Schulleitung freier Schulen - wer kontrolliert?

  • Dann ist es noch lange nicht zu spät,

    Ich bin 57. Da muss ich echt überlegen, ob es sich lohnt. Ich habe noch ein gutes zweites freiberufliches Standbein.

    Das Studium war schlimm genug. All diese Leute, die keine Schule von innen kennen. Diese Hausarbeiten, um zu lernen, wie man "wissenschaftlich" arbeitet, aber keine Informationen oder Ausbildungen zu Didaktik und Elternarbeit...

    Meine gleichalten Freunde sind im Ref echt kaputt gemacht worden und tw ohne Prüfung durchgefallen, weil der Dozent sich profilieren wollte.

    Mittlerweile ist das Land angeschneckt gekommen und sie haben unbefristete Stellen.


    Es ist eine Katastrophe, wie hier mit Leuten umgegangen wird, die in Schulen arbeiten wollen und können.

  • Ich überlege ja. Aber nicht ohne abzuwägen. An eine öffentliche Schule kann ich nicht so ohne Weiteres, der Weg ist kurz, die Einstufung nicht schlecht, ich kann den Stoff auswendig und theoretisch kann die SL in 2 Jahren abgewählt werden oder früher hinwerfen.

    In (etwas mehr als) zwei Jahren kannst du auch mit dem Ref durch sein.

  • mit dem Ref durch sein.

    Oder mit den Nerven. Wie meine Freunde.

    A: "Sagen Sie doch mal was."

    B: "Sie reden die Schüler ja an die Wand, so wird das nix."

    Ich habe quasi noch nie was Positives über das Ref gehört. Nur das Gegenteil. Das Leute so kaputt gemacht werden mit diesen Stundenentwürfen, von denen eigentlich ja jeder weiß, dass die niemals so funktionieren können. Und Ausbildern, dich nicht ausbilden, sondern sich daran erfreuen, Leute in Zwickmühlen zu treiben.

  • Oder mit den Nerven. Wie meine Freunde.

    A: "Sagen Sie doch mal was."

    B: "Sie reden die Schüler ja an die Wand, so wird das nix."

    Ich habe quasi noch nie was Positives über das Ref gehört. Nur das Gegenteil. Das Leute so kaputt gemacht werden mit diesen Stundenentwürfen, von denen eigentlich ja jeder weiß, dass die niemals so funktionieren können. Und Ausbildern, dich nicht ausbilden, sondern sich daran erfreuen, Leute in Zwickmühlen zu treiben.

    Oder du gehst einfach unvoreingenommen heran, statt Geschichten anderer Menschen zu verinnerlichen. Irgendwelche Narrative in deinem Kopf aufzubauen, ist in keiner Lebenssituation hilfreich.

  • Aber das ist doch wie so vieles anekdotisch. Mein Ref war ok, obwohl eine FL echt daneben war, mit der hab ich einfach frühzeitig nur noch mit einer "Zeugin" mit ihr geredet, war dann auch in Ordnung.

    Zum Inhaltlichen: ich brauche nicht für jede Stunde einen Entwurf, aber WEIL ich das Handwerkszeug im Ref gelernt habe, ist die Struktur der Stunde und der Reihe immer in meinem Kopf, auch unverschriftlicht. Das Lernen von erfahrenenen Kolleginnen habe ich auch als sehr bereichernd empfunden (ist aber alles auch schon fast 20 Jahre her).

    Klar, wenn du schon lange mit 1. Stex unterrichtest ist die Frage, ob du das Fass aufmachen sollst ... Aber insgesamt hat das Ref schon seine Berechtigung.

    • Offizieller Beitrag

    Oder mit den Nerven. Wie meine Freunde.

    A: "Sagen Sie doch mal was."

    B: "Sie reden die Schüler ja an die Wand, so wird das nix."

    Ich habe quasi noch nie was Positives über das Ref gehört. Nur das Gegenteil. Das Leute so kaputt gemacht werden mit diesen Stundenentwürfen, von denen eigentlich ja jeder weiß, dass die niemals so funktionieren können. Und Ausbildern, dich nicht ausbilden, sondern sich daran erfreuen, Leute in Zwickmühlen zu treiben.


    Das sind ganz schön viele Verallgemeinerungen. Nein, längst nicht jeder wird im Ref "kaputtgemacht".

    Seit wann ist es eigentlich üblich geworden zu meinen, ohne Ausbildung könne man genauso viel wie mit?

  • Bei aller persönlichen Präferenz der klassischen Ausbildung würde ich mit 57 auch nicht mehr in das Referendariat gehen.

    Schon alleine, weil man so oder so angestellt bleiben wird und die geringen Ref Bezüge praktisch verlorene Jahre für die reguläre Rente sind.

  • Ich habe quasi noch nie was Positives über das Ref gehört. Nur das Gegenteil. Das Leute so kaputt gemacht werden mit diesen Stundenentwürfen, von denen eigentlich ja jeder weiß, dass die niemals so funktionieren können. Und Ausbildern, dich nicht ausbilden, sondern sich daran erfreuen, Leute in Zwickmühlen zu treiben.

    Das ist ein Wahrnehmungsfehler, der durch verzerrte Berichte im Netz entstehen. Man liest halt fast nur von denjenigen, die (nicht selten unreflektiert) diese Stories sehr breit streuen und damit Dampf ablassen. Die große Mehrheit derjenigen, die ihr Ref ganz gut überstanden haben und v.a. dort wirklich viel hilfreiches Knowhow für ihren Beruf mitnehmen konnten, posten eher wenig Berichte zu ihrem Ref im Netz.


    Andersherum: Ich habe in den letzten Jahren so einige Refs mitbegleitet und teils selbst ausgebildet. Fast alle von ihnen haben zwar von einer dichten und durchaus stressigen, aber auch weitgehend angenehmen und v.a. machbaren Phase gesprochen. Die von dir kolportierten Stories kenne ich von genau 2 Personen aus 1. Hand....die beide durchgefallen waren. Das lag natüüüürlich dann nur an den blöden Ausbildern, dem miesen System usw. Dass sie vielfache Hinweise während ihrer gesamten Ausbildung immer wieder ignorierten, sich nicht weiterentwickelten und immer wieder die gleichen Fehler machten, konnten sie leider nicht sehen.

  • 1. Die Leute, die Schule von innen kennen, lernt man in Ref und Seminar kennen. Genau dafür gibt es ja 2 Staatsexamina

    2. Eine Katastrophe ist ganz offenbar, wie an privaten Schulgründungsinitiativen mit Leuten umgegangen wird. Der Staat bezahlt seine Leute gut, sichert sie ab und im schlimmsten Fall lässt man sich versetzen.

  • im Netz entstehen.

    Nicht aus dem Netz. Ich bin seit über 25 Jahren auch freiberuflich an Schulen tätig und das ist meine eigene Recherche sozusagen. In Gesprächen face to face.

    Zweimal (!) habe ich gehört, dass es richtig gut war. Der Rest war mehr oder weniger unzufrieden.


    Ich korrigiere: Dreimal. Und natürlich weiß ich nicht, was aus meinen ehemaligen Kommilitonen geworden ist. Vielleicht hat das da alles gut geklappt.


    Wenn ich wüßte, dass ich gut aufgehoben wäre, würde ich es machen.

  • Seit wann ist es eigentlich üblich geworden zu meinen, ohne Ausbildung könne man genauso viel wie mit?

    Das frage ich mich auch. Ich bin promoviert, habe Veröffentlichungen und an Unis gearbeitet. Als ich dann mein zweites Studium auf Lehramt gemacht habe, bin ich da auf Leute gestoßen, die die Schule nur als Schüler kannten. Auf Chemiker, die die Studenten die Klausuren haben schreiben lassen, auf Dozenten, die die Studenten die Exkursionen haben planen und durchführen lassen. Sogar Streichhölzer mussten wir kaufen und beim Chemiepraktikum ging das Gas nicht und die Betreuerin hat in der Ecke gechattet und nur auf Nachfrage reagiert.

    Angeblich, damit man lernt, wie man es zu machen habe.

    Für 30 Stunden gibt es einen Leistungspunkt. Daher wurde die Besprechung der Experimente erst um 16 Uhr gemacht, obwohl alle schon um 14 Uhr fertig waren. In vielen Fällen habe ich mich einfachnur beschäftigt gefühlt und das System ist nicht in der Lage, Dinge herauszunehmen, die man bereits kann.

    Wenn man aus engagierten Chemikern gute Chemielehrer machen will, ist die aktuelle Ausbildung nicht der richtige Weg.


    Ich habe genau 2 Dozenten gehabt, die erkennbar Ahnung von Schule und Didaktik hatten und da habe ich auch richtig viel gelernt.

  • Wenn man aus engagierten Chemikern gute Chemielehrer machen will, ist die aktuelle Ausbildung nicht der richtige Weg.


    Ich habe genau 2 Dozenten gehabt, die erkennbar Ahnung von Schule und Didaktik hatten und da habe ich auch richtig viel gelernt.

    Anders formuliert: Du übergeneralisierst deine persönliche Erfahrung und mutmaßt, dass es an jeder Hochschule, in jedem Schulpraktikum und in jeder Lehramtsausbildung so zugehen würde, was nicht der Fall zu sein scheint, zumindest haben die jungen Chemielehrkräfte an meiner Schule völlig andere Erfahrungen gemacht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • zumindest haben die jungen Chemielehrkräfte an meiner Schule völlig andere Erfahrungen gemacht.

    Ich verstehe deinen Angriff nicht. "Übergeneralisierst" du nicht auch die positiven Erfahrungen deiner Kollegen?


    Oder anders: Ist an dir vollkommen vorbeigegangen, was an der Lehrerausbildung in Deutschland kritisiert wird?

  • Ich verstehe deinen Angriff nicht. "Übergeneralisierst" du nicht auch die positiven Erfahrungen deiner Kollegen?


    Oder anders: Ist an dir vollkommen vorbeigegangen, was an der Lehrerausbildung in Deutschland kritisiert wird?

    Ich greife dich als Person nicht an, ich kritisiere etwas an deinen Aussagen.


    Und ja, stell dir vor, ich würde auch übergeneralisieren, würde ich wie du davon ausgehen, dass die isolierten Erfahrung von ein paar KuK, die mir etwas völlig anderes berichten als du repräsentativ wären für die Erfahrungen sämtlicher angehenden Chemielehrkräfte. Da ich das aber nicht mache, sondern dir das Beispiel genannt habe, damit dir bewusst wird, dass deine persönliche Erfahrung gerade nicht komplett repräsentativ wäre, übergeneralisere ich am Ende nicht.


    Deine persönliche Erfahrung ist auch nicht einfach pauschal gleichzusetzen mit Kritik an der Lehrerausbildung in Deutschland, sondern bleibt eine persönliche Erfahrung, die längst nicht alle Lehrkräfte deines Faches im Studium machen. Vielleicht läuft der Teil ja einfach hier in BW durch die PHs anders und den großen Anteil, den Fachdidaktik an diesen im Studium spielt, wer weiß. Vielleicht muss man aber auch schlichtweg differenziert auf solche Fragen oder auch Kritikpunkte schauen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Oder anders: Ist an dir vollkommen vorbeigegangen, was an der Lehrerausbildung in Deutschland kritisiert wird?

    Kritisiert wird von Studenten, dass sie gar nicht richtig auf die Praxis vorbereitet würden. Das ist insofern richtig, als dass es sich bei einem Studium nicht um eine Ausbildung zum Lehrer handelt. Die Praxis(ausbildung) kommt überwiegend im Referendariat. Deshalb ist die Befähigung zum Lehreramt auch, zu Recht, daran geknüpft.


    Du reproduzierst einen Haufen Vorurteile, ohne deine Ausbildung zur Lehrkraft überhaupt abgeschlossen zu haben.

  • Deshalb ist die Befähigung zum Lehreramt auch, zu Recht, daran geknüpft.

    Das wäre ja schön. Aber ein Ref habe ich nicht machen können, weil ich den Schein von der Uni nicht hatte. Hätte ich sonst gerne in 1,5 Jahren gemacht statt noch mal 2,5 Jahre Hausarbeiten zu schreiben und Powerpointpräsentationen zu erstellen.


    Das Ref gilt als "Praxisschock". Das bedeutet ja, dass man u.U. jahrelang an seinem Können vorbeistudiert hat.

    https://www.zdf.de/nachrichten…hrkraefte-kritik-100.html


    Und warum steigt die Zahl der Abbrecher, wenn die Ausbildung so gut ist?

    https://www1.wdr.de/nachrichte…abbrecher-schule-100.html


    Na, wie auch immer.

    Das können wir hier nicht klären.

  • Das wäre ja schön. Aber ein Ref habe ich nicht machen können, weil ich den Schein von der Uni nicht hatte. Hätte ich sonst gerne in 1,5 Jahren gemacht statt noch mal 2,5 Jahre Hausarbeiten zu schreiben und Powerpointpräsentationen zu erstellen.

    Also hast du gar kein 1. Staatsexamen (oder etwas equivalentes). Keine Ahnung wieso du wieso du dich darüber beschwerst.

  • Also hast du gar kein 1. Staatsexamen (oder etwas equivalentes

    Ich habe einen Master LA Gym. Keine Ahnung, was da das Äquivalent ist. Oder du hast den Tempus übersehen.


    Das Bildungsystem ist übrigens mittlerweile so durchlässig, dass man ohne Abitur Arzt werden kann, wenn man anders zeigt, dass man es kann.

    Warum sollte man das nicht auch in der Ausbildung der Lehrer machen.

  • Ich habe einen Master LA Gym. Keine Ahnung, was da das Äquivalent ist. Oder du hast den Tempus übersehen.


    Das Bildungsystem ist übrigens mittlerweile so durchlässig, dass man ohne Abitur Arzt werden kann, wenn man anders zeigt, dass man es kann.

    Warum sollte man das nicht auch in der Ausbildung der Lehrer machen.

    Ohne Abitur kann man auch schon lange Lehrer werden. In beiden Fällen muss man aber ein passendes Fachstudium nachlegen, wobei im Falle der Lehrkräfte auch schon eine passende Fachausbildung ausreichend sein kann, um in der Folge als Werkstattlehrkraft/ Fachlehrkraft tätig werden zu dürfen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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