So hatte ich mir das nicht vorgestellt: Für mich war keine feste Stelle nach dem Referendariat drin, habe noch nicht mal eine Vertretungsstelle am Gymnasium erwischt. Immerhin habe ich eine Vertretungsmöglichkeit an einer Realschule gefunden, allerdings erst ab März. Weiß nun nicht, ob ich mich für den Monat Februar arbeitslos melden soll. Mir grauts vor dem Gang zum Amt...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Und vielleicht sogar einen Tipp?
Hallo Herr Hartz!
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hallo molloy!
ich kann deine gefühle nachvollziehen! bis vor kurzem dachte ich auch noch, ich würde gar nichts kriegen! und ich war schon beim arbeitsamt! das war auch tatsächlich ein schwerer gang.
aber auf einmal wendete sich das blatt und ich habe eine vertretungsstelle am gymnasium!bei deiner fächerkombination kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es nichts für dich gibt!
hast du schon alle möglichen schulämter kontaktiert? wo wohnst du? ich hätte da evtl. einen tipp für dich, je nachdem wo du wohnst bzw arbeiten willst.
hast du dir schon eine liste aller schulen deiner umgebung vorgenommen und abtelefoniert? auf diese art und weise haben schon einige ihre vertretung gefunden...
j.
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Hallo Molo,
leider bin ich in der gleichen Lage. Schau Dir doch einfach mal meinen Tread "Auswahlverfahren - Die ganze Wahrheit" an
http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100173380587
Stehe auch ohne alles da Beim Amt war ich schon. Leider muß ich sagen, dass die mir nicht wirklich weiter geholfen haben. Von unserer REF-Zeit haben wir leider keinen direkten Anspruch auf das reguläre Arbeitslosengeld. Wir haben zwar in unserem Verhältnis als Beamte auf Widerruf alle Pflichten, aber leider fast gar keine Rechte (Jobsicherheit und so...). Hartz IV fällt bei mir weg, da man dabei fast gar nichts mehr besitzen darf (Auto, Lebensversicherung, Sparbuch, etc...) So langsam verstehe ich was die mit "Armut per Gesetz"meinen.
Ich würde Dir auf jeden Fall raten zum Amt zu gehen. Es ist wirklich demütigend. Ich war ne Stunde danach noch fertig. Aber dann kannst Du wenigstens sagen, Du hasts versucht. Schaden kanns bestimmt nicht (helfen leider wohl auch nicht viel *schnief*).
Amsonsten bleibt Dir nur der gleiche Weg wie mir. Augen offen halten und versuchen nicht zu verzweifeln. Jobmässig ist es in NRW wirklich sehr schwer im Moment. Du darfst mir gern ne PM senden, wenn Du weitere Fragen hast.
Viele Grüße und Kopf hoch
Styles
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Zitat
Stylez schrieb am 18.01.2007 20:36:
Ich würde Dir auf jeden Fall raten zum Amt zu gehen. Es ist wirklich demütigend. Ich war ne Stunde danach noch fertig. Aber dann kannst Du wenigstens sagen, Du hasts versucht. Schaden kanns bestimmt nicht (helfen leider wohl auch nicht viel *schnief*).
Vorsicht mit solchen Hinweisen, es geht hier nicht um persönliche Demütigungen, sondern um wichtige Dinge wie Krankenversicherung & Co. Nicht auf Mund-zu-Mund-Propaganda verlassen sondern ggf. bei den richtigen Stellen Erkundigen (A-Amt, PKV/GKV, Versicherungen etc)
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Ich weiß nicht, ob es für alle Bundesländer gilt, aber bei mir war es nach meinem Ref-Abbruch so, dass ich keinen Anspruch auf ALG I (wird ausbezahlt von der Arbeitsagentur) hatte, weil ich verbeamtet war und auch nicht vorher 12 Monate am Stück gearbeitet hatte, ohne zugleich verbeamtet gewesen zu sein. Somit blieb mir nur der Gang zur ARGE, um ALG II zu beantragen, auf das ich auch Anspruch hatte. ALG II entspricht übrigens HARTZ IV, wenn ich mich nicht irre.
Als ich zum ersten Mal in eins der Ämter ging, fand ich es auch nicht angenehm, aber inzwischen sind es für mich Ämter der Hoffnung, denn die vermitteln auch Arbeit und versuchen, dich wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Ich bin froh um diese Ämter. Sie helfen einem, sich übers Wasser zu halten (wenn auch nicht auf Dauer).
Ich war im Referendariat in der PVK, zu 50 % beihilfeberechtigt und zu 50 % krankenversichert, als ich das Referendariat abbrach, musste ich mich plötzlich zu 100 % privat versichern. Das wäre sehr, sehr teuer geworden. Als ich ALG II bekam, konnte ich in eine gesetzliche KK wechseln, was meine finanziellen Sorgen deutlich reduziert hat. Die Zeit kurz nach dem Ref-Ende war einfach schrecklich und auch jetzt geht es mir noch nicht wirklich gut, weil ich noch keine echten Zukunftsperspektiven habe.
Überbrückungsmöglichkeiten, bis man eine Stelle hat, wären für Lehrer Nachhilfeinstitute oder ein Lektorat; wenn man bei einem Verlag keine Chancen hat, kann man studentische Arbeiten korrigieren. Ich selbst werde einen Ein-Euro-Job antreten, solche Jobs werden von der ARGE vermittelt und gefördert. Man verdient dann auch nur einen Euro pro Stunde... ohne dass das ALG gekürzt wird.
Wenn man aber Anspruch auf ALG I von der Arbeitsagentur hat, kann man eine ABM-Maßnahme machen, das ist ein Job, der von der AA vermittelt und gefördert wird, bei dem man ab 900 ¤ verdient.
Aber das ist alles vielleicht auch unterschiedlich je nach Bundesland.
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Vielen Dank für eure Antworten!
Nun ist die Situation ja nicht ganz so dramatisch, da ich immerhin ab März die Vertretungsstelle an der Realschule habe. Wirklich glücklich bin ich damit naturgemäß nicht, aber diese Option ist mir lieber als Hartz. Hatte mich bei sämtlichen Schulen im Umkreis beworben, insgesamt etwa 40 Mails verschickt. Es gab fünf Reaktionen, und zwar Absagen.
Notentechnisch bin ich übrigens ganz gut mit dabei, sagen wir mal im Bereich obere Mittelklasse. Mir scheint, dass die Schulen in dieser Bewerbungsrunde nur auf die Oberklasse gesetzt haben. Der vielzitierte Lehrermangel scheint mir vor diesem Hintergrund das Hirngespinst einiger sesselfurzender Bürokraten zu sein.
Andererseits wird es wohl in der nächsten Runde, also zum nächsten Schuljahr, ganz anders aussehen. Ich muss auch dazu sagen, dass ich mich in einer recht begrenzten Region - Großstadt plus 40km Umkreis - beworben habe.
Was ich mich im Augenblick frage, ist, ob es sich lohnt, sich für einen Monat arbeitslos zu melden... -
Hallo,
ich habe mich damals vor der festen Stelle einmal für eine Woche und einmal für zwei Wochen arbeitslos gemeldet - nicht wegen dem Geld, sondern wegen der Krankenversicherung. Falls man einen Unfall hat oder ernsthaft erkrankt - was natürlich nicht zu wünschen ist - ist es wichtig, krankenversichert zu sein.
Tina
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Hallo,
dass man als Hartz4-Empänger nichts haben darf, ist nicht richtig. Man darf ein Auto haben, nur eben kein Nagelneues. Man darf auch bis zu einer bestimmten Grenze Bargeld haben, oder eben auf dem Sparbuch.
LG Anja
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