Bewertung im Ref.

  • Hallo,


    bald fange ich auch mit dem Ref. an und mache mir schon so meine Gedanken was alles bewertet wird.


    Leider höre ich oft sehr viel schlimmes übers Ref.


    Gerade hat mir eine Referendarin (gerade fertig geworden) erzählt,
    das zwei Leutchen aus ihrem Seminar mit 1,... vorbenotet wurden und jetzt im
    Stex. durchgefallen sind.
    Da frage ich mich schon wie so was sein kann.
    Vielen Dank für Eure Antworten!!

    • Offizieller Beitrag

    Genau wie im richtigen Leben gibt es im Referendariat nix, was es nicht gibt. Das Spektrum reicht von fairen Noten bei sehr guter Unterstützung bis zu willkürlichen Entscheidungen von unfähigen Antivorbildern. Irgendwo dazwischen trifft es die meisten.


    Deshalb ist es müßig, sich vor dem Ref. schon darüber Sorgen zu machen. Vielleicht wirst du zu denen gehören, die auf der Skala bei "Riesenglück gehabt" landen - und dann hast du dir schon vorher unnötig ein Magengeschwür an-gesorgt.


    Fälle, wie die, von denen du berichtest, sind selten und daher Sensation - und sprechen sich folglich herum - die anderen 90% im Seminar haben einfach bestanden und im Schnitt einigermaßen vernünftige Noten bekommen - sieh es doch mal so rum.


    Bereite dich lieber durch Entspannen auf die (das kann ich immerhin fast garantieren) sehr anstrengende Zeit vor und überlege dir schonmal, welche sportlichen oder gesundheitsfördernden Dinge du AUF KEINEN FALL abschaffen wirst, egal, wie wenig Zeit du hast. Das nützt, glaube ich, mehr.


    Guten Start!
    Meike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo micki,


    lass dich bloß nicht verrückt machen! Ich hatte vor dem Ref. auch die Hosen voll, und jetzt - wo ich Halbzeit habe - kann ich dir sagen: es ist alles halb so wild. Es hängt viel von der Schule, den Kollegen und vor allem deinen Fachleitern ab. Da kann man Glück oder Pech haben. Warte es also erst mal ab. Letztlich bist du auch derjenige, der was draus machen kann, selbst wenn du z.B. eine schwierige Schule erwischst! Präsentiere dich überall als offen und interessiert, lass dich im Seminar nicht hängen (hier wird deine mündliche Mitarbeit bewertet!) und mach dir vor allem nicht den Endstress! Versuche - sofern möglich - dir immer einen Tag in der Woche frei zu halten für außerschulische Sachen. Bei mir ist das immer der Samstag, und ich konnte bisher immer - außer direkt vor den Unterrichtsbesuchen - daran festhalten! Der Samstag ist bei mir für's Relaxen, für Sport, für Einkaufen, Fernsehen, Lesen, Spazierengehen, Gartenarbeit oder sonstiges reserviert. Ich glaube, dass viele Referendare einfach schnell ausgelaugt sind, weil sie sich zu sehr verrückt machen. Ich kenne auch eine, die jede Woche ein anderes päd. Buch liest und schon 2 Wochen vor ihren Unterrichtsbesuchen alle um sich herum nervt. Das ist aus meiner Sicht nicht zu empfehlen! Klar soll man es auch nicht zuuuuuu locker nehmen, und letztlich muss jeder seinen eigenen Rhythmus finden, weil jeder Mensch ja auch verschieden ist, aber nochmals: Das 1. Jahr im Ref. (vor allem das 1. Halbjahr, wenn du noch keine eigenen Kurse hast) ist meines Erachtens halb so wild! Ich hatte vor dem Ref. auch alle möglichen Horrorgeschichten gehört und sehe es wie Meike: es sind Einzelfälle! Warte erst mal ab! Sicher lernst du auch viele nette Mit-Reffis kennen, findest vielleicht sogar Freunde für's Leben! Gehe positiv ans Ref. ran!
    Auch von mir einen guten Start!


    LG,


    Vivi

  • Hallo Micki,


    da kann ich meinen Vorschreiberinnen nur beipflichten!
    Du must bedenken, dass diejenigen, bei denen es gut läuft, keinen Anlass haben, hier was zu schreiben, außer sie brauchen mal fachliche Hilfe. Wenn du bedenkst, wie viele Refs es in Deutschland gibt in den unterschiedlichen Schularten und wie viele hier was posten, ist das ein ganz geringer Prozentsatz.
    Ich denke, wer keine Probleme hat, hat auch weniger Grund, überhaupt in so einem Forum zu schreiben. Die berechtigte Sehnsucht nach Hilfe bzw. Selbstbestätigung und Trost bringen viele Leute dazu, sich hier zu melden.
    Das darfst du aber nicht auf alle Refs umlegen.


    Dass das Referendariat eine stressige Zeit ist, wird sicher niemand bestreiten. Es geht ja einem Ref von vorne herein schon so, dass er sich überlegt, ob dieser Beruf wirklich der richtige ist. Und anders als bei einem Buchhalter, geht es bei uns halt auch sehr ans Persönliche (Wie wirkt meine Person auf andere?) und damit ans Eingemachte. Dieser Druck, den man sich selber macht, hat erst mal gar nichts mit den Ausbildern zu tun, er ist von vorne herein bei den meisten schon vorhanden. Wenn dann in diesem Selbstfindungs- oder prüfungsprozess noch ein unsensibler oder ungerechter Ausbilder dazu kommt, ist das sicher schwerer zu verkraften, als bei anderen Ausbildungen. Deswegen gehen auch oft die Emotionen so hoch.
    Ich habe mal gelesen, das wäre vergleichbar mit der Schauspieler-Ausbildung...


    Zu der 1er-Kandidatin, die durchgefallen ist: Du must überlegen, dass im ersten Staatsexamen ganz andere Kompetenzen gefragt sind, wie im 2.ten. Wer ein theorielastiger Streber (überspitzt gesagt) ist, kann durchaus vor der Klasse baden gehen - habe ich auch schon mal in unserer Schule erlebt. Das halte ich aber für einen extremen Einzelfall, denn die Leute, die im Studium schon gut waren in Zeitmanagement, Intellekt, Ausdauer, Einsatzbereitschaft etc. werden davon auch im Ref. profitieren.


    Ich selbst hatte eine richtig schöne Referendars-Zeit. Psychischer Stress kam nur sehr vereinzelt auf, die restliche Zeit war toll. Außerdem habe ich in meiner Gruppe Freunde fürs Leben gefunden. Wir haben viel miteinander gearbeitet und gefeiert


    Also, lass dich nicht ins Bockshorn jagen, warte erste mal ab. Statistisch gesehen wirst du nette Leute kennen lernen, die es gut mit dir meinen


    Herzliche Grüße
    Gela

  • Hi Micki,


    ich habe das Ref. gerade beendet und fange im Februar fest als Lehrerin an. Ich kann dir nur sagen, dass ich mir auch vorher riesige Gedanken gemacht habe. Und letztendlich war es eine schöne Zeit, die nicht annähernd so stressig war, wie immer alle sagen. Und ich bin dazu noch jeden Tag im ersten Jahr 200 km einfach gefahren und im zweiten Jahr waren es noch 120 km. Und trotz der Fahrerei und den Anforderungen hatte ich noch genügend Zeit für Familie, Freunde usw. Du darst nur nicht alles soooo eng sehen und musst einfach versuchen locker zu bleiben. Dann wirst du auch nicht so viel Stress haben. Keine Angst, es ist nicht so schlimm, wie man stellenweise in den Foren liest. Übertreibung macht anschaulich ;) Also, keep cool und genieße die Zeit!


    Viel Glück
    Peggy

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