• Manche Eltern bekommen gar nicht mit, was Töchterchen unter der Jacke trägt. Manchen ist es gleichgültig.
    Und andere erachten das als die persönliche Freiheit eben jener Tochter (so wie die Tochter selbst übrigens auch.)

    Ich muss die Erkältung oder die Blasen- oder Nierenbeckenentzündung ja nicht bekommen und erleiden. Insofern kümmert es mich wenig.

    Und manche Eltern haben gar keinen Einfluss mehr.

    Wenn mein 15-jähriger Sohn meint, bei 12 Grad in kurzer Hose gehen zu müssen oder bei 8 Grad ohne Jacke, dann tut er das, egal was ich sage.

    Soll ich dann mit der Jacke hinter ihm herausfinden?

  • Man kann SchülerInnen übrigens auch auf unangemessene Bekleidung hinweisen, ohne anzüglich zu werden.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Man kann SchülerInnen übrigens auch auf unangemessene Bekleidung hinweisen, ohne anzüglich zu werden.

    Wobei man das besser den Kolleginnen überlässt.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Man kann SchülerInnen übrigens auch auf unangemessene Bekleidung hinweisen, ohne anzüglich zu werden.

    An unserer Schule ist es männlichen Lehrern untersagt, Schülerinnen auf unangemessene Kleidung hinzuweisen. Alleine wenn Man(n) es bemerkt, hat man bereits zu sehr hingeschaut ;-). Es handelt sich um eine Tendenzschule, wo auf Sensibilisierung aufgrund von öffentlich diskutierten Missbrauchsskandalen des Trägers besonders geachtet wird.

    Das mag an staatlichen Schulen anders sein.

  • Doch. Mir - als Mann in der Grundschule - wurden im Laufe der letzten 2 Jahrzehnte, besonders aber seit der #MeToo Bewegung, auch immer wieder Hinweise zur Vorsicht gegeben. Türen bei Gesprächen mit einzelnen Kindern sind offen zu lassen,

    So lange es nur die offene Tür ist. Ich hatte in den ersten 3 Monaten des Schuljahres das Problem, daß ich eine Azubi-Restklasse bestehend aus einem Schüler und einer Schülerin zu unterrichten hatte. Die übrigen Azubis der Klasse hatten ihre Lehre um ein halbes Jahr verkürzt und waren entsprechend nicht mehr anwesend. Wenn besagter Schüler erkrankt fehlte, reichte die offene Tür beim Unterricht der verbliebenen Schülerin nicht aus. Da habe ich mich dann immer hinten in den Unterricht irgendeines Kollegen gesetzt, bloß damit ich ausreichend Zeugen hatte, auf das mir niemand etwas nachsagen kann.


    Und ja, der Generalverdacht gegenüber Männern besteht nicht nur in der GS sondern im kompletten Bildungssystem.

  • An unserer Schule ist männlichen Lehrern untersagt, Schülerinnen auf unangemessene Kleidung hinzuweisen. Alleine wenn Man(n) es bemerkt, hat man bereits zu sehr hingeschaut ;-). Es handelt sich um eine Tendenzschule, wo auf Sensibilisierung aufgrund der öffentlich diskutierten Missbrauchsskandalen des Trägers besonders geachtet wird.

    In dem Fall würde ich anregen Schuluniformen einzuführen, um jegliche Tendenz einer unangemessenen Kleidung zu begegnen.

  • Ich habe die Hoffnung, dass sich das mittelfristig einpendelt, d.h. dass Männer einerseits insgesamt sensibler sind und dass andererseits nicht hinter jedem individuell als nicht genehm empfundenen Verhalten reflexhaft ein sexuelles Fehlverhalten herausgelesen wird.

    Und wie lange soll es dauern bis sich das "einpendelt"? Ich kenne das Theater schon seit meinem Zivildienst und der ist schon 25 Jahre her. Erleben wir das noch, daß das Pendel wieder in die Gegenrichtung schwingt?

  • In dem Fall würde ich anregen Schuluniformen einzuführen, um jegliche Tendenz einer unangemessenen Kleidung zu begegnen.

    man kann es drehen und wenden. Männliche Kollegen unterliegen einem Generalverdacht. Das ist in allen Berufen mit minderjährigen Schutzbefohlenen so. Deshalb muss ich auch alle drei Jahre beim Träger ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

  • Anweisung der Schulleitung.

    Okay, dann wäre es sinnvoll, daraus keinen allgemeingültigen Fall derart "Männer dürfen keinem Menschen unter 18 mehr die Hand schütteln" zu machen. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, das mal generell auf den Tisch zu bringen. Es gibt doch Gleichstellungsbeauftragte, vielleicht fühlen die sich zuständig?


    Ich setze mich "als Frau" zum Beispiel nicht gerne mit einem Kind alleine in ein Zimmer und lasse die Tür offen. Wenn das Kind die Tür zumachen möchte, ist das aber natürlich okay. Eine Festlegung dazu fände ich auf jeden Fall diskutierenswert. Die Aussage "weibliche Lehrkräfte dürfen sich nicht alleine mit Kindern in einem Klassenraum aufhalten" fände ich sonderbar und wollte sie diskutiert wissen.

  • An unserer Schule ist es männlichen Lehrern untersagt, Schülerinnen auf unangemessene Kleidung hinzuweisen. Alleine wenn Man(n) es bemerkt, hat man bereits zu sehr hingeschaut ;-). Es handelt sich um eine Tendenzschule, wo auf Sensibilisierung aufgrund von öffentlich diskutierten Missbrauchsskandalen des Trägers besonders geachtet wird.

    Das mag an staatlichen Schulen anders sein.

    Überkompensation ist sicherlich keine Lösung, vor allem, nachdem insbesondere die katholische Kirche bis heute zu sehr Kirchen--und Täterschutz betreibt bei tatsächlichen Übergriffen, statt echten Opferschutz als Leitlinie vorzugehen UND ausnahmslos zu praktizieren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und wie lange soll es dauern bis sich das "einpendelt"? Ich kenne das Theater schon seit meinem Zivildienst und der ist schon 25 Jahre her. Erleben wir das noch, daß das Pendel wieder in die Gegenrichtung schwingt?

    Das hat Bolzbold doch deutlich geschrieben, welches männliche Verhalten der Normalfall sein müsste. Dass das so lange dauert ist wirklich ätzend, finde ich als Frau auch unfassbar, wie lernresistent viele diesbezüglich sind und würde mir sehr wünschen, dass sich das schon längst geändert hätte. Damit das tatsächlich klappt, müssen wir eben alle beruflich, wie auch privat bei dem Thema noch wenigstens eine Schippe drauflegen (einige auch deutlich mehr, wie dieser Thread zeigt).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • man kann es drehen und wenden. Männliche Kollegen unterliegen einem Generalverdacht. Das ist in allen Berufen mit minderjährigen Schutzbefohlenen so. Deshalb muss ich auch alle drei Jahre beim Träger ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

    Das müssen doch auch Frauen.🤔

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Was mich interessieren wirklich würde:


    Wie reagiert man richtig als (Klassen-)Lehrkraft, wenn sich Schüler*innen über unangemessenes Verhalten eine*s Kolleg*in beschweren?

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Zuhören, bedanken für das gezeigte Vertrauen.


    Das weitere Verhalten hängt von der Situation und dem Alter der betroffenen Person ab:

    - meldende Person fragen, ob sie einverstanden ist, dass diese Information (evtl. anonymisiert) weitergemeldet wird

    - evtl. Schulleitung informieren

    - evtl. Schulsozialarbeit informieren

    - anbieten, ein gemeinsames Gespräch mit den Erziehungsberechtigten zu führen

    ...

  • Was mich interessieren wirklich würde:

    Wie reagiert man richtig als (Klassen-)Lehrkraft, wenn sich Schüler*innen über unangemessenes Verhalten eine*s Kolleg*in beschweren?

    a) Ernsthaft darüber nachdenken, ob man von den Schüler*innen instrumentalisiert werden soll
    b) Rücksprache mit der Schulleitung halten und mit ihr/ihm das weitere Vorgehen besprechen
    c) Keine Soloaktion starten.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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