Noten"besprechung"

  • Das ist der Punkt

    Die Benennung einer Tatsache, die dir auch jeder Türke so bestätigen wird und die du selbst so erlebst, wenn du das Haus verlässt und in der Türkei unterwegs bist?

    Ich empfehle einfach mal den white savior complex abzustellen und sich auf andere Menschen einzulassen.


    Die Feststellung, dass auf türkischen Basaren gefeilscht wird, ist genausowenig rassistisch, wie die Feststellung, dass in japanischen Konbini nicht gefeilscht wird.


    Du verwechselst das wahrscheinlich mit Aussagen wie "Türken feilschen gerne", die unter Umständen wirklich unpassend sein können, weil sie eine Gesamtaussage über alle Menschen treffen, die Türken sind. Dass bestimmte Verhaltensweisen in einem bestimmtem Ausschnitt der türkischen Welt, nämlich dem Basar üblich sind, ist weder rassistisch noch sonst irgendwie problematisch.

  • Erstaunlich, wie stark die Reaktion auf eine so nüchterne Feststellung ist.

    Welche nüchterne Feststellung? Dass alle, die wissen, dass auf türkischen Basaren gefeilscht wird, Rassisten sind? Dreist und unreflektiert sind dafür passendere Adjektive. Aber was solls. White savior sind eben so.

  • Hier werden Kollegen blockiert????

    Die unterschiedlichen Meinungen machen diese Foren doch so interessant.

    Man kommt auf Gedanken, die man vorher nicht hatte und es gibt keinen Menschen der ausschließlich Unsinn erzählt.

    Ich blockiere sogar Kollegen meiner Schule in WhatsApp usw

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Wenn allerdings Erläuterungen nur mit Gelächter abgetan werden, ergibt sich eine Erklärung: man will es nicht verstehen.

    Oder es ergibt sich eine Erklärung, dass da jemand ein wenig überreagiert.

  • Es ist schon beeindruckend, wie man rassistischer Muster unentwegt reproduzieren kann, ohne sie zu bemerken. Faszinierend.


    Wenn allerdings Erläuterungen nur mit Gelächter abgetan werden, ergibt sich eine Erklärung: man will es nicht verstehen.


    Um so wichtiger, dass es mal angesprochen wird.

    Vielleicht liest du nochmal nach, was Rassismus eigentlich bedeutet. Du scheinst den Begriff nicht verstanden zu haben. Solange bleiben deine Beiträge eben unterhaltsam.


    Tip #1: Es geht hier nicht um Türken und Aussagen über diese.

    Tip #2: Die Aussage "Auf türkischen Basaren wird gefeilscht." ist nicht gleichbedeutend mit "Türken feilschen gerne."


    Vielleicht hilft das beim Verständnis.

  • bedeutet. Du scheinst den Begriff nicht verstanden zu haben.

    Deine Einschätzung dazu finde ich wenig relevant. Im übrigen habe ich auch den Vorwurf des „Rassismus“ nicht erhoben, sondern mich lediglich auf eine rassistische Konnotation bezogen. Die sehe ich bei der Formulierung „türkischer Basar“ durchaus. Dabei ist es gar nicht so wichtig, dass wir unsere individuellen Eindrücke von Basaren vergleichen. Das interessante ist der Sprung von bestimmten Verhaltensweisen zu einer Nationalität.


    Da ist schon etwas geprägt im Kopf, das einem womöglich brim Sprechen nicht auffällt. Deshalb halte ich da einen Hinweis für angebracht.


    Tip #2: Die Aussage "Auf türkischen Basaren wird gefeilscht." ist nicht gleichbedeutend mit "Türken feilschen gerne."

    Das mag ja sein. Aber das sind eben nicht die Floskeln, die Anlass meiner Intervention waren. Vielmehr ist mir eine Anmerkung aufgestoßen, dass man sich nicht auf einem solchernationalen Basar befände. So neutral finde ich eine Formulierung nicht. Ähnlich wie „Wir sind hier doch nicht in der Hafenstraße.“ o. ä. schwingt da halt etwas Negatives mit, dass das als typisch empfundene Verhalten in die Kritik rückt.


    Aber wo eir gerade bei Formulierungsfeinheiten sind. Es war wohl von einem „türkischen Basar“ die Rede, nicht von einem „Basar in der Türkei“.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ob diese Diskussion ob einer Redewendung unbedingt sein muss, weiß ich nicht.


    Tendenziell sehe ich es aber schon eher so wie O. Meier.

    Die Frage ist ja nicht, ob in der Türkei auf Basaren oder auf Märkten in Thailand gefeilscht wird oder nicht, sondern die eindeutig negative Konnotation, die durch den Kontext der Verwendung impliziert wird - und hier dann mit einer bestimmten Kultur assoziiert wird.

    Ähnlich wäre es, wenn ich über eine Frau sagen würde, in ihrer Wohnung gehen die Männer aus und ein wie im Bordell. Da kann ich auch sagen, das sei ja nicht sexistisch, weil im Bordell doch die Männer wirklich aus und ein gehen. Trotzdem ist es natürlich eine sexistische Aussage, weil ein Urteil über das Verhalten mitschwingt. In diesem Fall ist es halt noch offensichtlicher.
    Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn bei meinem zugespitzten Beispiel der Subtext ist, die junge Frau habe so viele Sexualpartner wie eine Sexarbeiterin, dann wäre analog der Subtext beim "Notenbasar", dass die Schüler*innen so (nervig, denn so ist es ja gemeint) verhandeln wie die Türken. Das hat in dieser Lesart schon etwas mit Aburteilen einer Kultur zu tun.


    Wie gesagt, ob man darüber jetzt so viel diskutieren muss, weiß ich auch nicht, aber in der Sache sehe ich das schon eher so wie O. Meier.

  • Der Vergleich hinkt, aber sowas von. Wir sind mit einigen türkischstämmigen Menschen befreundet. Die sind alle samt Stolz auf ihre Heimat und dazu gehört auch der türkische Basar. Die Erzählen mit einer Begeisterung, wie da gefeilscht und gehandelt wird und finden das toll. Ich sehe da in keinster Weise die negative Konnotation und die Türken die ich kenne auch nicht, denn sie nutzen dieses Narrativ mit der Inbrunst von Begeisterung, wenn sie im Urlaub da wieder einen tollen Deal haben hinlegen können. Was für Gewürze und Jeanshosen begeistert kann aber für das !Aushandeln" von Noten der vollkommen falsche Weg sein. Insoweit finde ich dieses Beispiel passt und sehe da in keinster Weise ein Aburteilen einer Kultur. Da meine türkischen Freunde das genauso sehen bin ich doch einigermaßen beruhigt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Kommunikation per WhatsApp ist in Baden-Württemberg unter Kollegen verboten. War nur in der Coronazeit mal kurz erlaubt.

    Warum sollten Kollegen sich nicht per WhatsApp austauschen können? Der Dienstherr kann das doch nur für dienstliche Dinge verbieten, sobald die Kollegen ihre nächste Party über Whatsapp planen, ist das doch ok oder nicht?

  • Ich kann die negative Konnotation nicht erkennen. Auf einem türkischen Basar wird gehandelt und gefeilscht.- Das hat nichts Negatives. Im 'Gegenteil. Ich verbinde den türkischen Basar auch mit einer Flut von Gerüchen und Gewürzen, die ich hier nicht bekomme. Und wie gesagt, wenn einer das Narrativ des türkischen Basars benutzt, dann sind es die Türken selber. Wenn ich denen erzähle was wir hier problematisieren, fragen die mich ob wir sie noch alle auf dem Sender haben.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich muss jetzt erst mal gucken, wo ich den Winnetou Klingelton her bekomme.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Mach das. Niemand will dir deinen Karl May verbieten.

    Also, mal ehrlich, ich verstehe nicht, dass so viele mit so viel Empörung reagieren, wenn sie mal alte Gewohnheiten hinterfragen sollen.

    Niemand verbietet dir deinen Winnetou. Idealerweise ist dir aber schon bewusst, dass die Darstellung von damals heute nicht mehr zeitgemäß wäre und nicht der Realität entspricht.

    Niemand verbietet dir, in Bezug auf Notenbesprechungen von einem türkischen Basar zu sprechen. Idealerweise bist du aber in der Lage, dich zu fragen, warum es einer solchen kulturellen Zuordnung bedarf und warum man nicht einfach von einem Bauernmarkt, Flohmarkt oder von Ebay Kleinanzeigen spricht. Die Konnotation wäre eine andere.


    Als Kind war ich oft Sternsinger und habe mir auch immer mal wieder das Gesicht schwarz angemalt. Das macht mich nicht zum Rassisten, schon gar nicht rückblickend, wenn ich heute aber in die Verlegenheit käme, Sternsinger zu betreuen, würde ich darauf sicherlich verzichten.


    Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, alte Gewohnheiten zu hinterfragen, Befindlichkeiten zu erkennen und auch zu respektieren. Da muss man sich doch nicht immer so aufregen.

  • Ehrliche Frage, chemikus08:

    Wenn ich mich richtig erinnere, bist du ja in der Schwerbehindertenvertretung aktiv, richtig?

    Wir haben bei uns im Schulhaus einen Aufzug, den Schüler nur dann benutzen dürfen, wenn sie bspw. eine Knieverletzung oder so haben.

    Wenn du jetzt beobachten würdest, wie ein Lehrer einen Schüler mit der Frage: "Bist du etwa behindert, oder was?" auffordern würde, den Aufzug zu verlassen, würdest du das unangemessen finden?

  • Die Frage ist ja nicht, ob in der Türkei auf Basaren oder auf Märkten in Thailand gefeilscht wird oder nicht, sondern die eindeutig negative Konnotation, die durch den Kontext der Verwendung impliziert wird - und hier dann mit einer bestimmten Kultur assoziiert wird.

    "feilschen" hat auf einem türkischen Basar keine negative Konnotation. Eher im Gegenteil. Das gehört IMHO zum guten Ton dazu.

    Es ist auch hier nicht negativ konnotiert. Es wurde nur gesagt "In der Schule wird nicht um Noten gefeilscht. Auch wenn woanders das feilschen absolut dazu gehört."

  • Kommunikation per WhatsApp ist in Baden-Württemberg unter Kollegen verboten.

    Da fehlt aber nun eindeutig der Zusatz "(Kommunikation) über berufliche/schulische Inhalte" ^^ ! (BTW weiß ich nicht, wie die Rechtslage dahingehend in Österreich ist.) Ansonsten ist natürlich die private Kommunikation mit Kolleg*innen per "WhatsApp" nicht verboten. Somit steht es ja auch jeder/jedem frei, Kontakte auf "WhatsApp" zu blockieren, gell? ;) Wobei ich KuK, die ich eh nicht mag bzw. mit denen ich nichts zu tun habe oder zu tun haben möchte, gar nicht erst meine Handynummer gebe.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Warum sollten Kollegen sich nicht per WhatsApp austauschen können? Der Dienstherr kann das doch nur für dienstliche Dinge verbieten, sobald die Kollegen ihre nächste Party über Whatsapp planen, ist das doch ok oder nicht?

    Lehrkräfte? Party??? Jetzt wird es aber absurd ;) :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

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