Warum haben Lehrkräfte kein Büro?

  • Ich finde es wirklich fürchterlich, wenn private Dinge mit dienstlichen vermischt werden und das dann auch noch so klingt, als wären alle anderen Querulanten, weil sie das nicht ebenso handhaben.


    Diese Selbstverständlichkeit, dem Dienstherrn Geld zu schenken, muss endlich mal aufhören. Wenn von mir gewünscht ist, dass ich mit wem auch immer dienstlich telefoniere, dann gib mir ein Diensthandy! Ansonsten schreib mir ne dienstliche Mail, die ich in der Dienstzeit auf meinem Dienstgerät abrufe und ich rufe zurück, wenn ich in der Schule bin und Zeit dafür habe.


    Ich stelle meinem Dienstherrn auch keine Privaträume zur Lagerung von Zeug zur Verfügung. Ist es gewünscht, dass ich Wackelaugen im Unterricht benutze, kauft das Sekretariat diese und lagert sie in der Schule. Ich hole mir welche ab, wenn ich welche benötige.

  • Ich finde es wirklich fürchterlich, wenn private Dinge mit dienstlichen vermischt werden und das dann auch noch so klingt, als wären alle anderen Querulanten, weil sie das nicht ebenso handhaben.

    Ich stelle eine praktikable Möglichkeit dar, wie ich sie anwende. Das ist meine Sache. Wer das nachmachen will - bitte. Wer nicht, ist kein "Querulant" - diesen Begriff bringst du ins Feld. Ich war jahrelang Klassenlehrer - und in diesem Zusammenhang für die Eltern bei Lerngängen und Ausflügen mit der beschriebenen Lösung erreichbar. Im Tagesbetrieb ist die Telefonnummer, unter der ich erreichbar bin, die des Schulsekretariats.

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  • An beruflichen Schulen finde ich es auch nicht so dramatisch keins zu haben. Aber gerade Grundschulen und Sek I-Schulen mit den vielen Elternkontakten bräuchten mMn dringend eins. Ich hätte keine Lust meine private Nummer rauszurücken und über meine privates Handy zu telefonieren.

    Also wir haben keine Diensthandys. Klar, wenn man möchte, kann man das tragbare Telefon im Lehrerzimmer nutzen. Wir nutzen fast nur Mail, alle haben eine dienstliche Mailadresse. Für wirklich ausführliche Gespräche vereinbaren wir natürlich Live Gespräche. Funktioniert gut. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen meine private Nummer an Eltern zu geben.

  • Wolfgang Autenrieth Das ist genau das Problem: Es wird dann gesagt, dass das ja nicht alle so handhaben müssen.

    Nein, müssen sie nicht, weckt aber Erwartungen. Diese würden gar nicht erst entstehen, wenn es KEINER machen würde. Idealerweise hättest Du damals gesagt: Ich kann nicht mit Eltern auf Klassenfahrten kommunizieren, weil ich kein Diensthandy habe.


    Ist wie bei "Aufgaben schicken, wenn man krank ist". Es machen x % und damit sind die y%, die es nicht machen, unter Druck.


    Langsam ändert es sich ja, aber sehr langsam. Und Deine Ausführungen sind dabei eben nicht hilfreich, weil Du das Unrecht gar nicht einsiehst, sondern es als Unvermeidbar hinstellst.

  • PC-Arbeitsplätze im Lehrerzimmer? Wie will man da arbeiten? Bei 140 Kollegen herrscht dort von 7.30 bis 16Uhr ein Höllenlärm, da kann man sich unmöglich konzentrieren.

    Mal eine Frage von jemand, die immer an kleinen Schulen gearbeitet hat: wie verbringt man da seine Pausen? Auch bei Höllenlärm ins Käsebrot beißen?

  • Ich war jahrelang Klassenlehrer - und in diesem Zusammenhang für die Eltern bei Lerngängen und Ausflügen mit der beschriebenen Lösung erreichbar.

    Wir sind auf Klassenfahrt oder bei Ausflügen einfach nicht jederzeit erreichbar. Wenn die Eltern bei der Unterkunft anrufen müssen, halten die sich wenigstens zurück.

  • Wir sind auf Klassenfahrt oder bei Ausflügen einfach nicht jederzeit erreichbar. Wenn die Eltern bei der Unterkunft anrufen müssen, halten die sich wenigstens zurück.

    Wir haben für Klassenfahrten zwar unsere privaten Handys dabei und rufen, wenn etwas ansteht, z.B. Schüler hat Unfall auch an, oft mit unterdrückter Nummer. Ansonsten geben wir auch nicht unsere privaten Nummer raus, um erreichbar zu sein, ja im Notfall könnten Eltern bei der Unterkunft anrufen. Das kommt im Grunde fast nie vor. Die Frage ist auch wofür denn?! Wir hatten mit dem Vorgehen bisher keine Probleme. Wenn neue Eltern, die das noch nicht kennen nach einer Telefonnummer uns fragen, sage ich, dass ich kein Diensthandy habe. Im allgemeinen wird dann nicht weiter nachgefragt.

  • ich bin am schulvormittag konsequent offline, weil ich nicht vor kindern auf einem ausgelagerten gehirn herumwische (bei einem diensthandy würde ich das noch eher tun). dann kommen vormittags elternmails wie z.b. entschuldigungen, und es wird sich gewundert, dass ich die erst nachmittags zu hause abrufe. es wird auch inzwischen erwartet, aber noch nicht gefordert, dass man online nach unterrichtsbeginn noch änderungen im vertretungsplan oder manchmal gar infos der schulleitung sieht. irgendwie machen da selbstverständlich alle mit, im unterricht oder in kleinen pausen mails zu checken, das frustriert mich. ich habe nachteile, weil ich es nicht mache, z.b. muss ich bei jedem fehlenden schüler im seki anrufen (leider auch vom privathandy), da ich die entschuldigungsmails vom selben tag nicht sehe, aber ich will der schulleitung zeigen, dass man dieses nervige multitasking nicht erwarten darf, und den kindern, dass man auch ohne ständigen smartphoneblick ein mensch sein kann. das mailchecken wäre meinem unterricht auch abträglich. leider bin ich damit ziemlich allein.

  • nihilist Ich rufe meine dienstlichen Mails nur in der Schule ab. In der Regel einmal täglich. Ich schaue auch nur dort nach Vertretungsplan. Prinzipbedingt mehrmals täglich, weil beim Einloggen in Webuntis auch die Änderungen für den Tag angezeigt werden.

  • nihilist

    Das kann ich offen gestanden nicht nachvollziehen. Gerade während des Unterrichts habe ich genügend Freiraum durch geplante Arbeitsphasen der Schüler zwischendurch auch mal Mails zu checken u.ä. Für diejenigen, die das partout nicht wollen, ist der Vertretungsplan an mehreren Terminals in der Schule einsehbar und die krankgemeldeten Schüler klassisch im Sekretariat abrufbar.


    Gleichzeitig trenne ich inzwischen konsequent Dienstzeit und Arbeitszeit, was insbesondere bedeutet, dass ich abends zu Hause per Mail grundsätzlich nicht mehr erreichbar bin und diese frühestens am Folgetag beantworten kann.

  • In 8 Wochen ist es soweit, dann bekomme ich ein Büro. Mit höhenverstellbarem Schreibtisch und ergonomischen Stuhl, Desktop-Rechner mit großem Bildschirm, Stauraum für meine ganzen Klamotten,......

    Ich freue mich sehr. Das ist der kleine Luxus als Konrektorin. Ich teile mir das Büro mit der Chefin, aber das ist kein Problem.

    Eigentlich hab ich immer meine Klasse als ruhigen Arbeitsplatz genutzt, aber die Zeiten sind vorbei, da die OGS eingezogen ist. Und ab 16:30 Uhr brauche ich kein Büro mehr.

    Ich würde gerne alles schulische in der Schule lassen. Zu Hause hab ich ein Büro, aber auch kleine Kinder und es arbeitet sich nicht wirklich gut, so lange sie wach sind.

    Mal sehen, ob es mir gelingt. Ich wohne nah bei und würde wahrscheinlich auch am WE für Korrekturen eher in die Schule fahren und dort die Stille genießen.

  • nihilist

    Das kann ich offen gestanden nicht nachvollziehen. Gerade während des Unterrichts habe ich genügend Freiraum durch geplante Arbeitsphasen der Schüler zwischendurch auch mal Mails zu checken u.ä. Für diejenigen, die das partout nicht wollen, ist der Vertretungsplan an mehreren Terminals in der Schule einsehbar und die krankgemeldeten Schüler klassisch im Sekretariat abrufbar.


    Gleichzeitig trenne ich inzwischen konsequent Dienstzeit und Arbeitszeit, was insbesondere bedeutet, dass ich abends zu Hause per Mail grundsätzlich nicht mehr erreichbar bin und diese frühestens am Folgetag beantworten kann.

    das ist auch konsequent. aber bei meinen grundschulklassen muss man dauernd rumgehen und helfen. ich rufe meine dienstmails genau 1x täglich nachmittags ab.

  • Ein Telefon für’n Notruf habt ihr auch nicht?

    Nö, entweder man informiert das Sekretariat, damit die einen Notruf absetzen, oder greift zum privaten Smartphone.


    Im Übrigen nutzt die Schule eine (von der Stadt für die Schulen vorgeschriebene) Software/Seite, die man im Browser oder als App aufrufen kann. Darüber werden z. B. Kinder von den Eltern krankgemeldet, Nachrichten im Kollegium verschickt, der Vertretungsplan veröffentlicht, etc. Nur gibt es keinerlei portable Dienstgeräte an der Schule, nur die klapprigen stationären PCs in den Klassenräumen. Trotzdem wird von der Schulleitung erwartet, dass ich im Unterricht (auch in der Sporthalle, auf Wandertagen oder im Schullandheim) derartige Dinge über diese App verwalte.

  • Nur gibt es keinerlei portable Dienstgeräte an der Schule, nur die klapprigen stationären PCs in den Klassenräumen. Trotzdem wird von der Schulleitung erwartet, dass ich im Unterricht (auch in der Sporthalle, auf Wandertagen oder im Schullandheim) derartige Dinge über diese App verwalte.

    Wie soll das gehen, wenn du dafür kein Gerät zur Verfügung hast?

  • bei uns wird man doof angeguckt, wenn man nicht minütlich up to date ist, aber sie wissen, dass sie es nicht verlangen dürfen ohne dienstgerät.

    Dann guck doch mal doof zurück. Oder sag: meine privaten Geräte darf ich dafür nicht benutzten. Womit soll ich nun das „up to date“ erreichen?


    Das würde an mir abperlen wie Wasser an Entenfedern.

  • Die Schlagzahl und Themenvielfalt hier ist so hoch, dass man kaum hinterher kommt... *puhhh*


    Ich beschränke mich mal auf den Ausgangspost:


    Ich habe das Glück, ein Büro daheim zu haben, das ich aber kaum nutze, ich arbeite lieber am Wohnzimmertisch, bringe aber danach alles ins Büro zurück, damit nichts in meinen "Lebensräumen" rumliegt. Alles, was ich an Unterlagen habe, ist auch dort. In der Schule habe ich kaum was.


    Da ich Fachlehrerin und keine Klassenlehrerin bin, ist es für mich besonders heftig...ich muss immer alles mitschleppen, habe keinen Schrank, in den ich mal etwas ablegen kann, nur das typische Fach, in das gerade mal drei Ordner passen. Da habe ich nur ein paar Dinge drin, wie meine langen Notenlinien-Seile, die ich nutze, um mit den Kindern die Tonleiter "am eigenen Leib" zu lernen. Da habe ich keine Lust, die immer hin und her zu tragen, oder mal eine Kerze mit Feuerzeug, sonst ist alles bei mir daheim und ich muss genau überlegen, was ich wann wie brauche. Mein Rucksack ist daher auch nicht gerade leicht, was beim Schulweg auf dem Fahrrad oder zu Fuß nicht immer angenehm ist.


    Ich hätte also gerne einen Schrank...einen richtigen. Aber das ist bei unseren Platzproblemen utopisch. Und einfach so irgendwo hinlegen kann ich meine Sachen auch nicht, das stört ja die anderen.


    In der Schule arbeiten kann ich nicht, die Lehrkräfte haben kein Büro, wir haben zwei Besprechungszimmer, da ginge das, aber bei uns in der Schule arbeiten Kollegen und Kolleginnen eher im LZ (und werden dann in Ruhe gelassen, wenn sie über Blättern gebeugt sitzen und man sieht, dass sie arbeiten) oder gar nicht in der Schule. Und ich muss ehrlich sagen, SO sehr liebe ich meine Schule nicht, dass ich unbedingt zum Arbeiten dort bleiben wollen würde.


    Zum Thema "Schlafzimmer und Berg auf Schreibtisch":

    Das ist natürlich wirklich ungut und dem ruhigen Schlaf abträglich. Siehst du eine Möglichkeit, dir Stauraum zu schaffen, zB in Form von Stoffboxen? Stapel rein, wenigstens für das Auge weg? Das Auge ist meist schon mit klaren Formen zufrieden und es würde im Schlafzimmer anders wirken als diese losen Blätter und Hefte. Nur ein Gedanke. :)

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

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