Würdet ihr den Job wieder wählen?

  • Das ist einfach geschlechtsstereotypischer Quatsch, den du dir aus Quittengelee s Beitrag zusammenbastelst.


    Natürlich gibt es KuK, die sich arg verkünsteln etc. Das ist aber weder ausschließlich geschlechtsabhängig (mein einer Kunst-Kollege, der gelernter Grafiker und Illustrator ist macht das beispielsweise ganz genauso, weil es ihm halt liegt und wichtig ist), noch zwangsläufig prägend für die gesamte Schulkultur (ich kenne nur Schulen, wo eine Minderheit der KuK derart tickt), noch Ausdruck einer „Feminisierung des Berufs“ , denn wie erwähnt finden das Vertreter: innen aller Geschlechter erstrebenswert/schön/wichtig oder auch übertrieben/unnötig/nicht ansprechend…

    Nein, das ist kein Quatsch, und ich bastele mir nichts zusammen. Frauen prägen die schulische Kultur, an die sich dann ein Teil der männlichen Lehrer in Grund- und Förderschulen anpasst, die anderen leben mit der Nichtpassung, und natürlich liegt es auch manchen männlichen Lehrern von ihrer Persönlichkeit (und manchem Frauen nicht). So wie es manchen Frauen taugt, Autos zu reparieren oder Motorrad zu fahren. Die Motorradfahrerkultur ist trotzdem noch männlich geprägt. Fragt mal Biker, an wen sie bei dem Namen Günter denken, und Grundschullehrerinnen.


    @Ragnar Dannekjoeld: Perfektionismus und Überbietenwollen gibt es auch (und gerade) bei Studiendirektoren edit: in spe (bei den fertigen vielleicht nicht mehr so, aber ich kenne mich da als GS-Lehrer nicht aus), wie bei Bikern, und bei CEOs, da hast du recht. Es kommt auf die Kultur an, in der dies geschieht, wie dies geschieht, und dabei unter anderem, ob sie (eher) männlich oder weiblich geprägt ist.

  • An meiner Schule (Gymnasium) sind es überwiegend die männlichen Kollegen, die ihre scheinbare Perfektion zur Schau stellen und den damit verbundenen Überbietungswettbewerb offen ausfechten. Paviane sind nichts im Vergleich. Die Kolleginnen hingegen haben einige meiner arbeitsschonenden Methoden im Stillen längst übernommen.

    Äußert sich das da auch in solchen Materialschlachten? Die Kollegen, die ich kenne, machen eher Events mit der SV oder Digitalisierung. Oder einfach gar nix außerhalb des Kerngeschäfts.

  • An meiner Schule (Gymnasium) sind es überwiegend die männlichen Kollegen, die ihre scheinbare Perfektion zur Schau stellen und den damit verbundenen Überbietungswettbewerb offen ausfechten. Paviane sind nichts im Vergleich. Die Kolleginnen hingegen haben einige meiner arbeitsschonenden Methoden im Stillen längst übernommen.

    Woran man dann halt sieht, dass es am Ende nicht am Geschlecht hängt, sondern Typfrage ist. Ich laminiere auch nicht qua Geschlecht alles was bei drei nicht auf dem Baum ist. Auch irgendwelche Instagram- Teacher sind mir egal.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Kann bitte ein Mod den Blödsinn in einen neuen Thread mit dem Titel "Überflüssiger Austausch von Klischees über Männer und Frauen im Lehrerberuf" auslagen, bevor sich wieder eine kleine Gruppe User hier gegenseitig so triggern, dass vom ursprünglichen Thema nichts mehr übrig bleibt?

  • Auslagern gerne, aber es ist kein Blödsinn (immer gleich beleidigen), und überflüssig finde ich einen Austausch darüber auch nicht. Klischees sind verfestigte Erfahrungen, und die kann man wie alles mögliche hier im Forum immer wieder und wieder durchkauen, warum nicht?

    Ist ja auch laut Statistik kein Wunder, oder?

    Frauenanteil bei Lehrkräften im Schuljahr 2022/23

    Danke! Die Feminisierung der Schule ist dann eine einfache Folgerung aus der Statistik, oder eine noch abstrakte Beschreibung, wenn man darunter die Prägung der Schulkultur vornehmlich durch Frauen versteht, nachdem sie zuvor vornehmlich von Männern geprägt war.

  • Verfolgt jemand von euch Kolleginnen auf Instagram? Es sind tatsächlich immer Frauen. Was diese für Laminierfolien, bunte Schachteln und Ikeaschnickschnack ausgeben ist wirklich bemerkenswert. Es macht auch Spaß, was fürs Klassenzimmer zu kaufen, ich mache das auch immer wieder. Aber der Perfektionismus, der hier den Ton angibt ist nicht gut. Zumal Eltern denken, das Zeug fiele alles vom Himmel

    Hab ich zum Glück noch nie erlebt und ist mir auch wirklich vollkommen egal, was die andere Lehrkräfte so machen oder auch nicht machen.


    Ich bin zum Glück kein Perfektionist,

  • Äußert sich das da auch in solchen Materialschlachten? Die Kollegen, die ich kenne, machen eher Events mit der SV oder Digitalisierung. Oder einfach gar nix außerhalb des Kerngeschäfts.

    Du hast recht, es handelt sich weniger um Materialschlachten als um blinden Aktionismus. Irgendwelche vermarktbaren Aktionen eben. Man will auf der Jagd nach dem heiligen A14-Gral nicht ins Hintertreffen geraten....

    Im übrigen gilt das alte persische Sprichwort "Je größer der Pfau sein Rad schlägt, desto besser sieht man seinen Arsch."

  • Nur weil man selbst anders arbeitet, sollte man sich nicht über die Kollegen lustig machen, die zu jedem Thema eine fertige Themenkiste erstellt haben. Das kann im Nachhinein dann auch für sehr viel Entlastung und einen entspannten Unterricht sorgen.


    Gleiches gilt für die Investition in das sonstige Deko- und Unterstützungsmaterial. Wenn es dazu führt, dass ich eine super Atmosphäre im Unterrichtsraum habe, mich wohl fühle und somit letztlich meine psychische Gesundheit fördert, dann ist das alle male eine gute Investition.


    Was mich selbst stresst und überlastet, muss nicht das gleiche sein, was andere stresst und überlastet.

    Unterschiedliche Kollegen legen auf unterschiedliche Dinge wert.

  • Kann bitte ein Mod den Blödsinn in einen neuen Thread mit dem Titel "Überflüssiger Austausch von Klischees über Männer und Frauen im Lehrerberuf" auslagen, bevor sich wieder eine kleine Gruppe User hier gegenseitig so triggern, dass vom ursprünglichen Thema nichts mehr übrig bleibt?

    Ich nehme mal an, dass das ein Meta-Kommentar zur Diskussion und keine Meldung war, oder? Denn dafür hätte es ja den Meldebutton gegeben.

  • falls das mit den frauen stimmt, dann nicht, weil sie einfältiger sind, sondern weil von frauen viel mehr erwartet wird, dass alles immer tippitoppi ist. selbst schon erlebt: kollegin wurde vor tag der offenen tür für schlampigen raum gerügt. auf die antwort "herrn xs raum sieht noch schlimmer aus und da meckert keiner" kam die antwort einer kollegin: "der ist ja auch ein mann".

  • jedenfalls finde ich laminieren und kitschmaterial auch schecklich peinlich und es nimmt kinder nicht ernst und verarscht den beruf. mir wäre es peinlich, wenn mich jemand mit dieser art von design und kleingeistiger säuberlichkeit assoziiert.

  • Also als Mann habe ich gerade erst wieder 54 Euro bei Ikea für meinen Klassenraum ausgegeben. Klar laminiere ich Materialien, wenn ich sie nachhaltig nutzen möchte, das ist doch nur sinnvoll. Meine (hübsche mehrsprachige) Tür-Deko würde unlaminiert sicher nicht so lange halten. Ich möchte mich in meiner Klasse wohlfühlen, ich möchte dass die Kinder sich wohlfühlen und es ist es mir ganz einfach Wert. Außerdem lasse ich mich doch nicht von Klischees, Vorurteilen oder Witzen über laminierende Lehrkräfte beeinflussen, nicht das zu tun, was ich für sinnvoll halte. Meine Arbeit als Grundschullehrer ist für mich eine sinnstiftende Arbeit, in der ich mich selbst verwirklichen kann, wenn sich darüber jemand lustig machen möchte, sagt das wohl mehr über diese Person als über mich aus. Ich bin Lehrer und Pädagoge, habe dafür fünf Jahre studiert - auch pädagogische und gender-theoretische Themen - und 1 1/2 Jahre das Referendariat absolviert und bin stolz auf diese Qualifikation und meine Leistung in meinem Beruf.


    Ich möchte eine Wohlfühlschule für alle, in der alle auch mit ihren Interessen repräsentiert sind - auch ich als Lehrkraft. Entsprechend bringe ich mich mit meinen Interessen auch über die Mindestanforderungen hinaus ein. In den Sommerferien habe ich die Materialien zum Programmieren mit Scratch von AppCamps an die Buchreihe Hello Ruby angepasst, weil es mir Spaß macht, ich die Anerkennung beim Teilen in Social Media schätze und mich freue, wenn die Materialien im Unterricht anderer und in meinem Unterricht eingesetzt werden. Ich fühle mich als Teil einer OER- und Internet-Community durch das Teilen und die Zusammenarbeit bei Social Media (im letzten Jahr enstand ein ganzes Buch aus dieser Community heraus). Die Anpassungen am Programmiermaterial waren in Sachen Aufwand überwiegend kosmetischer Natur, weil es mir wichtig ist und ich es schön finden möchte. Aber auch weil ich überzeugt bin, dass diese Rahmengeschichte und Identifikation mit den Figuren im Buch das Interesse und die Motivation der Schüler*innen steigert. Ich habe einen didaktischen, pädagogischen und durchaus auch einen ästethischen Anspruch an mich selbst. Die Aufstiegsmöglichkeiten an Grundschulen sind begrenzt; aber ich kenne und schätze Menschen, die durch gute Arbeit Aufstiege im Job anstreben und finde das das Gegenteil von verwerflich.


    Gute Arbeit an Schulen kann ganz unterschiedlich und auch ganz anders aussehen als bei mir. Gerne gucke ich mir Gelungenes von Kolleg*innen ab, ich bin aber selbstbewusst und zufrieden genug, mich von der guten Arbeit anderer Kolleg*innen nicht stressen oder gar minderwertig fühlen zu lassen (auch wenn ich gewisse Selbstzweifel an der ein oder anderen Stelle auch kenne). "Beamtinnen und Beamte haben sich mit vollem persönlichem Einsatz ihrem Beruf zu widmen." Einige ganz Wenige hier haben anscheinend den falschen Beruf gewählt, wenn sie dort verbittern oder den hohen didaktisch-methodischen, pädagogischen oder persönlichen Anforderungen - und dazu möchte ich auch zählen, dass man eigene Klischees und Vorurteile nicht 'immer und immer wieder durchkauen' muss, sondern sie als gebildeter und reflektierter Mensch als solche einfach erkennt und nicht reproduziert - nicht gerecht werden. Und mein Eindruck ist, dass diese User (absichtlich nicht gegendert!) hier ihre eigene Unzufriedenheit im Beruf auf andere Lehrkräfte übertragen, diese abwerten, um sich abzugrenzen, sich aufzuwerten, das eigene unprofessionelle Handeln zu rechtfertigen. Und ich möchte behaupten, dass es vermutlich nicht die "Feminisierung des Lehrberufs" ist, welche diesen Usern einen ihnen unangenehmen Anpassungsdruck erzeugt, sondern vermutlich eher eigene Unsicherheiten bzgl. der eigenen Einstellung, Motivation und Leistung. Denn ich kenne auch genug Männer, die sich auf ihre Art (und auch an der Stelle möchte ich betonen, dass ich bewusst auf eine binäre Zuschreibung wie 'männliche Art' verzichte) erfolgreich, akzeptiert und zufrieden ihrem Beruf als Lehrer widmen.

  • Ausgleichend möchte ich dazusagen, dass es auch meist Frauen sind, von denen die guten, didaktisch hochwertigen oft auch kostenlosen Materialien kommen wie Frau Locke zum Beispiel.

    Die kommen für Chemie, Sek II fast ausschliesslich von Männern.

  • Ich habe es so erlebt, dass es so ähnlich ist wie bei der Kleidung. Wenn alle die halben Sommerferien in ihrem Klassenzimmer verbringen und es besonders pädagogisch wertvoll ausstatten, will man nicht die Einzige sein, die ihre Schüler nach den Sommerferien in einem leeren Klassenzimmer begrüßt und gibt sich auch viel Mühe. Wenn man an einer Schule ist, in der kein Klassentier usw. Existiert, ist es schon gechillter. Man geht allenfalls nochmal ins Klassenzimmer und schaut, wie die Tische stehen und hängt ein paar Dinge auf, besorgt ein paar Sonnenblumen, das wars erst einmal. Das Zimmer soll ja im Laufe des Schuljahres wachsen. Da ich es fast nur mit Frauen zu tun habe, sehe ich nur einen schulspezifischen Unterschied, wobei man aber auch sagen muss, dass die Klassenzimmer von ganz jungen Kolleginnen voller sind und fast immer die gleichen Aushänge von Frau Locke, Ideenreise oder eduki zeigen. Was man da nicht findet, gibt der worksheetcrafter her.

  • ich habe noch nie laminiert aus folgenden gründen

    1. umweltschädlich

    2. aufwändig

    3. teuer

    4. finde ich persönlich steril und hässlich (vor allem bei naturmaterialien wie z.b. herbstblättern)

    5. lohnt sich meist nicht.. ich kopiere manchmal auf dünne pappe und wenn diese kopien / kärtchen etc. ausgedient haben (sofern man sie überhaupt mehrmals benutzt), hat dann schon das lehrwerk gewechselt oder es gibt den neuesten heißen scheiß.


    ich glaube, dass der unterricht sehr davon profitiert, wenn lehrkräfte bei ihren vorbereitungen eher inhaltliche schwerpunkte setzen und nicht so viel zeit für "kosmetisches" verschwenden. in der eingesparten zeit kann man nämlich seinen privaten interessen nachgehen, z.b. privat bücher lesen, die nicht mit schule zu tun haben, ferien machen statt einheitliche etiketten drucken etc., und dieser erweiterte horizont kommt den kindern sehr zugute. ich denke, dass schlaue lehrkräfte mit hirn, papier, stiften, tafel, natur (kopf, herz und hand) bereits optimalen unterricht machen könnten.

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