Würdet ihr den Job wieder wählen?

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    Eltern?

    Es war Ironie, weil ich oben geschrieben habe, dass ich davon ausgehe, dass viele Mütter keine Lust auf den Stress der "Unflexibilität" des Verwaltungsjobs ohne die unterrichtsfreie Zeit.
    Da du glaube ich keine Frau bist, habe ich das Wort "Eltern" benutzt, und da du soweit ich weiß gar kein Elternteil bist und auch ziemlich sicher das Paradebeispiel für "Elternteil, das die Familienfreundlichkeit des Jobs" bist, war das (offensichtlich schlechte) Ironie.

  • Ich sag dir wie: Oh ... Du gehst nicht gerne auf Abschlussfeiern? Ach, das ist aber sehr verwerflich, also geradezu respektlos gegenüber den Jugendlichen. Aber sonst ... gell, soll doch jeder arbeiten wie er will, ne. Der eine mag halt lieber dies, der andere lieber das. Aber das mit den Abschlussfeiern, also das ist schon respektlos, das geht eigentlich gar nicht. EXAKT DAS MEINE ICH!!!!

    Okay, das verstehe ich.


    In diesem von dir angesprochenen Fall hätte ich das nicht so verstanden, aber wenn man genau darüber nachdenkt, ist auch diese Erwartung nichts anderes.

    Nein.

    Ich muss es im Blick haben, wenn dadurch Die Gesundheit der Kollegin, die immer mehr reinpowert, gefährdet ist. (Stichwort: Fürsorgepflicht - aber das ist selbstredend.)

    Aber solange das nicht der Fall ist, ist es irrelevant ob einer mehr macht / investiert als der andere. Solange jeder seine Arbeit macht.

    .

    Und woran machst du das fest mit der Gesundheitsgefährdung? Wenn jemand in der Klinik sitzt, ist es ja leider schon zu spät.

  • Und woran machst du das fest mit der Gesundheitsgefährdung? Wenn jemand in der Klinik sitzt, ist es ja leider schon zu spät.

    Auf jeden Fall nicht pauschal daran, dass einer mehr arbeitet. Das alleine ist noch kein Warnzeichen.

  • In diesem von dir angesprochenen Fall hätte ich das nicht so verstanden, aber wenn man genau darüber nachdenkt, ist auch diese Erwartung nichts anderes.

    Ich finde das fast ein Paradebeispiel. Jemand, der mich überhaupt nicht kennt und gar nicht weiss, was ich jenseits von Abschlussfeiern an Arbeit für meine Jugendlichen leiste, meint ein solches Fass aufmachen zu müssen. Ganz genau so läuft das auch unter Kolleginnen und Kollegen, wer weiss denn schon so genau, was der oder die andere arbeitet um derartig urteilen zu können? Das steht alleine der Schulleitung zu und deren Aufgabe ist es, sich einen umfassenden Überblick zu verschaffen. Wir sind ein grosses Kollegium, wir haben echt nur sehr wenige Leute, die überhaupt so drauf sind. Aber einem davon bin ich auch schon mal ganz kräftig über den Mund gefahren, dass ihm sein Geschwätz einfach echt nicht zusteht. Ich bin eben grad keine, die sich besonders publikumswirksam engagiert aber ich bin an sehr vielen Stellen im Hintergrund am Rödeln ohne dass man es merkt, wenn man nicht explizit hinschaut. Meine Schulleitung (neu wie alt) weiss das seit Tag 1, im Kollegium hat es einen Moment gebraucht. Es gab durchaus mal 1 - 2 unschöne Momente, dass jemand versucht hat Lorbeeren abzugrasen, die ganz klar mir zugestanden haben. Meine Klappe ist gross genug, dass ich sie im rechten Augenblick dann schon aufbekomme, andere haben keine Lust auf irgendwelche blöden Kleinkriege und lassen die Grossmäuler "gewinnen".

  • Antimon , in dem Abschlussfeierthread ging es erstmal ganz generell darum, ob Anwesenheit für wichtig empfunden wird. Viele fanden, dass das dazugehört, unter anderem du meintest, dass es für dich nicht von Bedeutung sei. Das hast du in meiner Erinnerung so vehement verteidigt, dass möglicherweise niemand angenommen hat, dass man dich argumentativ unterstützen müsste. Es stand "wichtig" gegen "nicht wichtig".

    Irgendwann ging es dann um Abschlussfeiern von vierten Klassen, die in manchen Bundesländern verrückte Blüten treibt. Das fand ich spannend, weil man da sah, wie etwas "normal" wird, indem sich Leute gegenseitig unter Druck setzen. Außer an des Frosches Schule natürlich, da machen immer alle alles freiwillig :flieh:


    Also ja, interessantes Phänomen.

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    Außer an des Frosches Schule natürlich, da machen immer alle alles freiwillig :flieh:

    Ich glaube, der Thread mit den aufwändigen Abschlussfeiern war ein anderer, oder?

    Aber egal:

    a) liegen die Abschlussfeiern bei uns in der Hand der Eltern

    b) sind sie auch nicht sonderlich aufwändig.

    (Aber wenn es anders wäre, wäre jedem von uns klar, dass man sich da nicht unter Druck setzen muss um der Abschlussfeiern von anderen nachzueifern. )

  • In Sachsen ist die Behörde "Landesamt für Schule und Bildung " in Referate aufgeteilt und die Referent*innen sind unter anderem die direkten Vorgesetzten der Schulleitungen oder liege ich komplett falsch?

    Weiß ich nicht 🤣 bei uns sind das Dezernenten im staatlichen Schulamt. Den Job will aber niemand haben, was ich sehr gut verstehen kann.

  • Das entspricht in NRW wohl den schulfachlichen Dezernenten

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Es war Ironie, weil ich oben geschrieben habe, dass ich davon ausgehe, dass viele Mütter keine Lust auf den Stress der "Unflexibilität" des Verwaltungsjobs ohne die unterrichtsfreie Zeit.

    Ich finde die Aussicht auf nur 6 Wochen Urlaub traurig, aber da er frei wählbar ist, ist er wenigstens zum Reisen besser geeignet. Ich würde ja niemals freiwillig in den deutschen Sommerferien Urlaub nehmen.

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    Es steht dir ja frei, in der unterrichtsfreien Zeit im Sommer weitgehend durchzuarbeiten und dafür deinen Jahresurlaub in die Herbst-/Weihnachts-/Winter- und Osterferien zu verteilen ;)

    Sag ich in den nächsten Tagen meinen Lerngruppen: "Sorry, in den Herbstferien bin ich am Strand (bin ich, allerdings total unglamourös in der Bretagne ;-)) ich korrigiere also keine Klausuren, aber eyh, in den Sommerferien habe ich schöne Arbeitsblätter gemacht, um die vollständige Zeit vollzukriegen ;) "

  • Weiß ich nicht, ob du das so machen möchtest. Bei state_of_Trance scheint das jedenfalls eine Option zu sein. Ich persönlich mag dann doch den Sommer zu sehr, um da in der unterrichtsfreien Zeit zu arbeiten.


    PS: Die Diskussion mit der freien Urlaubseinteilung hatten wir hier einfach schon sehr oft. Gerne wird dabei übersehen, dass einerseits auch wir uns die Urlaubstage in gewissen Zeiten gut verteilen können und dass andererseits auch in der hochgelobten freien Wirtschaft Urlaub keineswegs jederzeit genommen werden kann.

  • Weiß ich nicht, ob du das so machen möchtest. Bei state_of_Trance scheint das jedenfalls eine Option zu sein. Ich persönlich mag dann doch den Sommer zu sehr, um da in der unterrichtsfreien Zeit zu arbeiten.

    Ich arbeite in allen Ferien nicht, höchstens mal einzelne Tage. Ich arbeite in der Regel die Unterrichtstage im Wesentlichen durch und sonst gar nicht. Damit komme ich besser klar.

  • Ich arbeite in allen Ferien nicht, höchstens mal einzelne Tage. Ich arbeite in der Regel die Unterrichtstage im Wesentlichen durch und sonst gar nicht. Damit komme ich besser als klar.

    Das handhabe ich genauso und ich vermute, dass das auch relativ viele andere Lehrkräfte so handhaben. Uns muss dann nur klar sein, dass die Wochenarbeitszeiten dann auch über 40 Stunden/Woche liegen dürfen. Aber das lässt sich durch eine entsprechende Erfassung ja gut mitverfolgen.

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    Weiß ich nicht, ob du das so machen möchtest. Bei state_of_Trance scheint das jedenfalls eine Option zu sein. Ich persönlich mag dann doch den Sommer zu sehr, um da in der unterrichtsfreien Zeit zu arbeiten.


    PS: Die Diskussion mit der freien Urlaubseinteilung hatten wir hier einfach schon sehr oft. Gerne wird dabei übersehen, dass einerseits auch wir uns die Urlaubstage in gewissen Zeiten gut verteilen können und dass andererseits auch in der hochgelobten freien Wirtschaft Urlaub keineswegs jederzeit genommen werden kann.

    Es war auch nicht ernst gemeint, denn 1) ich muss in den Herbstferien korrigieren, hoffe zwar, einiges schon davor wegzuhaben, es wird aber nicht komplett klappen, 2) ich bin tatsächlich kein Sommertyp, was das Wegfahren angeht. Aber für mich sind die Schulferien alles in allem ganz gut und ich freue mich WIRKLICH darauf und auf diese (eingeschränkte aber existierende) Flexibilität in der Schule.

  • Ich denke, dass die ganzen letzten Beiträge von uns hier auch eher mit Augenzwinkern zu sehen sind. Ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit der Anzahl unterrichtsfreier Tage, die sowohl für Urlaub als auch für Überstundenabbau gut genutzt werden können. Das lese ich bei dir und bei state_of_Trance auch heraus.


    Dass man dazwischen nicht mal eben einen flexiblen Urlaubstag einbauen kann, ist stellenweise ärgerlich. Die Vorteile der vielen planbaren unterrichtsfreien Tage überwiegt für mich aber. Fairerweise: mit Kindern ist das ohnehin etwas anderes als ohne.

  • Ich glaube, der Thread mit den aufwändigen Abschlussfeiern war ein anderer, oder?

    Aber egal:

    a) liegen die Abschlussfeiern bei uns in der Hand der Eltern

    b) sind sie auch nicht sonderlich aufwändig.

    (Aber wenn es anders wäre, wäre jedem von uns klar, dass man sich da nicht unter Druck setzen muss um der Abschlussfeiern von anderen nachzueifern. )

    Das ist doch der Punkt: was jedem klar ist, weißt du nur, wenn du es transparent vermittelst und auf Einhaltung achtest. Die vielen unausgesprochenen, subtilen Botschaften sind das Problem. Wenn Abschlussfeiern immer größer und teurer werden, muss mal jemand ansprechen, dass das zu viel ist- im Idealfall die Chefin, weil die Parallelkollegin ja gerade den Druck verspürt und es nicht anzusprechen traut.


    Und das gilt für alles Mögliche andere auch.



    Ich finde das fast ein Paradebeispiel. Jemand, der mich überhaupt nicht kennt und gar nicht weiss, was ich jenseits von Abschlussfeiern an Arbeit für meine Jugendlichen leiste, meint ein solches Fass aufmachen zu müssen. Ganz genau so läuft das auch unter Kolleginnen und Kollegen, wer weiss denn schon so genau, was der oder die andere arbeitet um derartig urteilen zu können? Das steht alleine der Schulleitung zu und deren Aufgabe ist es, sich einen umfassenden Überblick zu verschaffen.

    Ja, wahrscheinlich mangelt es in einem Kollegium auch an Wertschätzung von oben, wenn das Kollegium untereinander das Gefühl bekommt, ständig betonen zu müssen, wer was leistet. Klar, am Coolsten wäre es, einfach sein Ding zu machen und auf niemandes Lob angewiesen zu sein, aber das können nicht alle.

  • Zum Thema passt recht gut dieser fachlich fundierte Artikel des Postillon, der gestern erschienen ist:

    https://www.der-postillon.com/…burnout-sommerferien.html


    ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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