Spätestens nach einem halben Jahr haben meine Klassen gelernt,
mich nicht immer so ganz ernst zu nehmenIronie zu erkennen . Ohne Ironie hätte ich es nicht so lange im Schulbetrieb ausgehalten.
Ironie muss man den Kindern aber tatsächlich beibringen oder vorleben und dann erklären, damit sie es dann verstehen.
Ich bin auch total gerne mal sanft ironisch - und als ich die Klasse in den Musiksaal schickte und einer, der Musik eigentlich mag, aber an dem Tag blöd drauf war meinte: "Näääh....geht was anderes?" Und ich sagte: "Natüüüürlich! Für dich mache ich doch immer eine Ausnahme! DU darfst als EINZIGER hier oben ganz alleine bleiben, ohne Aufsicht, während ich mit der Klasse unten arbeite. *blinker*blinzel*smile*"
Nachdem die Klasse komplett unten war und der Herr nicht kam, hat der Klassensprecher ihn geholt - und als ich ihn kurz mit nach draußen nahm und fragte, warum er denn bitte nicht gekommen sei, kam total verlegen: "Aber...du hast doch gesagt, dass ich oben bleiben darf..."
Das hat mich gelehrt, es NOCH mehr zu übertreiben oder im Zweifelsfall auch zu lassen.
Man sagt, dass Kinder so ab neun Jahren ungefähr Ironie von "echt" unterscheiden können. Vorher muss man diese Ironie halt recht klar und deutlich bringen, dann geht das schon früher.
Ein Sechsjähriger, damals in Klavier, hatte zwei große Schwestern. Und ich antwortete ihm einmal ironisch auf eine wirklich ...naja, etwas deppe Frage.
Er starrte mich an: ".......Ironie...oder??"
Hatte er schon gelernt.
Kinder lernen einen ja auch kennen. Und sie werden schnell merken, dass du eben so bist und es weder böse meinst, noch eine Gefahr bist.