Training für's pädagogische Kolloquium

  • Hallo zusammen,
    ich habe mal ein paar Fragen zusammengestellt, mit denen wir uns laut Seminar für das pädagogische Kolloquium auseinandersetzen sollen. Vielleicht hat ja jemand Lust, ein paar davon aus seiner Sicht zu beantworten?! Mir ist schon klar, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss und die Antworten nicht 1 zu 1 auf die eigene Situation übertragbar sind, aber vielleicht findet man auf diese Weise ja ein paar Anregungen. Ich würde mich freuen, wenn jemand mitmachen würde.


    1. Wo sind Sie seit Beginn des Referendariats weitergekommen?
    2. Was waren Ihre Meilensteile / Stolpersteine?
    3. Wie gehen Sie mit Störungen um?
    4. Wie gehen Sie mit schwierigen Kindern um?
    5. Was bedeutet für Sie Leistung?
    6. Wie arbeiten Sie im Team?
    7. Welche Rolle übernehmen Sie als Lehrer? Wie fühlen Sie sich in dieser Rolle?
    8. Welche Ziele haben Sie für die nächsten Jahre?
    9. Wann und wie führen Sie Elterngespräche?
    10. Was denken Sie über Hausaufgaben?
    11. Wie sehr sind Sie belastbar?
    12. Wie muss eine Schule aussehen, an der Sie sich bewerben?
    13. Was fehlt, wenn Sie nicht mehr an der Schule sind?
    14. Wovon profitiert eine neue Schule, wenn Sie dort eingestellt sind?
    15. Beschreiben Sie das Berufsbild des GHS – Lehrers.
    16. Was sind KO-Kriterien für den Lehrerberuf?
    17. Sind Sie schon mal ausgerastet?
    18. Was bedeutet für Sie guter Unterricht?


    Weitere Fragen können gerne ergänzt werden


    Viele Grüße
    Lehrkörperin

  • Zitat

    Lehrkörperin schrieb am 26.01.2007 18:21:
    2. Was waren Ihre Meilensteile / Stolpersteine?


    *#§$! Jargon... ;)


    Zitat

    5. Was bedeutet für Sie Leistung?
    11. Wie sehr sind Sie belastbar?
    16. Was sind KO-Kriterien für den Lehrerberuf?
    17. Sind Sie schon mal ausgerastet?


    Mhm. Seltsame Fragen... Leistung; Solch ich den Kanon der didaktischen Ideologie singen oder soll ich mich der gesellschaftlichen Realität stellen? Wer ist noch niemals ausgerastet? Ist es klug, die Grenze der eigenen Belastbarkeit in einer Prüfungssituation zu offenbaren? Was heißt "KO-Kriterien"?


    Das sind bestimmt alles spannende Fragen, aber solche Fragen zum eigenen Berufsverständnis kann man eigentlich nur in einer Gesprächssituation gegenseitigen Vertrauens erörtern - ein Prüfungsgespräch ist keine Vertrauenssituation und Fachleiter bzw. Prüfer sind keine Vertrauenspersonen.


    Nele

  • Machst du dir denn wirklich Gedanken, dass die dich sowas fragen könnten? Ich hab von solchen Fragen noch nie gehört...


    Gruß
    Britta

  • Ja, sowas wurde bei uns in Prüfungen auch schon gefragt.
    Ich bin allgemein nicht so der Typ für mündliche Prüfungen (auch wenn das Kolloquium eher ein "Gespräch" ist)....daher wäre es echt schön, wenn ihr ein paar Fragen aus eurer Sicht beantworten könntet. Die, die euch merkwürdig erscheinen, könnt ihr ja weglassen .
    Danke und viele Grüße.

  • Zitat

    Lehrkörperin schrieb am 26.01.2007 18:21:
    1. Wo sind Sie seit Beginn des Referendariats weitergekommen?


    -Sicherheit gewonnen im Umgang mit Schülern, schwierigen Unterrichtssituationen, Umgang mit Eltern, außerdem natürlich zunehmende Unterrichtserfahrung, viel gelernt durch Mentoren, Seminarleiter etc.

    Zitat

    2. Was waren Ihre Meilensteile / Stolpersteine?


    Vielleicht gab es schwierige U-Besuche, deren Kritik Dir wirklich weitergeholfen hat? Oder besonders tolle Erlebnisse, in denen Du gemerkt hast "Das isses!" ??

    Zitat

    3. Wie gehen Sie mit Störungen um?
    4. Wie gehen Sie mit schwierigen Kindern um?


    Berichte doch einfach aus Deiner Praxis und darüber, wie es bei Dir an der Schule üblich ist, z.B. erst drei Mal mit Blicken ermahnen, dann verbal, dann vor die Tür schicken oder Striche an der Tafel oder .....
    5. Was bedeutet für Sie Leistung?

    Zitat

    6. Wie arbeiten Sie im Team?


    Kooperation mit Kollegen? Parallel/gemeinsam geplanter Unterricht? Gegenseitige Hospitationen? Austausch von Materialien?

    Zitat

    7. Welche Rolle übernehmen Sie als Lehrer? Wie fühlen Sie sich in dieser Rolle?


    - Berater, Erzieher, ... und aus Deiner eigenen Praxis berichten; wie gehst Du mit den Schülern um, was sind Deine wichtigsten Ziele als Lehrkraft?

    Zitat

    8. Welche Ziele haben Sie für die nächsten Jahre?


    Tja, da kann ich Dir auch nicht recht helfen... Ich denke, dass es immer gut kommt zu sagen, dass man ja nie auslernt und dass Du weitere Erfahrungen sammeln möchtest...

    Zitat

    9. Wann und wie führen Sie Elterngespräche?


    Wie ist es bei Dir in der Schule üblich? Nur beim Elternabend? Sicherlich auch, wenn die Eltern um ein Gespräch bitten oder wenn Du Dir GEdanken um einen Schüler machst. Und wie...das weiß ich auch nicht recht (bin seit drei Monaten mit dem Ref fertig und fange nächsten Monat erst meine erste Stelle an). Würde mich aber auch mal interessieren!

    Zitat

    10. Was denken Sie über Hausaufgaben?


    Schau mal in den Hausaufgabenerlass; es gibt auch ganz viele Diskussionen mit pros und cons in Bezug auf Hausaufgaben, z.B. dienen der Wiederholung, Festigung, Vertiefung, dem selbstständigen Arbeiten; andererseits oft zeitaufwändig, Elternhilfe wird oft von den S. gefordert, Lustlosigkeit, ...

    Zitat

    11. Wie sehr sind Sie belastbar?


    hm

    Zitat

    12. Wie muss eine Schule aussehen, an der Sie sich bewerben?


    was ist Dir wichtig? Ein junges, modernes KOllegium? Tolle Ausstattung mit Büchern und Materialien? Super ausgestattete PC-Räume etc.? Modernes Schulkonzept?

    Zitat

    13. Was fehlt, wenn Sie nicht mehr an der Schule sind?
    14. Wovon profitiert eine neue Schule, wenn Sie dort eingestellt sind?


    Womit hast Du Dich denn besonders eingebracht? Vielleicht AGs geleitet, neue Ideen eingebracht, neue Materialien oder Arbeitsformen eingeführt?

    Zitat

    15. Beschreiben Sie das Berufsbild des GHS – Lehrers.


    unterrichten, erziehen, beraten, ... Meiner Meinung nach steht gerade an der GS der erzieherische Aspekt im Vordergrund, während am Gym z.B. das kognitive Lernen betont wird

    Zitat

    16. Was sind KO-Kriterien für den Lehrerberuf?


    Da gibts vieles...vor allem, finde ich, wenn man sich nicht gern mit (jungen) Menschen beschäftigt und auf sie eingehen möchte. Aber auch fachliche Mängel, mangelnde Fortbildungs- und Lernbereitschaft etc.

    Zitat

    17. Sind Sie schon mal ausgerastet?


    Sollte diese Frage kommen, solltest Du sehr vorsichtig antworten...

    Zitat

    18. Was bedeutet für Sie guter Unterricht?


    Hilbert Meyer lässt grüßen...


    Bin gerade etwas in Eile, deshalb alles nur kurz und wenig durchdacht. Vielleicht fällt mir später noch was ein...
    LG, nani

  • Das sind ja wirklich sonderbare Fragen - grade die persönlichen Geschichten.


    Bei uns läuft das ganz anders.
    Da kriegen die Prüflinge eine konkret beschriebene Klassensituation, in der irgendwas vorgefallen ist (einer rebelliert, oder die Klasse weigert sich, Gruppenarbeit zu machen, oder eine Schülerin ist ganz schwach etc.) mit einigen Zusatzinformationen. Sie haben dann 30 Min. Zeit, sich vorzubereiten.
    Dann müssen sie die Situation analysieren, Hypothesen für (Hinter-)Gründe für das jeweilige Verhalten aufstellen, mögliche Lösungsvorschläge erörtern und theoretisch fundieren und sich dann entscheiden, welches Maßnahmenbündel das erfolgsversprechendste wäre.


    Mir gefällt diese Prüfungsform eigentlich ganz gut, denn daran kann man ja zeigen, wie gut man pädagogisch in Alltagssituationen drauf ist und ob man Probleme bzw. deren Hintergründe erforschen und über welches Repertoire man verfügt, sowas zumindest theoretisch zu lösen.


    Diese persönlichen Frage finde ich mehr als heikel. Das klingt ja mehr nach einem Vorstellungsgespräch, bei dem du deine ganzen Schwächen offenbaren sollst ...


    Schöne Grüße
    Gela

  • Wenns nicht so ernst wäre, würde ich sagen: :D .


    Die Fragen sind ja teilweise so offensichtlich bescheuerte Fangfragen, dass einem dazu nichts einfällt. Es ist aber wohl seit einiger Zeit auch in Bewerbungsgesprächen üblich, solche Fragen zu stellen - schlag einen Bewerbungsratgeber auf und Du findest Tipps dazu.


    Die Antwort sollte dann normalerweise - da es eben KEIN echtes Gespräch und KEINE Vertrauenssituation ist - einerseits realistisch und bescheiden wirken, andererseits aber auf keinen Fall ein möglicherweise schlechtes Licht auf Dich werfen!


    Ein Standard aus Bewerbungsgesprächen: "Was ist Ihre größte Schwäche?" Lange empfohlene Antwort: "Ich bin ungeduldig." Trick: Du gibst eine Schwäche zu, die man sofort wieder positiv sehen kann - das ganze klingt so energetisch und durchsetzungsstark. Übrigens sollte man die Antwort inzwischen nicht mehr geben, da sie jetzt jede(r) als Standard kennt.


    Ich würde bei den Hammerfragen auf Deinem Zettel jedenfalls mal überlegen, ob Du Antworten findest, die erstmal so wirken, als seien sie "total ehrlich" und die doch nichts preisgeben. Das ganze hängt natürlich davon ab, wie gut Deine Gesprächspartner Dich kennen und wie Du sie einschätzt - wieviel Ehrlichkeit Du also meinst, Dir erlauben zu können. Grundsätzlich aber ist Vorsicht wohl nicht schlecht.


    Also z. B. (sind nur Versuche):


    Zitat

    Sind Sie schon mal ausgerastet?


    Über die Frage lachen/lächeln. Dann bejahen, vielleicht sogar sagen: Ich raste häufiger mal aus. Und hinzufügen: ABER zum Glück NICHT in der Schule, da ist es mir noch nicht passiert. Und dann erläutern, dass es aber natürlich Sachen gibt, die Dich im Unterricht ärgern, wie Du dagegen vorgehst - nämlich ruhig und kontrolliert, blablabla.


    Zitat

    Wie sehr sind Sie belastbar?


    DAS finde ich richtig schwierig. Vielleicht könntest Du ein bisschen drumherumreden, so nach dem Motto: Das hängt natürlich auch von der Tagesform/Unterrichtsstunde/aktuellen Arbeitsbelastung ab etc. ABER natürlich grundsätzlich: sehr belastbar.


    Usw. usw. Sieht so aus, als hättest Du noch einiges an Vorbereitung vor Dir, wenn Du Antworften für diese ganze (bescheuerte) Liste parat haben willst.


    Nette Grüße
    Unter uns

  • Vielen, vielen Dank für eure Antworten! Hätte nicht gedacht, dass sich jemand so ausführlich damit auseinandersetzt. Eure Anregungen haben mir jedenfalls sehr geholfen und mir einige Denkanstöße gegeben. Jetzt kann die Prüfungsvorbereitung so richtig losgehen . Wenn ich mir dann noch Unruh und Hilbert Meyer reinziehe, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder?
    Liebe Grüße
    Lehrkörperin
    PS: Ich finde auch, dass manche Fragen zu persönlich sind. Werde mir auf jeden Fall mal einen Bewerbungsratgeber ansehen. Danke für den Tipp!

  • Hallo zusammen,
    jetzt muss ich dieses Thema doch noch mal hervorkramen. Das pädagogische Kolloquium rückt näher und mittlerweile haben sich auch wieder ein paar Fragen aufgetan. Wäre schön, wenn mir wieder jemand kurz aus seiner Sicht antworten könnte.


    19. Was würde fehlen, wenn Sie nicht mehr an Ihrer Schule sind?
    20. Wie setzten Sie ihre Wünsche im Kollegium um?
    21. Sind Sie eher ein Einzelkämpfer oder ein Teamplayer? Wie macht sie das bemerkbar?
    22. Welche Gruppenprozesse finden in Ihrer Klasse statt?
    23. Was sind Ihre Visionen von Schule?
    24. Wie sehen Sie das deutsche Schulsystem?
    25. Welche Konsequenzen ergeben sich aus PISA?


    Viele Grüße Lehrkörperin

  • Weiß niemand eine Antwort oder hat bloß keiner Lust, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen? :D
    Da ich bald Prüfung habe, wäre es wirklich seeeehr nett, wenn sich jemand erbarmen würde. Ein paar "alte Hasen" können da doch bestimmt locker drüber plaudern und wissen in etwa, was die Leute in der Prüfung hören wollen, oder?
    Grüße Lehrkörperin


  • Zitat

    Lehrkörperin schrieb später:
    Weiß niemand eine Antwort oder hat bloß keiner Lust, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen? :D
    Da ich bald Prüfung habe, wäre es wirklich seeeehr nett, wenn sich jemand erbarmen würde. Ein paar "alte Hasen" können da doch bestimmt locker drüber plaudern und wissen in etwa, was die Leute in der Prüfung hören wollen, oder?
    Grüße Lehrkörperin



    Abgesehen davon, dass ich die Fragen sehr sonderbar finde, sind es doch Fragen, die nur Du beantworten kannst - selbst wenn Dir "alte Hasen" aufzählen würden, dass mit ihrem Weggang der Webmaster, Kaffeefürallebesorger, Termineinhalter, Lehrerzimmerkollekteeintreiber, Protokollschreiber, Schulinnovator, Kopierrepariergott (et al.) fehlen würde: sind das dann auch die Lücken, die DU hinterlässt?


    Wie DU das deutsche Schulsystem (gibt ja fast 16 davon) siehst, kannst auch nur DU beantworten, mit ein bisschen fundiertem theoretischen Hintergrund (den Du aus der Uni mitbringen solltest).


    Und was sich seit "PISA" in der Grundschule verändert hat (Du bist doch in der Grundschule?) - da würde ich kontern, dass PISA überhaupt nichts mit Grundschülern zu tun hat, sondern es für diese Stufe wesentlich relevantere nationale und internationale Schulleistungsvergleiche gibt (z.B. IGLU).


    Schreib doch erstmal auf, was DU auf diese Fragen antworten würdest! Das ist dann gleich eine ganz andere Diskussionsgrundlage...


    LG, das_kaddl.

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