Ständig fehlende Kollegen - Konsequenzen?

  • Dafür reicht ein Anruf. Aber ich bezog mich auf die Aussage, dass man ihn immer wieder nerven muss bist etwas passiert. Das ist Schwachsinn. Beispiel: Dezernet fragt Lehrkraft: Warum bist Du so oft krank? Lehrkraft weist darauf hin, dass er akute Erkrankung XY hat und voraussichtlich in 1-2 Jahren wieder voll dienstfähig ist. Dann brauche ich als SL nicht jede Woche wieder beim Dezernenten anrufen und mich beschweren.

    Das ist kein Schwachsinn, sondern ein Erfahrungswert. Aber du musst mir das auch nicht glauben.

  • Man muss seinem Arbeitgeber überhaupt nicht sagen woran man erkrankt ist.

    Sagen musst du es nur beim Amtsarzt.

    Ich meine, dass der Amtsarzt nicht mal dem Arbeitgeber sagen darf woran dieser erkrankt ist , nur ob er dienstfähig ist bzw. voraussichtlich wieder werden wird.

  • Dafür reicht ein Anruf. Aber ich bezog mich auf die Aussage, dass man ihn immer wieder nerven muss bist etwas passiert.

    Also wir müssen da dann doch auch etwas hartnäckiger sein, als nur einmal anzurufen. Ansonsten bekommen wir keinen Ersatz.

    Vielleicht klappt das bei euch in NDS besser.

  • Also wir müssen da dann doch auch etwas hartnäckiger sein, als nur einmal anzurufen. Ansonsten bekommen wir keinen Ersatz.

    Vielleicht klappt das bei euch in NDS besser.

    Es gibt sicherlich solche und solche Dezernenten. Andererseits muss man auch anerkennen, dass auch die Dezernenten das grundlegende Problem nicht lösen können.

  • Also das Einzige, das der Amtsarzt macht, ist sich die Befunde von seinem Kollegen anzuschauen... Und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Amtsarzt hat bei uns zumindest noch nie was "geholfen" bzw. dazu beigetragen, dass die Lehrkraft wieder häufiger im Unterricht erscheint...

  • Also das Einzige, das der Amtsarzt macht, ist sich die Befunde von seinem Kollegen anzuschauen... Und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Amtsarzt hat bei uns zumindest noch nie was "geholfen" bzw. dazu beigetragen, dass die Lehrkraft wieder häufiger im Unterricht erscheint...

    Ich habe schon mehrfach zwangsweise Pensionierungen erlebt.

  • Ich habe schon mehrfach zwangsweise Pensionierungen erlebt.

    Also ich weiß nicht, wie das bei euch in NRW läuft, aber bei uns braucht es entweder halt eine so schwerwiegende Erkrankung, dass die Dienstfähigkeit nicht mehr gegeben ist oder ein gescheitertes BEM. Mit nur "Ich hab keinen Bock auf Schule und melde mich halt krank.", was ja hier zumindest teilweise unterstellt wird, kommt man nicht weit.

  • Beamte

    Bei einem Beamten gilt, dass er amtsärtztlich auf Dienstfähigkeit untersucht werden kann, wenn er innerhalb eines Zeitraum von sechs Monaten, drei Monate krank war. Unabhängig davon ist dem Kollegen nach sechs Wochen (am Stück oder über ein Jahr kumuliert) ein BEM Angebot zu unterbreiten. Das BEM ist freiwillig. Allerdings läßt sich durch ein rechtzeitiges BEM so manches Mal die Amtsarzteinschaltung verhindern oder verzögern.

    Dies wird in NRW, zumindest in unserem Bereich, sehr stringent durchgeführt, da die SL monatlich die Krankenstatistiken übermitteln und die Dienststelle dies akribisch nachhält.

    Kommt der Amtsarzt zu dem Schluß, dass der Beamte nicht in den nächsten sechs Monaten wieder vollständig dienstfähig ist, erfolgt entweder die zur Ruhesetzung oder die Feststellung einer Teildienstfähigkeit.

    Die Reaktivierung ist jederzeit möglich, sowohl auf eigenen Antrag, als auch durch die Dienststelle nach erneuter amtsärztlicher Überprüfung.


    Angestellte

    Der Angestellte bekommt ebenfalls nach sechs Wochen ein BEM Angebot. Gemäß TV-L ist auch hier eine Überprüfung der Dienstfähigkeit durch einen Betriebsarzt möglich. Allerdings kann dieser maximal zu der Einschätzung kommen, dass der Kollege erwerbsgemindert ist.

    Die Beendigung des Arbeitsverhältnisses würde theoretisch nach § 33 TVL dann automatisch erfolgen, aber auch nur wenn der Rentenantrag schuldhaft verzögert wurde. Im Normalfall ist der Kollege nicht von einer Erwerbsminderung ausgegangen, so dass ihm nunmehr eine Frist gesetzt wird, in der er einen Rentenantrag stellen kann. Tut er dies dann immer noch nicht, könnte das Arbeitsverhältnis für beendet erklärt werden. Solange das Krankengeld noch nicht ausgeschöpft ist, wird sich jedoch niemand freiwillig in die sozial Abstiegsspirale befördern. Im Zweifel stelle ich also bei der DRV wie gewünscht den Rentenantrag, bei gleichzeitiger Bestätigung durch den behandelnden Arzt, dass dies aus medizinischer Sicht noch nicht angezeigt ist. Die DRV wird diesem Vorschlag gerne folgen und die Rente ablehnen. Damit ist der Kollege wieder dienstpflichtig für den Arbeitgeber. Entweder geht er weiter arbeiten oder lässt sich wieder krank schreiben. Bei schwer chronisch kranken Kollegen führt dies dann zu einer regelmäßigen Tandem Bewegung, 2 Monate Arbeit, drei Monate krank, 2 Wochen Arbeit, Ferien, ein Monat Arbeit, vier Monate krank. Wenn es sich dabei auch noch um verschiedene Krankheiten handelt, so kann dies bis zur Unendlichkeit fortgesetzt werden. Theoretisch besteht die Möglichkeit krankheitsbedingt zu kündigen. Habe ich auf Lehrerebene bisher nicht erlebt, wird aber bei steigender Zahl tarifbeschäftigter Kollegen irgendwann kommen. Aber nur , wenn dann der Finanzminister ein paar Säcke Geld für Abfindungen zur Verfügung stellt, denn darauf laufen Kündigungsschutzverfahren vor den Arbeitsgerichten häufig hinaus :) .


    Es ist daher aus meiner Sicht absolut unverständlich, dass das NRW Programm "Vorfahrt für Weiterbeschäftigung" bei dem landesweit in allen Ministerien nach alternativen Stellen gesucht wird, nur für Beamte "freigeschaltet" ist. Die Aussage eines hier nicht näher genannten Ministerialbeamten zu dieser Frage war, dass man die ja eh nach 1,5 Jahren los sei, da sie dann eh aus dem Krankengeld fallen. Dem ist aber nicht so, wie man am Beispiel dieser "Tandem" Fälle deutlich sieht. Verteilen sich die Erkrankungen auf unterschiedliche Bereiche geht das Spiel nämlich bis zur Unendlichkeit, da für jede Erkrankung eine eigene Dreijahresfrist zählt.


    Die Kommunen handeln hier hingegen vorbildlich, weil hier über alle Fachbereich auch für die angestellten Kollegen gesucht wird. Dies hat damit zu tun, dass es einen Gesamtpersonalrat für alle Beschäftigten gibt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Also das Einzige, das der Amtsarzt macht, ist sich die Befunde von seinem Kollegen anzuschauen... Und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Amtsarzt hat bei uns zumindest noch nie was "geholfen" bzw. dazu beigetragen, dass die Lehrkraft wieder häufiger im Unterricht erscheint...

    Ich dachte, der würde über eine Teildienstfähigkeit entscheiden....

    • Offizieller Beitrag

    bitte bitte ...
    Mein Amtsarzt hatte schon eine Ausstattung.
    Es gab ein Plakat mit ein paar Buchstaben an der Wand für den Sehtest und für den Hörtest hat er einfach selber gesprochen! Wenn DAS nicht modernste Ausstattung ist...
    Eine Waage, eine Liege (zum Sitzen), ein Stuhl und ein Tisch.
    ... ;)

  • An die Ausstattung kann ich mich auch erinnern. Aber immerhin hatte die noch ein Röntgengerät, welches ein etwa 10cm mal 10 cm großes Bild lieferte. Wir mussten damals noch im Studium (vor dem ersten Einsatz in der Schule) auf TBC untersucht werden.

  • Ich frage mich, was ihr alles mit euch machen lasst. Solange ich krankgeschrieben bin, gibt es gar keinen Termin. Und wenn es bei euch schon bekannt ist, wie der SL so tickt, würde ich mich nicht ohne Unterstützung auf so ein Gespräch einlassen. Da sollte man sich als Kollegium zusammentun und deutlich Stellung beziehen. Und wenn das Kollegium so was nicht mitmacht, ist ein Versetzungsantrag sicherlich eine gute Idee.

    Leider ist die Situation so, dass schon ganz viele weg sind, die umliegenden Schulen sind voll. Es gibt jedes Jahr etliche Versetzungsanträge, aber im Moment kommt man nirgendwo hin. Was auch auffällt, ist, dass wir große Probleme haben, Stellen zu besetzen, selbst Vertretungsleute bekommen wir nicht, kein Referendar bleibt, der Krankenstand ist wahnsinnig hoch. Die Schule hat einen exorbitant beschissenen Ruf, so dass sich mittlerweile auch potentielle SuS an anderen Schulen bewerben.


    Es kocht aktuell wieder hoch, auf der Weihnachtsfeier, die früher immer das Event des Jahres war (einige KuK haben in Schlafsäcken in der Schule übernachtet, um am nächsten Tag dann ihren Unterricht zu machen), waren dieses Jahr nur 1/5 des Kollegiums. Die Hälfte der erweiterten SL fehlte wie auch der stellvertretende SL. Das sagt doch schon alles. Aussage der SL am nächsten Tag: Die Schule ist tot. Der Lehrerrat hat schon mehrere Versuche unternommen, ihr das alles aufzuzählen und sie zu fragen, woran sie glaubt dass es liegt, aber sie rafft es nicht (oder will es nicht raffen)


    Zum Thema Gespräch: Mittlerweile geht niemand mehr in ein Gespräch mit ihr, ohne jemanden mitzunehmen.

    Es gibt mehrere Anzeigen und Dienstaufsichtsbeschwerden gegen sie.


    In 4,5 Jahren ist sie weg. Sie hatte mal erwogen, früher zu gehen, da waren wir alle happy, hat sich dann aber umentschieden, da ihr die finanziellen Einbußen zu hoch sind. Als sie das zuerst der Chefsekretärin verkündete, rannte die erst mal aufs Klo und bekam einen Nervenzusammenbruch.


    So warten wir alle, um dann aus den Trümmern, die sie hinterlassen wird, wie Phönix aus der Asche aufzuerstehen....

  • Heilige Scheiße🙈


    An so einer Schule würde ich auch nicht arbeiten wollen. Mein Beileid 💐.

    Da kann man nur sagen „ Zähne zusammenbeißen und irgendwie durchhalten“. 😣


    Mit dem Schulklima steigt oder fällt die Motivation.

    Das haben aber noch nicht alle verstanden.

    Wenn Generation Z in die Schulen strömt wird sich bei der ein oder anderen SL auch da etwas ändern müssen .. sollte man denken.

  • Da kann man NRW-Lehrerin nur zustimmen. Vielleicht kann der Dezernent noch was erreichen, wenn er/sie merkt, dass es so nicht weitergeht. Ansonsten kann man dir nur wünschen, dass Du die Zeit einigermaßen gut überstehst und sich vielleicht eine Alternative auftut.

  • Miss Miller

    Was sagt denn der Bezirkspersonalrat?


    Wäre evtl. eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den/die Vorgesetzten der SL eine Option? Schließlich sorgen sie dafür, dass das Personal unter der Schulleitung leidet. Das "Gute" ist, dass ihr schon unten angekommen seid. Da kann man ja gar nichts mehr verlieren.


    Eine Versetzung würde man bei den Bedingungen sicherlich auch einklagen können - egal, ob die anderen Schulen voll sind oder nicht. Da muss man sich eben auf höherer Ebene eine Lösung überlegen.

  • Danke für eure Worte - "heilige Scheiße" war schön :)

    Ich glaube, es haben alle resigniert. Die Bezirksregierung findet die SL toll, weil sie alles durchdrückt, was gefordert ist. Zumindest versucht sie es. Und da es nur noch 4,5 Jahre sind, macht da keiner mehr was. Es lohnt sich nicht ... Es sei denn, es passiert was, diese sexuellen Andeutungen sind ein Beispiel dafür. Aber da gab es ja schon einen anonymen Brief.

  • Danke für eure Worte - "heilige Scheiße" war schön :)

    Ich glaube, es haben alle resigniert. Die Bezirksregierung findet die SL toll, weil sie alles durchdrückt, was gefordert ist. Zumindest versucht sie es. Und da es nur noch 4,5 Jahre sind, macht da keiner mehr was. Es lohnt sich nicht ... Es sei denn, es passiert was, diese sexuellen Andeutungen sind ein Beispiel dafür. Aber da gab es ja schon einen anonymen Brief.

    Eure SL macht (gegenüber euch? Den SuS?) sexuelle Anspielungen im Rahmen dienstlicher Gespräche?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke für eure Worte - "heilige Scheiße" war schön :)

    Ich glaube, es haben alle resigniert. Die Bezirksregierung findet die SL toll, weil sie alles durchdrückt, was gefordert ist. Zumindest versucht sie es. Und da es nur noch 4,5 Jahre sind, macht da keiner mehr was. Es lohnt sich nicht ... Es sei denn, es passiert was, diese sexuellen Andeutungen sind ein Beispiel dafür. Aber da gab es ja schon einen anonymen Brief.

    KZH bis DZE ist auch eine elegante Lösung für sowas 😉

Werbung