Demonstration der Landwirte morgen, 8.1.2024

  • Das eigentlich witzige daran ist, dass es eine solche Festlegung überhaupt nicht gibt ;) Die damalige "Bananenverordnung" (Verordnung (EG) Nr. 2257/94) schrieb zwar Mindestlänge und -dicke von Bananen vor und teilte diese je nach Zustand (Beschädigungen u.ä.) in Güteklassen ein, der Krümmungsgrad wurde anders als häufig überspitzt dargestellt aber gerade nicht festgelegt....und gar nicht erst erwähnt.

    Ja.


    Es gab eine ähnliche Verordnung über Salatgurken (angeregt durch den Handel). Irgendwie wurden daraus (bei manchen) Bananen.

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  • "Gängelei" ist mit Sicherheit nicht das Ziel der Verordnungen, aber es kommt zu ihr an gefühlten x Stellen im System.

    Besagte Landwirtfreunde von mir sind eigentlich in der Getreide- und Fruchtproduktion tätig, wollten aber auch ca. 5 Schweine halten für den Eigenverbrauch und ein paar Wurstkonserven zum Verkauf am Hof. Die Schweine hätten einen großen Stall und sogar Koppelgang bekommen. Die Landwirte haben aber davon abgesehen, weil sie den bürokratischen Aufwand und die Vorgaben zu aufwändig fanden.

    Ja, eigentlich haben die ganzen Meldeverfahren und Vorgaben ihren Sinn. Durch das System ist eine exakte Überprüfung vom Ferkel bis zum Schlachttag möglich, alle verwendeten Medikamente werden erfasst, Kontakt mit anderen Schweinen zur Bekämpfung der Schweinepest vermieden, tierärztliche Kontrollen werden durchgeführt blabla. Bei den ganzen Vorgaben wird aber gefühlt 0,00 darauf geachtet, wie das Schwein bis zu seiner Schlachtung gelebt hat. Von wirklich tierärztlicher Betreuung kann man bei Großbetrieben auch nicht ausgehen, wobei bestimmte Erkrankungen/Verletzungen eigentlich nur in großen Mastbetrieben auftreten. Bei 5 Schweinen mit Koppelgang fallen kanibalistische Verletzungen mit Sicherheit weg.

    Dein Bauer hätte vorbildlich gehandelt, es gibt aber auch andere, die 5 Schweine in einen winzigen Keller gesperrt hätten und bei Ausbruch der Schweinepest sich nivht melden usw. Die Regeln gelten für alle. (Und ich kenne eine Familie, die 10 Kühe halten muss, um nicht so viel Grundsteuer zu zahlen. Da scheint es nicht so viel Bürokratie zu sein, vielleicht wird also auch übertrieben.)


    (Mancher fühlt sich auch durch Tempolimit oder rote Ampeln gegängelt. Also lasst uns alles abschaffen, wir sind doch alle vernünftig und falls sich dann das Recht des Stärkeren, Reicheren oder der mit besseren Beziehungen durchsetzt, dann schreien wir nach Vater Staat.)

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  • 3x2x20…… morgen dann doch mit Auto 😊

    Heute waren alle Autobahn Auffahrten dicht.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • (Und ich kenne eine Familie, die 10 Kühe halten muss, um nicht so viel Grundsteuer zu zahlen. Da scheint es nicht so viel Bürokratie zu sein, vielleicht wird also auch übertrieben.)

    Bei bürokratischen Prozessen wird häufig in der Einschätzung der Komplexität übertrieben. Wenn man nicht einfach machen kann, sondern sich vielleicht mal einen nachmittag mit Formalia beschäftigen müsste, wird daraus ein Drama der Gängelung des Bürgers. Die Zeit, die da ins Beschweren gesteckt wird, wäre besser im Verstehen der Prozesse angelegt gewesen.

    Mein Lieblingsbeispiel ist der BAföG Antrag, der wirklich einfach auszufüllen ist, wenn man sich damit mal auseinandersetzt.


    Unbeschadet davon sind natürlich wirklich aufgeblasene und unnötig langwierige und umfangereiche Verwaltungsprozesse. Warum es um ein Vielfaches länger dauern muss und komplizierter ist, einen Solarpark oder einen Windkrsftpark aufbauen zu können, als eine vergleichbar große Lagerhalle zu bauen, wird sich mir nicht mehr erschließen. Generell müsste das Baurecht, insbesondere im Privaten, deutlich ausgedünnt werden. Aber das führt zu weit.

  • Ist denn Landwirt unter deinen Schülern ein beliebtes angestrebtes Berufbild? Ich hatte fairerweise noch keine Schüler aus Bauernfamilien, aber von denen ohne entsprechenden Hintergrund ist mir keiner bekannt, der mal den Wunsch geäußert hätte, in diese Richtung beruflich gehen zu wollen.

    Wobei man fairerweise sagen muss, dass man sich da einen Berufseinstieg ohne Erbe oder Familienhof auch nur schwer leisten kann. Zumindest wenn es ein eigener Hof sein soll.

  • Es geht nicht nur um Gelder, sondern auch um den Bürokratiedschungel, der es besonders kleinen Höfen unnötig schwer macht. Die Politik setzt sich selbst immer den Bürokratieabbau als Ziel, schafft dann auch mal eine Vorgabe ab, die dann wiederum durch 3 neue ersetzt wird. Es sind gerade die EU-Verordnungen, die Lebensmittelsicherheit schaffen sollen, aber in der Praxis mehr als Gängelei statt als Hilfe betrachtet werden.


    Ist denn Landwirt unter deinen Schülern ein beliebtes angestrebtes Berufbild? Ich hatte fairerweise noch keine Schüler aus Bauernfamilien, aber von denen ohne entsprechenden Hintergrund ist mir keiner bekannt, der mal den Wunsch geäußert hätte, in diese Richtung beruflich gehen zu wollen.

    Ich verstehe deine Argumentationskette nicht.

    - Es gehen keine kleinen Betriebe für Bürokratieabbau auf die Straße, sondern Großbetriebe gegen den Abbau von Dieselsubventionen. Die, wie wir inzwischen wissen, nur einen kleinen Teil der Subventionen überhaupt ausmachen.

    - Inwieweit EU-Recht hier Probleme macht, sehe ich nicht, ich kenne mich damit auch nicht aus, allerdings zeigen mir die Informationen von Kris24, dass das alles heiße Luft ist. Du weißt aber offenbar mehr darüber? Zähle doch mal so ein paar EU-Verordnungen auf, die den Demonstrierenden das Leben schwer machen und erkläre bitte, warum sie dann unsere Straßen blockieren und Minister körperlich bedrängen, statt Anträge nach Brüssel zu schicken

    - was haben die Berufswünsche meiner SuS mit den Agrarsubventionen zu tun? Aber wenn du es wissen willst: Einen Betrieb zu leiten wird von ihnen niemand in der Lage sein. In der Schweinezucht hatten wir tatsächlich schon zufriedene Praktikanten. Generell ist das in der Stadt aber sowieso kein bekannter und sonderlich greifbarer Berufswunsch.

  • Zu deiner Frage: Siehe der zuvor verlinkte Artikel. Ich bin sicherlich auf dem Gebiet auch kein Experte und würde im Zweifelsfall mich an Kris24 orientieren, da sie sehr viel Hintergrundwissen hat. Ich meine, ihre Staatsexamensarbeit hatte hiermit inhaltliche Schnittstellen.

  • Das mit der Fertigpizza ist gut. Wie hättet ihr die denn holen wollen? Im Norden ein Höhenzug mit Naturschutzgebiet, im Süden ein großer Fluss und dazwischen ein 1km breiter Streifen mit einer auf 20km zugeparkten Bundesstraße in Ost-West-Richtung. Rund um die Grundschule knapp 50 Häuser. Das war es.


    Pizzataxi kommt doch auch nicht durch und ihr müsstet schon 2x 10km laufen, um Pizzen aus dem Supermarkt zu holen.

    Ich habe ja geschrieben, wie es bei uns gewesen wäre und da ist der Netto nicht weit. Und ja, bei euch ist es anders, aber die Kinder alleine so weit loszuschicken, das halte ich doch für fragwürdig.

  • Zumindest, ohne vorher die Eltern anzurufen und sich deren Okay abzuholen. Besonders, da die Kinder ja offenbar erstmal einige Stunden lang betreut wurden, wenn sie für den Weg am Ende "nur" zwei Stunden gebraucht haben, aber schon um 11 Uhr die Schule aus war. Da kann man sie ja nicht ohne Elterninfo einfach zu irgendeiner Zeit alleine losschicken und keiner weiß, wo sie gerade sind und wann sie daheim ankommen müssten.


    Riefe man mich an und würde fragen, ob man die Kinder losschicken könne, würde ich mich als Elternteil auf den Weg machen und ihnen zumindest entgegen gehen. Es ging ja um die Heimgehkinder, die anderen waren ja nachmittags betreut. Und bei Heimgehkindern (bzw. Schulbuskindern) im Grundschulalter ist nachmittags in der Regel ja jemand daheim.

    Aber die ganze Geschichte kommt mir irgendwie komisch vor.

  • Das kann ich mir wahrlich nicht vorstellen.

    Bei uns wird schon ein großes trara gemacht bei kurzen wegen.

    Wegen der Aufsicht etc.

    6 km alleine wenn es dunkel wird.. da wären unsere Eltern durchgedreht und dazu auch noch so kalt.

    Ich kann mir keine Grundschule vorstellen die das macht …

  • 6 km alleine wenn es dunkel wird.. da wären unsere Eltern durchgedreht und dazu auch noch so kalt.

    Wie Palim gerade schon geschrieben hatte, wurden die Eltern bereits 5 (!) Stunden vorher darüber informiert, ihre Kinder abholen zu müssen. Zeit genug, um Alternativen zu organisieren.

  • ... so, die örtliche Grundschule hatte um 11 Uhr den Unterricht aufgrund der Verkehrssituation vorzeitig beendet und die Eltern gebeten ihre Kinder abzuholen, weil auch keine Busse mehr fuhren. Eben um 18 Uhr waren die Kinder dann zuhause.

    Hier steht übrigens nicht, dass die Grundschule die Kinder alleine losgeschickt hat.

    Es könnte auch gut sein, dass gewartet wurde, bis die Eltern ihre Kinder zu Fuß abgeholt haben oder sich Geh-gemeinschaften mit anderen Eltern gebildet hatten.

  • Wie Palim gerade schon geschrieben hatte, wurden die Eltern bereits 5 (!) Stunden vorher darüber informiert, ihre Kinder abholen zu müssen. Zeit genug, um Alternativen zu organisieren.

    Völlig egal… wenn aus welchen Gründen ein Kind nicht abgeholt würde dürfte ich es nicht entlassen. Das wäre bei uns ganz klar.

    Wir reden von Grundschülern.

    Vielleicht mag Platty uns aufklären wer die Kinder begleitet hat.

  • ... so, die örtliche Grundschule hatte um 11 Uhr den Unterricht aufgrund der Verkehrssituation vorzeitig beendet und die Eltern gebeten ihre Kinder abzuholen, weil auch keine Busse mehr fuhren. Eben um 18 Uhr waren die Kinder dann zuhause.


    Sind die Schulkinder hier auch... Entfernung bis zur Grundschule: 6km entlang an einer Bundesstraße ohne Fußweg

    Ist klar, und da gab es kein Elternteil, das seinen Hintern auf ein Fahrrad schwingen und die Gruppe abholen konnte. Und die Lehrkräfte haben sich natürlich auch nicht strafbar gemacht, Grundschulkinder im Dunkeln auf der Bundesstraße alleine heimgehen zu lassen. Alles in allem eine Situation, die häufig genau so passiert, daher ist es nicht verwunderlich, dass auch du sie direkt miterlebt hast.

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