Wie wichtig sind gute Noten beim Lehramtsstudium für Sekundarstufe 1?

  • Hallo.


    Ich studiere in MV Lehramt für Sekundarstufe 1. Meine Fächer sind Deutsch und Englisch. Wie sieht es da zurzeit nach eurer Erfahrung aus? Braucht man gute Noten, um später Arbeit zu finden (also wie es beim Gymnasium der Fall ist) oder spielen die Noten für die Sekundarstufe 1 keine oder nur eine kleine Rolle?

    • Offizieller Beitrag

    Gute Noten helfen sicherlich.

    Am Rande:
    Auch wenn - gerade von schwächeren KandidatInnen - gerne Einwände kommen, dass Noten doch überhaupt nichts über die Qualifikation als Lehrkraft aussagen würde, so sind gute Noten in jedem Fall förderlich, wenn es um eine spätere Anstellung geht.
    Wenn meine Schüler damit ankommen, dass Noten überhaupt nichts aussagen würden, sage ich ihnen immer, dass sie sich im Falle einer entsprechenden Nachfrage seitens der Schulleitung dann eine gute Antwort überlegen müssen. Dass es an bösen Prüfern, unfairen Aufgaben oder was auch immer gelegen haben soll, oder man trotz schlechter Noten bestimmt super geeignet ist für den Job (im Vergleich zu KandidatInnen mit besseren Noten) kann ja nicht Sinn der Sache sein.

  • Hallo.


    Ich studiere in MV Lehramt für Sekundarstufe 1. Meine Fächer sind Deutsch und Englisch. Wie sieht es da zurzeit nach eurer Erfahrung aus? Braucht man gute Noten, um später Arbeit zu finden (also wie es beim Gymnasium der Fall ist) oder spielen die Noten für die Sekundarstufe 1 keine oder nur eine kleine Rolle?

    Um überhaupt eine Arbeit zu finden, mögen im Sek 1 Bereich auch mit 2 Sprachen die Noten eher eine untergeordnete Rolle spielen. Sie helfen aber mit Sicherheit bei der Realisierung eigener Ortswünsche sehr.

  • In NRW muss Du auch bei einer 4,0 aufpassen,dass Du nicht in einem von der SL ausgeworfenem Lasso hängen bleibst. Es laufen viele Stellen leer.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Okay, gut zu wissen, danke. Beim Ort bin ich eigentlich relativ offen für alles.

    Das kann sich bis zum Ende des Refs dann aber durchaus ändern, beispielsweise weil ein Partner oder eine Partnerin vorhanden ist, der/ die örtlich nicht flexibel ist oder du für ein pflegebedürftiges Familienmitglied Verantwortung übernommen hast oder es vielleicht wegen eines Kindes hilfreich wäre Familie in der Nähe zu haben für die ergänzende Kinderbetreuung.


    Abgesehen davon sind gute Noten im Studium letztlich ein Ausdruck deiner fachlichen Kompetenz. Was du dir im Studium diesbezüglich nicht vernünftig draufschaffst fliegt dir unter Umständen dann im Ref durch erheblich verlängerte Vorbereitungszeiten um die Ohren, so zumindest meine Erfahrung im Ref mit ehemaligen Mitstudierenden, die ihr Studium mit Noten zwischen 3 und 4 abgeschlossen hatten. Spätestens bei den ausführlichen Unterrichtsentwürfen mussten diese teilweise 2-3 Wochen lang intensiv fachlich recherchieren und nacharbeiten, um ein Thema wenigstens halbwegs angemessen im Entwurf darstellen und eine Stunde entsprechend planen zu können. Diejenigen, die in diesem Bereich am deutlichsten zu kämpfen hatten, weil sie fachlich letztlich zu dünn aufgestellt waren, hatten dann auch ausnahmslos entweder im ersten oder im zweiten oder beiden Ausbildungsabschnitten erhebliche Probleme zu bestehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es gilt bei der Einstellung ins Beamtentum das Prinzip der "Bestenauslese".
    Diese erfolgt durch den Notenschnitt - und eventuell Einstellungsgespräche / Eignungstests sowie nach Fächerbedarf.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Es gilt bei der Einstellung ins Beamtentum das Prinzip der "Bestenauslese".
    Diese erfolgt durch den Notenschnitt - und eventuell Einstellungsgespräche / Eignungstests sowie nach Fächerbedarf.

    Soweit die Theorie. Die Praxis sieht dann so aus, dass zumindest an Schulorten und in Schulformen mit akutem Lehrkräftemangel jede und jeder irgendwo in seinem Bundesland ein Stellenangebot ergattern wird, egal wie knapp sowohl das Studium, als auch das Ref bestanden wurden. Massiv unterversorgte Schulen müssen nämlich einfach auch ihren Lehrkräftebedarf irgendwie decken.

    Als ich auf mich schulscharf beworben habe 2020 waren auch ein paar Schulen im ländlichen Raum darunter, die keinen Hehl daraus gemacht haben, dass ich ihre absolute Favoritin wäre und sie mich sofort nehmen würden, was nicht nur an meinen Fächern lag (die hatten so viel Mangel, dass da fast jede Kombi gepasst hätte), sondern auch daran, dass ich teilweise die einzige Bewerberin war, die keine Noten im 3,x- Bereich im 1. und 2. Staatsexamen hatte. An meiner jetzigen Schule lief das tatsächlich- trotz des Lehrkräftebedarfs, den diese hatte- etwas anders. Das ist aber einfach nicht selbstverständlich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    halb OffTopic und eigentlich eine Mischung aus den Threads "Worüber ich mich heute freuen kann (beruflich)" und "was mich frustriert"...
    Aber ich habe es gestern geschafft, eine "Absage" für einen Studenten zu erwirken, dessen Transcript of Records nur 3er und 4er hatte und ein Drittel der Kurse im Zweit- oder Drittversuch bestanden wurde. Da war es mir egal, dass seine Kombi ganz gut sei. Wenn man den Fachdidaktikkurs eines "weichen Fachs", die "Einführung in die qualitative Forschung" erst im Drittversuch (ohne Note), alle Bildungswissenschaften nur mit 4,0 besteht, dann liegt es vielleicht nicht am IQ, wie mir meine Kollegin weiß machen wollte (weil der junge Mann in Mathe seine Kurse besteht und zwar mit 3), aber eben an Haltung und Faulheit.
    So jemanden kann ich nicht brauchen.


    Aber ich hab natürlich gut reden, ich habe den Mangel nicht an der Schule. Ich hoffe nur, dass die Schulen die Möglichkeit haben, auch solche Leute abzulehnen und dann den motivierten, fleißigen Quereinsteiger zu nehmen, statt sich einen faulen Lehrämtler lebenslang zu binden.

  • Aber ich hab natürlich gut reden, ich habe den Mangel nicht an der Schule. Ich hoffe nur, dass die Schulen die Möglichkeit haben, auch solche Leute abzulehnen

    Nein, die haben sie gerade bei Einstellung im Listenverfahren, was eines der Bewerbungsverfahren hier in BW ist, nicht. Wer da flexibel genug ist, der wird zumindest im Bereich der Grundschulen, Sek.I, Förderschulen und bestimmten beruflichen Schulen aktuell mit jedweder Fächerkombination und gleich mit welchen Noten ein Einstellungsangebot eines RPs erhalten. Einfach Quereinsteiger: innen zu nehmen geht in vielen Bundesländern nicht, wenn es ausreichend Bewerber: innen mit voller Lehrbefähigung gibt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aber ich hab natürlich gut reden, ich habe den Mangel nicht an der Schule. Ich hoffe nur, dass die Schulen die Möglichkeit haben, auch solche Leute abzulehnen und dann den motivierten, fleißigen Quereinsteiger zu nehmen, statt sich einen faulen Lehrämtler lebenslang zu binden.

    Der faule Lehrämtler kann trotzdem besser als der motivierte, fleiíge Quereinsteiger sein.

    • Offizieller Beitrag

    das kann sein aber diese Regelung, dass man grundsätzlich den Lehrämtler nehmen muss bzw. nicht (wirklich) ablehnen kann, wenn es der einzige Bewerber ist, ist auch nicht gut.
    Es gibt (wie in jedem Beruf) echt Leute, die man nicht unbedingt haben möchte und keine Firma bittet einen lebenslangen Vertrag an, nur weil es einen einzigen Bewerber gibt.

  • Der oder die TE hat lediglich gefragt, wie groß aktuell die Einstellungschancen mit DE und EN in MeckPomm in der Sekundarstufe sind. Die dürfte nicht allzu düster aussehen schätze ich, ich habe aber auch keine Prognosen zur Hand.


    Der oder die TE hat weder behauptet, dass gute Noten egal wären, noch sich beklagt, dass Prüfer ungerecht gewesen seien oder sonstwas.

    • Offizieller Beitrag

    Der oder die TE hat lediglich gefragt, wie groß aktuell die Einstellungschancen mit DE und EN in MeckPomm in der Sekundarstufe sind. Die dürfte nicht allzu düster aussehen schätze ich, ich habe aber auch keine Prognosen zur Hand.


    Der oder die TE hat weder behauptet, dass gute Noten egal wären, noch sich beklagt, dass Prüfer ungerecht gewesen seien oder sonstwas.

    und das ist ein Forum und der Diskussionsverlauf spiegelt vielleicht die Gedanken, die aufkommen, wenn jemand eine solche Frage stellt oder die Assoziationen zu anderen ähnlichen Fragen, die definitiv einen solchen Hintergrund hatten.
    Und jemand mit Einser-Schnitt stellt höchstwahrscheinlich keine solche Frage.
    Genauso wie die Frage "Hat man mit SoWi-Ethik eine Chance?" doch zu dem Gedanken verleitet, dass der/die Fragenstellende eine solche Kombi hat.

    • Offizieller Beitrag

    Der oder die TE hat lediglich gefragt, wie groß aktuell die Einstellungschancen mit DE und EN in MeckPomm in der Sekundarstufe sind. Die dürfte nicht allzu düster aussehen schätze ich, ich habe aber auch keine Prognosen zur Hand.


    Der oder die TE hat weder behauptet, dass gute Noten egal wären, noch sich beklagt, dass Prüfer ungerecht gewesen seien oder sonstwas.

    Weißt Du, wenn man hier seit vielen Jahren schreibt, dann hat man so das erlebt und so die eine oder andere Erfahrung gemacht.
    In der Tat wäre ein/e EinserkandidatIn wohl seltener in der Verlegenheit, sich über die Wertigkeit oder Wichtigkeit von Noten zu informieren.

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