Sozialindex NRW 24/25

  • ich empfinde das ganz und gar nicht als Glück. Sowas sollte transparent einsehbar sein, bevor man sein Kind irgendwo anmeldet.

    Ich finde im Gegenteil eher, dass die Wahlmöglichkeit eingeschränkt werden sollte. Es braucht nicht noch mehr soziale Segregation der immer privilegierteren Elite und eine immer größer werdende Unterschicht. Bildungschancen sind Lebenschancen und Lebenschancen sind Bildungschancen, wie Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani sagt. Da müssen wir also dringend ansetzen und so unbequem es ist, werden dafür manche Privilegien nicht mehr haltbar sein. Aber die Privilegierten können sich damit trösten, was die Bildungssoziologie ebenso sagt: advantage finds its way.


    Das Startchancenprogramm kommt auf jeden Fall zur richtigen Zeit. Es ist das Gegenteil von Gießkannen-Prinzip, sondern soll größtenteils gezielt an die förderbedürftigsten Schulen gehen. Es ist nur bitter, dass die Wirtschaft davon profitiert, dass nun Mann und Frau arbeiten gehen (absolut richtigerweise!) und die Unterstützung für die Kinder in den Familien dadurch fehlt. Das muss die Allgemeinheit mit u.a. diesem Programm nun ausgleichen, doch das Geld befindet sich nicht mehr im Umlauf der Allgemeinheit.

  • Was ein Schwachsinn… die Unterstützung fehlt meist überhaupt nicht in Familien wo beide arbeiten .


    Sondern gerne bei Familien wo niemand arbeitet, Deutsch spricht, Bock hat ..


    Natürlich ist das schwachsinnig zu meinen .. Geldregen wird alle Probleme lösen!

  • Was ein Schwachsinn… die Unterstützung fehlt meist überhaupt nicht in Familien wo beide arbeiten .


    Sondern gerne bei Familien wo niemand arbeitet, Deutsch spricht, Bock hat .

    Das mag dort, wo du arbeitest so verkürzt vielleicht stimmen. Ich habe dagegen zahlreiche SuS, wo beide Eltern- wenn vorhanden, sonst eben das alleinerziehende Elternteil- Vollzeit arbeiten und die Kinder tatsächlich an vielen Stellen dringend gebotene elterliche Unterstützung nicht haben, einfach weil Zeit und Kraft fehlen nach oftmals 10 Stunden unterwegs oder auch Schichtdienst.


    Hilfe bei den Hausaufgaben oder beim Packen der Tasche, jemand zum Reden, wenn man aus der Schule kommt und etwas Doofes erlebt hat, ein warmes Mittagessen, das die Kinder nicht schon seit der Grundschule für sich und ggf. jüngere Geschwister kochen müssen (etc.) oder auch einfach ein Erwachsener, der Regeln festlegt und durchsetzt z. B. was das Zocken am Nachmittag/in der Nacht anbelangt - all das ist eben nicht selbstverständlich für viele SuS und zwar ganz gleich ob nun beide Eltern Vollzeit arbeiten oder beide arbeitslos sind.

    Soziale Verwahrlosung gibt es dabei in jeder sozialen Schicht und ganz ungeachtet der Familiensprache oder eben auch der Einkommensverhältnisse. Insbesondere die Abgänger vom Gymnasium, die bei uns landen sind dafür regelmäßig gute Beispiele und mehrheitlich "biodeutsch", obwohl die Mehrheit der SuS hier in der Stadt (rund. 70% der Schülerschaft) einen Migrationshintergrund hat bzw. ausländischer Herkunft ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL ()

    • Offizieller Beitrag

    DANKE!

    (und spannend, weil ich (weiterführende Schule) auf die Seite der LSE geguckt und gesucht habe und da nichts finden konnte (jetzt wird es peinlich, wenn es dort was gäbe, aber unter dem Punkt Rückmeldung finde ich eben nur Informationen, WIE man rückmeldet (auch interessant)

  • Und genau deswegen ist es ein legitimes Interesse, eigene Kinder nicht jedem Sozialexperiment aussetzen zu wollen.

    Wie heißt das Sozialexperiment? Menschenrechte? Inklusion? Gleiche Bildungschancen? Nachhaltige Entwicklung?


    Du weißt, dass feste Schulbezirke real waren (und in manchen Bundesländern sind?) und somit kein Experiment wären? (Heißt natürlich keineswegs, dass sie DIE Lösung sind.)


    Es ist ein legitimes Interesse, wenn man privilegiert, egoistisch und kurzsichtig ist.

  • Ich bin da völlig schmerzfrei..was juckt es mich, ob es egoistisch ist.

    Ich will vernünftige Startchancen für meine Kinder.

    Die Guten kommen eh schon viel zu kurz vor lauter Kindern mit besonderem Bedarf in den Klassen. Das laste ich den einzelnen Kindern nicht an, aber für meine eigenen Kinder wünsche ich mir das nicht !

    Inklusion , wie sie aktuell läuft, ist eh zum scheitern verurteilt.


    Immer diese lächerlichen oberflächlichen Kampfbegriffe… Menschenrechte.. was hat das damit zu tun, dass ich mein Kind nicht auf einer „ Talentschule“ anmelden würde…

    Inklusion … geschenkt …

    Gleiche Bildungschancen… wenn das Kind den eigenen Eltern …egal ist dann wird es nun mal schwieriger..


    süß finde ich immer, dass viele linke Politiker, die besonders laut schreien, ihre eigenen Kindern auf Privatschulen beschulen lassen.. so ist es mit Wasser predigen und Wein saufen…


    Mich juckt dieses Geschwafel nicht.

  • Wie heißt das Sozialexperiment? Menschenrechte? Inklusion? Gleiche Bildungschancen? Nachhaltige Entwicklung?


    Du weißt, dass feste Schulbezirke real waren (und in manchen Bundesländern sind?) und somit kein Experiment wären? (Heißt natürlich keineswegs, dass sie DIE Lösung sind.)


    Es ist ein legitimes Interesse, wenn man privilegiert, egoistisch und kurzsichtig ist.

    Wie viele schulpflichtige Kinder hast du?

  • Als meine Tochter zur Schule ging, habe ich das Schulleben noch von außen beurteilt. Se hat die Realschule besucht und von Seiten der Grundschule war diese Empfehlung aus pädagogischer Sicht genau richtig. Mit meinem Wissen von heute, hätte ich damals jedoch anders entschieden und sie am Gymnasium angemeldet und alles darangesetzt, dass sie die beiden ersten Jahre dort "übersteht".


    Denn leider steht bei sämtlichen Realschulen in der Region das Wort Realschule zwar an der Tür, bei genauer Betrachtung werden die Vorgaben der Kernlehrpläne jedoch nur noch sehr marginal erfüllt. Dies führt leider auch zu einem ziemlichen Werteverfall der vergebenen Abschlüsse. In letzter Konsequenz werden daher Ausbildungsstellen mit wirklichen beruflichen Perspektiven vielfach nur noch an Realschüler mit Quali und Noten im Einserbereich vergeben. Ansonsten greift man zurück auf Abiturienten oder zumindest Fachabi. Auch die Landespolizei ist hier kein gutes Vorbild. Ledglich bei der Bundespolizei können sich auch Realschüler bewerben. Die Stadt Krefeld macht es noch anders. Die laden (Ist jetzt acht Jahre her, vielleicht hat sich was geändert) für eine handvoll Stellen 300 Leute ein zur Leistungsüberprüfung. Zahlreiche Aufgaben und Fragen müssen am PC beantwortet werden. Auch ein kleines Diktat ist dabei. Das Ergebnis dieses Tests ist dann ausschlaggebend. Ich bin mit ziemlich sicher, dass von unseren Schülern höchstens jeder zehnte bestanden hätte. Und das auch nur im unteren Bereich.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wie viele schulpflichtige Kinder hast du?

    Das ist meine professionelle Meinung. Wenn die persönliche Entscheidung entgegen dieser - wie oben bei Politiker*innen kritisiert wurde - dann anders aussieht, ist das doch noch ein Grund mehr, die Waage zwischen persönlichen und gesellschaftlichen Interessen zu regulieren. Vernunft ist dementsprechend bereits seit Aristoteles eine Tugend.

  • tibo

    Ich fürchte, dass mit festen Schulbezirken sich die Segregation noch eher verstärkt. Jetzt schon gibt es bei uns Stadtteil die als Wohnort gemieden werden. Wenn dann noch hinzukommt, dass ich an eine bestimmte Schule gebunden bin, dann werden diese Familien alles mögliche unternehmen, um bis zur Einschulung eben nicht mehr in diesem Stadtteil zu wohnen.

    In letzter Konsequenz wir damit die Ghettobildung in diesen Stadtteilen vorangetrieben.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Deswegen sagte ich ja schon, dass es nicht DIE Lösung ist. Vor allem nicht in allen Gebieten. An unserer Schule wäre es aber beispielsweise tatsächlich eine Lösungsmöglichkeit, da die andere Grundschule nur 500m Luftlinie entfernt ist. Am Ende ist es nur ein Beispiel, wie Regulierung aussehen kann. Ja, Stadtteilentwicklung ist dann das nächste Problem. Wie in Mythos Bildung beschrieben, können Kommunen sich beides - Schulentwicklung und Stadtteilentwicklung - kaum leisten. Entwickelt sich also eine Schule durch Unterstützung besonders gut und bringt dabei nachweislich kompetentere Schüler*innen hervor, werden diese den Stadtteil durch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt eher verlassen. Der Stadtteil wird von den 'Hinterbliebenen' dann weiter negativ wahrgenommen. Es ist ein komplexes Problem.

  • Wie heißt das Sozialexperiment? Menschenrechte? Inklusion? Gleiche Bildungschancen? Nachhaltige Entwicklung?

    Menschenrechte sind dann verletzt, wenn es keine Möglichkeit zur Wahrnehmung des Rechts auf Bildung gibt. Die gibt es hierzulande aber für jeden. Inklusion halte ich für etwas, wovon man eigene Kinder unbedingt fernhalten sollte (Ausnahme rein körperliche Einschränkungen), also ja, passt in die Kategorie Sozialexperiment.


    Gleiche Bildungschancen, nachhaltige Entwicklung - nette Schlagworte aus dem Bereich der Utopie, die letzlich auf Konkretisierungsebene ziemlich inhaltsleer sind.

  • Dann weißt du anscheinend nicht, dass Inklusion ein Menschenrecht ist und dass Deutschland letztes Mal von der UN ziemlich dafür gerügt wurde, dass Inklusion als Menschenrecht hier nicht ausreichend umgesetzt wird. Dann weißt du nicht, dass bessere Bildungschancen in anderen, vergleichbaren Ländern durchaus im Sinne einer höheren Unabhängigkeit von der sozioökonomischen Herkunft bereits bestehen. Dann weißt du nicht, dass nachhaltige Entwicklung in den 17 Zielen der nachhaltigen Entwicklung von der internationalen Gemeinschaft konkretisiert wurde.

  • Dann weißt du anscheinend nicht, dass Inklusion ein Menschenrecht ist und dass Deutschland letztes Mal von der UN ziemlich dafür gerügt wurde, dass Inklusion als Menschenrecht hier nicht ausreichend umgesetzt wird. Dann weißt du nicht, dass bessere Bildungschancen in anderen, vergleichbaren Ländern durchaus im Sinne einer höheren Unabhängigkeit von der sozioökonomischen Herkunft bereits bestehen. Dann weißt du nicht, dass nachhaltige Entwicklung in den 17 Zielen der nachhaltigen Entwicklung von der internationalen Gemeinschaft konkretisiert wurde.

    Dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen. Deutschland hatte ein sehr gutes Förderschulsystem, womit das Recht auf Bildung erfüllt ist. In anderen Ländern wurden Kinder mit Förderbedarf überhaupt gar nicht beschult, da ist das Recht auf Bildungsteilhabe dann tatsächlich mal verletzt. Dass zwingend alle chaotisch im gleichen Raum beschult werden müssen, ist eine ziemlich neumodische Wirrung.


    Oh natürliche kenne ich die Entwicklungsziele. Dann erkäre doch mal, was mit nachhaltiger Bildung im deutschen Schulkontext überhaupt konkret gemeint ist und wie man ohne noch schlimmere Leistungsabfälle als eh schon dahin kommt.

  • Dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen. Deutschland hatte ein sehr gutes Förderschulsystem, womit das Recht auf Bildung erfüllt ist. In anderen Ländern wurden Kinder mit Förderbedarf überhaupt gar nicht beschult, da ist das Recht auf Bildungsteilhabe dann tatsächlich mal verletzt. Dass zwingend alle chaotisch im gleichen Raum beschult werden müssen, ist eine ziemlich neumodische Wirrung.


    Oh natürliche kenne ich die Entwicklungsziele. Dann erkäre doch mal, was mit nachhaltiger Bildung im deutschen Schulkontext überhaupt konkret gemeint ist und wie man ohne noch schlimmere Leistungsabfälle als eh schon dahin kommt.

    Entscheidend ist jawohl die Auffasssung der Monitoringstelle bzw. in letzter Instanz die UN. Sonst können wir uns Menschenrechte sparen, wenn sie dann jede*r auslegt, wie es gerade lieb ist. Unser Förderschulsystem ist nicht gut und nie gut gewesen. Das sagt die UN selbst dazu:

    The Committee is concerned about the lack of full implementation of inclusive
    education throughout the education system, the prevalence of special schools and classes, as
    well as the various barriers children with disabilities and their families encounter to enroll in
    and complete studies at mainstream schools [...]

    The misconception and negative perception about inclusive education at some
    executive entities, which may take the parents’ request to enroll their children in mainstream
    school as indication on “incapability to take care of their child”;



    Konkret meine ich in diesem Kontext mit "nachhaltiger Bildung":

    Alle Menschen sollen – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Herkunft oder sozialem und wirtschaftlichem Status – gleiche Möglichkeiten haben. [...] Der Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund und den Bildungsergebnissen hat in Deutschland in den vergangenen Jahren tendenziell abgenommen, auch wenn weiterer Verbesserungsbedarf besteht. Dies betrifft zuvorderst den Schulbereich in der Zuständigkeit der Länder.
  • Du sagst nichts dazu, wieso das "chaotisch im gleichen Klassenzimmer" geschehen soll.


    Ich sehe da auch keinen guten Grund für, darunter leiden die leistungsstarken Kinder UND die Inklusionskinder.


    Es möchte sich nur keiner eingestehen, dass die aktuelle Form der Inklusion ja wohl krachend gescheitert ist.

  • Du sagst nichts dazu, wieso das "chaotisch im gleichen Klassenzimmer" geschehen soll.


    Ich sehe da auch keinen guten Grund für, darunter leiden die leistungsstarken Kinder UND die Inklusionskinder.


    Es möchte sich nur keiner eingestehen, dass die aktuelle Form der Inklusion ja wohl krachend gescheitert ist.


    In der gleichen Schule. Ohne Segregation. Darum ging es. Denn darum ging es Maylin, der*die seine*ihre Kinder nicht mit Menschen, die wegen der Inklusion in Regelschulen sind, in Kontakt sehen will, sondern einen großen Bogen empfiehlt ('körperliche Behinderungen natürlich ausgenommen'). Und bitte hört auf, eure mangelnde Kompetenz auf andere zu übertragen: In meiner inklusiven Klasse ist es sehr geordnet, wenn ich das will.


    Von einem inklusiven Schulsystem profitieren die Inklusionskinder:

    Alle Studien zum Lernerfolg zeigen, dass die Mehrheit der behinderten Kinder in der Regelschule größere Fortschritte macht als in der Förderschule – und öfter einen Schulabschluss erreicht, der berufliche Perspektiven eröffnet” (Prof. Klaus Klemm 2014, Südwest Presse). [...]
    Richtig ist, dass die meisten Schülerinnen/Schüler an Förderschulen deutlich schlechter lernen. Hans Wocken zeigte in seiner Studie, dass die optimale Förderung, der „isolierte Intelligenzdefekt“ und Chancengleichheit Illusionen sind. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist eine Sackgassenlaufbahn. Sie ist ein Sammelbecken für Kinder aus kinderreichen Familien, aus Familien die Hatz IV beziehen, aus Familien unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, Familien mit niedrigem sozialökonomischen Status. 77,2% der Schülerinnen/Schüler der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ erreichen keinen Schulabschluss (siehe: Studie Klemm, Bertelsmann-Stiftung, Sonderweg Förderschule. Hoher Einsatz, wenig Perspektiven, S.4).

    Ebenso ist es ein Mythos, dass die "Leistungsstarken darunter leiden". Ich möchte aber bitte die Beweislast wieder umkehren.

  • Unser Förderschulsystem ist nicht gut und nie gut gewesen.

    Steile These.


    Die Auffassung der UN teile ich in dem Fall nicht. Sie können das ruhig anrügen, es wird trotzdem keinenInklusionskritiker dazu bewegen, sein Kind dem Ganzen auszusetzen. Glücklicherweise gibt es ja inzwischen reichlich private Alternativen.

    Segregation klingt sehr negativ. Ich hatte einen 13jährigen ES + LE Schüler, den man mit in eine 5. Klasse am Gymnasium gesetzt hat und der fast täglich mit Besen oder Stühlen auf seine Mitschüler losgegangen ist. Das war wirklich furchtbar bereichernd für alle anderen und hat den Unterrichz und Lernfortschritt in der restlichen Gruppe auch überhaupt gar nicht ausgebremst. Sorry, aber ich habe genug selbst gesehen, dass ich eigene Kinder so einer Zumutung nicht aussetzen würde.



    Das Zitat der Bundesregierung bezieht sich auf Ungleichheit, nicht auf nachhaltige Bildung. Meiner Ansicht nach meint der Begriff etwas anderes als die Ausrichtunh des Schulsystems und passt nicht in die Debatte, deswegen fragte ich. Nachhaltigkeit lässt sich ja immer mal universell in Diskussionen werfen... dann aber doch bitte auch passgenauer und spezifischer.

    Zur Ungkeichheit muss man anerkennen, dass die Grundlagen für den Bildungserfolg in einem Alter gelegt werden, in dem Kinder noch viele Jahre gar keine Schule besuchen. Eine soziale Durchmischung in den Schulen wird schlechte Startbedingungen nicht kompensieren. Dass das Ganze nicht auf Kosten der Leistungsstarken geht, bezweifel ich ebenfalls stark. Mir reicht dazu, was ich selbst gesehen habe. Bildungsbürgerlich sehr gut aufgestelltes Gymnasium in nichtstaatlicher Trägerschaft vs. staatliches Gymnasium mit solidem Mittelschichtsklientel im Ruhrgebiet - es glaubt doch hoffentlich niemand ernsthaft, dass das gleiche Niveau herrschte. Die Klassenarbeiten, die ich an Schule 1 geschrieben habe, hätte ich an Schule 2 niemals einsetzen können, da lagen Lichtjahre zwischen. Dabei hatte auch Schule 2 natürlich sehr clevere und leistungsstarke Schüler, das allgemeine Niveau lag allerdings deutlich niedriger und sie sind entsprechend weniger gefordert gewesen, weil Unterricht natürlich immer alle mitnehmen soll und nicht nur die Leistungsstarken. Am Ende der Schullaufbahn haben die Absolventen von Schule 1 garantiert einen qualitativ höheren Ausbildungsstand, auch wenn formell alle den gleichen Schulabschluss abgelegt haben.

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