Möglichkeit zu gebundenem Ganztag im Schulgesetz NRW verankern

  • Der Städtetag NRW fordert eine Änderung des Schulgesetzes, damit Schulträger das Recht erhalten, an Grundschulen den gebundenen Ganztag einzuführen.

    So ganz neu ist diese Forderung nach Ganztagsunterricht nicht, aber der gebundene (verpflichtende) Ganztag an Grundschulen in NRW bleibt wohl eher Science Fiction... [Der auf der Seite des NRW-Städtetags verlinkte Artikel der Rheinischen Post ist ohne ABO nicht lesbar]

    Und ob die Attraktivität des Berufes "Grundschullehrkraft" damit gesteigert würde, bezweifle ich ganz stark - und unsere Schulministerin bestimmt auch. Schon der Anspruch der Eltern auf "offene" Ganztagsbetreuung sprengt demnächst den Kosten- und Personalrahmen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe den Artikel eben gelesen - da wird vor allem auf die veränderten Unterrichtszeiten und die Problematik des Umsetzens mit Hinweis auf fehlende Grundschullehrkräfte und die Frage nach den Dienstzeiten vor Ort hingewiesen. Die Städte sehen hier den Vorteil darin, dass die Brennpunkte und Viertel mit vielen MigrantInnen unterstützt werden.

    Nur mit welchem Personal soll das denn gehen? Dann wird noch über den rhythmisierten Ganztag berichtet - das dürfte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Grundschulbereich für die Lehrkräfte vollends zunichtemachen.

    Man kann viel fordern, aber dann muss darauf hingearbeitet werden - von allen Beteiligten. Im Idealfall also ERST das Personal haben und DANN reformieren.
    Utopie? Idiotie? Phantasterei? Ja, leider.

  • Ist für die Stadt halt billiger als Jugendzentren zu betreiben. Da zahlt sie das Personal nämlich selbst. ;)


    So sah der "Brennpunkt"-Ganztag in meiner Kindheit aus: Morgens Schule, nachmittags Jugendzentrum. War letztendlich kein schlechtes Angebot.

  • Ist für die Stadt halt billiger als Jugendzentren zu betreiben. Da zahlt sie das Personal nämlich selbst. ;)


    So sah der "Brennpunkt"-Ganztag in meiner Kindheit aus: Morgens Schule, nachmittags Jugendzentrum. War letztendlich kein schlechtes Angebot.

    Das Argument "Brennpunkt" finde ich auch ganz furchtbar.
    "Die Eltern sind so schlimm, da ist es besser, wenn die Kinder den ganzen Tag in der Schule sind - und nicht zu Hause."

  • Das Argument "Brennpunkt" finde ich auch ganz furchtbar.
    "Die Eltern sind so schlimm, da ist es besser, wenn die Kinder den ganzen Tag in der Schule sind - und nicht zu Hause."

    Was genau ist daran für dich furchtbar?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern (können), dann ist für diese Kinder sicher gut im Ganztagesangebot der Schule gut betreut zu sein.


    Ich sehe es aber auch kritisch, wenn es in einem Grundschulbezirk nur noch ein Ganztagesangebot gibt. Das ist nämlich auch nicht für alle Familien und insbesondere für alle Kinder das beste Angebot. Manchen Kindern geht es zu Hause nämlich auch besser als in der Schule.

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