KI - Das Imperium schlägt zurück

  • Es geht m.E. im Kontext Schule nicht darum, KI-generierte Texte zu entlarven. Wie schon geschrieben wurde, kann man zu Hause Angefertigtes sowieso nicht benoten.


    Wichtiger ist doch, mit den SuS zu besprechen, wie man die verschiedenen Tools sinnvoll für sich nutzen kann. Dafür muss man sich dann wohl selbst damit beschäftigen und Anwendungen kennenlernen.


    Ohne Quellenangaben und vernünftige Recherchen ist so ein ChatGPT- Text als Referatsgrundlage beispielweise ziemlich nutzlos.


    Ich überlege gerade für die Förderschule, aber bislang bin ich zu unkreativ, wie meine SuS KI nutzen könnten. Evtl. Bewerbungsanschreiben verfassen lassen- habe ich eben ausprobiert und da kam tatsächlich was Vernünftiges zusammen. Allerdings sind unsere Schulabgänger*innen mehr oder weniger häufig funktionale Analphabet*innen, der Betrieb würde sich möglicherweise über die Diskrepanz wundern, wenn die Bewerbenden in der Praxis kein Mittagsangebot fehlerfrei auf die Tafel bekämen oder so.


    Edit: Moebius war schneller...

  • Das Problem zB bei Wolfgang Autenrieth ist, ist, dass hier eine grundsätzliche Abneigung gegen das Werkzeug deutlich wird und für Schüler wohl zu befürchten wäre, dass die Nutzung schon automatisch zu einer Bestrafung bei der Bewertung führen würde.

    Keineswegs. Solange die Verwendung sauber zitiert und referenziert ist, ist das ein brauchbares und zulässiges Werkzeug - sofern der Text nicht ausschließlich damit erstellt wurde. Ich finde es jedoch seltsam, dass die Anwendung von KI hier als "normal" angesehen wird, das Abschreiben aus einem fremden Artikel oder Buch jedoch als Plagiat zur Abwertung - oder sogar zum Nichtbestehen führt.
    Selbstverständlich zeigt sich in der Regel die Eigenleistung bei der Präsentation und "Verteidigung". Meine Schüler wissen, dass jeder verwendete Fachbegriff dazu führen kann, dass ich mir den erklären lasse oder "verschwurbelte Sätze" bei der Präsentation nochmals in eigenen Worten zu formulieren sind ;)

    Bei Referaten und Hausarbeiten nutze ich regelmäßig Plagiatscanner, heute kommt eben ein KI-Scanner hinzu.
    Die Schüler sollen zeigen, wie sie selbst etwas zu Wege bringen - und nicht, ob sie einen Text ausdrucken können, für den ihnen jemand die passenden Fragen diktiert hatte.

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  • Das mit dem Nachfragen und in-eigenen-Worten-Formulieren ist ja absolut nichts Neues.


    Mir erzählte neulich ein schon lange pensionierter Kollege, dass er nach einem abgelesenen Referat gefragt hat: "Worum ging es eigentlich in Ihrem Referat?" Die Antwort war betretenes Schweigen.


    Ich glaube, wir müssen mehr einen Fokus darauf legen, was es heißt, etwas verstanden zu haben. Beim Verstehen kann einem vieles helfen, das ist ja viel leichter als früher. Nun kommt neben Youtube und Wikipedia auch noch die KI dazu.


    Inzwischen bin ich da relativ entspannt.

  • Lustig. Ja. Wie üblich gemault, ohne gelesen zu haben, worum es geht. Danke. Mit deinem Link bist du off-topic.

    Sicher habe ich gelesen, worum es geht. KI, die KI-generierte Texte erkennt. Ja, und? War mir bekannt, dass es das gibt. War auch völlig klar, dass sowas als Reaktion auf ChatGPT & Co. entwickelt werden würde, ist jetzt nicht verwunderlich. Ich habe in meinem Lehrerinnendasein schon einiges an Schülerarbeiten begleitet und bewertet. Ich hatte noch nie ein Problem mit Plagiaten und ich werde auch jetzt keins haben. Man passt die Aufgabenstellung und die Bewertungskriterien halt an die Gegebenheiten an. Wir nutzen als Schule für die selbständigen Arbeiten der Schüler*innen schon lange Copy-stop. Ich lasse die Arbeiten, die ich betreue da nur pro forma durch, weil ich mehr oder weniger muss, weil die SL es gerne so hätte. Ob jemand irgendwo abgeschrieben hat, habe ich bis anhin noch immer einfach so erkannt. Diejenigen, die's nötig haben, sind in der Regel zu doof, es so zu machen, dass man's nicht merkt.

  • Zu ChatGPT in der Informatik kann ich nur sagen, dass mein Partner und alle seine Kollegen KI als Softwareentwickler täglich nutzen. Sie sind aber auch in der Lage den Code entsprechend zu verstehen und ihn zu modifizieren wenn nötig.


    Es gibt da übrigens einen guten Witz zu: "KI kann Informatiker niemals ersetzen, dazu müsste der Kunde nämlich genau sagen, was er eigentlich will".

    "There will be no programmers in 5 years" ist in der Branche mittlerweile ein geflügelter Satz, er kommt von einem indischstämmigen KI-Experten und Unternehmer.

  • Mein Mann ist auch Softwareentwickler, sie nutzen auch KI, allerdings sagt er ganz klar, in einer so speziellen Domäne wie bei Ihnen nutzt die KI nur bedingt.

  • Das dürfte so ziemlich bei jedem größeren Projekt so sein. Zumindest ChatGPT und Co liegen dafür einfach nicht genügend Informationen vor. Selbst der beste menschliche Programmierer könnte oft nicht mal so eben perfekt helfen. Auch der müsste sich erst einen Überblick über das ganze Projekt verschaffen. Theoretisch könnte das dem CoPiloten von GitHub gelingen, wenn man das ganze Projekt auf GitHub liegen hat. Aber selbst der erkennt im Moment keine simplen DRY Verstöße.

  • Das dürfte so ziemlich bei jedem größeren Projekt so sein. Zumindest ChatGPT und Co liegen dafür einfach nicht genügend Informationen vor. Selbst der beste menschliche Programmierer könnte oft nicht mal so eben perfekt helfen. Auch der müsste sich erst einen Überblick über das ganze Projekt verschaffen. Theoretisch könnte das dem CoPiloten von GitHub gelingen, wenn man das ganze Projekt auf GitHub liegen hat. Aber selbst der erkennt im Moment keine simplen DRY Verstöße.

    Den nutzen sie, allerdings steht der KI immer nur das zur Verfügung was man lokal offen hat. Die Unternehmen legen natürlich nicht ihre komplette Software auf GitHub ab.
    Im Open Source Bereich sieht es da sicherlich auch anders aus.

  • Es legen ziemlich viele Firmen ihren Closed Source komplett auf GitHub ab.

    Nur weil es auf GitHub liegt, bedeutet es nicht, dass das man es öffentlich sieht.

    Frag mal deinen Mann. Wenn die den GitHub Co-Piloten nutzen, dann würde ich jetzt auch fast wetten, das die ihren kompletten Code auf GitHub haben. Natürlich nicht öffentlich einsehbar.

  • Es legen ziemlich viele Firmen ihren Closed Source komplett auf GitHub ab.

    Nur weil es auf GitHub liegt, bedeutet es nicht, dass das man es öffentlich sieht.

    Frag mal deinen Mann. Wenn die den GitHub Co-Piloten nutzen, dann würde ich jetzt auch fast wetten, das die ihren kompletten Code auf GitHub haben. Natürlich nicht öffentlich einsehbar.

    Nein haben Sie nicht. Sie haben einen eigenen Git-Server.

    Und ja, natürlich bedeutet die Nutzung von GitHub nicht gleich, dass der Code öffentlich ist.

    Wird auch jedes Unternehmen anders mit umgehen, in wieweit man einer KI Einblick in den eigenen Code gibt oder eben nicht.
    Habe mich persönlich da auch noch nicht mit den Einstellungsmöglichkeiten von Copilot auseinandergesetzt.

  • Gute Entscheidung von der Firma. Zum Glück habe ich nur "fast wetten" gesagt :)

    Ist, meiner Meinung nach, eine "gute" Wette, da GitHub schließlich so das meiste Geld verdient.


    Ich habe es bisher auch nur ein paar mal ausprobiert und bisher keinen Mehrwert für mich erkennt. Ich habe mir recht viele Videos von erfahrenen Programmierern auf YouTube angeguckt. Da gehen die Meinungen sehr auseinander. Von extremen Lob bis zum totalen Zerriss.

  • Habe es wie gesagt auch noch nicht probiert.

    Bin nur öfter mit den ChatGPT Programmen meiner SuS konfrontiert. Meistens sind es die SuS die so gar keinen Plan haben und dann natürlich auch nicht das generierte Programm erläutern können. Was meistens auch noch Datenstrukturen oder so enthält, die wir überhaupt noch nicht behandelt haben.

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