Fehlzeiten der SuS

    • Offizieller Beitrag

    ich suche für den Originaltermin immer die geeignetsten Originaltexte (Latein) und Quellen (Geschichte) heraus. Andere kommen quasi in die "Merkliste", als zweite Wahl.
    Natürlich nehme ich die Texte, Bilder usw für die Originalklausur, die am besten zum vorhergegangenen Unterricht passen.Für die Nachschreiber bleibt tatsächlich oft der nur zu 99% passende Text/Quelle.
    Allerdings muss ich sagen. dass Schüler außer bei sehr plakativen Bildquellen nach einem halben Tag schon nicht mehr wissen, wovon der Text/die Quelle der Klassenarbeit tatsächlich handelte; nach einer Woche ist dann alles wieder weg--heißt: es muss nicht immer eine neue Klassenarbeit aus dem Boden gestampft werden. ;)

  • Dieses Vorgehen empfinde ich aber als unfair gegenüber den SuS, welche wirklich krankheitsbedingt nachschreiben müssen.

    Finde ich nicht. Der Nachschreiber hat von den Mitschülern die Aufgaben von den Mitschülern bekommen (ich erwarte das zumindest) und mehr Zeit zur Vorbereitung. Natürlich nehme ich Rücksicht auf Schüler, die schwer krank sind (Krankenhausaufenthalt, Schwerbehinderte, Krebskranke usw.), aber zu > 90% halte ich die Krankheitsgründe für Ausweichmaßnahmen.

  • und mehr Zeit zur Vorbereitung

    Nein. Krankheit erlaubt in der Regel keine Vorbereitung.


    aber zu > 90% halte ich die Krankheitsgründe für Ausweichmaßnahmen.

    Diese Zahl ist ohnehin eine Adhoc-Behauptung. Du hast dafür keine Grundlage. Überhaupt ist das nur ein unverschämte und dreiste Unterstellung.

  • Also ich darf die Nachschreibearbeit nicht (deutlich) erschweren. Schüler beschweren sich dann bei der SL und die zieht einen Fachkollegen zwecks Beurteilung hinzu, wenn sie das Fach selbst nicht unterrichtet (deshalb weiß ich auch Bescheid).


    Allerdings muss ich nicht über dasselbe Thema schreiben. Weil ich ja bereits alle guten Aufgaben für die Originalarbeit verwendet habe, muss erst neuer Stoff durchgenommen werden (so erkläre ich es den Schülerinnen und Schülern). So wurde einmal aus einer Klausur über Proteine eine Nachschreibearbeit über DNA (da war ich sicher, dass 4 der 6 taktisch gefehlt haben und ein 5. evtl.) und danach fehlte bis zu meinem Schulwechsel 4 Jahre später niemand mehr in einer Klausur. Erstaunlich wie sich das herum gesprochen hat. :)


    Sonst habe ich auch sehr gute Erfahrungen mit mündlichen Prüfungen mit einem 2. Kollegen. Das mögen meine Schülerinnen und Schüler auch nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Unverschämt finde ich es, wenn ich meine "kranken" SuS beim Partymachen im Club oder Shoppen bei H&M treffe. Unverschämt ist es auch, wenn derselbe Schüler nachweislich (im Klassenbuch vermerkt) immer am Tag der Klausur fehlt, aber ansonsten immer da ist. Es sind halt doch immer die gleichen, die nachschreiben. Um die geht es doch. Wenn Betül oder Michael im Schuljahr krankheitsbedingt EINE Klausur verpassen oder meinetwegen auch mehrere Klausuren, weil sie eben 10 Tage krank waren, ist das doch okay. Aber um diese SuS geht es nicht. Wenn sonst immer alle da sind außer der eine Schüler, der NUR am Tag der Klausur fehlt, dann ist allen klar, was da los ist. Auch die Mitschüler*innen selbst sind übrigens genervt davon und würden sich verarscht fühlen, wenn dieser Schüler mit seinem Verhalten auch noch bessere Noten bekäme.

  • Allerdings muss ich nicht über dasselbe Thema schreiben.

    Voilà. Man einigt sich halt auf irgendein Vorgehen um der Schwänzeritis beizukommen und kommuniziert dieses verbindlich und transparent. Ebenso kommuniziert man das Vorgehen falls Jugendliche nachweislich längere Zeit krank waren und Prüfungen verpasst haben. Mir braucht hier keiner was von "voll unfair" schreiben, wenn man die Schrauben anzieht bei Leuten, die offensichtlich immer genau den einen Tag fehlen, an dem eine Prüfung geschrieben wird. Es gibt noch sowas wie Prüfungsangst aber darüber muss man mit den Jugendlichen sprechen und sie müssen das Problem angehen. Es gibt therapeutische Angebote für sowas aber um diese Leute geht's hier grade auch nicht.

  • Warum lasst ihr Leute nachschreiben, die nicht krank waren?


    Viele Krankheiten sieht man nicht. Wir haben einen ziemlich Bausch an züchischen Erkrankungen. Da tritt dann auch mal gerne eine Prüfungsangst als Symptom auf.


    Die jungen Menschen gehen da sehr unterschiedlich mit um. Einige erzählen sehr viel. Die muss man dann stoppen, weil man das alles gar nicht hören will. Andere halten dich eher zurück, wollen nicht, dass man etwas über ihre Krankheit weiß, oder wollen sie sich selbst nicht eingestehen. Und dann lügen sie vielleicht lieber eine Erkältung zusammen.


    Ja, die machen Arbeit. Ich bin da auch nicht glücklich drüber. Oft ist das vergebens, weil sie dann abbrechen, weil sie den Stress nicht aushalten. Oder sie versagen in der Prüfung und trauen sich keine Wiederholung zu.


    Das sind alles komplizierte Fälle und da sollte man nicht im Vorübergehen Diagnosen stellen.


    Klar, die Gemengelage öffnet Raum für Missbrauch. Keine Regelung ist vor Missbrauch sicher.


    Ich aber nehme nicht un Anspruch eine Depression von Faulheit oder Prüfungsangst von taktischem Fehlen unterscheiden zu können.


    Und wenn halt jemand taktisch fehlt, um noch einen Tag mehr zum Lernen zu haben, dann hat sie sich wenigstens einen Tag auf die Klausur vorbereitet. Dafür hat sie dann etwas anderes verpasst. Ob das immer eine gute Strategie ist?


    Die meisten hoffen doch, irgendwie um die Klausur rumzukommen oder wollen sich am Wochenende dann mal richtig hinsetzen. Machen sie eh nicht. Schlumpfinen bleiben Schlumpfinen.


    Ich habe nicht den Eindruck eines sonderlichen taktischen Vorteils durch Nachschreiben. Das geben die erzielten Ergebnisse auch nicht her.


    Insofern. Was soll das Theater? Nachschreiben, weitermachen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Mir fallen die SuS, welche grundsätzlich zur Klausur fehlen, natürlich ebenfalls negativ auf und ich würde ihnen gern kompliziertere Aufgaben stellen. Da in derselben Nachschreibarbeit aber auch diejenigen sitzen, welche ausnahmsweise mal wegen Krankheit gefehlt haben, sehe ich davon ab. Anders verhält es sich vielleicht, wenn nur der/die üblichen Verdächtige/n nachschreiben :victory:

  • Ich lasse immer die gleiche Arbeit nachschreiben. Da war bisher nie eine 1 dabei. Vielleicht auch, weil meine Klassenarbeiten nicht so einfach reproduzierbar sind (Technische Zeichnungen).

    Ich sage immer, dass es eine andere gibt, nehme aber die gleiche. Pure Faulheit meinerseits. Manchmal ändere ich eine Kleinigkeit, aber auch nur bei solchen, die mit strategischem Schwänzen auffallen. Scheint sich unter den Ausbildungsjahren nicht herumzusprechen.

    Allerdings hab ich auch das Problem mit dem Schwänzen nicht in der Form, wie die Vollzeit, da duale Ausbildung.


    Anfangs hab ich in der Vollzeit auch mal abends um 6 nachgeschrieben (Abendschule). Das hat auch gut gewirkt.

  • noch eine kleine Idee hier aus Baden-Württemberg (Gymi):

    wir organisieren hier zentrale Nachschreibtermine, und zwar freitags nachmittags

    (jede/r Kolleg/in übernimmt mal die Aufsicht). Insgesamt gibt es 2 Aufsichten.


    Schüler*innen geben Jacken, Handys, Taschen usw. vorne im Raum ab, dürfen nur mit einem Stift

    bewaffnet am Platz die Arbeit schreiben, die von den Aufsichten ausgeteilt wird. Darauf

    vermerkt sind die zugelassenen Hilfsmittel. Ansonsten wäre es schwierig für die Aufsichten.


    Toilette: Vor dem Termin, nicht währenddessen.


    Der Effekt ist eigentlich ganz gut - die Schüler*innen, die wirklich krank waren, nutzen den Termin

    für die KA (wenn die Lehrer*innen diese Nachschreibarbeit ansetzen, was in BaWü keine Pflicht ist).

    Die Schüler*innen, die der KA eher aus dem Weg gehen wollten, kommen dann am Freitagnachmittag -

    was sie angesichts der Zeit vor einem erneuten Stemmen abhalten kann (kann!).


    Die Schüler*innen, die freitags nachmittags Unterricht haben, brauchen natürlich einen Extratermin,

    das ist klar.

  • Es wäre wohl eher unfair, wenn die Nachklausur die selbe Schwierigkeit hätte, wenn die Nachschreiber doch deutlich mehr Zeit zum lernen haben.

    Ich habe in den letzten mehr als 20 Jahren festgestellt, dass die wenigsten SuS, die eine Klassenarbeit/Klausur nachgeschrieben haben, anscheinend die "gewonnene" Zeit zum Lernen genutzt haben. Denn ich hatte noch nicht einen Fall, in dem jemand, der/die beim Haupttermin gefehlt hatte, in der Nachschreib-KLA plötzlich eine viel bessere Note erreicht hat. Sprich: Die SuS, die eh schlecht sind, werden als Nachschreiber*innen nicht plötzlich besser.

    Es sind halt doch immer die gleichen, die nachschreiben.

    Ja, davon gibt es immer mal wieder ein paar SuS; es sind aber nur relativ wenige. Erfahrungsgemäß sind diese "regelmäßig zu den KLA Fehlenden" aber die, die sowieso schon schlechte Leistungen erbringen und allgemein hohe Fehlzeiten haben. Diese SuS schaffen es in aller Regel nicht den Bildungsgang erfolgreich zu absolvieren oder gehen sogar im Laufe des Schuljahres von der Schule ab.

    Bei den "höheren" Bildungsgängen (BG, FOS, Fachschulen) habe ich übrigens ein solches Verhalten - also regelmäßiges Fehlen bei Leistungsnachweisen wie auch das von dir beschriebene Verhalten (trotz angeblichen Krankseins munter in der Gegend 'rumrennen, shoppen, Party machen) - bislang auch nur von ganz wenigen SuS mit insgesamt hohen Fehlzeiten erlebt. Wie gesagt, bleiben die eh nicht lange an unserer Schule.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • noch eine kleine Idee hier aus Baden-Württemberg (Gymi):

    wir organisieren hier zentrale Nachschreibtermine, und zwar freitags nachmittags

    Die Idee ist zwar ganz gut - das machen wir in einigen Vollzeitbildungsgängen auch -, aber bei uns nicht in allen Bildungsgängen umsetzbar. Einige Klassen haben nämlich auch freitags nachmittags bis zur 8. oder sogar 10. Stunde Unterricht und die meisten Berufsschulklassen sind freitags nicht im Haus.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • chilipaprika

    Dann soll die BR das tun. Mit dem Risiko kann ich bzw. auch die Schulen die es praktizieren leben. Btw. bis jetzt gab es deswegen nicht keinen Widerspruch.

    Ihr sollte das Verfahren nur in der Schulkonferenz absegnen .

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    https://www.ksta.de/koeln/koel…ausuren-am-samstag-420831


    Geht wohl scheinbar mit Schulkonferenzbeschluss.

    Ja, ich überlege gerade, warum wir keinen Samstagstermin mehr haben. (Hatten wir und wir hatten auch einen Konferenzbeschluss dafür, aber die Freiwilligen zur Aufsicht waren ... rar).
    Danach sind wir auf den Freitag Nachmittag gewechselt. (freiwillig oder durch BR, das weiß ich nicht mehr. Weder, ob ICH etwas verwechsle, oder ob die Entscheidenden es vielleicht so dargestellt hätten..).
    Der Freitag-Nachmittagstermin wurde aber WIRKLICH von der BR "kassiert" ( = es kam eine allgemeine Information, dass Klausuren vormittags zu schreiben sind, auch die Nachschreibeklausuren. Arme arme Oberstufenkinder, die sich nachmittags nicht mehr konzentrieren könnten...)

  • s kam eine allgemeine Information, dass Klausuren vormittags zu schreiben sind, auch die Nachschreibeklausuren.

    Dadurch habt ihr ja die Order von oben, anderen Kollegen die SchülerInnen aus deren Kursen zu nehmen, oder?

    Klausuren werden aber doch auch regulär nachmittags geschrieben, wenn der Kurs dann nun mal mittags liegt? Ich verstehe es nicht

    • Offizieller Beitrag

    Dadurch habt ihr ja die Order von oben, anderen Kollegen die SchülerInnen aus deren Kursen zu nehmen, oder?

    Klausuren werden aber doch auch regulär nachmittags geschrieben, wenn der Kurs dann nun mal mittags liegt? Ich verstehe es nicht

    Bei einer Nachschreibeklausur fehlen aber dann die Nachschreiber*innen "natürlich" in ihren dann stattfindenden Kursen (was ja absurd ist)

  • Nein, in NRW darf keine Klassenarbeit/ Klausur im Nachmittagsbereich geschrieben werden (ich spreche von einer allgemeinbildenden Schule). Das bedeutet: der Stundenplaner muss dafür sorgen, dass mindestens ein Termin im Vormittagsbereich liegt.

    Das hattest du vor einiger Zeit schon mal geschrieben. Ich finde das nach wie vor unfassbar! :(

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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