Noten"besprechung"

  • Lehrkräfte? Party??? Jetzt wird es aber absurd ;) :D

    Da fällt mir ein: Ca. 22-25 KuK und ich sind nach den Sommerferien zur großen Silberhochzeitsfeier eines Kollegen und seiner Ehefrau eingeladen. Das wird sicherlich wieder eine lustige Party - mit meinen KuK kann man nämlich suuuper feiern 8) !

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Es war wohl von einem „türkischen Basar“ die Rede, nicht von einem „Basar in der Türkei“.

    Ja, es war ausdrücklich kein schwedischer Basar in der Türkei gemeint.


    ...die eindeutig negative Konnotation,...

    Die wurde aber nicht durch den Nutzer der Formulierung "türkischer Basar" impliziert, sondern durch diejenigen, die hier Rassismus vorwerfen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Die wurde aber nicht durch den Nutzer der Formulierung "türkischer Basar" impliziert, sondern durch diejenigen, die hier Rassismus vorwerfen.

    Die negative Konnotation ergibt sich aus dem Kontext, in dem das sprachliche Bild gebraucht wird. Das Verhandeln um Noten wird als nervig und unangemessen angesehen, was die negative Konnotation ergibt.

  • Was für Gewürze und Jeanshosen begeistert kann aber für das !Aushandeln" von Noten der vollkommen falsche Weg sein. Insoweit finde ich dieses Beispiel passt und sehe da in keinster Weise ein Aburteilen einer Kultur. Da meine türkischen Freunde das genauso sehen bin ich doch einigermaßen beruhigt.

    Das ist ein typisches Phänomen im europäischen (und auch im nordamerikanischen Raum). Nicht Betroffene empören sich künstlich stellvertretend über etwas, worin die tatsächlich Betroffenen kein Problem sehen.


    Den Spruch mit dem türkischen Basar hat ein Kollege, selbst Türke, auch schon so gebracht.

  • Das ist ein typisches Phänomen im europäischen (und auch im nordamerikanischen Raum). Nicht Betroffene empören sich künstlich stellvertretend über etwas, worin die tatsächlich Betroffenen kein Problem sehen.


    Den Spruch mit dem türkischen Basar hat ein Kollege, selbst Türke, auch schon so gebracht.

    Du hättest ihm aber als weißer Mann erklären müssen, dass er sich damit rassistisch verhalten hat.


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  • Die wurde aber nicht durch den Nutzer der Formulierung "türkischer Basar" impliziert,

    Womöglich war keine rassistische Konnotation beabsichtigt. Das können wir nicht prüfen. Trotzdem ist sie da. Das ist nicht unproblematisch, wenn solche Sachen unbeabsichtigt dahergeplappert werden. So halten solche Ideen Einzug in unsere Sprache, werden zu Floskeln und dann perpetuiert.

    • Offizieller Beitrag

    Die negative Konnotation ergibt sich aus dem Kontext, in dem das sprachliche Bild gebraucht wird. Das Verhandeln um Noten wird als nervig und unangemessen angesehen, was die negative Konnotation ergibt.

    Ja, aber da spielen die TürkInnen tatsächlich keine Rolle.

  • Eine Kollegin hat mal die Männer in meiner Klasse beschimpft, sie würden sich benehmen wie die Tratschweiber auf'm türkischen Basar.


  • Muss ich erwähnen, dass die Kollegin Türkin ist oder konnte man sich das im Kontext denken?

    Ich hoffe du hast deine Kollegin darüber aufgeklärt wir problematisch das ist und wie sehr sie damit weiße Personen betroffen gemacht hat.

  • Sie hat einen Italiener, einen Kosovaren, einen amerikanischen Ungarn, einen Kroaten, einen tunesischen Spanier und einen Schweizer als türkische Tratschweiber beschimpft. Die Empörung war sehr gross.

  • Wie gesagt, ich finde ja eigentlich gar nicht, dass man das so unbedingt breit treten muss, schon gar nicht muss man sich empören.

    Ich finde aber durchaus, dass es nicht schaden kann, den eigenen Sprachgebrauch zu reflektieren. Und das kolpotieren von Stereotypen, zumal in negativen Kontexten, erscheint mir eben durchaus geeignet dazu. Aber ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Meinetwegen.

    Es ist aber durchaus typisch für eine bestimmte Geisteshaltung, das dann ins Lächerliche zu ziehen.

  • Ja, aber da spielen die TürkInnen tatsächlich keine Rolle.

    Vielleicht, vielleicht auch nicht. Als Jugendliche vor ein paar Jahren alles, was irgendwie schlecht oder negativ war, als "schwul" bezeichnet haben, haben Schwule auch keine Rolle gespielt, und trotzdem war das nicht okay. Oder ist das CIS Savior Syndrome?

    • Offizieller Beitrag

    Und das kolpotieren von Stereotypen, zumal in negativen Kontexten, erscheint mir eben durchaus geeignet dazu

    - Das "Feilschen auf dem türkischen Basar" ist kein Stereotyp, kein Klischee. Das Feilschen ist eine auf dem türkischen Basar übliche Vorgehensweise.


    Und wie weiter oben schon mal geschrieben: "Feilschen" ist nicht negativ. Auch nicht in diesem Kontext. Es ist nur das Gegenteil von dem, was bei der Notengebung üblich ist.

  • Ob diese Diskussion ob einer Redewendung unbedingt sein muss, weiß ich nicht.


    Tendenziell sehe ich es aber schon eher so wie O. Meier.

    Die Frage ist ja nicht, ob in der Türkei auf Basaren oder auf Märkten in Thailand gefeilscht wird oder nicht, sondern die eindeutig negative Konnotation, die durch den Kontext der Verwendung impliziert wird - und hier dann mit einer bestimmten Kultur assoziiert wird.

    Ähnlich wäre es, wenn ich über eine Frau sagen würde, in ihrer Wohnung gehen die Männer aus und ein wie im Bordell. Da kann ich auch sagen, das sei ja nicht sexistisch, weil im Bordell doch die Männer wirklich aus und ein gehen. Trotzdem ist es natürlich eine sexistische Aussage, weil ein Urteil über das Verhalten mitschwingt. In diesem Fall ist es halt noch offensichtlicher.
    Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn bei meinem zugespitzten Beispiel der Subtext ist, die junge Frau habe so viele Sexualpartner wie eine Sexarbeiterin, dann wäre analog der Subtext beim "Notenbasar", dass die Schüler*innen so (nervig, denn so ist es ja gemeint) verhandeln wie die Türken. Das hat in dieser Lesart schon etwas mit Aburteilen einer Kultur zu tun.

    Mich hätte die Erklärung des Rassismusvorwurfs von der Autorin (mwd) desselben interessiert, aber das ist zumindest eine mögliche Erklärung.


    Das Feilschen um Noten ist nervig, aber das Feilschen als solches halte ich nicht für nervig, es ist einfach eine Art der Aushandlung. Aber vielleicht sollte man generell Nationalitäten aus Redensarten raushalten, dann stößt man niemandem vor den Kopf.

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