehr, wieder an der Uni zu sein. 😊 Die Studierenden sind zwar überwiegend halb so alt wie ich, aber das stört mich nicht. Mein Gehirn glüht förmlich vor Freude und ich freue mich auf die ersten Hausarbeiten.
Es stellen sich allerdings erste Zweifel ein, wie es danach weitergeht. Gibt es z.B. für Schleswig-Holstein Erfahrungswerte, wie lange man auf einen Ref-Platz warten muss? Online finde ich nichts dazu …
Ich denke sogar über ein Drittfach* nach, weil mir das Studieren so viel Spaß bringt. Dafür infrage käme vor allem Geschichte, weil es aus meiner Sicht die inhaltlich ideale Ergänzung zu Deutsch und Philo wäre. Bitte fallt nicht alle gleichzeitig lachend vom Stuhl 😉 Würde das meine Einstellungschancen in irgendeiner Weise verbessern oder empfindet ihr das als komplette Zeitverschwendung? Zumindest für die Ref-Platz-Vergabe scheint das Drittfach pauschal wie ein Bonus zu wirken, wenn auch nicht so sehr, wie es ein Mangelfach täte.
Ein bisschen pragmatisch muss ich da schon herangehen, weil ich ja ein Kind und einen Hauptberuf habe. Für „nice to have“ will ich nicht zwei Jahre länger studieren in meinem Alter.
Was meint ihr?
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*In Kiel muss das Drittfach komplett nachstudiert werden, also sowohl Fachwissenschaft, als auch Didaktik, auf Bachelor- und Masterebene.
Hi! Na, in allererster Linie ist ja wichtig, welches Fach Dir Freude bereitet.
Was hinsichtlich der Fachwahl noch ganz interessant ist:
ob das Fach zweistündig oder viertstündig an der Schule unterrichtet wird.
Ich habe z. B. 2 Hauptfächer, die vierstündig sind, und deshalb "nur" 6 Klassen
(was ich schon viel finde).
Kolleginnen und Kollegen mit zwei zweistündigen Fächern haben eine deutlich
höhere Anzahl an Klassen. Diesen Aspekt finde ich nicht unwichtig (weil
die Administration vieler Klassen schon sehr aufwändig ist). Bei 6 Klassen hast
Du ca. 150 Schüler (+/-), bei 12 Klassen ca. 300... .
Alles ist Gefühls- und Ansichtssache, manchen macht das ggf. nichts, ich bin
im Nachhinein froh darüber, fast zufälligerweise 2 vierstündige Fächer gewählt
zu haben. Mit Deutsch bist Du da ja schon einmal super aufgestellt.
VG,
In Bayern werden Leute fürs GY mit Deutsch mittlerweile sehr gesucht. Es werden Leute mit Magister/Master in Germanistik für das Ref geworben, so groß ist aktuell der Lehrermangel. Deutsch ist hier mitnichten ein Brotloses Fach.
Würde das meine Einstellungschancen in irgendeiner Weise verbessern oder empfindet ihr das als komplette Zeitverschwendung? Zumindest für die Ref-Platz-Vergabe scheint das Drittfach pauschal wie ein Bonus zu wirken, wenn auch nicht so sehr, wie es ein Mangelfach täte.
Ein bisschen pragmatisch muss ich da schon herangehen, weil ich ja ein Kind und einen Hauptberuf habe. Für „nice to have“ will ich nicht zwei Jahre länger studieren in meinem Alter.
Nein, Geschichte wird ganz sicherlich nichts für deine Einstellungschancen machen. Wenn es dich irrwitzig reizt mach es, grundlegend läuft das dann aber lediglich unter „nice to have“. Mit Deutsch und Philo wirst du sicherlich bei etwas örtlicher Flexibilität und der Bereitschaft auch an Gemeinschaftsschulen zu gehen oder vielleicht alternativ auch in den Bereich der beruflichen Schulen sicherlich etwas finden.
Spezifisch auf SH bezogen kann ich dir nichts sagen. Möglicherweise weiß McGonagall etwas dazu, auch wenn sie im Primarbereich tätig ist.
P.S.: Viel Freude und Erfolg im Studium.
Im Bereich Gemeinschaftsschule / Gymnasium bin ich nicht so bewandert. Ich weiß aber, dass es in SH eine neue Kapazitätsverordnung gibt, die im GS-Bereich für erschwerte Bedingungen sorgt, weil die Vergabe der Ref-Plätze tatsächlich seit Februar 24 nach starren Kriterien ohne Wunschmöglichkeit erfolgt (bisher konnten sich Schule und LiV gegenseitig wünschen und das wurde gewöhnlich berücksichtigt) . Diese Kapazitätsverordnung gilt auch für weiterführende Schulen und wird dort ebenfalls angewandt. Es gibt demnach Regionen dringenden Bedarfs und Fächer dringenden Bedarfs, die bevorzugt berücksichtigt werden. Außerdem sieht die Härtefallregelung sieht zu 10% Vergabe für Alleinerziehende und pflegende Angehörige vor; allen anderen wird zugemutet, innerhalb von SH auch ggf. umzuziehen, wer das nicht macht und den angebotenen Platz ablehnt, wird beim nächsten Durchgang nur nachrangig berücksichtigt (die Praxis sagt hier allerdings: eine mir bekannte LiV im GS-Bereich hat im letzen HJ abgelehnt und für dieses HJ ihren Wunschkreis bekommen, allerdings mit Mangelfach).
Nachzulesen ist dies hier:
https://www.gesetze-rechtsprec…t/jlr-LKKapVOSH2023rahmen
Hier findet man auch die Mangelfächer. Deine Fächer gehören definitiv nicht dazu, zumindest nicht für Gym/Gemeinschaftsschule.
Das Gute ist: In SH wird man aktuell bei Eignung auch bis zum Alter von 50 Jahren verbeamtet.
Und: Im GS-Bereich bekommen (so rein meine Erfahrungen, keine statistischen oder rechtlichen Werte) eigentlich alle, die sich flexibel zeigen entsprechend der Vergabekriterien direkt einen Platz angeboten, wenige fallen raus und warten ein Halbjahr. Bisher konnte man dann die Zeit nutzen und an einer Schule arbeiten und die Wartezeit zählte für die Vergabe des Refplatzes mit, inzwischen ist aber vieles im Umbruch. Das Land regelt den Fachkräftemangel nämlich dadurch, dass einfach LK reduziert werden, entsprechend haben einige Schulen Überhang und es stehen tatsächlich aktuell wohl wieder (angehende)— LK im kommenden Schuljahr auf der Straße… dies eben nur für die GS gesprochen.
Ich hoffe, das hilft weiter…
Mit Geschichte kann man beinuns keinen Blumentopf gewinnen. Ethik ist bei uns hingegen ein gesuchtes Fach. Lass dich nicht verunsichern. An deiner Stelle würde ich mich auf die zwei Fächer konzentrieren. Die Note ist bei Einstellung ja auch nicht unerheblich, wenn es mehrere Bewerber*innen mit gleicher Kombi gibt.
Glaubst du?
Sie schreibt zumindest, sie habe zwei Diplome erworben.
Und? Ich könnte mit meinen "Diplomen" mein WC tapezieren. Ringsum.
Kommt ja immer darauf an, wer das ausstellt. Es handelt sich um keine geschützte Bezeichnung. So ein Dokument bekommst du für alle möglichen Fort-und Weiterbildungen. Mein erstes Diplom habe ich von Hell als "System-Operator" erhalten. War eine höllische Zeit damals. Das vorläufig letzte Zertifikat stammt vom Forst Ba-Wü über die "Ausbildung für Arbeiten mit der Motorsäge und für die Durchführung von Baumarbeiten". Nun darf ich auch Baumschule und 30-Meter-Bäume fachgerecht umnieten.
BOT: Falls man nur ein oder zwei Fächer über die Jahre durchkaut, mag das intellektuell wenig erquicklich sein. Falls man jedoch von Klasse 1-10 zehn verschiedene Fächer im Stundentakt rollierend durchwandert, hält das geistig schon fit - zumal die Kids durchaus anspruchsvolle Fragen stellen. Sucht man sich dazu noch ein paar hübsche Hobbies geht das schon.
@Wolfgang Autenrieth: Ob ich mich langweile, kann ich mich dann ja in ein paar Jahren fragen, falls ich irgendwo "angekommen" bin
Wie gesagt würde ich liebend gerne Geschichte als drittes Fach studieren. Aber nach dem, was ich hier lese, würde mir das für meinen "zweiten Bildungsweg" nichts nützen außer Wissenszuwachs. Ist auch toll, keine Frage. Hm.
@McGonagall: Pfffff, das klingt ja auch nicht so rosig.
Räumlich flexibel bin ich leider nicht, sondern auf S-H festgelegt. Großeltern sind alle schon tot, Mann ist definitiv ortsgebunden, Kind geht hier zur GS und wir haben ein Haus. Das kommt davon, wenn man sich so spät im Leben noch mal umorientieren will ...
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