Brauche Tipps bei Einführung der Schriftschrift (Grundschrift)

  • Moin zusammen,


    zunächst: Bitte keine Grundsatzdiskussion über Schreibschrift anzetteln, diehatten wir in diesem Forum schon ausreichend!


    Seit einigen Jahren nutzen wir das Selbstlernheft Grundschrift 2 (für Verbindungen).

    Ich habe in den letzten Durchgängen immer mal Kollegen mit Einzelstunden in meiner Klasse gehabt

    und so diese Sache immer in einer Schreibstunde weitergegeben.


    Nun muss ich dieses Heft erstmals einführen.

    Auch wenn es ein Selbstlernheft ist, muss ich ja einige Erläuterungen und

    Erklärungen liefern, wie mit dem Heft gearbeitet wird.


    Habt Ihr da ein paar Tipps für mich?

  • Das Heft ist aber tatsächlich so ziemlich ein Selbstläufer. Wichtig wird der Hinweis sein, beim Nachspuren immer auf dem Punkt anzusetzen und dann in Pfeilrichtung zu schreiben. Aber sonst …


    Bei mir hat das Heft alleine allerdings nicht gereicht. Soll heißen, alleine durch das Bearbeiten des Grundschriftheftes haben nicht alle Kinder Verbindungen in ihre Schrift übernommen. Ich habe zusätzlich ein liniert A5-Heft anschaffen lassen. Darin haben die Kinder die Verbindung des Tages - oder war es die Verbindung der Woche? - geschrieben. Eine Zeile lang die zu verbindenden Buchstaben und dann Wörter, in denen diese Buchstaben vorkommen. Diese Verbindung habe ich auch an die Tafel gehängt (Magnetplättchen) und sie war von dem Zeitpunkt an Pflicht. Am Ende hingen dort 20 oder 30 Verbindungen.


    Einer Kollegin würde auch das nicht reichen, sie lässt zusätzlich z. B. das Jahndorf-Heft zur VA durcharbeiten.

  • Ich habe mit den Übungsheften immer ehr offen gearbeitet: Die dort vorgestellten Verbindungen sehe ich als "Vorschläge" und nicht als "Muss". Die Kinder probieren sie aus, viele finden das gut und bleiben dabei, andere nicht. Ist das schlimm?

    Die individuelle persönliche Handschrift, die die Kinder sowieso meistens in Klasse 4 entwickeln, soll doch gefördert werden. Sehr "kreative" Verbindungen, die experimentierfreudigen Kindern einfallen und das Lesen schwierig machen können, musst du im Auge behalten und natürlich eingreifen, wenn du es für falsch hältst. Wenn ein Kind letztendlich unverbunden schreiben will, darf es das auch. Ich habe festgestellt, dass eine völlig unverbundene Schrift wirklich ganz selten vorkommt und das flüssige Schreiben auch nicht verhindert.

  • Das Heft ist aber tatsächlich so ziemlich ein Selbstläufer. Wichtig wird der Hinweis sein, beim Nachspuren immer auf dem Punkt anzusetzen und dann in Pfeilrichtung zu schreiben. Aber sonst …

    So ist es. Natürlich muss man ein Auge drauf haben. Und zusätzliche Übungshefte (bloß nicht VA!!!) sind sinnvoll für die, die es brauchen, nicht für alle.

  • Ich fand es schon sinnvoll, eine Anzahl an Verbindungen als verpflichtend einzuführen und immer wieder zu erinnern, dass wir z.B. de verbunden schreiben. Jedenfalls für einen begrenzten Zeitraum von drei, vier, fünf Monaten. Die Kinder müssen eine Verbindung ja schon eine zeitlang benutzt haben, bevor sie dann entscheiden können „beibehalten“ oder „sein lassen“.


    Bei mir hätte es schon einigen Kindern geholfen, noch enger geführt zu werden. Wir haben uns im Jahrgang gegen Schreibschriftlehrgänge (VA, SAS, …) entschieden. Eine Kollegin hat in einem früheren Jahrgang die VA eingeführt, bei mir hat eine Mutter ihrem Kind die SAS beigebracht. Beides mit guten Ergebnissen, wie ich finde, aber mit dem Nachteil: Die anderen Kinder tun sich sehr schwer, diese Schriften zu lesen 🤷‍♂️

  • (…) Sehr "kreative" Verbindungen, die experimentierfreudigen Kindern einfallen und das Lesen schwierig machen können, musst du im Auge behalten und natürlich eingreifen, wenn du es für falsch hältst.

    Das ist wichtig. So oder ef werden nicht verbunden. Manche Kinder kommen irgendwie darauf und es ist dann nicht einfach, das wieder rauszukriegen.

  • Die Kinder müssen eine Verbindung ja schon eine zeitlang benutzt haben, bevor sie dann entscheiden können „beibehalten“ oder „sein lassen“.
    Bei mir hätte es schon einigen Kindern geholfen, noch enger geführt zu werden.

    Voll d’accord. Natürlich, wie immer, differenzieren wir. Es sind auch immer Kinder dabei, die sich fast ganz selbständig mit dem "Schönschreiben" beschäftigen. Bei denen reicht die lobende Würdigung für ihre Motivation. Und bei anderen musst du beinahe den die Hand mit dem Stift führen...

  • Ich sehe beim verbundenen ef immer wieder eine Variante, bei der das f eigentlich nicht mehr als solches zu erkennen ist. Die meinte ich. Die Variante mit der Schleife ist mir jetzt nicht so gut gelungen, aber da könnte ich mir das Verbinden vorstellen.

    So ähnlich wie die zweite Variante sieht das bei mir aus. Das f ist aber schon noch als f zu erkennen.

  • Danke, eure Antworten helfen mir!


    Ist es richtig, diese erlernten Verbindungen setzen sie dann (hoffentlich) so nach und nach im Alltag

    bei anderen Schreibaufgaben um...


    Hakt Ihr bei der Heftkontrolle dann sehr nach?


    (Sorry, trotz der vielen Durchgänge komme ich mir jetzt wie ein Anfänger vor.

    Ich habe es echt nicht mehr präsent, wie ich das immer gehandhabt habe.

    Es klappte halt in der Regel)

  • Ich sehe beim verbundenen ef immer wieder eine Variante, bei der das f eigentlich nicht mehr als solches zu erkennen ist. Die meinte ich. Die Variante mit der Schleife ist mir jetzt nicht so gut gelungen, aber da könnte ich mir das Verbinden vorstellen.

    Müsste das f in der oberen Zeile (ohne Schleife) nicht trotzdem nach unten länger sein (und bis in den Keller gehen)?

  • Müsste das f in der oberen Zeile (ohne Schleife) nicht trotzdem nach unten länger sein (und bis in den Keller gehen)?

    Genau das. Und diese Form der Verbindung vom e zum f führt dazu, dass das ausbleibt.


    EDIT: Die Kinder schreiben das f dadurch nämlich von unten nach oben. Nur bei der Verbindung mit Schleife schreiben sie es von oben nach unten und können es überhaupt weit genug nach unten ziehen.

  • Ist es richtig, diese erlernten Verbindungen setzen sie dann (hoffentlich) so nach und nach im Alltag

    bei anderen Schreibaufgaben um...

    So ist der Plan,

    es gibt Kinder, da klappt es ohne Probleme, andere brauchen, wie so oft, weit mehr Anleitung und Kontrolle, es hängt also auch von der Klasse ab.


    Vor 4 Jahren war um diese Zeit Corona, das Bearbeiten eines AH, überwiegend zu Hause, hat bei der Klasse gar nichts gebracht, weil es nicht genug begleitet war … und auch, weil die Klasse entsprechend war.

    Es gab dann später weitere Übungen im Schreibheft, um die wichtigsten Verbindungen zu klären… Das hat bei 2 SuS dennoch nicht ausgereicht, aber da wäre die Schriftart auch egal gewesen.


    Du kannst es gleich in Klasse 2 stärker mit weiteren Übungen einbinden oder abwarten, wie es läuft, und dann in Klasse 3 und 4 nachsteuern, allerdings ist die Zeit dann wegen der Klassenarbeiten noch begrenzter.

  • Ein Fehler in vielen Anfänger-Schriften wie auch Druckschriften generell: Das f geht oft nicht bis in den Keller,

    das Vorbild zeigt also, dass ein kurzes f normal ist.

    Bei den Grundschrift-Vorlagen ist das nicht eindeutig "geregelt". Das kleine f habe ich ziemlich schnell von allen Kindern "in den Keller" verlängern lassen, da es in der kurzen Version oft nicht vom kleinen t zu unterscheiden war. Der "f-Strich" sollte auch als Bogen geschrieben werden, was später beim Verbinden hilfreich war.

  • Ich verlange auch das verlängerte f, aber in den AH ist es anders und auch in vielen Fibeln/ Erstlesetexten/ Computer-Schriftarten.


    Ansonsten übe ich Buchstabengruppen, also z. B. alles mit Schlaufen.


    Bei dieser Klasse muss ich noch mehr Zeit darauf verwenden, was ich dafür weglasse, weiß ich noch nicht.

Werbung