Schulleitung freier Schulen - wer kontrolliert?

  • Soweit ich weiß, übersiehst du den Zwang zum Zweitfach und dass ein grundständiges Studium nicht auszureichen scheint, weshalb man eine Reihe von Seminaren machen soll, die mit Schule quasi nichts zu tun haben.

    Ich verliere langsam den Faden. Meinst du die "Reihe Seminare" im Referendariat? Dabei bist du die ganze Zeit in der Schule und gibst auch recht früh eigenständigen Unterricht. Wo fehlt da der Bezug zur Schule?

    Zitat

    Es ist keine lineare Ausbildung, sondern ein nicht besonders kongruentes System.

    Die meisten 18-Jährigen, die Lehrer werden wollen, verstehen das System.


    Studium Lehramt (1. Staatsexamen oder Master) + Referendariat ist der Standardweg


    Ohne Studium Lehramt gibt es verschiedene Möglichkeiten, ins Referendariat oder eine entsprechende Qualifikstion zu kommen.

    Für Schleswig-Holstein sind die Möglichkeiten übersichtlich zusammengefasst.

    https://www.schleswig-holstein…rSeiteneinstieg_node.html

    Zitat

    Stattdessen musste ich eine zweite Sache machen, eigentlich zwei Sachen, wenn man die Erziehungswissenschaften mit dazu nimmt und habe mich logischerweise (in euren Augen) in diesen 3 Jahren keinen einzigen Schritt weiter qualifiziert.

    Gab es keine Möglichkeit für einen Quer- oder Seiteneinstieg?

  • Ich glaube nicht, dass man in dem Alter noch ein Referendariat absolvieren kann.

    Der älteste Anwärter in meinem Kurs war 52. der Der hat dann halt das Ref im Angestelltenverhältnis absolviert. Das Alter ist also nicht per se ein Ausschlussgrund.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ja. Das ist man an öffentlichen Schulen auch.

    Hat mir eigentlich jemand sagen können, ob ein Master LA dasselbe ist wie das 1. Staatsexamen?

    Mal finde ich dies, mal jenes.

    Und kann man nicht von einer Studienberatung erwarten, dass sie vollumfänglich informiert?

    Das findest du in den Einstellungsvoraussetzungen der Länder für den Vorbereitungsdienst, die eine Studienberatung nicht auswendig kennen muss, die man aber als studierter Mensch einfach selbst nachlesen kann, genauso, wie man sich sonst halt auch über potentielle künftige Arbeitgeber selbst informieren muss.

    Nein.

    1. weiß ich nicht, ob der Master = 1. Staatsexamen ist oder nicht (man findet beides)

    2. Habe ich kein Ref gemacht, weil ich durch schlechte Berichte abgeschreckt wurde

    Hier in BW ist der Lehramtsmaster gleichwertig mit dem 1. Staatsexamen, ob das in deinem Bundesland ebenfalls gilt hättest du einfach nachlesen müssen, aber wenn ein Bundesland das Staatsexamen abschafft und dafür auf den Master umstellt, dann ist dieser natürlich die Basis für die Einstellung für den Vorbereitungsdienst.


    Wenn du dich als Erwachsener, studierter Mensch von Berichten Dritter in deiner Berufsausbildung abschrecken lässt, um in der Folge jahrzehntelang weniger zu verdienen für dieselbe Arbeit, dann ist das eben so. Die Vielzahl der Anwärter: innen, die alle Jahre wieder ihr Ref einfach absolvieren, zwar als anstrengend empfinden, aber keine Horrorgeschichten im Anschluss zum besten geben sind dir in deinem Privatschulkosmos dann offenbar einfach entgangen.

    Wir haben jedes Jahr Anwärter: innen an unserer Schule, wobei eine Vielzahl in den letzten Jahren im Anschluss bei uns geblieben sind, weil sie ihr Ref bei uns als wirklich tolle Zeit empfunden haben. An meiner eigenen Refschule war das nicht anders. Ebenfalls wie an meiner Refschule sind mehrere meiner aktuellen KuK an der Hochschule als Dozenten für Fachdidaktik tätig, eine Kollegin ist aktuell abgeordnet an die Hochschule, um dort neben ihrer Lehrtätigkeit zu promovieren in Fachdidaktik (Chemie übrigens). Wie sieht das an deiner aktuellen Schule aus?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich frage mich manchmal, ob ihr mitlest. Ein Studium parallel zu Arbeit und Familie ist nicht besonders tiefenentspannt.

    Ich rede NICHT von dem 09/15 Werdegang des Stino-Lehrers (Schule - Uni- Ref- Schule).

    Ich habe ebenfalls berufsbegleitend mein Zweitstudium absolviert und doch, die Tage für die Studienseminare waren definitiv die tiefenentspannten Tage der Woche, weil ich an den Tagen keine Verantwortung für junge Menschen getragen habe, sondern nur für mich selbst und auch nur das machen konnte, was mich interessiert hat. Dank meines Erststudiums war ich auch deutlich flotter bei der Vor- und Nachbereitung von Seminaren als meine jungen Kommilitonen, das war also kein großer Aufwand, sondern tatsächlich ebenfalls luxuriöse Ich- Zeit.


    Einige hier im Forum haben berufsbegleitend und/ oder mit Familie studiert/ ihr Ref absolviert. So unfassbar selten und besonders wie du meinst, ist dein Werdegang also nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Gewiß. So wie in NL, CH und E es eben auch läuft. Da habe ich Freunde, die Lehrer geworden sind, indem sie auf EIN grundständiges Fach eine Zusatzausbildung gemacht haben. Verbeamtet und bestimmt nicht schlechter als manche, die hier in öffentlichen Schulen lehren.

    Du hast verbeamtete Lehkräfte als Freund*innen in den NL, in der Schweiz und in England?

    Nicht schlecht 🤣

  • 2016 warst du noch keine 50. ich hatte wesentlich ältere in meinem Quereinstiegsprogramm. Dass man sich als erwachsener Mensch noch von Berichten Dritter derart beeinflussen lässt, dass man erhebliche berufliche Nachteile in Kauf nimmt, wundert mich doch sehr.

  • Dass man sich als erwachsener Mensch noch von Berichten Dritter derart beeinflussen lässt, dass man erhebliche berufliche Nachteile in Kauf nimmt, wundert mich doch sehr.

    Ich habe erhebliche Vorteile, da ich 50 % freiberuflich tätig bin für ein sehr gutes Honorar. Gerne nachfragen, wenn einen was wundert. Manchmal liegt die Lösung ganz woanders.

  • Dozenten für Fachdidaktik tätig, eine Kollegin ist aktuell abgeordnet an die Hochschule, um dort neben ihrer Lehrtätigkeit zu promovieren in Fachdidaktik (Chemie übrigens). Wie sieht das an deiner aktuellen Schule aus?

    Ich habe gerade Bewerbungen laufen. Mal sehen, was kommt. Also, keine zweite Promotion, aber vielleicht Werkaufträge m Bereich der Didaktik.

  • Die meisten 18-Jährigen, die Lehrer werden wollen, verstehen das System.

    Denken sie. Aber woher kommen dann die Zahlen über Studienabbrecher, Ref-Abbrecher und Lehrer, die nicht in die Schulen gehen?"

    24.700 von 52.000 sind Studienabbrecher: Lehramtsstudium vor großen Problemen. Jedes Jahr starten mehr als 52.000 junge Menschen ein Lehramtsstudium, aber nur etwa 28.300 von ihnen schaffen es wirklich in den Beruf. Das zeigt eine Studie des Stifterverbandes, über die das “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe) berichtet."


    "

    Grund sei die Regel, wonach Pädagogen zwei Fächer studieren müssen. “Ein Ein-Fach-Lehramtsstudium könnte hier Abhilfe schaffen”, rät Jorzik. Eine zweite Hürde für angehende Lehrkräfte ist der Zugang zu einem Referendariat: Jährlich beginnen nur 29.400 Personen nach einem Lehramtsstudium den Vorbereitungsdienst – viel zu wenige, um den Bedarf zu decken."


    https://www.ludwigsburg24.com/…um-vor-grossen-problemen/



    Abgesehen davon habe ich nicht wirklich den Stino-Werdegang in Frage gestellt.

    • Offizieller Beitrag

    Wow... Lesekompetenz ziemlich niedrig oder eine gute Fähigkeit zu manipulieren.

    Das Ein-Fach-Lehramtsstudium würde NICHT dafür sorgen, dass weniger Leute das Studium abbrechen, sondern Leute aus anderen Bereichen zu gewinnen.

  • sondern Leute aus anderen Bereichen zu gewinnen.

    Davon rede ich die ganze Zeit. Schön, dass wir uns da einig sind.
    Allerdings bezog sich mein Beitrag nicht darauf, sondern auf die Anmerkung, jeder 18 jährige würde begreifen, wozu ich eurer Meinung nach nicht in der Lage bin.

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