Zweifel nach 1. Stex: bin ich für das Lehrersein zu "anders"?

  • Vor allem ist das Referendariat kein Schonraum, um sich erst mal aus zu probieren, das gilt höchstens für Praktika.

    Im Referendariat ist wird man bereits auf Zeit verbeamtet, man übernimmt in weiten Teilen vollumfänglich die Pflichten einer ausgebildeten Lehrkraft, insbesondere was Aufsichtspflicht und Notengebung betrifft, man trifft also von Anfang an Entscheidungen, die für die betroffenen SuS weitreichende Folgen haben.

    Die Anforderungen, die an Referendare gestellt werden, mögen hoch erscheinen, sind aber letztlich nur adäquat, gemessen an der Verantwortung, die man trägt.

    Uns (meiner Seminargruppe) kam es im Ref. oft so vor, als würde man austesten, ob man dem zukünftigen Stress als Lehrperson standhält.

  • Uns (meiner Seminargruppe) kam es im Ref. oft so vor, als würde man austesten, ob man dem zukünftigen Stress als Lehrperson standhält.

    Und du hast jetzt das Gefühl, dass das übertrieben war und der reale Lehreralltag deutlich entspannter ist, als man euch im Seminar vermittelt hat?

  • Aber Durch die mangelnde Selbstwahrnehmung, meinen ständigen Anpassungszwang (der gedanke: "verhalte dich ja normal...!") und eine durchaus sichtbare Angst vor Menschen (bzw. Unsicherheit im Umgang mit menschen) fehlt es mir eindeutig an Authentizität.

    Ich denke, dass mir das gefühl "anders zu sein" einiges (besonders im Berufsleben) kaputt macht und dass ich dadurch auch viele sachen falsch rüber bringe, sodass ich mein Ziel (mich ständig anzupassen) im Endeffekt gar nicht erreiche, sondern eher im gegenteil.

    Liebe 'Unbekannt98',
    das ist wirklich eine verzwickte Situation, in der Du Dich momentan befindest. Ich schreibe bewusst zuversichtlich "momentan", da ich, wie auch andere Forumsmitglieder, der Meinung bin, dass Dir die professionelle Einschätzung eines Therapeuten sehr viel bringen würde. Mit der Diagnose kommen dann ja auch gleichzeitig Möglichkeiten auf, zu lernen, mit den Situationen umzugehen (egal ob die von Dir angesprochenen ehemaligen Verdachte sich bestätigen oder nicht).
    Diese regelmäßige übertriebene Selbstbeobachtung kann einen kirre machen und wie Du schon schreibst, verschlechtert sich dadurch ja das ursprüngliche Problem (bei Dir: das anders sein). Quasi ein Teufelskreis.

    Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - ich denke es wäre hilfreich, wenn es Dir gelänge, diese für Dich zu Recht nicht tragbare Situation vor dem Ref etwas aus dem Raum zu schaffen.
    Das Ref an sich wird ganz bestimmt nicht immer seinem schlechten Ruf gerecht! Aber man ist halt ständig in der Situation beobachtet zu werden, nicht nur von den Betreuern, ganz arg auch von den Schülern. Authentizität würde oftmals - je nach Klientel - ein klein wenig in den Schatten stellen, wenn man unsicher ist. Deswegen würde ich mir bzgl der Unsicherheiten keine soo großen Gedanken machen. Man kann Unsicherheiten ablegen, allerdings kann es ein langer zermürbender Weg sein. Aber prinzipiell wächst man mit der Erfahrung. Aber ich denke es wäre echt hilfreich, wenn Du es schaffen würdest, dass Deine Authentizität "durchkommt". Und das könnte Dir vielleicht am ehesten gelingen, wenn Du nicht immer selbst diagnostizieren/analysieren/Dich selbst beobachten müsstest, sondern wenn Du diese Verantwortung an einen anderen (sprich: Therapeuten) abgibst!

    Ich muss aber betonen: ich kenne Dich nicht, und ich weiß nicht mal, ob ich alles richtig wahrgenommen habe, was Du geschrieben hast. Aber vielleicht hilft Dir mein Post ja dennoch ein bisschen.

    Liebe Grüße
    Tia

  • Ich hab auch nichts von Ritalin geäußert ...

    Stimmt, entschuldige, das haben andere geäußert. Sobald das Stichwort AD(H)S kommt, meinen viele, die ultimativen Lösungen schon zu kennen, das stört mich generell. Du hast jedoch selbst für deine Symptome Verdachtsdiagnosen geäußert, daher kam das Thema auf.


    ...in meinem Bundesland (Hessen) gibt es das bfZ und unterschiedliche Organisationsformen. Eigenen Unterricht hat man nur in extra Sonderklassen oder in der Förderschule. Alles andere ist nicht das, was man unter eigenem Unterricht versteht. Ich hatte bisher Einzelförderung, eine art von co-teaching (ich habe eher einzelne Kinder während des Unterrichts gefördert) oder Gruppenförderung. Vieles kommt dem Unterrichten zwar nahe, aber es ist nicht so, dass man eine gesamte Klasse leiten muss, im Gegensatz zu der Tätigkeit in der förderschule.

    Aber du willst doch Lehrerin werden und das aus bestimmten Gründen (welche?). Wenn du davon ausgehst, dass du hoffentlich bloß Einzelförderung haben wirst, kann das nach hinten losgehen. Das ist nicht das Berufsbild, das du studiert hast. Wenn du so ein Setting brauchst, um gut arbeiten zu können, wäre es erwägenswert, zum Beispiel Ergotherapeutin zu werden. Oder warum soll es Lehramt sein? Darauf will ich hinaus.

  • Vor allem ist das Referendariat kein Schonraum, um sich erst mal aus zu probieren, das gilt höchstens für Praktika.

    Im Referendariat ist wird man bereits auf Zeit verbeamtet, man übernimmt in weiten Teilen vollumfänglich die Pflichten einer ausgebildeten Lehrkraft, insbesondere was Aufsichtspflicht und Notengebung betrifft, man trifft also von Anfang an Entscheidungen, die für die betroffenen SuS weitreichende Folgen haben.

    Die Anforderungen, die an Referendare gestellt werden, mögen hoch erscheinen, sind aber letztlich nur adäquat, gemessen an der Verantwortung, die man trägt.

    Ich musste auch nur 12 Stunden unterrichten, wenn ich recht erinnere. Bei einem einzelnen Elterngespräch war man erst mal nur dabei, wie das Klassenbuch geführt wird, wurde einem gezeigt, jeder erstellte Test mit der Mentorin abgesprochen, Förderpläne nur für ein Kind verfasst usw. Ich habe mir selbst zwar Prüfungs-Stress gemacht, aber das kann ich niemandem vorwerfen. Die Vorbereitung dauerte ewig, weil alles durchdacht und aufgeschrieben werden musste. Aber inhaltlich und von den Anforderungen her war das Ref entzerrt, wir wurden schrittweise an alles herangeführt. Die ersten Berufsjahre waren mindestens ebenso intensiv.

  • Ich finde, dass es sehr unterschiedlich ist, was man übernehmen muss ... und sich auch immer mal wandelt.

    Als wir angenfangen haben, ist man 3 Monate mitgelaufen, hatte auch Unterricht, aber fast immer jemanden mit dabei, heute sind in NDS 6-8 Stunden von Beginn an eigenverantwortlich - mit allem drum und dran.

    Eine Klassenleitung hat man in NDS nicht.

    Aber ja, die ersten Berufsjahre sind auch intensiv, weil dann noch wieder neue Aufgaben hinzu kommen.

  • Man unterrichtet 12 Stunden, davon 6-8 eigenverantwortlich. Eigenverantwortlich bedeutet, dass man die selbst Verantwortung trägt. Man kann sich immer Beratung holen und bekommt sie manchmal auch unfreiwillig, aber du schreibst die Note unter die Klassenarbeit und entscheidest, dass der Schüler die 5 auf dem Zeugnis bekommt, mit der er vielleicht nicht versetzt wird. Du fühlst auch die 30 Elterngespräche für deine eigenverantwortlichen Klassen am 1. Elternsprechtag alleine.

    Genau so musst du in der Lage sein alleine zu reagieren, wenn plötzlich etwas in deinem Klassenraum passiert, was zu einer Gefährdung von Kindern führen kann und das ist in manchen Bereichen der Förderschule besonders wichtig.

    Jeder sollte anstreben, das Referendariat in einer Verfassung anzutreten, in der er dazu in der Lage ist.

    Um die zeitlich Arbeitsbelastung geht es mir dabei gar nicht, die macht im Ref tatsächlich nicht unbedingt den Haupt-Belastungsfaktor aus, das ist die ersten 2-3 Jahre voll im Beruf noch mal schwieriger.

  • ...

    Jeder sollte anstreben, das Referendariat in einer Verfassung anzutreten, in der er dazu in der Lage ist...

    Das sehe ich auch so. Ich wollte damit nur sagen, dass ich -zumindest mein Ref- eher als einen Schonraum bezeichnen würde, wenn es auch zeitintensiv war. Die Vorstellung, dass man da nur irgendwie durchkommen muss, um dann entspannt seinem Job nachgehen zu können, der in etwa einer besseren Nachhilfe gleicht, würde ich gerne zerschlagen.

  • Du fühlst auch die 30 Elterngespräche für deine eigenverantwortlichen Klassen am 1. Elternsprechtag alleine.

    Naja, dann müsstest du schon D oder Ma allein in Klasse 1 bekommen haben, trotz Seminartagen und Ausbildungssituation, und in der Klasse müssten mehrere Kinder sein, deren Eltern auf getrennte Gespräche bestehen oder es müsste nachträglich über das Jahr viel Zuzug gegeben haben, sodass die Klasse zum Ende des Jahres geteilt würde.

    Die Klassenleitung bekommst du in NDS als LiV nicht.


    Aber zeitintensiv ist es schon, gerade wenn du ein 1. Schuljahr bekommst mit entsprechender Klientel oder Zuzug. Das wünsche ich auch im 30. Jahr niemandem, obwohl es dann leichter sein sollte.

  • Naja, dann müsstest du schon D oder Ma allein in Klasse 1 bekommen haben, trotz Seminartagen und Ausbildungssituation, und in der Klasse müssten mehrere Kinder sein, deren Eltern auf getrennte Gespräche bestehen oder es müsste nachträglich über das Jahr viel Zuzug gegeben haben, sodass die Klasse zum Ende des Jahres geteilt würde.

    Die Klassenleitung bekommst du in NDS als LiV nicht.

    Ich hatte am ersten Elternsprechtag (zweitätig) in diesem Jahr 50 Elterngespräche, am 2. werden noch mal 30 dazu kommen.

    Mit 3 Lerngruppen am Gymnasium in Mathe und 5 in Physik ist das nicht ungewöhnlich, ich unterrichte ca. 200 SuS.

    Im Förderschulbereich werden es deutlich weniger sein, aber es ging mir auch nur darum, dass man in vielen Bereichen auch als Referendar ein ganz normaler Lehrer ist, dass im Alltag jemand neben mir sitzt und eingreift, wenn ich was falsch mache oder was aus dem Ruder läuft, ist die Ausnahme, nicht die Regel.

  • Ich hatte am ersten Elternsprechtag (zweitätig) in diesem Jahr 50 Elterngespräche, am 2. werden noch mal 30 dazu kommen.

    Mit 3 Lerngruppen am Gymnasium in Mathe und 5 in Physik ist das nicht ungewöhnlich, ich unterrichte ca. 200 SuS.

    Ja, du bist ja aber meines Wissens kein Referendar mehr,

    du unterrichtest Fachklassen am Gym, ob du eine Klassenleitung hast, weiß ich nicht,

    und du hast von Grundschule gesprochen, wo man als LiV keine Klassenleitung erhält (in NDS),

    und die TE strebt das Lehramt an der FöS an. Wie da das Ref aussieht, weiß ich gar nicht genau, bei den letzten FöS-Refs, die ich kannte, gab es noch Förderschulen LE ab Klasse 1 in NDS. In Hessen sieht das allerdings ganz anders aus und die FöS-Schwerpunkte der TE kennen wir nicht.


    Alles bedingt, dass die Arbeit sehr unterschiedlich aussieht,

    und nur weil man keine 200 SuS unterrichtet, heißt es nicht, dass man weniger Arbeit hätte.

    aber es ging mir auch nur darum, dass man in vielen Bereichen auch als Referendar ein ganz normaler Lehrer ist, dass im Alltag jemand neben mir sitzt und eingreift, wenn ich was falsch mache oder was aus dem Ruder läuft, ist die Ausnahme, nicht die Regel.

    Das sehe ich ähnlich, in NDS hat man ja schnell 10 von 12 Std eigenverantwortlich ... und die 2 Stunden Begleitung im Unterricht durch die Mentoren sind nicht immer zu realisieren.

  • Ich meine das keinesfalls als angriff. Aber es ist doch faktisch so, dass die Leute rausgepickt werden, die am besten ins schema passen. Das sind meines Wissens doch Leute, die eben möglichst keine Abweichungen zeigen.


    Das sehe ich nicht so, sondern es müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden, die für diesen Beruf notwendig ist.

    Zitat


    Beispielsweise kenne ich eine person, die Deutsch als Fach hat (auch Förderschullehramt) und im Fachpraktikum wurde ihr von der Professorin gesagt, sie habe einen sehr hohen Sprachniveau, allerdings würde es für das Ref nicht ausreichen, weil sie ja keine Muttersprachlerin sei und Deutsch als Fach hat. Da seien wohl noch "Feinheiten", die im Ref zu großen Schwierigkeiten führen können. Die Schreibberatung, die sie dann in Anspruch genommen hatte, meinte dass ihr Ausdruck und Schreibstil total in Ordnung.


    Das wundert mich jetzt nicht, wir bekommen regelmäßig Deutsch-Referendare, deren Deutschkenntnisse eine Katastrophe sind. Und das ist auch kein Geheimnis:


    https://www.faz.net/aktuell/po…ter-lehrern-16624436.html


    Zitat


    Wer sich über den germanistischen Rechtschreibnotstand informieren will, ist auf Erfahrungsberichte angewiesen, denn umfangreiche empirische Studien zur orthografischen Kompetenz von Germanistikstudenten und Deutschlehrern fehlen. Indirekten Aufschluss liefert eine Erhebung, die 2010 an der Universität Duisburg-Essen stattfand. Dort untersuchten die Linguisten Albert Bremerich-Vos und Dirk Scholten-Akoun die schriftsprachlichen Fähigkeiten von Lehramtsstudenten aller Fächer anhand einer Schreibaufgabe. Die Auswertung von 900 Texten ergab, dass 28 Prozent der Probanden auf den zwei bis drei handschriftlichen Seiten mehr als sechs Rechtschreibfehler gemacht hatten. Auch das Ergebnis der gesondert untersuchten Interpunktion fiel ernüchternd aus: Über ein Drittel der Studienanfänger hatte mehr als fünf Kommafehler gemacht.

  • deren Eltern auf getrennte Gespräche bestehen

    Getrennte Gespräche mit der Deutsch- und der Mathematiklehrkraft?

    Warum sollten Eltern auf so etwas bestehen?

    Und warum sollte man als Schule darauf eingehen?

    (Ganz unabhängig davon, ob eine Anwärterin eines der Fächer unterrichtet.)

  • Liebe 'Unbekannt98',
    das ist wirklich eine verzwickte Situation, in der Du Dich momentan befindest. Ich schreibe bewusst zuversichtlich "momentan", da ich, wie auch andere Forumsmitglieder, der Meinung bin, dass Dir die professionelle Einschätzung eines Therapeuten sehr viel bringen würde. Mit der Diagnose kommen dann ja auch gleichzeitig Möglichkeiten auf, zu lernen, mit den Situationen umzugehen (egal ob die von Dir angesprochenen ehemaligen Verdachte sich bestätigen oder nicht).
    Diese regelmäßige übertriebene Selbstbeobachtung kann einen kirre machen und wie Du schon schreibst, verschlechtert sich dadurch ja das ursprüngliche Problem (bei Dir: das anders sein). Quasi ein Teufelskreis.

    hey Tia, danke für deinen Beitrag! Eine professionelle Abklärung vor dem Ref sehe ich nach vielen Beiträgen immer als sinnvoller an. Aber die Frage, ob man mit einer Diagnose überhaupt ne Chance hat bleibt offen. Das weiß man eben erst dann, wenn man die hat und in den Vorbereitungen für das ref ist 😪


    Und genau so ist es! Ein Teufelskreis.

    ich denke es wäre echt hilfreich, wenn Du es schaffen würdest, dass Deine Authentizität "durchkommt". Und das könnte Dir vielleicht am ehesten gelingen, wenn Du nicht immer selbst diagnostizieren/analysieren/Dich selbst beobachten müsstest, sondern wenn Du diese Verantwortung an einen anderen (sprich: Therapeuten) abgibst!

    Ja, da stimme ich dir 100 pro zu! Das könnte mir tatsächlich sehr weiter helfen.

    Ich tendiere derzeitig dazu, erstmal einen Erstgespräch zu vereinbaren. Aber tatsächlich fällt es mir auch aufgrund meines privaten Umfelds auch schwer

  • Aber du willst doch Lehrerin werden und das aus bestimmten Gründen (welche?). Wenn du davon ausgehst, dass du hoffentlich bloß Einzelförderung haben wirst, kann das nach hinten losgehen. Das ist nicht das Berufsbild, das du studiert hast. Wenn du so ein Setting brauchst, um gut arbeiten zu können, wäre es erwägenswert, zum Beispiel Ergotherapeutin zu werden. Oder warum soll es Lehramt sein? Darauf will ich hinaus.

    Ich möchte Förderschullehrerin sein, damit ich mit meinen analytischen Fähigkeiten SuS gezielt fördern und weiter bringen kann. Ich habe aus meiner eigener Schulerfahrung viele tolle Lehrkräfte kennengelernt, die mich dazu motiviert haben.

    Das Unterrichten ist leider ein Punkt, bei dem ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte (aus den genannten punkten: die fehlende Authentizität usw.). Ein zentraler Punkt der Lehrkräfte (wenn nicht sogar der wichtigste), ich weiß.

  • Aber die Frage, ob man mit einer Diagnose überhaupt ne Chance hat bleibt offen.

    Eine Chance bezüglich was? Ein Ref zu starten? Verbeamtet zu werden?

    Eine Diagnose ändert erstmal nichts an dem wie etwas ist, sondern gibt Symptomen die da sind lediglich einen Namen, Ärzten und Therapeuten eine Richtung und Abrechnungsmöglichkeiten.


    Ganz nebenbei noch der Hinweis, Psychotherapeutinnen und -therapeuten haben teilweise sehr lange Wartezeiten, auch einen Facharzt finden, der noch neue Patienten aufnimmt ist nicht einfach.

  • Ich meine das keinesfalls als angriff. Aber es ist doch faktisch so, dass die Leute rausgepickt werden, die am besten ins schema passen. Das sind meines Wissens doch Leute, die eben möglichst keine Abweichungen zeigen.


    Was für ein "Schema" soll das sein und was meinst du mit "Abweichungen"? Es wäre hilfreich, wenn du Aussagen präzisieren würdest, statt solche Allgemeinplätze rauszuhauen.

    Man kann ja ohne 2. Stex auch auf die kinder "los gelassen werden". Wir studieren dafür immerhin 10 Semester lang (Regelstudienzeit in meinem Fall).

    Die Anforderungen für das ref wirken nochmal ein Stück härter als bei anderen zertifikaten und das hat heutzutage mmn mehr mit den Privilegien zutun.

    Ohne 2.Staatsexamen hat man de Faktor aber seine Ausbildung als Lehrkraft noch nicht abgeschlossen und folgerichtig auch keine volle Lehrbefähigung. Im Studium lernt man vieles wie guter Unterricht in der Praxis funktioniert, welche schulrechtlichen Vorgaben wir als Lehrkräfte beachten müssen, wie Elternarbeit gestaltet werden kann, etc. aber nicht. Dafür ist das Ref da und auch unerlässlich im Sinne der Unterrichtsqualität. Das hat nichts mit "Privilegien" zu tun (welche sollten das sein?), sondern mit dem, was uns als Gesellschaft guter Unterricht und eine gute Ausbildung von Lehrkräften wert sein darf.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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