Würdet ihr den Job wieder wählen?

  • Ich mache gerne blödsinn mit Kindern, ernsthaft arbeiten geht glaube ich nicht.

    Das schließt sich doch nicht aus! Ich mache beides immer wieder gern. Ohne "Blödsinn" bzw. Quatsch und Spaß mit den Kindern hätte ich auch das "ernsthafte Arbeiten" nicht so lange durchgehalten.


    Und ist es nicht gut zu wissen, dass man in seinem Berufszweig genau richtig ist, wenn man merkt, dass man keinen anderen machen möchte?

    So sehe ich das auch, und deshalb finde ich "Zwangsabordnungen" in andere Schuformen auch völlig daneben.

  • Trotzdem kann es ja sein, dass Menschen das im Alltag nutzen.

    Aber wofür nutzen die Menschen schriftliche Rechenverfahre im Alltag und das auch noch fast täglich?

    Zitat

    Ich selbst brauche ab und an Prozentrechnung, Dreisatz öfter, addieren, subtrahieren - aber immer im Kopf oder am Handy, nie schriftlich.

    Das mögen andere halt anders machen.

    Ich muss auch ab und an etwas ausrechnen, das geht aber überwiegend im Kopf.


    Mich interessiert ernsthaft, was Menschen im Alltag fast täglich schriftlich ausrechnen.

  • Ich würde da nicht von Erleuchtung sprechen, eher von persönlicher Erfahrung.


    - Kilometer zusammen rechnen,

    - Geld zusammen rechnen,

    - beim Kanasta spielen,

    - alles mögliche ...


    ich habe immer ein leeres Blatt neben mit liegen, auf dem ich mal schnell schriftlich rechne.


    Was ich auch oft nutze: das halbschriftliche Rechnen im Kopf, denn dafür ist das prädestiniert.


    Es mag sehr viele geben, die die Rechenverfahren nicht nutzen - aber pauschal zu sagen:

    Zitat

    Unnötig komplizierte Rechenschemata einüben, die ab der 5. Klasse keiner je mehr wieder sieht

    ist ... sorry ... Unsinn. (U.a. weil sie zumindest vor 15 Jahren noch explizit in der Klasse 5 wiederholt wurden. Ist das heute nicht mehr so?)


    Da würde ich mich eher mal aus dem Fenster lehnen und sagen, dass die meisten Menschen eher die in der Grundschule erlernten mathematischen Basisfähigkeiten im Leben brauchen, als das was man später an der weiterführenden Schule in Mathe macht. (Ja, ich weiß, in vielen Studiengängen wird Mathe gebraucht. Aber ... brauchen die Studenten das, was sie da angewandt haben, später auch noch ständig? Müssen sie im Real-Live Ableitungen bilden etc. )


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    Noch ein Punkt zu den schriftlichen Rechenverfahren: zum einen üben die die Kinder damit einen schnellen, einfachen Weg für die Anwendung der Grundrechenarten mit großen Zahlen. Zum anderen lernen und trainieren sie das algorithmische Denken und Vorgehen.

  • Für das schriftliche Addieren fallen mir auch Anwendungen ein, evtl. auch mal eine Subtraktion. Aber schon beim Multiplizieren überschlage ich entweder, wenn es ungenau sein darf, oder greife eben zu einem Rechner.

  • Es wurde ja bei der pauschalen Aussage von s3g4 nicht differenziert, welche Rechenverfahren vielleicht doch noch genutzt werden. ;)


    Aber auch das Multiplizieren und Dividieren mache ich ganz gerne auf Papier. Ist vielleicht auch eine Denkübung. Keine Ahnung.


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    Ich stimme s3g4 aber auch zu - speziell das schriftliche Dividieren ist eine Hausnummer. U.a. weil es in der Regel sehr spät eingeführt wird.

    Mache ich aber auch nicht so. Ich führe die schriftl. Multiplikation immer schon im September in Klasse 4 ein, das Dividieren im November. Und dann habe ich 8 Monate Zeit, damit sich diese Verfahren setzen können. Jede Woche gibt es Übungen als Hausaufgabe und ggf. Wiederholungen im Unterricht dazu und dei Eltern werden explizit darüber informiert, dass das Verfahren noch nicht nach 3 Tagen sitzen muss. Das dauert manchmal.

  • Und dann habe ich 8 Monate Zeit, damit sich diese Verfahren setzen können.

    Könnte man diese Zeit nicht mit etwas Anschlussfähigerem verbringen?


    Ich meine es ehrlich. Die Addition und Subtraktion nutzen doch höchstens Kellner im Alltag, die Multiplikation keiner und die Division wird wie gesagt nur für die Polynomdivision überhaupt nochmal gebraucht. Die lernt man heutzutage in der Regel nur noch an der Uni oder nie.

  • Polynomdivision macht man nicht mehr? das ist schade - ich hatte mich in der Oberstufe mega gefreut, dass das so schön einfach war. wahrscheinlich war das der Grund, oder?

    Möglicherweise macht man sie anderswo noch, aber in NRW ist sie schon mindestens seit dem letzten Lehrplan raus.

  • also ich addiere lustigerweise die Punkte in Klausuren ziemlich häufig schriftlich, weil ich beim in den Taschenrechner Eintippen immer Tippfehler mache. auch wenn irgendwann mal so Divisionsaufgaben auftauchen im Alltag (wer muss wieviel bezahlen etc.) oder Prozentrechnung, mach ich das eigenlich immer aufm Papier. liegt vermutlich daran, dass ich kein Smartphone bei mir trage und wirklich schlecht kopfrechne. (ich glaube, ich hab wirklich ne Zahlenschwäche - mit Variablen zu rechnen war nie ein Problem, aber wehe eine Zahl ist größer als 20..)

  • Ich rechne als Mathelehrer sicher nichts handschriftlich, wenn ich es nicht im Kopf ausrechnen kann.


    Aber wir müssen doch in einem Lehrerforum hoffentlich nicht klären, dass das Erlernen von Methoden in der Schule nicht primär dazu dient, diese Methode hinterher zu beherrschen, sondern dazu, ganz allgemein das "Erlernen von Methoden" zu lernen und eine allgemeine logische und strukturierte Denkfähigkeit zu schulen.

  • Bevor ich 583,75 + 128,09 + 83,77 oder so irgendwo hinschreibe oder mein Handy raushole, habe ich das schneller im Kopf gerechnet.

    Denkst du nicht, dass dir die schriftliche Addition, wie sie in der Grundschule gelehrt wird, die Grundlagen (Stellenwerte, Komma...) dazu geliefert hat?

  • Denkst du nicht, dass dir die schriftliche Addition, wie sie in der Grundschule gelehrt wird, die Grundlagen (Stellenwerte, Komma...) dazu geliefert hat?

    Ich denke nicht.

    Die Mechanismen, wie ich das schnell im Kopf ausrechne, habe ich nicht in der Schule gelernt. Die musste ich mir als Jugendlicher/Erwachsener antrainieren.

    In der Grundschule wird das schriftliche Addieren auch anders gelernt, als ich das im Kopf mache.

  • Das kann schon sein, in vielen Ländern wird auch ganz anders (schriftlich) gerechnet, sicher auch "im Kopf". Ich stelle es mir aber sehr schwierig bis unmöglich vor, Kindern (in der Schule) das Rechnen "nur im Kopf" beizubringen...

  • Das kann schon sein, in vielen Ländern wird auch ganz anders (schriftlich) gerechnet, sicher auch "im Kopf". Ich stelle es mir aber sehr schwierig bis unmöglich vor, Kindern (in der Schule) das Rechnen "nur im Kopf" beizubringen...

    Das ist vermutlich wirklich schwierig.

    Mich persönlich hat immer, auch später noch, gestört, dass man als Schüler bestimmte Verfahren benutzen musste ohne, dass das eine sinnvolle Begründung hatte. Rechnen ist nicht Zweck ansich, sondern Mittel zum Zweck.

  • Natürlich kann man nicht alles im Kopf berechnen. Der Taschenrechner hilft bei ewig langen Rechnungen oder ähnlichem, aber bis ich jetzt zwei vierstellige Zahlen in den Taschenrechner zwecks Addition eingetippt habe, habe ich das mal eben auf einem Schmierzettel ausgerechnet oder, wenn ich nur eine grobe Orientierung brauche, es im Kopf bzw. halbschriftlich berechnet.

  • Natürlich kann man nicht alles im Kopf berechnen. Der Taschenrechner hilft bei ewig langen Rechnungen oder ähnlichem, aber bis ich jetzt zwei vierstellige Zahlen in den Taschenrechner zwecks Addition eingetippt habe

    Du wirst es doch wohl noch schaffen, zwei vierstellige Zahlen im Kopf zu addieren. 😅

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