Ich habe eine Vertretungslehrerstelle ergattert und neben der Freude mischt sich auch viel Angst.
Ich fühle mich vom Studium her überhaupt nicht auf den jetzigen Weg vorbereitet.
Eigentlich habe ich gar keine Vorbereitung erhalten, wie ich mit schwierigen Eltern umgehe, was ich in Sachen Krisensituation mache, wenn ein Todesfall auftritt oder wie ich mit schwierigen Schülern umgehe.
Es wird im Studium einfach nicht vermittelt und ich muss mich auf meine Intuition verlassen.
Ich hab zwar jahrelang schon an Schulen gearbeitet, aber nicht mit 28 Kindern auf einmal.
Gleichzeitig habe ich im Hintergrund 2 Hände voll von Menschen, die mir nicht gönnen was ich tue und die mich am liebsten scheitern sehen würden.
Die Gewissheit nagt an mir.
Ich hab bisher immer positives Feedback von Praktika und der Zeit an Schulen bekommen.
Bis auf eine Person, mit der ich selbst mal im Rahmen Schule zusammengearbeitet habe, die jetzt an der Nachbarschule als Schulassistenz ist und neidisch, weil sie selbst keine Lehrerin geworden ist und sie stichelt noch 2 andere Frauen an, damit sie hintenrum über mich Infos erfahren wollen und sich die Mäuler zerreißen.
Fun fact: Ihr Vater wurde zwangsversetzt, weil sein Unterrichtsstil untragbar ist.
Das Mobbing und die intriganten Fäden sind so schlimm, dass meine Mutter, die an einer Schule arbeitet von einer Sozialarbeiterin ausgehorcht wird, was ich denn derzeit mache, damit sie sich mit der Drahtzieherin das Maul zerfetzen kann, die in Wahrheit sauer ist, dass sie das Lehramtsstudium nicht gepackt hat und eben ein Leben lang mit ihren 2 Kindern auf einer Schulsozialarbeiterstelle sitzt.
Besagte Person, die das gefragt hat, ist mit mir nur für 3 Monate in eine Klasse gegangen, dann selbst sitzen geblieben.
Leider hat meine Mutter naiv wie sie ist zuletzt bekannt gegeben, ich würde noch studieren, was den besagten 3 Damen wieder Wasser auf die Mühle gab.
Hinzu kommen noch zahlreiche Verwandte und Bekannte.
Ich war immer eine Person, die sich alles hart erkämpfen musste und die aufgrund von Neid in der Familie mit vielen Vorurteilen belegt war.
So, nun hatte ich das Einstellungsgespräch und soll mich zwischen 3 Schulen entscheiden. 2 davon sind in der gleichen Stadt. Eine davon eher dörflich.
Am liebsten würde ich die Dorfschule nehmen, weil die weit abgelegen ist und dann niemand mitbekommen würde, wenn ich doch mal scheitere.
Im Gegensatz zu der Kleinstadt wo jeder jeden kennt und jede der Damen irgendein Kind an der gleichen Schule hätte.
Die Dorfschulstelle ist aber schon zum 3. Mal ausgeschrieben. Irgendwie verlassen alle Anwärter fluchtartig diese Schule.
An der anderen zur Wahl stehenden Schule ist aber meine eigene Mutter und ich würde ungern mit meiner Mutter zusammenarbeiten.
Und die dritte ist eben auch wieder in der Kleinstadt.
Ich will auch mal Fehler machen können, fernab, dass meine Eltern sofort erfahren was ich wie versaut habe. Noch dazu kennen mich alle Kollegen da von klein auf, mit allen Schwächen.
Ich hab ehrlich Angst vorm Einstieg und weiß nicht, für welche Schule ich mich entscheiden soll?
Ich wünschte, die hätten mir die Schulentscheidung nicht überlassen, sondern selbst getroffen, aber da ist eben massiv Bedarf da.
Ist meine Angst normal oder seid ihr alle super selbstsicher in den Schulalltag gestartet?