Reisen nach dem Referendariat

  • Hallo zusammen,


    ich bin gerade mit meinem Master fertig und starte am 01.05 ins Refrendariat. Nach diesem Referendariat habe ich den Plan 9 Monate lang zusammen mit meiner Freundin zu reisen.


    Das Problem ist, dass ich nicht genau weiß, wie es nach dem Referendariat weitergeht. Bis jetzt habe ich es so verstanden, dass man während des Referendariats Beamter auf Widerruf ist und sich nach dem Referendariat auf eine Stelle bewirbt. Ist es dann egal, ob man sich sofort bewirbt oder erst einmal ein paar Monate wartet?


    Eine Freundin meinte letztens, dass es dann Probleme mit der Verbeamtung gibt, wenn man sich nicht direkt auf eine Stelle bewirbt oder übernommen wird an der Schule. Sie meint man wäre dann komplett raus und hättte zur späteren Zeit dann keinen Anspruch auf eine Beamtenstelle und man könnte nur noch als Angestellter arbeiten. Ist das so?


    ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen. Ich dachte, wenn ich mich dann nach 9 Monaten bewerbe und eine Stelle bekomme, dass ich dann wieder die Gesundheitsprüfung mache und anschließend nach 3 Jahren Beamter auf Lebenszeit werde.


    Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen. Vielen Dank schon mal :)

  • Man ist doch immer wieder überrascht, welche "Wahrheiten" so verbreitet werden. Machen wir einen Thread auf für die dümmsten Gerüchte, die so existieren?


    Nein, natürlich ist es auch noch später möglich, verbeamtet zu werden. Es hängt im Wesentlichen von Deiner Gesundheit und Deinem Alter ab, aber nicht, ob Du zwischendurch Australien bereist hast. Der Mangel an Grundschulen dürfte flächendeckend auch so groß sein, dass Du direkt eine Planstelle bekommen kannst.

    • Offizieller Beitrag

    Eine Freundin meinte letztens, dass es dann Probleme mit der Verbeamtung gibt, wenn man sich nicht direkt auf eine Stelle bewirbt oder übernommen wird an der Schule. Sie meint man wäre dann komplett raus und hättte zur späteren Zeit dann keinen Anspruch auf eine Beamtenstelle und man könnte nur noch als Angestellter arbeiten. Ist das so?

    Sowas kann nur von jemandem aus einem Mangellehramt kommen.

    Wer Deutsch Gym/Ges studiert hat und keine Stelle direkt nach dem Ref bekommt, bleibt lebenslang auf dem Angestelltenstatus sitzen.

    Zur Frage: Sissymaus hat schon geantwortet.
    WENN es zeitlich passt, würde ich die Weltreise vor dem Ref machen. Das Risiko, dass man doch in die Bewerbungen und Planstelle "hineinstolpert" ist ja sehr groß und die Gelegenheit zur Reise wird es in den nächsten 40 Jahren nicht wieder geben.

  • Danke für die Antworten, hat mir schon sehr weitergeholfen.


    Vor dem Referendariat ist es leider nicht möglich, da meine Freundin erst in ca. 2 Jahren ihr Sabbatjahr machen kann.


    Was ist mit Planstelle "hineingestolpert" gemeint? Werde ich da dann fest zugewiesen und komm nicht mehr weg oder ist gemeint, dass es mir dort so gut gefällt und die mich übernehmen wollen und ich dann nicht nicht mr weg möchte?


    Ja wollen die reise auf jeden Fall machen, da es danach sehr schwierig wird nochmal eine größere Reise zu machen zwecks Familienplanung etc.

  • Ja wollen die reise auf jeden Fall machen, da es danach sehr schwierig wird nochmal eine größere Reise zu machen zwecks Familienplanung etc.

    Oder später dann in dem kleinen und vorausschauend zu planenden Zeitfenster mit Kita-Kindern in Kombi mit Sabbatjahr (wenn es denn erlaubt wird). Als Ergänzung zu euren Plänen im späteren Leben.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • lukas99

    Hat den Titel des Themas von „Reisen nach dem Refrendariat“ zu „Reisen nach dem Referendariat“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Was ist mit Planstelle "hineingestolpert" gemeint? Werde ich da dann fest zugewiesen und komm nicht mehr weg oder ist gemeint, dass es mir dort so gut gefällt und die mich übernehmen wollen und ich dann nicht nicht mr weg möchte?


    Eher Zweiteres.
    Oder weil alle anderen sich bewerben und einem einreden wollen, dass das richtige Leben die Planstelle sei, usw..
    Aber wenn deine Freundin ein fest eingeplantes Sabbat hat, wird es schon kein zu großes Risiko darstellen.

  • oder ist gemeint, dass es mir dort so gut gefällt und die mich übernehmen wollen und ich dann nicht nicht mr weg möchte?

    Diesen Effekt haben Leute an ihren Gymnasien/Gesamtschulen?


    Bei WBKs kann ich es ja verstehen, weil es nur so wenige gibt, aber Regelschulen? Die sind austauschbar, egal wie "wohl" man sich gefühlt hat.

  • Sowas kann nur von jemandem aus einem Mangellehramt kommen.

    Wer Deutsch Gym/Ges studiert hat und keine Stelle direkt nach dem Ref bekommt, bleibt lebenslang auf dem Angestelltenstatus sitzen.

    Warum sollte man mit D nicht beamtet werden können? Auch in D werden Stellen ausgeschrieben und man wird verbeamtet.

    • Offizieller Beitrag

    Eben. So ein Spruch (die Freundin) kann nur jemand sein, der glaubt, dass man entweder sofort verbeamtet wird oder nie.
    Hoffentlich wissen die Leute mit Fächern, die keine 6 im Lotto sind, dass sie jeden Einstellungstermin eine neue Chance erhalten und dass theoretisch jede einzelne Planstelle im Beamtenverhältnis sein kann (und wird, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind)



    (Chili, mit D (u.a.) sofort verbeamtet, allerdings ein paar Jahre her)

  • Einen Anspruch auf eine Beamtenstelle hat man nie.

    Die Ausnahme von der Regel: Seiteneinsteiger/innen in RLP (die als Angestellte ihr Ref machen) haben den Automatismus (also im Vertrag festgeschrieben), dass sie durch das Bestehen der Prüfung eine Planstelle erhalten, die (nur von den Beamtenrechtlichen Voraussetzungen abhängig) im Beamtenverhältnis erfolgt. Insofern haben diese nach dem Ref (wenn Alter und Gesundheit passen) einen Anspruch auf eine Beamtenstelle.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Die Ausnahme von der Regel: Seiteneinsteiger/innen in RLP (die als Angestellte ihr Ref machen) haben den Automatismus (also im Vertrag festgeschrieben), dass sie durch das Bestehen der Prüfung eine Planstelle erhalten, die (nur von den Beamtenrechtlichen Voraussetzungen abhängig) im Beamtenverhältnis erfolgt. Insofern haben diese nach dem Ref (wenn Alter und Gesundheit passen) einen Anspruch auf eine Beamtenstelle.

    Muss dann aber nicht die Planstelle schon vor Antritt des Refs feststehen? Man bekommt danach also nicht irgendeine Planstelle irgendwo, sondern man übernimmt sozusagen die, die an der Schule nicht regulär besetzt werden konnte.


    Einen ähnlichen Passus gibt es in vielen (nicht in allen!) OBAS-Verträgen auch.

  • Muss dann aber nicht die Planstelle schon vor Antritt des Refs feststehen? Man bekommt danach also nicht irgendeine Planstelle irgendwo, sondern man übernimmt sozusagen die, die an der Schule nicht regulär besetzt werden konnte.


    Einen ähnlichen Passus gibt es in vielen (nicht in allen!) OBAS-Verträgen auch.

    Bei den SE, die ich kenne, war es mal so oder so. Wechsel an eine andere Schule erfolgte da(mals) auch auf "Zuruf" (informelle Mail an die Verwaltung bzw. Telefongespräch). In der Regel blieben die Leute aber an der Schule.

    Wobei ich nicht genau weiß, wie das heute abläuft.


    PS: Der Passus ist Standard bei SE.

    PPS: Und dann googelte ich doch noch mal dazu und fand:

    Unterschied QE (Mitte)/SE (rechts):


    nach erfolgreichem AbschlussBewerbung auf Planstellen (Verbeamtung)i.d.R. Verbeamtung an Einsatzschule


    Bei Bestehen der abschließenden Prüfung erfolgt in der Regel eine unbefristete Übernahme in den Schuldienst. In Rheinland-Pfalz sind Sie damit einer Lehrkraft mit Zweiter Staatsprüfung gleichgestellt.

    Das heißt: In der Regel verbleiben Sie an Ihrer Ihnen bekannten Einsatzschule und werden auch dort verbeamtet.


    gefunden:

    https://bm.rlp.de/schule/lehre…ereinstieg/seiteneinstieg

    und

    https://bm.rlp.de/schule/lehre…n-und-quereinstieg#c29946

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Die Ausnahme von der Regel: Seiteneinsteiger/innen in RLP (die als Angestellte ihr Ref machen) haben den Automatismus (also im Vertrag festgeschrieben), dass sie durch das Bestehen der Prüfung eine Planstelle erhalten, die (nur von den Beamtenrechtlichen Voraussetzungen abhängig) im Beamtenverhältnis erfolgt. Insofern haben diese nach dem Ref (wenn Alter und Gesundheit passen) einen Anspruch auf eine Beamtenstelle.

    Weil sie bereits zu Beginn auf einer Planstelle sitzen oder? So ist zumindest bei uns in Hessen.

  • Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen. Vielen Dank schon mal :)

    Das Problem ist, daß man während des Referendariats Beamter auf Widerruf ist. Entsprechend wird nichts in die Renten- und Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Schließt man nicht direkt ans Referendariat eine Lehrerstelle inkl. Verbeamtung an, kommt nach ca. 6-12 Monaten die Frage vom Landesamt für Besoldung und Versorgung, ob man noch weiterhin eine Verbeamtung (bei mir war es in NRW) anstrebt. Verneint man dies oder findet man innerhalb von 18-24 Monaten nach Ende des Referendariats keine verbeamtete Lehrerstelle (Beamter auf Probe), wird man zwangsweise in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Dies ist für die spätere Rente bzw. Pension finanziell sehr ungünstig.


    Also 9 Monate Auszeit nach dem Referendariat wirst Du dir wohl leisten können, aber sorge dafür, daß jemand regelmäßig Deinen Briefkasten leert, die Post öffnet und kontrolliert.

  • Weil sie bereits zu Beginn auf einer Planstelle sitzen oder? So ist zumindest bei uns in Hessen.

    Das ist jetzt eine gute Frage. Gibt es denn befristete Planstellen? Der Vertrag der SE ist ja auf die zwei Jahre Ausbildung befristet.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Das ist jetzt eine gute Frage. Gibt es denn befristete Planstellen? Der Vertrag der SE ist ja auf die zwei Jahre Ausbildung befristet.

    Rein rechtlich ist es bei uns so dass die Quereinsteiger immer auf der Planstelle sitzen. Sie werden ins Beamtenverhältnis überführt sobald die Vorraussetzungen erfüllt sind (also die Maßnahme abgeschlossen ist). Die Stelle bleibt ununterbrochen besetzt.

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